ich bin heute hier neu angekommen und suchte Erfahrungen mit Rehakliniken. Leider wurde ich nicht fündig.
Da werde ich mal meine eigene Erfahrung hier preisgeben in der Hoffnung auf Interesse.
Getrunken habe ich schon immer. Keine harten Sachen, vornehmlich Bier. Nie während der Arbeit, nie morgens. Gerne Abends, jedoch nur soviel, dass ich über 20 Jahre hinweg pünktlich und ausgeschlafen meinen Arbeitsplatz früh um sechs antreten konnte.
Aufgrund eines familieren Vorkommnisses, begann ich von ein auf den anderen Tag massiv an zu trinken. Nach knapp zwei Wochen brachte mich meine Tochter in die Entgiftung, wo ich eine Weile blieb incl. einer 4 wöchigen Anschlusstherapie.
Meine Trinkerkarriere brach nicht ab und ich landete wieder und wieder in der Entgiftung, bis ich in eine 16 wöchige Reha-Maßnahme kam (freiwillig)
Während dieser Reha-Maßnahme stellte ich fest, dass mir diese Gruppengespräche eher auf den Nerv gehen, als dass sie mir etwas bringen. (so dachten sehr viele Mitpatienten ebenfalls)
In den 16 Wochen hatte ich 11 Einzelgespräche von max. je 40 min. (brachte mir nichts)
Alles andere war Beschäftigungstherapie. (ging wenigstens die Zeit rum)
Gelernt habe ich während dieser Zeit folgendes cvon meinen Mitpatienten:
Trinken von Wodka (hatte 30 Rückfälle) Wie besorge ich gut und risikolos Drogen. (Kokain, Hasch...) Wie trickst man die Alkkontrollen aus. usw. usw....
Okay....mit Drogen habe ich es nicht. Aber nach meiner Entlassung kaufte ich 6 Flaschen Wodka und trank sie, bis ich wieder im Krankenhaus landete. Dann gab ich das zum Glück wieder auf und stehe nun wieder ausschließlich zum Bier.
Was ich damit sagen wollte: Rehakur??? NIE WIEDER.
Also so jedenfalls nicht - ich war in der Qualifizierten Entgiftung und seitdem mache ich ambulante ReHa mit Einzel- und Gruppengesprächen, stabil trocken seit September 07.
Darf ich fragen, ob Du aktuell trinkst?
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
Hi Pizzico, ich habe von Juni - Okt 1991 meine Therapie gemacht. Mir hat es sehr viel gebracht, bin seit dieser Zeit trocken und leite seit etwas mehr als 10 J. unsere Kreuzbundgruppe. Ich bin sehr froh diesen Schritt gemacht zu haben, so habe ich mein Leben wieder im Griff trotz schwerer Schicksalsschläge in den letzten Jahren. Prüfe doch mal deine Einstellung. Gruß Elke
Ich habe viiiele Entgiftungen mitgemacht und in jeder gab es 2 Gruppen, diejenigen, die "Sauftips" gaben und diejenigen, die nicht mehr trinken wollten
Auch in meiner LZT, die ich beantragt hatte, weil ich nicht mehr trinken wollte, gab es diese 2 Gruppen. Ich habe mich dort der "richtigen" angeschlossen und bin seither schon einige Jahre trocken und zufrieden.
Von solchen beklagenswerten Therapieerfahrungen haben mir schon manche Säufer berichtet. Allerdings handelte es sich dabei samt und sonders um Menschen, die völlig verdrängt zu haben schienen, dass sie Therapie beantragt hatten, um an sich selbst zu arbeiten.
Da wird dann erklärt, dass die Thrapeuten nix taugten. War es ihnen doch nicht gelungen, die Betroffenen ohne deren Mitarbeit durch simples Handauflegen zu heilen.
Und überhaupt die Klinik war scheiße. Akribisch wurde mir aufgezählt, wie oft die Sporthalle geschlossen gewesen sei, und ähnliche dramatische Details, die die Betroffenen für weit wichtiger als die Auseinandersetzung mit der eigenen Suchterkrankung hielten.
Und du bist auch sicher nicht der Erste, der von einer Bande unbotmäßiger Mitpatienten in einen alkoholischen Rückfall getrieben wurde. Ich wette, dieses Gesindel hat Dich irgendwo festgebunden und Dir dann die 6 Flaschen Wodka eingeflößt.
Bei solch widrigen Umständen hattest Du natürlich keine Chance, in der LZT etwas für Dich zu erreichen und voranzubringen...
Hach, wie gemein! Du bist schon zu bedauern....
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
Pizza hat's scheinbar gerade die Sprache verschlagen, dass das Böse nicht in den Reha-Kliniken eingepfercht wurde sondern sich auch in den Weiten des Internets rumtreibt...
Pfleger, sammelt mal den Elefantino wieder ein
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
@ Tamy: Sicherlich hast du Recht mit den zwei Gruppen. Allerdings hatten sehr sehr viele eine gute Einstellung während der Therapie, welche ich bewunderte, allerdings als sie die Klinik nach 16 Wo. verließen, fühlten sie sich endlich frei und taten bereits auf der Heimfahrt das, was alles kaputt machte. (hat natürlich nichts mit meiner Einstellung zu tun, denn jeder ist sich selbst der Nächste)
@genaro: Ich versuchte mit möglichst wenig Worten eine eigene Erfahrung zu beschreiben ohne mit einer langen Geschichte langweilen zu wollen.
@Elke: Prüfe deine Einstellung hast du geschrieben. RICHTIG!!! Nach meiner LZT ging ich in die Nachsorge. Dort hat man festgestellt und erkannt (erkannt ist wichtig) dass ich ja erst 12 Wochen VOR der LZT aktiver Alkoholiker wurde. Dies gab den dort versierten Damen zu denken. Zuvor hatten alle Ärzte und Therapeuten der Entgiftungen lediglich eines im Sinn: Der säuft, der muss in LZT. Ich weiß heute (bin nun seit 8 Monaten in Psychotherapeutischer Behandlung -- keine Alkoholkonfliktgespräche)dass zunächst einmal mein im Jahre 2006 aufgetretenes Problem, welches zu stärksten Depressionen führte, behandelt werden muss. Erst wenn dieses geschehen ist, und es sollte dann noch ein Alkproblem bestehen, kann man dieses angehen.
@Callysta: Ich hab deine Frage schon beantwortet in meinem Erstbeitrag.
@Elefantino und Theo: Danke...solche Verurteilungen brauchen Hilfesuchende Menschen hier sicherlich. Ihr seid bestimmt die nettesten hier.
ZitatGepostet von Pizzico Erst wenn dieses geschehen ist, und es sollte dann noch ein Alkproblem bestehen, kann man dieses angehen.
Wer ist man, pizzico?
edit: ach, jetzt mit ein paar Zeitangaben wird es etwas konkreter für mich, ob und was du überhaupt hier willst,
ZitatGepostet von Pizzico @Elefantino und Theo: Danke...solche Verurteilungen brauchen Hilfesuchende Menschen hier sicherlich. Ihr seid bestimmt die nettesten hier.
weil, du hast mich und erinnerst mich verdammt an einem, der sich Marle nannte, im Schreibstil wie in der Angriffigkeit.
MfG
Genaro
[ Editiert von genaro am 04.05.08 18:20 ]
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
.... man hat also festgestellt, das du erst 12 Wochen vor deiner LZT abhängig geworden bist. Willst du hier alle verarschen. Hier sind Profis am Werk, vergess das nicht.
Zitatdass zunächst einmal mein im Jahre 2006 aufgetretenes Problem, welches zu stärksten Depressionen führte, behandelt werden muss. Erst wenn dieses geschehen ist, und es sollte dann noch ein Alkproblem bestehen, kann man dieses angehen.
Für mich erstaunlich! Alle Psychotherapeuten, die ich kenne, haben eine effektive therapeutische Bearbeitung einer depressiven Grunderkrankung ausgeschlossen, solange keine dauerhafte Abstinenz besteht....Weil es ihrer Meinung nach nix bringen tät, so lange gesoffen wird!
Zitat@Elefantino und Theo: Danke...solche Verurteilungen brauchen Hilfesuchende Menschen hier sicherlich. Ihr seid bestimmt die nettesten hier.
Das würde ich so nicht sagen.....Die Callysta ist noch viel lieber als wir. Warte erstmal bis sie nach Deiner Telefonnummer fragt....
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche