Meinem Vater geht es grad auch nicht gut, er war immer schon kränklich und jetzt lässt er total nach, wird von seiner Frau von Arzt zu Arzt chauffiert. Er ist 81 und wohl auch dabei, sich vom hier und jetzt zu verabschieden.
Ich find auch, daß das zu früh ist, hätte ihm schon noch ein längeres Leben gewünscht. Da wäre schon noch was zu Reden gewesen, ich hätte vieles gerne noch gefragt und darauf ne Antwort gekriegt. Doch dazu gehören zwei, wenn der eine lieber geht, dann muss der andere das halt akzeptieren.
Manfred, ich finde es stark, wie Du Dich dem stellst und die alte Dame begleitest.
Mit dem "selbst aus Mutter und Vater bestehen" sehe ich es etwas anders: Alle sieben Jahre erneuern sich sämtliche Körperzellen, also bin ich spätestens mit acht Jahren ein eigenständiger Mensch mit 100% eigenen Zellen. Was ich in diesen Zellen jedoch unbewusst speichere, ist Erinnerung. Und so geschieht´s, daß ich in meinem Verhalten auch heute noch die Neurosen von Vater und Mutter erkenne, die ich von früh an eingeübt habe und jetzt eben aus-übe... und was neues einübe.
Manfred, ich wünsch Dir, daß Deine Mutter nicht leiden muss beim gehen und daß ihr noch Zeit habt, euch zu verabschieden.
viel Kraft dafür,
genaro
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
es ist eine biologische Tatsache, das ein Mensch je zur Hälfte die Erbanlagen von Vater und Mutter hat. Anders gehts garnicht. Sicher verändern sich die Zellen. wahrscheinlich auch alle 7 Jahre, schließlich wächst der Mensch etc. Naturlich kommen auch eigene Ding zum Verhandenen dazu, aber die Anlagen bleiben Bestandteil deines ichs. Für immer. Und wenn man Vater/Mutter ablehnt, lehnst du dieses Teil in dir, und somit dich selbst ab. Und ob man mit 8 Jahren ein eigenständiger Mensch - ohne Berücksichtigung seiner Herkunft- ist.? Nur durch Zellerneuerung
Tu ich nicht, es ist so, wie es ist. Heute schau ich mir nur genau an: Ist das wirklich meins, dieser oder jene Teil in mir? Will ich so weiter-"leben"?
Das hat mit "Ablehnen" der tatsächlichen Eltern nichts zu tun. Es ist ein kritisches Anschauen dessen, was ICH verinnerlicht habe. und nicht nur anschauen, sondern auch Tun. = Lebensaufgabe. Wobei es auch schön sein darf.
Wünsch ich Dir,
lg genaro
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
Ob du ewas ablehnst oder nicht, weis ich nicht. Ich wollte dir auch nichts unterstellen. Nur das mit den 7 Jahren klang in meinen Ohren, wie ein Hintertörchen, in Sinne von " mit spästestens 8 Jahren" haben haben sich meine Zellen/Anlagen vollständig erneuert.
Dein Thread weckt in mir schmerzhafte Erinnerungen wach, ist es doch nicht einmal ein Jahr her, dass ich meine Eltern verloren habe
Aussöhnung mit allem, was in der Vergangenheit schief gelaufen ist, war mir sehr wichtig und ich konnte meine Eltern würdig auf Ihrem letzten Weg begleiten. Da gab es nichts mehr, das noch "geklärt" werden müsste und am Ende war nur noch Liebe.
Ich bin in Gedanken bei Dir und wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit.
Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
als ich das Thema " Abschied nehmen " hier reingestellt habe, habe ich nie und nimmer mit so vielen liebevollen Antworten gerechnet. Ich habe mich am Montag - auch mit euren Antworten im Herzen - sehr zärtlich von meiner Mama im Krankenhaus verabschiedet. Das hat mir unglaublich gut getan. Hoffnung, das es nochmal gut geht und sie noch ein paar Jahre hat, hatte ich schon.
Aber, meine Mama ist vor ein paar Stunden verstorben.
Manfred, es tut mir auch furchtbar leid! Aber ich finde es großartig, wie du den letzten Weg mit ihr gegangen bist, ich glaube, das war für euch beide enorm wichtig! Ich wünsch' Dir ganz viel Kraft!
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
Schlimm, ja, aber ich hab noch meinen Frieden mit ihr schliessen können. Im Moment meine ich , sie ist irgendwie bei mir, und passt auch mich auf. In Gedanken sehe ich sie überall.