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Saufnix  
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Dieses Thema hat 68 Antworten
und wurde 6.534 mal aufgerufen
 Selbsthilfe und Gruppengespräche
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Mary61 Offline




Beiträge: 6.128

30.10.2008 17:58
#46 RE: Studie: „Selbstheilung von der Alkoholkrankheit“ Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von boje

Ziel der Studie ist es, Erfahrungen und Ausstiegsstrategien von ehemals Alkoholabhängigen zu erfassen und damit von der Alkoholkrankheit betroffenen Menschen zusätzliche Anregungen zu geben, die ihnen den Ausstieg aus der Sucht erleichtern.




paula, da stehts doch
heißt doch nur mit anderen worten, wenn ihr wollt könnt ihr auch ohne.
sicher gehts auch ohne, habs woanders schon mal geschrieben, ich kannte 3 menschen die dabei gestorben sind. einer hat sich erschossen, ok, der zählt nicht, bleiben aber noch zwei, einen kannte ich ganz gut, war ein freund, ist vor 2 jahren passiert. er hatte einen rückfall verheimlichen wollen und kalt endziehn, hatte einen krampf, sich ein stück zunge abgebissen und sich erbrochen. ist dann erstickt.
bin was das angeht etwas empfindlich, wers geschafft hat ok, aber ein arzt der das als alternative sieht, geht garnicht!!!
es ist lebensgefährlich.
ob man sich für eine thera endscheidet oder dagegen, bleibt jedem selber überlassen , stimmt schon das man das selbe auch ohne erreichen kann. ich hab auch keine gemacht.
würde aber jedem erst mal dazu raten.

ich glaub dieser frau einfach nicht, da steckt was anderes hinter

mary

--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden.
Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin.....
..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."


Inessi Offline



Beiträge: 4.791

30.10.2008 18:31
#47 RE: Studie: „Selbstheilung von der Alkoholkrankheit“ Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Callysta
Stimmt - jeder versucht es zuerst alleine - und vermutlich weit mehr als nur einmal. Wenn's denn aber so einfach wäre, dann hätte die Krankheit nicht soviele "erwischt"


nö, falsch. nicht jede(r).


Callysta Offline




Beiträge: 8.240

30.10.2008 18:39
#48 RE: Studie: „Selbstheilung von der Alkoholkrankheit“ Zitat · Antworten

Nicht? Ich nehme an, Du meinst Dich selber - bist Du also gleich zum Arzt gegangen, als Dir klar wurde, dass Du zuviel trinkst?

Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...


Greenery Offline




Beiträge: 5.854

30.10.2008 18:45
#49 RE: Studie: „Selbstheilung von der Alkoholkrankheit“ Zitat · Antworten

Ich verstehe nicht so wirklich, warum vielen die Frage mit Therapie/Arzt oder ohne so wichtig erscheint...

Wenn ich am Ende stabil trocken bin, ist das doch total Banane...

It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
J. Krishnamurti


Inessi Offline



Beiträge: 4.791

30.10.2008 19:02
#50 RE: Studie: „Selbstheilung von der Alkoholkrankheit“ Zitat · Antworten

@Callysta:

Ja, mich und auch andere. Ich kenne mindesten 2 weitere, die es nicht zuerst (einmal oder mehrmals) zu Hause versuchten.

Bei mir wars so, dass mir im Krankenhaus mein "kritischer Alkoholverbrauch" unter die Nase gerieben wurde.
Annehmen konnt ich das erst während der Therapie.

Letztendlich denk ich wie Greenery, Hauptsache stabil trocken .


Ralfi Offline



Beiträge: 3.531

30.10.2008 19:04
#51 RE: Studie: „Selbstheilung von der Alkoholkrankheit“ Zitat · Antworten

Hi,

mein Bruder weiß nicht was eine Suchtberatung ist. Wenn er das Wort Selbsthilfegruppe von mir hört schaut er mich immer an als ob ich von Aliens spreche und unter Therapie versteht er wahrscheinlich das gleiche wie Kur.

Er ißt Schwarzwälder Kirschtorte mit größter Hingabe und alkoholfreies Bier trinkt er nur nicht, weil es ihm nicht schmeckt.

Trotzdem ist er jetzt über eineinhalb Jahre trocken und macht mir einen zufriedeneren Eindruck als viele "hardcore trockene".

Ich wünsche ihm noch viele trockene Jahre.

Gruß Ralf

Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast;
es hängt nur davon ab, was du denkst.


Callysta Offline




Beiträge: 8.240

30.10.2008 19:34
#52 RE: Studie: „Selbstheilung von der Alkoholkrankheit“ Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Inessi
@Callysta:

Ja, mich und auch andere. Ich kenne mindesten 2 weitere, die es nicht zuerst (einmal oder mehrmals) zu Hause versuchten.

Bei mir wars so, dass mir im Krankenhaus mein "kritischer Alkoholverbrauch" unter die Nase gerieben wurde.
Annehmen konnt ich das erst während der Therapie.

Letztendlich denk ich wie Greenery, Hauptsache stabil trocken .



Okay, dann habe ich mich getäuscht! Aber ihr habt recht, Hauptsache stabil und möglichst zufrieden trocken!

Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...


Magusa ( gelöscht )
Beiträge:

30.10.2008 19:51
#53 RE: Studie: „Selbstheilung von der Alkoholkrankheit“ Zitat · Antworten

Ne Callysta,
du täuscht dich nicht.
Denn wenn viele an Board - es ohne Hilfe geschafft hätten -
warum sollten sie dann nóch posten ???

Manfred

[ Editiert von Magusa am 30.10.08 19:53 ]


Greenery Offline




Beiträge: 5.854

30.10.2008 20:57
#54 RE: Studie: „Selbstheilung von der Alkoholkrankheit“ Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Magusa
Denn wenn viele an Board - es ohne Hilfe geschafft hätten -
warum sollten sie dann nóch posten ???



Bestechende Logik - und auch syntaktisch ein echter Volltreffer

It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
J. Krishnamurti


Inessi Offline



Beiträge: 4.791

30.10.2008 23:21
#55 RE: Studie: „Selbstheilung von der Alkoholkrankheit“ Zitat · Antworten

Hallo Magusa,

hast du verstanden, worum es ging? Ich glaub nicht.
Manfred in der Ritterrüstung beschützt die Callysta vor - ja was eigentlich?
Sorry, das ist grad mein "Bild" von dir, nimms spassig.

Das schrieb Callysta:

Zitat
Stimmt - jeder versucht es zuerst alleine -



Grosser Bruder Offline




Beiträge: 5.070

31.10.2008 10:11
#56 RE: Studie: „Selbstheilung von der Alkoholkrankheit“ Zitat · Antworten

Moin Boje ,

ich habe ungefähr im Alter von 26 aufgehört, ohne eine SHG zu besuchen oder eine Therapie zu machen. Ich wußte damals nicht einmal, was eine Psychotherapie ist. Ich war aber nicht ganz allein, ich hatte Hilfe durch meine damalige Freundin/jetzige Frau, die auf diesem Gebiet familiär vorbelastet war.
Meine ganze Geschichte kannst du hier im Forum nachklesen.

Wenn ich von mir auf andere schließe, glaube ich, dass je früher jemand aussteigt, desto 'leichter' ist es und desto höher vielleicht die Wahrscheinlich, 'es' mit vergleichsweise wenig äußerer Unterstützung zu schaffen.

Was ich hatte im Verlauf meines Lebens danach, war an manchen Stellen einfach Glück. Von daher kann ich Ingmaries post nur unterstreichen.
Dass ich Glück hatte, weiß ich aber erst jetzt, seit ich hier auf Saufnix bin.


Schönen Tag noch
Werner

----------------------------------------------------------------
It's nice to be a Preiss, it's higher to be a Bayer


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

31.10.2008 17:37
#57 RE: Studie: „Selbstheilung von der Alkoholkrankheit“ Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Mary61

Zitat
Gepostet von boje

Ziel der Studie ist es, Erfahrungen und Ausstiegsstrategien von ehemals Alkoholabhängigen zu erfassen und damit von der Alkoholkrankheit betroffenen Menschen zusätzliche Anregungen zu geben, die ihnen den Ausstieg aus der Sucht erleichtern.




paula, da stehts doch
heißt doch nur mit anderen worten, wenn ihr wollt könnt ihr auch ohne.




das verstehe ich nicht. Für mich heisst das, daß die Leute um die es geht doch offensichtlich in Kontakt mit jemandem stehen müssen, der diese Anregungen vermittelt


Süchtlerin Offline




Beiträge: 367

01.11.2008 00:52
#58 RE: Studie: „Selbstheilung von der Alkoholkrankheit“ Zitat · Antworten

Zusammen mit dem Forum hier habe ich es im ersten Anlauf geschafft, keinen Alkohol mehr zu trinken.

Das ging bei mir in etwa in drei Schritten:

- der erste war, dass mir bewusst wurde, dass mein Alkoholkonsum nicht mehr einfach nur ‚harmlos’ war. Ich war im Rausch gestürzt, hatte am nächsten Tag Schmerzen auf der rechten Seite und interpretierte diese (GsD fälschlicherweise) als Leberschmerzen.

- Daraufhin machte ich mich voller Angst im Internet kundig und stieß auf das Saufnix-Forum. Ich las insgesamt sehr viel über die Folgen von Alkohol, bekam hier auch Tipps bzgl. guter Lektüre, und häufig hervorragende Antworten auf meine Beiträge. Die ersten Tage und Wochen setzte ich mich also intensiv mit den hiesigen Forumsmitgliedern auseinander und erhielt ungemein wertvolle Denkanstöße. Hatten mir Provokationen anfangs noch die Tränen in die Augen getrieben, so sehe ich doch im Nachhinein, dass diese genauso wertvoll auf meinem Weg in die Abstinenz (schreckliches Wort) waren, wie die sachlichen und häufig empathischen Beiträge der Forumsmitglieder. Ich bin auch sehr dankbar für die praktischen Verhaltenstipps, die ich hier erhielt. Aus den vielfältigen Anregungen, die mir hier gegeben wurden, habe ich jene ausgewählt, die zu mir passten und sie in meinen Alltag integriert.

- Mein dritter Schritt war also ein intensiver Denkprozess, der dann zu einer Veränderung meiner Gewohnheiten führte.

Heute, neun Monate danach, habe ich überhaupt keine Lust mehr auf Alkohol. Ich habe kein Fest ausgelassen, bewirte meine Gäste nach wie vor mit Alkohol – wenn sie das mögen – und es interessiert mich überhaupt nicht, ob im Kühlschrank oder sonst wo Alkohol steht oder nicht. Ich habe einfach kein Interesse mehr an Alkohol. Phasenweise ekelte er mich ebenso an, wie Vegetarier vermutlich der Anblick und Geruch von Fleisch anekelt. Inzwischen ekelt mich Alkohol noch nicht einmal mehr an, ich mag ihn einfach überhaupt nicht mehr. Eine nette Randerscheinung ist auch, dass einige meiner Freunde meinem Beispiel gefolgt sind – vermutlich deshalb, weil ich meinen Weg so selbstverständlich, undogmatisch und vor allem fröhlich beschritten habe.

Ab und zu schau ich noch hier rein, um zu sehen, wie es meinen ‚alten Freunden’ hier so geht und was aus ihnen geworden ist.

Mit Hilfe von Saufnix habe ich es geschafft, mich frei und unabhängig vom Alkohol zu machen. Ich bin glücklich darüber und bedanke mich hiermit noch einmal herzlich bei allen Forumsteilnehmern und Moderatoren!


ulliulli Offline



Beiträge: 1.026

01.11.2008 08:30
#59 RE: Studie: „Selbstheilung von der Alkoholkrankheit“ Zitat · Antworten

hallo süchtlerin,

respekt vor deinem weg.

so wäre ich vom alk nie losgekommen.

ich habe erst ein "erlebnis, das mich wachrüttelt" gebraucht und dann die therapie.

vor beginn der therapie dachte ich mir: "ok, du willst nicht mehr trinken, dann klappt das auch." aber erst in der therapie wurde mir eigentlich klar, was so gelaufen ist in meinem leben.
ohne therapie wäre es bei mir nicht gegangen.


grüsse, ulli

"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile.
Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)


Süchtlerin Offline




Beiträge: 367

01.11.2008 12:30
#60 RE: Studie: „Selbstheilung von der Alkoholkrankheit“ Zitat · Antworten

Hallo Ulliulli,

danke Dir für Deine netten Worte!

@ all: Mein Wissen darüber, was in meinem Leben so gelaufen ist, wäre jedenfalls für mich kein Lösungsansatz gewesen. Mein Ansatzpunkt war die Frage nach dem Zweck, nämlich wofür mir der Alkohol dient. Auf die Antwort, dass er mir bei der Entspannung, beim Abschalten und gegen den inneren Druck hilft, konnte ich dann – wie gesagt, nach vielem Lesen und Nachdenken – Veränderungen in meinen Gewohnheiten vornehmen:

Bewusst im Augenblick leben, den Moment wahrnehmen mit allen Sinnen, achtsam auch auf meine Gefühle und Bedürfnisse sein. Dinge genießen, ohne gedanklich wo anders zu sein. Wenn ich dusche, dann genieße ich dies im Hier und Jetzt, ohne gleichzeitig daran zu denken, was ich im Anschluss alles vorhabe. Das ist natürlich Übungssache, ein Buch von Harnisch – ich weiß seinen Vornamen nicht mehr – fand ich dazu ganz gut.
Was die Arbeit anbelangt, so habe ich die wachsende Verwaltungsarbeit an eine sehr kompetente Assistentin delegieren können, die ich auch gut dafür bezahle. Stichworte genügen, und sie weiß was sie ausführen muss. Mit ihr habe ich natürlich wieder einmal großes Glück gehabt. Jetzt kann ich – trotz vieler Aufträge – am Wochenende ganz frei nehmen. Vor allem ist dieser ewige Druck ‚ich muss, ich muss noch’ nun fast ganz weggefallen (außer dass die Steuererklärung 2007 wieder fällig ist und bald fertig sein muss ).

Was die Freizeit anbelangt, so frage ich mich oft, ‚tut mir das jetzt gut, will ich jetzt hier sein?’ und wenn ich es für mich mit ‚nein’ beantworten konnte – das wurde dann immer öfter – dann verabschiede ich mich lieb und nett. Ich probiere neue Dinge aus, wie einfach spontan alleine an einen See oder in die Berge fahren und genieße dort dann den Augenblick so intensiv wie früher selten. ‚Alleine mit dem Auto fahren, ohne mich mit jemanden zu verabreden’, das hätte es davor nie für mich gegeben. Für mich alleine gönnte ich mir noch nicht einmal die Benzinkosten. Inzwischen frage ich mich selbst danach, was mir gut tut, so wie ich sonst meine Kinder oder Freunde fragte, was sie sich wünschten, und mich danach richtete. Inzwischen wäge ich ab (die Kinder sind ja erwachsen) und mache dann eben die Dinge lieber alleine, ohne mich an jemanden anpassen zu müssen.

Was ich jetzt beschrieben habe, das gilt nur für mich. Meistens haben die Menschen ja zusätzlich psychische Probleme und setzen den Alkohol als Selbsttherapie ein. Bei mir war der Alkohol zu einer gesundheitsschädlichen Gewohnheit geworden – ich rauche leider immer noch, was noch schädlicher sein soll – und so wie ich mir ein (schädliches) Verhalten angewöhnen konnte, kann ich mir auch wieder – mit den dazu gehörigen durchwegs erfreulichen Erfolgserlebnissen – ein neues und gesundes Verhalten angewöhnen. Meine Lebensfreude und meine kleinen Glücksgefühle, das sind meine großen Erfolgserlebnisse hierbei.

Liebe Grüße
Süchtlerin


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