Hallo, melde mich verschämt zurück, denn ich habe meinen euphorischen Plan nie wieder Rotwein zu trinken nicht durchgehalten, leider
Nach etwa einer Woche hatte ich einen Rückfall und habe mir gleich 1,5 Liter in den Körper geknallt, mit wahnsinnigen Schuldgefühlen am nächsten Tag - und schlechter körperlicher und seelischer Verfassung.
back. Du findest alle Hilfe in den Beiträgen über diesem, wenn du mal etwas hochscrollst. Ich habe es auch nur mit der Hilfe einer Suchtberatung und ambulanten Therapie geschafft. Alkoholabhängigkeit ist leider keine Kleinigkeit, die irgendwie wieder weg geht. Hol dir alle Hilfe die du kriegen kannst. Alles Gute für dich Gruß Ruby
Danke, Ruby, schön, dass ich hier nochmal so herzlich aufgenommen wurde. Meine größte Hemmschwelle ist der Besuch bei meiner Hausärztin. Ich habe eine wahnsinnige Angst vor eventuellen körperlichen Folgeschäden. Ich denke dann immer: Ach, trink erstmal lieber einen Monat nichts und geh dann zum Arzt, dann sind die Leberwerte bestimmt wieder okay. Aber ih brauche ja jetzt Hilfe, um es zu schaffen! Echter Selbstbetrug. ICH BIN GANZ SCHÖN FEIGE Eine Selbsthilfegruppe oder eine Suchtberatungsstelle aufzusuchen würde mir dagegen lange nicht so schwer fallen......
Weiß jemand von Euch zufällig, ob bei jedem (auch einem kleinen)Blutbild auch die Leberwerte überprüft werden? Ich habe nämlich vor einigen Monaten eines machen lassen, dass,laut Ärztin,in Ordnung war.
Nicht dass das grundlegend etwas an meinem Problem ändern würde - aber das würde mich beruhigen.
Werden wohl bei jeder Blutabnahme die Leberwerte kontrolliert? Habe ich gerade irgendwo im Netz gelesen....
hi fridolina, gute werte sagen wohl nicht immer eindeutig aus, dass alles ok ist. geh jetzt zum arzt. hör auf zu eiern, das verlängert dein leiden nur.
wie bereits gesagt, gute Werte sagen nicht immer was aus. Ich kann Dir aber aus meiner Erfahruns sagen, dass meine Mutter vor 4 1/2 Jahren mit einer Leberzirrhose C, Wasserbauch, halb im Leberkoma, konnte Stuhlgang nicht mehr halten (auf gut Deutsch sie schieß tagelang zu Hause rum), ins Krankenhaus eingeliefert wurde, denn gehen konnte sie folge dessen auch nicht mehr.
Die Ärtze konnten sie innerhalb von 16 Tagen wieder "hinbekommen". Der Wasserbauch (sie schaute aus wie Hochschwanger) ging langsam weg, auch die neongelben Augen usw..
Ich habe dann ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt geführt und dieser meinte, es reichen 15% der Leber aus, um ein völlig normales Leben zu führen. Es ist bei meiner Mutter ein minimales Stück Leber übriggeblieben (Rest ist verhärtet), aber mit diesem "Stück" kann sie noch sehr sehr viele Jahre leben, sofern sie nicht trinkt.
Nach einem Jahr Abstinenz war es nur noch Leberzirrhose B und super Leberwerte! Mittlerweile ist sie seit 3 Jahren rückfällig, lebt aber immer noch, sehr zu meinem Erstaunen.
Damit will ich Dir nur sagen, es ist richtig, dass Du Dir Gedanken über Deinen Gesundheitszustand machst, aber völlig falsch, die Horrorgedanken zu machen.
Geh zum Arzt, lass es checken, und ich bin mir sicher, es ist nur halb so schlimm, wie Du vermutest.
Schau, dass Du Dir Hilfe suchst und dieses Dreckszeug stehen lasst. Tue es für Dich und Deine Gesundheit.
Alles Liebe und Gute noch, Wuschel
Das Leben ist kurz, darum lebe es sinnvoll, denn du weißt nicht weder Tag noch Stunde:gut:
ulliulli und funkelsternchen, ihr habt schon recht: Ich eier hier rum und will auch noch darin bestätigt werden Ich danke Wuschel30 ganz ganz herzlich für ihre offenen Worte in ihrem langen und sehr persönlichen Beitrag. Es ist ja doch erstaunlich, was der Körper so alles aushalten kann - und wie regenerationsfähig die Leber ist. Mein Vater hatte, wie ich vorher schon einmal schrieb, auch Leberzirrhose - und ist letztlich an den Folgen des Rauchens und Trinkens gestorben. Du hast mir sehr viel MUT gemacht, Wuschel, danke! Ich hole mir auf jeden Fall Hilfe. Das letzte Mal war ich mir ja auch genauso sicher wie jetzt, dass ich aufhören will - und was ist passiert?
Wenn ich dann einen Japp auf Rotwein bekomme oder aktueller emotionaler Druck da ist, verharmlose ich alles wieder und kaufe mir, angeblich natürlich zum letzten Mal (weil es ja auf heute Abend auch nicht mehr ankommt) eine Flasche.
Du hast es doch schon eine Woche geschafft, wenn ich richtig informiert bin. Dies, und die Tatsache, dass Du es einsiehst, dass es so nicht weitergehen kann, ist doch schon ein riesengroßer Schritt.
Du schaffst es, hab Vertrauen in Dich und zu Dir. Nachdem ich hier schon einige Tage dabei bin, habe ich bei vielen, die jetzt über einen längeren Zeitraum trocken sind, gesehen, dass es geht. Jeder hier hatte am Anfang Zweifel bzw. nicht dieses Selbstvertrauen, einige auch Rückschläge.
Aber ist es nicht so, dass Du daraus lernen kannst? Ich will jetzt nicht theatralisch werden, aber ich sage mir immer:
Gib niemals Deine Hoffnung auf, denn dann stirbst Du (seelisch natürlich gemeint).
Liebe Grüsse, sei stark!
Das Leben ist kurz, darum lebe es sinnvoll, denn du weißt nicht weder Tag noch Stunde:gut:
Ich hatte es sogar, nach dem ersten Rückfall (1,5 Liter Rotwein) nochmal fast zwei Wochen geschafft. Doch dann passerte nochmal dasselbe - und zwar gleich an zwei Abenden hintereinander. Ich musste mich sogar einen Tag krank melden (angeblich Magen-Darm-Grippe). Nach dem zweiten Besäufnis direkt am nächsten Tag musste ich mich danach übergeben, schleppte mich aber trotzdem zur Arbeit. Ich fühlte mich schrecklich, hielt aber irgendwie durch. Danach ging es wieder eine Woche gut, vorgestern trank ich dann wieder eine ganze Flasche.
Wie lange willst Du noch rumeiern? Hier mal ne Woche trocken, dann kommt wieder die Rotweinkeule, dann wieder ein paar Tage trocken, dann erneut die Keule, dazu die Schisserei vorm Arzt, der
a) eine Schweigepflicht hat ( wegen "ich stehe etwas in der Öffentlichkeit")
und
b) nicht Dein Scharfrichter ist, sondern Dir medizinischen Beistand leistet, also einer von vielen Bausteinen zum Weg in die Abstinenz.
Überwinde Deinen inneren Schweinehund, geh zum Arzt, lass Dich durchchecken, suche Dir eine SHG und nimm das Angebot einer ambulanten Therapie wahr, wenn Du eine LZT aus Öffentlichkeitsgründen nicht für angesagt hältst. Dein Hoch-und-Runter macht Dich doch seelisch auch fertig, Du kannst nur gewinnen, hast jedoch viel zu verlieren. Die Erlebnisse mit Deinem Vater sollte diesen Entscheid eigentlich erleichtern.
hey fridolina ! ich bin auch erst seit kurzem hier + heute seit 16 tage nichts mehr getrunken . was du schreibst, könnte von mir stammen , ich bin /war(!) auch so eine rotweindrossel mit unzählingen abstinezphasen , die ich anfangs ganz gut gepackt habe , ohne allzuviel nachzudenken . meine längste 10 monate. . nur wurde es immer schlimmer, lange story... irgengwann hat mir mal morgens(!!!!) jemand jägermeister(igitt!) ans bett gebracht, gegen den kater, was ich dann auch dann immer öfter brav nachgeäfft habe . da man ja immer gesagt bekommt , man soll nicht allein entziehen , habe ich das oft als vorwand benutzt , um weiterzutrinken , bis es mir wieder reichte + ich 2-3tage mit zittern , schwitzen , albtraümen + der stimmung im keller, paralisiert war. im moment muss ich noch verdammt aufpassen , damit ich nicht weider wie ferngesteuert bei den alkregalen lande.... als ich letzte woche beim arzt war dachte ich meine leberwerte müssten astronomisch sein , von wegen, völlig normal...... ich wünsch dir trotz scheisswetter einen schönen tag liebe grüsse
Liebe solymar, das hast du gerade so treffend ausgedrückt: "Wie ferngesteuert bei den Alk-Regalen gelandet", ganz genau so kommt es mir auch vor. Ich habe mich schon so oft dafür geschämt, im nächsten Moment wieder vor mir selbst so getan, als sei es völlig normal "ab und zu Wein" - und ja keine harten Sachen zu trinken. So ein Unsinn, bei der Menge, was für eine Augenwischerei.
Ich rufe heute noch meine Hausärztin an und mache einen Termin.
Ich wünsche dir auch einen schönen Tag - und liebe Grüße! Glückwunsch zu deinem Willen und deiner Disziplin!
So, ich habe bei meiner Hausärztin angerufen und gesagt, dass ich so schnell wie möglich einen Termin möchte. Das früheste ist leider erst der nächste Dienstag, da sie dann erst wieder da ist. Ich würde wirklich gerne zu ihr gehen, da ich sie seit Jahren kenne und sich da ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hat. Mein Plan ist jetzt natürlich, bis zum Termin trocken zu bleiben - und dann die nächsten Schritte mit ihrer medizinischen Begleitung zu gehen. Das traue ich mir auch zu, obgleich ich jetzt so entschlossen und klar bin, dass mir ein Termin morgen lieber gewesen wäre.