Habe ich dich richtig verstanden: Du beklagst Dich, daß in den 4 Tagen Entgiftung vor 3 Jahren niemand mit Dir an die Ursachen Deiner Sucht dran wollte?
Meiner Ansicht nach gibt es nach "Selbstververantwortung" noch ein anderes Zauberwort auf dem Weg in eine zufriedene Abstinenz und das heißt "Geduld"; Schritt für Schritt und nicht der dritte vor dem ersten. Das heißt: Entgiftung, Entwöhnungsbehandlung, Stabilisierung und dann Analysieren und Bearbeiten der Ursachen, sprich Aufbau eines neuen Lebens. Das die einzelnen Etappen ineinander übergehen, ist normal; war bei mir auch so, aber im großen und ganzen passt die Reihenfolge so. Zufriedene Abstinenz ist eine lange, harte aber dankbare Aufgabe - Alan Carr hin oder Sonnenscheinkärtchen her (Verzeih', kleiner Forumsscherz)
nein ich war vor 3 Jahren über Weihnachten drin! Zum 5. Mal.. und letzten Mal. Und habe mir danach einen Therapeuten gesucht, der nicht die Sucht, sondern mein Problem zu lösen half.
Und habe mir danach einen Therapeuten gesucht, der nicht die Sucht, sondern mein Problem zu lösen half.
LG Julie
[ Editiert von Es geht am 28.12.08 14:47 ][/b][/quote]
Meinst Du nicht, das die Sucht Dein Problem Nr.1 ist, was eben Vorrang hat?
VlG,M.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
die Sucht WAR nicht das vorrangige Problem, sonst wäre sie heute noch da. Die Sucht war ein Ausweichen, mich meinem Problem zu stellen. Die schwierige und schmerzhafte Auseinandersetzung war mit Sicherheit der richtige Weg.
Das Auseinandersetzen - definitiv. Aber das ist nicht immer schmerzhaft. In meinem Fall war es in manchen Bereichen unangenehm - aber schmerzhaft ist etwas anderes. Ich schätze, viele befürchten sonstwas für Qualen, die eine LZT oder eine Entgiftung bereithalten, aber das ist oft gar nicht der Fall
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
Du hast recht, ich meinte damit auch nur, der Weg sich seinen Problemen zu stellen, statt sie vermeintlich wegzusaufen, ist nicht einfach, aber das war es allemal wert!!
Mir ging es bei den 5 Aufenthalten nur so, dass ich immer das Gefühl hatte, Hauptsache sie hören auf zu trinken... ..wie eine Gehirnwäsche... ..und ich wußte genau - für MICH ...das war nicht die Hauptsache.
Ich bin vor drei Jahren nach Hause und hab mich einfach mir selbst gestellt. Mit Hilfe eines Therapeuten, der nicht laufend mit Sucht anfing - sondern zuhörte und mich fragte, vor was laufen sie weg?
es stimmt ja schon, dass man am Anfang (!) erstmal nur zusehen soll, nichts zu trinken, die körperliche Abhängigkeit zum Stillstand zu bekommen. Aber ich persönlich halte es für sinnvoll, sich dann mit den Gründen auseinanderzusetzen.
Klar, es gibt Leute, die schaffen Abstinenz auch ohne das zu tun - aber zufrieden ist was anderes. Ich spreche da nur von den Fällen, die ich kenne!
Und oftmals sind's auch gar nicht die Traumata, die jeder im Laufe seines Lebens so erlebt hat - die machen es vielleicht nicht leichter, auf Alk (als Betäubungsmittel) zu verzichten, aber sind selten die Gründe für die Abhängigkeit! Bei mir tat da nichts weh - allerdings war ich erschrocken, dass ich die offensichtlichsten Gründe all die Jahre nicht erkannt habe...
LG Katrin
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
Wäre es möglich den Alkoholkonsum in Stufen zu verringern um den Körper an die geringere Dosis zu gewöhnen ?
Beispiel.
1 Woche nur noch 5 Flaschen bier pro Abend. Danach eine Woche nur noch 3 Flaschen pro Abend.
Und dann ganz verzichten.
Wäre das eine Möglichkeit oder ist es in euren Augen Sinnlos ?
Irgenwie bin ich ein Kämpferty und der meinung wenn ich alleine Angefangen habe, muß ich auch alleine aufhören.
MfG
Dir den Suff auszuschleichen kannst du vergessen. Zu bist bereits bei 8 bis 10 Flaschen pro Abend. Du bist Pegelsäufer und dein Körper wird sich sein Soll im Nachhinein wieder auffüllen. Das ist wie eine Jo-Jo-Diät... Drei Wochen Hungerkur und du bist Tage später ebenso fett wie vorher. Eine Stress oder Krisensituation, und du saugst dich wieder voll wie ein Schwamm. Du musst dahinter kommen warum du eigentlich säufst. Das funktioniert nur über den Weg der Abstinenz.
möglich ist vieles, auch das ausschleichen, nur zu raten wäre das nicht! zum einen ist es sehr unsicher und selten von erfolg gekrönt, zum anderen kommt das einem kalten entzug nahe und der ist IMMER lebensgefährlich! sicher hast du keine hilfe gebraucht um in diese situation zu kommen und es ehrt dich das du es schaffen willst aber warum denn dann nicht auch gleich nägel mit köpfen machen und den weg wählen der den größten erfolg verspricht? alkoholismus ist eine krankheit, mach dir das bewust, dann kannst du verstehn warum du hilfe brauchst. du würdest ja auch nicht versuchen an einer diabetis selber rumzudocktorn sondern zum arzt gehn. laß dich doch in der suchtberatung beraten, was hast du zu verlieren? was du leztendlich dann unternimmst ist deine sache, dort macht man dir nur vorschläge was in deiner situation für dich in frage kommt und was nicht. die aller meisten ,die es auf eigene faust versuchen, eiern nur monate rum und verlängern ihr leiden nur unnötig bis sie dann doch profi-hilfe in anspruch nehmen.
lg, mary
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Hallo Sven - genau so geht es - Du mußt erstmal wollen - raus aus der Mühle. Mit klarem Kopf kannst Du dann weiter entscheiden. Halt durch - es lohnt sich.
ZitatGepostet von Es geht die Sucht WAR nicht das vorrangige Problem, sonst wäre sie heute noch da.
Hallo Julie,
ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass Du nach drei Jahren ohne Probleme plötzlich nach einer Internetseite zum Thema "Alkoholismus" suchst, wenn die Sucht doch nicht mehr da ist.... Ich würde da mal genauer hinsehen .
das alles kommt mir sehr bekannt vor. Ich vertilge auch so meine 7 Halben am Tag, am Wochenende manchmal das Doppelte. Ich merke auch, dass ich schon lange in der Abhängigkeitsschiene bin, unternehme aber nichts dagegen. Meine privaten Aktivitäten gehen gegen Null, weil ich da lieber Zeit für mich zum Saufen haben will - und das trotz Familie. Vor Sylvester habe ich regelrecht Schiss, weil ich kaum weiß, wie ich den langen Tag "überstehen" soll. Ich will auch von dem Zeug loskommen. Wann mal mein letzter Tag ohne war, weiß ich nicht mehr. Ich bin übigens 10 Jahre älter als Du und trinke seit ich ca. 16 war regelmäßig. Bisher gab es beruflich da keine Beeinträchtigungen, aber privat fängt es langsam an - keine Lust, etwas zu unternehmen, keine Besuche bei Freunden etc. Und das kommt nur vom Sprit. Ich wünsche Dir, dass Du Dein Ziel durchhalten kannst. Denn was hier oft geschrieben wir ist richtig: Die Sucht wird immer schlimmer und stoppt nicht. Keine Ahnung, wann bei mir der Punkt kommt, an dem Du jetzt bist. Toi, toi, toi!!