Hallo liebe Forumsgemiende, ich habe folgendes Problem.
Seit mehreren Jahren konsumiere ich relatif viel Alkohol.
Vorerst überwiegend am Wochenende und mitlerweile täglich.
Seit dem ich selbständig tätig bin und an keine Arbeitszeiten gebunden bin trinke ich ca 8 bis 10 Flaschen bir am Abend.
Tagsüber fühle ich mich schwach und unmotiviert, jdoch funktioniert das Geschäft noch sehr gut.
Am morgen zittere ich am körper, was gegen nachmittag nachlässt.
Gegen 19 - 20 Uhr verspühre ich das verlangen nach einem kalten bir, wobei es nicht bei einem bleibt, sonder ca 8 - 10
Meine Familie hat bislang nichts von meiner Sucht gemerkt.
Aber ich leide an diesem Zittern und das nächste ist, dass ich tagsüber ca 3 T-Shirts kletsch nass durchschwitze.
Im Mund habe ich tagsüber einen unwohlen Geschmack und tagsüber esse ich absolut garnichts, meine erste Mahlzeit nehem ich abends ca 23.00 Uhr zu mir.
Was würdet Ihr mir empfehlen ?
Ich möchte von dem Alkohol weg kommen!!!!!
Wie gesagt, ch trinke nur Bier, bin 28 Jahre alt und trinke regelmässig Alkohol seit meinem 19 ten Lebensjahr.
Aber halt nur abends, wenn wir mal eine Veranstaltung haben, komme ich auch mit weniger Alkohol klar, aber es macht mir schon gedanken, wenn ich um 20.00 Uhr das erste Bier brauche, mein Gehirn nicht mehr so funktioniert wie es funktionieren sollte.
Komme ich Ohne einen Stationären Aufenthalt aus dieser Sucht heraus oder eher nicht ?
Aus beruflichen Gründen wäre ein Stationeller Aufenthalt von 3 - 4 Wochen untragbar.
ich mache den Entzug derzeit ambulant. Ich gehe in eine Suchtambulanz, werde täglich ärtzlich untersucht und bekomme eine Tagesration "Revotril" gegen die Entzugserscheinungen mit nach Hause. Ich muss dort in den Alkotester blasen, dann darfich wieder Heim gehen. Ich bin auch durch meine Freiberuflichkeit in den Suff geschlittert weil, wenn man von der Bettkante aus arbeitet, die soziale Kontrolle durch Arbeitskollegen einfach fehlt. Zeiten der Nichtbeschäftigung konnte ich gar nicht leiden und habe dementsprechend trinktechnisch zugeschlagen. Ich kam mir nutzlos vor. Hinzukamen Depressionen. Probiere es ambulant wenn stationär für dich nicht in Frage kommen sollte. Ich habe mich auch erst vor wenigen Tagen dazu entschieden und bin mit der Lösung zufrieden. In 3-4 Tagen bin ich entgiftet und muss dann mal weiterschauen. 10 Pullen Bier pro Tag sind schon eine ganze Menge. Wenn man sich die nach 20 Uhr reinzerrt kann man morgens nur mit einer Matschbirne aufwachen und schleppt den Restalk in den Tag hinein. Auto fahren ist unter diesen Bedingen morgens nicht anzuraten. Der Lappen ist schneller weg als du denkst.
Hallo Sven Herzlich willkommen hier im Forum. Du hast dein Problem selbst erkannt,du schilderst hier deine Entzugserscheinungen. Mein Rat für dich gehe in eine Suchtberatungsstelle und rede mit denen was für dich der richtige Weg ist. Hör auf keinen Fall ohne ärztlicher Überwachung auf. Eine stationäre Entgiftung würde ich dir raten.Wie es dann weiter geht besprichts du dann mit deinen Berater.ich hoffe es hilft dir moni
Sorry ich wußte nicht das du schon dabei bist.Ich kann dir nur Mut machen.Es ist gut das du dich auf den Weg gemacht hast.Ich hoffe du schaffst es. Moni
hallo sven, du hast dein problem schon gut selbst erkannt. hab getrunken seit ich 19-20 Jahre alt war, jetzt bin ich 30 und hab vor 9 Wochen den absprung geschafft. BITTE versuch nicht "kalt" zu entziehen. ist bei mir tierisch in die hose geangen. hatte Halluzinationen, Realitätsverlust und am schluss sogar 2 krampfanfälle (von denen ich aber nichts mitgekriegt habe). Du kannst stätionär entziehen. Das dauert meist nur 14 Tage. Ich bin danach sofort in eine selbsthilfegruppe. Adressen bekommst du dort (bei der entgiftung). sags deiner familie, das macht alles viel leichter. Bleib stark, hör aber nicht "Allein" auf, LG emmo
gut, dass du dein problem erkannt und den mut gefunden hast, zunächst einmal hier dich zu 'outen'
ich verstehe deine ängste und bedenken, einen stationären entzug zu machen. als freiberufliche hatte ich die damals auch. meine tägliche durchschnittstrinkmenge war knapp die hälfte von deiner.
dennoch habe ich den entzug stationär gemacht, war 17 tage in einer qualifizierten, zur abstinenz motivierenden entgiftung in einem krankenhaus.
dazu habe ich eine mehrwächige 'auftragspause' genutzt, die ich mir ganz bewusst geschaffen hatte. wenn ich zum beispiel einen bösen unfall gehabt hätte .... hätte ich ja auch eine weile nicht arbeiten können.
mein entzug war also stationär. die spätere langzeittherapie ein dreiviertel jahr danach, die habe ich ambulant gemacht - parallel zu meinem anstrengenden beruflichen alltag.
zusätzlich habe ich seit der entgiftung immer regelmäßig in selbsthilfegruppen mitgearbeitet. manchmal mehrere in der woche, wenn ich es gebraucht habe.
ich habe seit mehr als neun jahren keinen alkohol mehr getrunken.
mein vorschlag an dich, wie auch andere schon schrieben: mach' den entzug auf keinen fall allein. hol' dir einen termin in der suchtberatungsstelle und geh auch hin! in manchen krankenhäusern gibt es auch eine suchtambulanz, wo man dir weiterhelfen und wege aufzeigen kann.
weih deine familie ein. du bist nicht allein mit dieser 'aufgabe' des alkohols:
wir haben alleine getrunken - aber wir heilen nicht allein!
ich könnte es nicht besser und treffender formulieren, als meine Vorschreiberin ame! Habe selbst vor knapp 10 Wochen eine stationäre, vierwöchige Entgiftung gemacht, obwohl, ne, gerade weil ich selbstständig bin. War mit eine meiner besten Entscheidungen für ein Leben ohne Alkohol. Denn suchtberauscht wäre mein Job sowieso früher oder später den Bach runter gegangen ...
was du schilderst sind eindeutig entzugserscheinungen, daß heißt das du deine lage richtig siehst. kann dir nur ,wie alle anderen , raten eine beratungsstelle aufzusuchen! es gibt mehr als eine möglichkeit von der sucht los zu kommen, welche für dich persönlich die beste ist, kannst du dort besprechen. der erste und wichtigste schritt zu einem trockenen zufriedenen leben ist die einsicht und der entschluß etwas zu ändern. diesen schritt hast du schon getan, dann schaffst du den rest auch noch !
lieber gruß, mary
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
du trinkst am abend 8-10 Bier und zitterst am morgen und schwitzst drei T-Shirts klatsch nass und denkst deine Familie merkt nichts?
ZitatIm Mund habe ich tagsüber einen unwohlen Geschmack und tagsüber esse ich absolut garnichts, meine erste Mahlzeit nehem ich abends ca 23.00 Uhr zu mir.
Was würdet Ihr mir empfehlen ?
zum Arzt zu gehen!
ZitatKomme ich Ohne einen Stationären Aufenthalt aus dieser Sucht heraus oder eher nicht
Das wird wohl deine Aufgabe das herauszufinden. Die Suchtberatung hilft dir gerne dabei.
Gruß Ralf
Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast; es hängt nur davon ab, was du denkst.
ich schildere Dir mal meinen Entzug der letzten Tage: Konsum vorher 1-2 Flaschen Wodka, oder auch "Elefantenbier zu 89 Cent weils halt 7,5 Prozent hat:
Ich habe es mit dem kalten Entzug begonnen und es klappte nicht:
am 19.12 einfach aufgehört ging bis zum 20.12 gut am 21.12 wurde ich langsam kribbelig, am 22.12 wurde es mit den Entzugserscheinungen unerträglich am 23.12 wieder gesoffen ( aber wie !!!) am 24.12 rumgejammert und mich selbst beschimpft, das hat bis zum 25.12 angehalten ( ohne Sinn und Zukunft ) dann bin ich am 26.12 morgens endlich in die Suchambulanz gegangen, dort habe ich ein Mittel ( Tagesration )gegen den Affen bekommen und wurde ärtzlich untersucht und musste blasen und musste mich am 26.12 nochmals melden um meine Tagesration zu holen ( wieder ärztliche Untersuchung und blasen ), am 27.12 die gleiche Tortour, und heute wieder. In den nächsten drei Tagen wird das Mittel ausgeschlichen und ich gelte als entgiftet. Das hat mich nun täglich drei Stunden Fahrt in die Klinik gekostet, aber das war es mir wert. Ich fühle mich gut ! Sylvester ist alles ( vorerst ) vorbei ! Frohes Neues ! Dann geht es am meine Depressionen, mein Grundübel.....
Du musst dich nicht vier Wochen aus dem Verkehr ziehen, lass dich in der Klinik beraten. Du gehst ja dort nicht hin und Eisentüren fallen hinter dir zu.
hallo sven1978 willkommen hier. Finde es gut, dass du dein Problem erkannt hast und hoffe, du liest und schreibst hier weiter. Du bist noch jung und wenn du jetzt etwas gegen deine Sucht tust, fängst du bald neu an zu leben. Welchen Weg du auch zur Entgiftung wählst, geh ihn. Wünsche dir viel Kraft und alles Gute Gruß Ruby
auch von mir ein herzliches Willkommen hier. Ein mutiger erster Schritt
Deine Bedenken wegen Selbständigkeit und stationärem Entzug kann ich, wenn auch nicht aufgrund eigener Erfahrung, recht gut verstehen. Ich glaube aber das Hier:
Zitat Tagsüber fühle ich mich schwach und unmotiviert, jdoch funktioniert das Geschäft noch sehr gut.
Hier:
ZitatWie gesagt, ch trinke nur Bier,...
Und Hier:
ZitatAber halt nur abends, wenn wir mal eine Veranstaltung haben, komme ich auch mit weniger Alkohol klar,
die Betonung auf noch liegt.
Soweit wie ich weiß arbeiten Menschen mit eigenem Geschäft auch Tag und Nacht, so mal eben nebenbei vom Alkohol loszukommen wird, glaube ich, nicht funktionieren. Denn das ist erstmal Arbeit und für Körper und Hirn recht anstrengend. Die Matschbirne die Du abends vor dem ersten Bier hast wird Dich ein paar Tage begleiten. Kannst Du so arbeiten?
Sicher ist es schwer, aus dem eigenen Geschäft eine Weile auszusteigen aber wie Ame schon sagte, nach einem schweren Unfall hättest Du auch keine Wahl und wenn das Geschäft durch die Sauferei den Bach runter geht weil nach und nach alle nochs verschwinden hat auch keiner gewonnen.
Meine Empfehlung ist, nimm Dir Zeit für die stationäre, sprich mit Deiner Familie und der Suchtberatung, Du wirst eine Möglichkeit finden, und geh ins Krankenhaus. Wissen jedoch, was richtig ist, kannst nur ganz allein Du.
Viel Glück Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
um es vorweg zu nehmen - was die meisten geschrieben haben ist richtig! Trotzdem möchte ich Dir Mut machen - es geht auch ohne, bzw. kurzen stationären Aufenthalt, . Denn ich bin auch selbständig, verstehe Dich also sehr gut!
Aufgrund einer massiven Lebenskrise rutschte ich vor Jahren auch in ein Alkoholproblem - und das sehr rasant! Innerhalb von 2 Jahren - 5 Entgiftungen. Es war jedesmal entwürdigend... Was GUZZI schreibt hätt ich damals gern gewußt!!! Stationär - jeweils 3-4 Tage - dann nach Hause auf eigenen Wunsch. Danach ging es mir wochenlang wieder gut.
Beim letzten Mal - vor 3 Jahren sagte ich mir, will ich SOO??? weitermachen? Oder gehe ich mein Problem an?
Und zwar nicht - wie mir pausenlos bei den Entgiftungen eingeredet wurde - eine Suchttherapie- sondern den Grund, warum ich da rein rutschte...
Das habe ich getan - schlicht den Schalter umgekippt! Soo wollte ich nicht mehr. Und ich wollte auch das dauernde Gerede nicht mehr hören - ich wollte einfach selbst für mich klären- warum mache ich das mit mir.
Warum bin ich nach 3 Jahren auf dieser Seite? Weil ich mich daran erinnert habe, wie es vor drei Jahren war - Weihnachten 4 Tage in der Klinik zum Entzug - jeder nur warnend - und ich mich immer fragte, warum gehts nicht um die URSACHE meines Problems - darum kümmerte sich niemand..
Und um klar zu stellen - für MICH war das die Lösung, gilt also nicht pauschal!
Wenn Du magst schreib mir einfach.
Lieber Gruß Julie
P.S. übrigens ein Superbuch!! Alk: Fast ein medizinisches Sachbuch - von Simon Borowiak