das alles kommt mir sehr bekannt vor. Ich vertilge auch so meine 7 Halben am Tag, am Wochenende manchmal das Doppelte. Ich merke auch, dass ich schon lange in der Abhängigkeitsschiene bin, unternehme aber nichts dagegen. Meine privaten Aktivitäten gehen gegen Null, weil ich da lieber Zeit für mich zum Saufen haben will - und das trotz Familie. Vor Sylvester habe ich regelrecht Schiss, weil ich kaum weiß, wie ich den langen Tag "überstehen" soll. Ich will auch von dem Zeug loskommen. Wann mal mein letzter Tag ohne war, weiß ich nicht mehr. Ich bin übigens 10 Jahre älter als Du und trinke seit ich ca. 16 war regelmäßig. Bisher gab es beruflich da keine Beeinträchtigungen, aber privat fängt es langsam an - keine Lust, etwas zu unternehmen, keine Besuche bei Freunden etc. Und das kommt nur vom Sprit. Ich wünsche Dir, dass Du Dein Ziel durchhalten kannst. Denn was hier oft geschrieben wir ist richtig: Die Sucht wird immer schlimmer und stoppt nicht. Keine Ahnung, wann bei mir der Punkt kommt, an dem Du jetzt bist. Toi, toi, toi!!
Schön was du alles weißtnur bald stehst du wohl ohne familie da und arbeit ist auch weg. Und dann
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
Ich möchte da gerne mal einhaken. Ab wann kann ich sagen "die Sucht ist weg " ? Ist sie jemals weg ? Kann ich das an Tagen oder Wochen messen ? Ich bin damals nach 3 Tagen Koma in einem weißen Zimmer aufgewacht. Nachdem die ersten Versuche mich zu orientieren und nachzuvollziehen, was passiert ist vorbei waren, kam als erster der Gedanke: Ich hab's geschafft. Es ist vorbei. Also definiere ich das für mich so, die Sucht ist weg, ab dem Moment wo die Gier nach Alkohol weg ist. Die Gier bestand bei mir darin, in einen Zustand zu kommen, wo ich meinen Körper wieder unter Kontrolle hatte. Kein Zittern, kein Kotzen. Und, diesen Zustand zu halten. Danach habe ich nie wieder gegiert.
Als dann das Internet erfunden wurde hab' ich mich auch auf die Suche nach Gleichgesinnten gemacht. Ich fand das für mich einfach bequemer und intensiver. In der SHG waren es immer diesselben die geredet haben, und immer diesselben die sich zurückgehalten haben. Ehrlich gesagt wurde mir das auf Dauer zu eintönig und langweilig. Hier, in einem Forum "reden" immer welche. Die Schweiger registriere ich nicht. Es ist also immer ein Austausch da.
@ toni
Es erstaunt mich immer wieder, wie Menschen anderen Menschen die Daumen für etwas drücken, wozu sie glauben, selber nicht imstande zu sein. Was ist das ? Neid oder Bewunderung ? Laß' das erste Glas stehen. Immer nur heute.
ZitatGepostet von Passenger Ab wann kann ich sagen "die Sucht ist weg " ? Ist sie jemals weg ? Kann ich das an Tagen oder Wochen messen ?
@passenger, für mich persönlich ist (m)eine sucht "weg", wenn ich der meinung bin, ich hab es "geschafft", ich hab den einen wichtigen und für mich entscheidenden punkt erreicht und überschritten. aber vergessen will und werde ich sie nicht. das geht wieder in die richtung hindenken und fest daran glauben und es irgendwo auch zu "wissen". allerdings verfestigt sich der gedanke ans suchtwegsein erst noch im laufe der zeit, da es anfangs eine neue und ungewohnte situation ist. wirklich messen könnte ich es nicht, aber ich umschreibe es mal so. meine sucht ist weg, sobald meine innere freiheit wieder da ist. dann ist es keine sucht mehr, sondern wird zu einem treuen und interessanten wegbegleiter.
der akku zum start meiner reise über den entscheidenenden punkt wird schon lange vorher aufgeladen, und dann muß ich mich nur noch reisefertig machen. ich habe übrigens meine süchte nicht besiegt, weil andere es wollten oder weil ich es gesundheitlich mußte - sondern weil ich es selber so wollte und mich gegen diese süchte und für meine innere freiheit entschieden habe.
ZitatEs erstaunt mich immer wieder, wie Menschen anderen Menschen die Daumen für etwas drücken, wozu sie glauben, selber nicht imstande zu sein. Was ist das ? Neid oder Bewunderung ?
wenn ich in draufzeiten jemandem für abstinenz o.ä. die daumen gedrückt habe, dann war es zum einen respekt über die leistung und zum anderen sicherlich auch ein daumendrücken für mich selber, um mich in meinem glauben an das schaffenkönnen selbst zu stärken. denn dran geglaubt habe ich bisher immer und werde ich auch weiterhin tun.
ZitatGepostet von fitti Schön was du alles weißtnur bald stehst du wohl ohne familie da und arbeit ist auch weg. Und dann[/b]
Das weiß ich selbst. Etwas qualifizierter sollte hier schon gepostet werden. Ich halte es ja so wie ich noch kann im Zaum, damit es nicht so weit kommt.
Es erstaunt mich immer wieder, wie Menschen anderen Menschen die Daumen für etwas drücken, wozu sie glauben, selber nicht imstande zu sein. Was ist das ? Neid oder Bewunderung ? Laß' das erste Glas stehen. Immer nur heute.[/b]
Leider schon zu spät. Ich bin noch nicht so weit, dass ich ein Glas (? Trinke nur aus Flaschen 0,5 Liter) stehen lassen kann. War gestern erst um 2.15 Uhr im Bett - mit ca. 13 Einheiten intus. Die erste Kanne war heute um ca. 11 Uhr fällig. Das ist so eine Scheiße. Um die Frage zu beantworten: Wahrscheinlich Neid und Bewunderung - weil er den Draht gefunden hat, etwas zu machen. Ich werde wohl erst mal weiter so rumeiern (dieser Begriff ist den Personen, die mit Sprit zu tun haben, ja sehr wohl bekannt). Was für einen Arschrtritt ich wohl brauche? Alles Kacke. Entschuldigung für die Wortwahl - aber so ist mein momentaner Gefühlsstatus leider. Wünsche Euch allen hier noch einen schönen verschneiten Sonntag!
was war denn daran unqualifiziert. Das mit dem " im Zaum halten " dient doch nur als Rechtfertigung für eigenes, süchtiges Verhalten und als Entschuldigung dafür, daß du nichts gegen dein Saufen unternimmst.
ZitatGepostet von fitti Schön was du alles weißtnur bald stehst du wohl ohne familie da und arbeit ist auch weg. Und dann
Das weiß ich selbst. Etwas qualifizierter sollte hier schon gepostet werden. Ich halte es ja so wie ich noch kann im Zaum, damit es nicht so weit kommt.
ZitatGepostet von toni1 War gestern erst um 2.15 Uhr im Bett - mit ca. 13 Einheiten intus. Die erste Kanne war heute um ca. 11 Uhr fällig.
Ahja. Wie sieht es denn dann aus, wenn Du Dich nicht im Zaum hälst? Ich finde Fittis Post sehr qualifiziert.
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
du schreibst "Keine Ahnung, wann bei mir der Punkt kommt, an dem Du jetzt bist." dieser punkt muss überhaubt nicht kommen. zu glauben das er kommt wenn man erst richtig in der scheisse sitzt ist wohl eine dumme illusion. sonst würden nicht so viele so schrecklich dran krepieren.
erik
wenn wir wissen was wir tun, können wir tun was wir wollen.
ZitatGepostet von fitti Schön was du alles weißtnur bald stehst du wohl ohne familie da und arbeit ist auch weg. Und dann[/b]
ZitatDas weiß ich selbst. Etwas qualifizierter sollte hier schon gepostet werden.
.....ja, ja, die Weisheit mit Löffeln gefressen, oder?:
Zitat Ich halte es ja so wie ich noch kann im Zaum, damit es nicht so weit kommt.
ZitatWar gestern erst um 2.15 Uhr im Bett - mit ca. 13 Einheiten intus. Die erste Kanne war heute um ca. 11 Uhr fällig.
Schon klar......
Qualifizierter kannst Du Deine Familie schon fast nicht mehr in den Abgrund treiben. Ich kann mir eh nicht vorstellen, dass "ES" erst anfängt mit den familiären Problemen. Du lebst doch vollkommen in Deiner Rauschwelt und jede noch so qualifizierte Anmerkung verliert nach ein paar Halben ihre Richtigkeit.
Außerdem solltest Du den Blick eher darauf richten, wie Du aus der Scheiße rauskommst und nicht die Qualität der Beiträge trockener Mitglieder in Frage stellen.
LG,
Sabine
Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:
Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick
ZitatGepostet von marimba Das Problem ist: Nur wenn Du was machst findest Du den Draht.
@marimba, in gewisser weise gebe ich dir da recht, nur würde ich das nicht als problem bezeichnen. zum "machen" gehört für mich überwiegend die eigene denkarbeit und das durch- und hindenken über einen langen zeitraum, zumindest bei mir wichtig für den absprung. nun habe ich natürlich auch vor meinem jetzigen trockenversuch viel in dieser richtung für mich "gemacht", aber der draht, den ich dann vor meiner daraus risultierenden spontanen umentscheidung von meinem wenige tage später geplanten klinikaufenthalt zum eigenen weg kam plötzlich beim tagträumen und aus dem fensterschauen. hab ich hier sogar schonmal in einem anfänglichen beitrag geschrieben. es kam mir nämlich wirklich so vor, als hätte ich den draht gefunden. schon komisch irgendwie.
ZitatGepostet von sven1978 (...) Wäre es möglich den Alkoholkonsum in Stufen zu verringern um den Körper an die geringere Dosis zu gewöhnen ?
(...))
Grundsätzlich gilt: Entzug auf eigene Faust ist riskant, es kann zu unvorhersehbaren körperlichen Krisen von gefährlichem Bluthochdruck bis hin zu lebensbedrohlichen Krampfanfällen, sprich, zu einem Delirium, kommen. Der eigenständige Entzug kann also tödlich enden! Die Trinkmenge steht nicht unbedingt in einem linearen Zusammenhang zur Delirumwahrscheinlichkeit, das heißt, starke Trinker hören möglicherweise problemlos auf, während bei anderen das Fehlen von zwei, drei Bier pro Abend schon kritisch sein kann.
Insgesamt ist die statistische Wahrscheinlichkeit, ein Delirium zu bekommen und auch noch daran zu sterben, eher gering. Daher ist es, wenn man, aus welchem Grund auch immer, sich nicht an professionelle Hilfe wenden kann und/oder will, immer noch besser, den Entzug allein zu wagen, anstatt aus Angst vor Entzugserscheinungen weiterzutrinken. Denn eins ist klar: Einfacher und riskoloser wird's nicht!
Ich selbst habe mich mehrmals mit Erfolg (ja, mit Erfolg, trotz "mehrmals", das geht ja denen, die zu Profis gehen, auch nicht anders), stufenweise heruntergetrunken und einmal, vor genau einem Jahr, schlagartig aufgehört, ohne dass mir etwas passiert ist. Dazu ist zu sagen, dass ich in den letzten 14 Jahren nie mehr über einen längeren Zeitraum wirklich ständig getrunken habe. Aber zwei,drei Wochen mit einer halben bis ganzen Flasche Wodka pro Tag waren schon dabei, vor allem vor einem Jahr. Ganz alleine habe ich das auch nicht durchgezogen, davor würde ich auch in jedem Fall abraten, sondern mich meiner Frau anvertraut.
Es kann zwar immer zu unvorhersehbaren Entzugskrisen kommen. Dennoch: Man merkt schon, wenn man sich genau beobachtet, ob man's packt oder nicht. Deshalb sage ich: ja, die Möglichkeit besteht, aber sie hat ihren Preis. Kritiker argumemtieren gerne, dass man sich auf diese Weise die Tür für den nächsten Absturz offenlässt, weil man es ja so gut geschafft hat aufzuhören. Aber ich denke, diese Tür steht sowieso immer und jedem offen. Es ist auch ein gutes Gefühl, es selbst geschafft zu haben. Zumindest kann ich das für mich nach einem Jahr sagen.
The piano keys are black and white But they sound like a million colours in my mind (Katie Melua)
ZitatEs ist auch ein gutes Gefühl, es selbst geschafft zu haben
auf meine kalten Entzüge war ich nie stolz. Ich bin aber stolz, daß ich vier Wochen in eine qualifizierte Entgiftung gegangen bin und mir von dort weitere Hilfe geholt habe.
Gruß Ralf
Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast; es hängt nur davon ab, was du denkst.
Ich denke viele versuchens mal alleine, bei mir wars so das die kalten Entzüge gegen Ende meiner Trinkerkarriere schon so schlimm waren, das ich weniger aus Vernunft sondern eher aus Vermeidung der Schmerzen und anderen Begleiterscheinungen dann schließlich und endlich im Krankenhaus entgiftet habe.
Und KH ist halt nun mal Nägel mit Köpfen machen,würde mir heute was ähnliches passieren dann würd ich nie mehr kalt entziehen, diesen falschen Stolz hab ich schon lange abgelegt.
KH hatte auch einen gewissen Offenbarungs Effekt auf mich, die Lügen hatten ein Ende, ich konnte deutlich sehen wohin mich meine Sucht gebracht hat, alleine zuhause hats noch immer was von verheimlichen an sich denke ich mal.
Ob ich dabei drauf geh als ich kalt entzogen habe war mir zum damaligen Zeitpunkt eigentlich recht egal, im Gegenteil ich hätts als Erlösung empfunden, nur würde ichs aus heutiger Sicht als Tod durch Folter verstehen,und sowas geb ich mir ned nochmal.
Das stimmt schon, was ihr da sagt. Ich denke auch, dass das meine letzte Chance war, bin aber froh, sie ergriffen zu haben. Vermutlich hat jeder die Möglichkeit, noch abzuspringen, bevor er ganz unten ist.
The piano keys are black and white But they sound like a million colours in my mind (Katie Melua)