teile deine meinung ganz und gar nicht, vor allem weill es bei mir so rüber kommt als ob du fast schon zum kalten entzug, ohne ärztliche unterstützung rätst.
hab es schon öfter erzählt, kannte mehrere die es versucht haben ( natürlich auch ganz viele wo der versuch gut gegangen ist, das heißt ohne körperlichen schaden. ob daraus eine dauerhafte trockenheit wurde steht auf einem anderen blatt)
es sind vier die ich in acht jahren kennen lernte, die nun auf dem friedhof liegen! einer mit unterstützung seiner frau beim entzug. er schoss sich in den mund als seine frau sich weigerte den versuch abzubrechen. der letzte ist an seiner verschluckten zunge bei einem krampf erstickt, war aber eine nette beerdigung
sicher endet die krankheit tödlich oder in totaler verblödung, wenn man sie nicht stopp, aber kalter entzug kann keine alternative sein, solange einer unter ärztlicher aufsicht so einfach zu haben ist und nur aus falscher scharm nicht in anspruch genommen wird!
lg, mary
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Hallo Width Für dich mag der kalte Entzug das Richtige gewesen sein.Ihn aber anderen zu empfehlen ist gefährlich.Man kann zuhause entziehen aber nur unter ärtztlicher Aufsicht und selbst das ist riskant.Die beste Option ist immer eine Klinik,zumal man dort in der ersten Phase unterständiger Kontrolle ist,wegen Krampfanfälle usw..Man kann nach der erten Phase immer noch amblant weitermachen.Aber alles weitere sollte man dann mit seinen Suchtberater und Therapeuten besprechen.Jeder muß für sich den richtigen Weg finden und dann auch gehen.Helfen kann uns keiner dabei sondern nur begleiten und unterstützen,laufen müssen wir alleine. ...........Moni
Nur wisst ihr beide nicht (weil es Michael, the width, hier gestern nicht reingeschrieben hatte): daß seine Frau, wenn ich mich recht erinnere, Heilpraktikerin ist, sprich ne medizinische Ausbildung hat. Da denke ich, daß sie sich dann schon vorher, ihrer Verantwortung bewusst, schlau gemacht hatte, bevor sie ihren Mann beim Entzug "begleitet" hat.
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
ok, wenn seine frau heilpraktikerin ist, sieht die sache schon anders aus, aber immer noch nicht wirklich toll sie mag erfahrungen im medizinischem bereich haben und auch an einige medikamente kommen, aber reichen erkundungen aus um einen süchtigen beim entzug zu begleiten? andere frage, wäre es zu raten sich bei einem entzug vom zahnarzt begleiten zu lassen, der ist zumindest ein studierter arzt? oder einer säuglingsschwester? die haben auch medizinisches wissen und können sich erkundigen
ich bleib dabei, es ist sehr einfach in eine entgiftungsstation zu kommen, gar kein problem, gehindert wird man nur von falschem stolz oder scharm und diese beiden gefühle hindern einem auch auf dem restlichen weg in ein trockenes leben. wieso sie nicht gleich von anfang an über bort werfen und das neue leben ohne das alte versteckspiel und vor allem sicher anfangen?
dazu kommt noch das viele die kalt und zuhause entziehn , schnell wieder rückfällig werden, nur eine trinkpause einlegen. irgendwie scheint der aufendhalt in einer klinik auch ein heilsamer schock zu sein und die bereitschaft was für sich zu tun wird dadurch größer oder es ist die endgültige erkentniss das man genauso süchtig ist wie die anderen pazienten und es dadurch den berühmten klick macht ( so war es bei mir:licht
in einem anderen raum wird grade über das wort wege diskutiert, richtige, falsche, leichte und schwere. ich glaube dieser weg ist schwer und falsch!
auch im fall von the widtch mit seiner frau und er sollte anderen nicht dazu raten! du schreibst ja auch das du nicht stolz bist es auch mal so gemacht zu haben.
lg, mary
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Hallo Genaro Ich wußte es nicht wirklich nicht das seine Frau Heilpraktikerin ist,und trotzdem ist es nicht ratsam.Man sollte es auch niemanden raten kalt zu entziehen.Ich persönlich finde es sogar unverantwortlich. Moni
also zum "kalten Entzug" (= einfach komplett aufhören von heute auf morgen) möchte ich eigentlich auch niemandem wirklich raten. Habe ich das? Ich denke, nein. Mein Post ist doch voller Warnungen, oder? Letztlich berichte ich ja nur über meine eigenen Erfahrungen. Es muss schon jeder selbst wissen, was er sich eventuell zutraut. Ich würde auch niemandem empfehlen, mich bei 35 °C untrainiert auf meinen Radtouren in den Apennin zu begleiten, da kann ich auch nur sagen, wie ich es mache. Ich sage ja ganz deutlich, dass der Preis hoch ist -- bis hin zum potentiellen Schuss in den Mund. Aber Selbstmord oder Tod von Alkoholikern ist definitiv wahrscheinlicher im betrunkenen Zustand als auf Entzug. Das wird wohl auch niemand bestreiten wollen. Ich kann sagen: Ich lebe noch!
Ist ja schön und gut, zur professionellen Entgiftung zu raten und zu drängen. Ich unterstütze das doch. Aber dieser Rat wird ja nun mal leider aus verschiedenen Gründen auch oft nicht angenommen und lustig weitergesoffen. Und genau da setze ich an. Und: Ein Delirium kann einen auch treffen, wenn man es gar nicht erwartet, nämlich, während man trinkt -- Teufelskreis!
Übrigens gibt es zumindest hier in Italien auch Schulmediziner, nach deren Meinung nur ein knallharter kalter Entzug ohne pharmazeutische Hilfe zur Einsicht führt, sowohl bei Alkoholismus als auch bei Drogen- und/oder Medikamentenabhängigkeit. Und es gibt viele Leute, die sich freiwillig in diese Kliniken begeben, wo sie notfalls ans Bett festgeschnallt werden, bis die Krise vorbei ist.
Der sanfte professionelle Entzug mit Sedativa überzeugt mich eben nicht wirklich, weil die Leute genau diesen oft x-Mal durchziehen und doch wieder rückfällig werden.
Ja, meine Frau ist Heilprakterin, aber das gilt ja aus der Sicht mancher auch wieder nicht!
The piano keys are black and white But they sound like a million colours in my mind (Katie Melua)
Also mein Mann hat Entgiftungen im KH, kalte Entzüge (beim 2. Mal mußte ich den Arzt rufen, Krampfanfälle) und LZT hinter sich. Hat alles nichts geholfen. Ist nach ein paar Wochen wieder Rückfällig geworden.
Ich habe so im Nachhinein den Gedanken, er hat das alles nur gemacht, weil ich ihn "barbeitet" habe. So richtig stand er nie zu seiner Krankheit und er wußte ja auch, dass er jederzeit wieder zur Entgiftung gehen kann. Hat sich dort sogar richtig wohl gefühlt. Die Schwestern haben ihn ins Herz geschlossen (seine Aussage).
Aber an seinen Problemen. die zum trinken führten, hat er nie gearbeitet. Er hat sich und auch den Therapeuten in den Kliniken und in der Nachsorge etwas vorgemacht, vielleicht auch bewußt angelogen.
Meiner Meinung nach, ist das wichtigste um trocken zu werden und zu bleiben, die Einsicht, dass Mann/Frau es auch wirklich will. Nicht für jemanden sondern nur für sich selbst. Für sein Leben.
... Übrigens gibt es zumindest hier in Italien auch Schulmediziner, nach deren Meinung nur ein knallharter kalter Entzug ohne pharmazeutische Hilfe zur Einsicht führt, .... ...
Von so einer Empfehlung eines Facharztes hat mir ein Ehepaar hier auch erzählt. Der Mann war nach diversen stationären Entzügen immer wieder rückfällig geworden, wollte aber aufhören. Die Frau hatte vom Arzt einige Anweisungen bekommen, dann fand der kalte Entzug zu Hause statt. Er war für beide grauenvoll, verlief aber ohne Zwischenfälle und führte zur dauerhaften Trockenheit. Der Mann meinte, erst bei diesem Entzug sei ihm klar geworden, was er sich mit dem Trinken angetan hatte.
Ich selbst habe auch kalt entzogen, war mir der Gefahren gar nicht bewusst. Es war furchtbar, ging aber gut. Es hatte schon was für sich, diese Schmerzen, Unruhe und Angstzustände bewusst zu erleben, denke ich im Nachhinein.
Mit meinem Wissen von heute würde ich auch ins KH gehen und mir medikamentös helfen lassen. Die Erkenntnisse über meinen Zustand, die ich durch den kalten Entzug erhalten habe und die Abschreckung, die er bei mir bewirkte, entfielen dann allerdings.
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
Hallo Sven, bei meinem Bruder hat der kalte Entzug tatsächlich jedesmal mit einem so schlimmen Delir geendet, dass er mit dem Notarzt ins Krankenhaus musste. Beim letztenmal sah er aus wie ein Schlaganfallpatient. Aber im Krankenhaus sind doch Möglichkeiten zur Hilfe eher vorhanden. Die kennen sich aus. Und dann würde ich weitere Hilfe in Anspruch nehmen: Langzeit-Therapie etc.
Herzliche Grüße IngeJohanna
IngeJohanna
Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.
bis hin zu lebensbedrohlichen Krampfanfällen, sprich, zu einem Delirium, kommen.
Delirium und Krampfanfall sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Und es gibt die eine Komplikation oder die andere, manchmal aber auch beide, ist aber: wie gesagt, nicht das selbe.
Und noch was: Synanon arbeitet nur mit dem kalten Entzug. Mein Hausarzt sagte: bei ca. 10% der "kalten Enzüge" gibt es Komplikationen. D.h. es ist nicht zwingend.
Als ich vor 27 Jahren zum ersten Mal zu AA kam wurde jeder komisch angeguckt, der in der Klinik entzogen hatte - damals war das noch nicht der "easy way" wie heute.
Fazit ist doch das die meisten Ärzte null Ahnung haben in Behandlung von Suchtkranke. An besten bei der Suchtberatung nach einem geeigneten Arzt fragen der sich auskennt.
ZitatGepostet von Vogelfrau1954 Und noch was: Synanon arbeitet nur mit dem kalten Entzug. Mein Hausarzt sagte: bei ca. 10% der "kalten Enzüge" gibt es Komplikationen. D.h. es ist nicht zwingend.
(...)
Die Zahl kenne ich auch, und von den 10% sterben wiederum zirka 10% im Delirium oder an anderen Komplikationen, insgesamt endet also im Schnitt immerhin ein Fall von hundert tödlich. Das ist kein niedriges, sondern ein vergleichsweise hohes letales Risiko, weshalb zumindest ein Schulmediziner schon aus ethischen Gründen abraten muss. Hinzu kommt, dass viele mehrfach entziehen, und ich vermute, dass sich das Risiko bei jedem neuen Versuch zumindest nicht reduziert, ich denke, es erhöht sich für Rückfällige. Deshalb: Wer's wirklich mal alleine ohne Komplikationen geschafft hat, sollte seinem Schutzengel danken und nicht darauf bauen, dass das noch einmal gutgeht...
Trotzdem: 99% Wahrscheinlichkeit, dass nichts passiert, ist die positive Kehrseite, und zwischen geschlossener Station und vollkommen unkontrolliertem Privatentzug gibt es jede Menge Abstufungen. Bei meinem letzten Entzug (Januar 2008) stand eine neue Flasche Wodka griffbereit. Ich hatte zunächst vor, mich stufenweise runterzutrinken, was ich dann aber sogar sein ließ. Irgendwie ging's plötzlich, auch ohne Medikamente. Die Flasche habe ich im August 2008 einem Freund geschenkt.
Ich finde es nicht "verantwortungslos", das hier zu ezählen. Denn Fakt ist, dass nun mal manch einer nie und nimmer ins Krankenhaus gehen würde und lieber weitertrinkt, was möglicherweise viel riskanter ist, als einfach mal zu versuchen, nichts mehr zu trinken. Man sollte sich auch von der Angst vor Komplikationen nicht ins Bockshorn jagen lassen.
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