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Saufnix  
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Dieses Thema hat 13 Antworten
und wurde 1.025 mal aufgerufen
 Selbsthilfe und Gruppengespräche
waage Offline




Beiträge: 11

08.01.2009 11:56
RE: S H G Zitat · Antworten


Hallo, Tina,
ich knüpfe an deinen Beitrag an, den du am 03.06.08 geschrieben hast. Darauf sind etliche Meinungen geäußert worden, die ich nicht alle gelesen habe.
Es geht mir ja auch mehr um meine SHG, die ich seit Jahren regelmäßig besuche.:hallo1
Vorausschicken möchte ich, dass ich positiv zur SHG stehe, sonst ginge ich nicht hin!
Unser Gruppe ist sehr aktiv. Die wöchentlichen Gruppenstunden sind eine Selbstverständlichkeit. So trafen wir uns auch am 2. Weihnachtsfeiertag und es war nicht nur ein Treffen "der einsamen Herzen" und Silvester feiern wir seit vielen Jahren gemeinsam (diesmal waren es 20 Teilnehmer). Es gibt Spiele- und Grillnachmittage, Treffen mit anderen Gruppen,wir gehenauch geminsam ins Kabarett und Vertreter der Gruppe besuchen Kliniken.

Vielleicht stöhnt jetzt der eine oder andere und meint, das sei entschieden zu viel... aber es ist doch alles FREIWILLIG.
Und das ist das Problem. Unser Verantwortlicher ist außerordentlich aktiv, ich schätze das sehr. A b e r
er erwartet das eben auch von allen anderen
und erteilt "moralische Ohrfeigen" (so nenne i c h das)
wenn er nicht auf ungeteiltes Echo stößt.
Manchmal ist es nur ein verständnisloses Kopfschütteln, manchmal ein hartnäckiges Nachfragen von seiner Seite.
Nun könnte man das alles ignorieren, aber ich weiß auch, dass unsere Gruppe nicht so stabil wäre und wir nicht so viel Interessantes erlebten, wenn der "Antreiber" nicht wäre.
Was meint ihr?
Eure waage

Glücklich, wer mit den Verhältnissen zu brechen versteht, ehe sie ihn gebrochen haben. (F.Liszt)


ulliulli Offline



Beiträge: 1.026

08.01.2009 12:55
#2 RE: S H G Zitat · Antworten

hi waage,

ich gehe sehr gerne in meine shg, nehme sie wichtig und fühle mich dort auch wohl.

grund warum ich hingehe ist, um mich über das thema alkohol und allem, was darum sich abspielt, auszutauschen.

mehr allerdings auch nicht.

unabhängig, dass ich fast 30 km (einfacher weg) fahre, habe ich soviel andere aktivitäten, auch mit anderen personen, dass ich den kontakt außerhalb der gruppe nicht suche.

wenn dies gefordert werden würde, müsste ich mir (schweren herzens) eine andere suchen.

grüsse, ulli

"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile.
Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)


vicco55 Offline




Beiträge: 2.649

08.01.2009 14:28
#3 RE: S H G Zitat · Antworten

Hi waage,

möchte mich mal ulliulli anschließen. Es gibt noch ein Leben außerhalb der Selbsthilfegruppe.

Da ich selber Gruppenleiter bin, kann ich mir schon vorstellen, daß euer 'Vorturner' bei diesen vielen Aktivitäten Euch moralisch verpflichten will, ihm beizustehen.

Wenn Dir das unangenehm ist, bringe es doch in einer Gruppensitzung zur Sprache. Von Zeit zu Zeit ist es eh' sinnvoll, übers Gruppenselbstverständnis zu diskutieren.

Für mich heißt der wichtigste Satz bzgl. Gruppe: "Störungen haben Vorrang". Wenn Euer 'Häuptling' keine Kritik abkann, einfach absetzen Ernsthaft: zu einem abstinenten Leben gehört auch das Äußern von Unbehagen.

Gruß
Viktor


Lulu4 Offline



Beiträge: 3.165

08.01.2009 15:40
#4 RE: S H G Zitat · Antworten

super thema

ich teile die meinung von ulli und vicco....

die gruppe die ich besuche trifft sich 1 x wöchentlich (habe die gruppe nach meinem umzug wechseln müssen)

es gefällt mir in der neuen gruppe sehr gut, fühle mich da wohl (kreuzbund)

gleich beim ersten besuch wurden wir an dem nachfolgenden wochenende eingeladen zum brunchen, sollte sonntags morgens um 9:00 uhr statt finden.
ich habe abgesagt, da mir die uhrzeit wirklich zu früh war und zum zweiten wir die tochter meines freundes an dem wochenende bei uns hatten.

man merkte die enttäuschung. allerdings habe ich mitgeteilt, dass mir das treffen sehr viel bedeutet und ich gern weiterhin kommen möchte, aber nicht regelmässig ausserhalb an veranstaltung teilnehmen kann und werde.

ich bin beruflich viel unterwegs und habe zudem noch ein hund zwei pferde zu versorgen. dann noch familie und freunde.

ich finde es sehr schön, dass diese veranstaltung angeboten werden, möchte mich aber nicht verpflichtet fühlen teilnehmen zu müssen.

meine einstellung wurde akzeptiert und auch verstanden.

ich suche in der shg gleichgesinnte gesprächspartner und freue mich auch auf das treffen.
allerdings müssen nicht zwingend dort "innige freundschaften" entstehen. die gruppe ist sehr gemischt, die meisten sind viel älter als ich, daher haben wir wahrscheinlich auch völlig andere vorstellung von freizeitgestaltung.

ich war natürlich froh, dass mir niemand meine meinung "krumm" genommen hat, und das ich weiterhin dort aufgenommen werde.

ich habe das glück, das das treffen mal gerade eine strasse weiter ist als mein zuhause und von daher ist auch an stressigen tagen mein pünktliches erscheinen möglich

es war nicht so einfach für mich alles unter einem hut zu bringen, da ich 40 km fahrt zur arbeit habe und direkt im anschluss mich erstmal um die ponies kümmern muss.

lg
lu

top of the morning to you.... :zwinker1:


Faust Offline




Beiträge: 5.520

08.01.2009 16:07
#5 RE: S H G Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Lulu4
...
ich bin beruflich viel unterwegs und habe zudem noch ein hund zwei pferde zu versorgen. dann noch familie und freunde. ...



Interessante Reihenfolge...

LG
Bernd

"Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. " (Bertrand Russell)


Lulu4 Offline



Beiträge: 3.165

08.01.2009 16:45
#6 RE: S H G Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Faust

Zitat
Gepostet von Lulu4
...
ich bin beruflich viel unterwegs und habe zudem noch ein hund zwei pferde zu versorgen. dann noch familie und freunde. ...



Interessante Reihenfolge...

LG
Bernd






bist wieder neckisch unterwegs, wa??

top of the morning to you.... :zwinker1:


Viktoria Tapp ( gelöscht )
Beiträge:

08.01.2009 17:02
#7 RE: S H G Zitat · Antworten

Liebe Waage,

ich selbst bin DER Selbsthilfegruppen-Fan und ich gebe eine Menge Zeit hier für. Aber ich schließe mich der Lu und auch dem Viktor an: Es gibt tatsächlich noch anderes auf der Welt, als die Gruppe. Vielleicht sprecht ihr euch besser ab, wer was und wo erledigen kann und will für beispielsweise den nächsten Grillabend.
Wahrscheinlich ginge es Eurem "Vorturner" auch wesentlich bessern, wenn er die Aktivität, die Dynamik in "seiner" Gruppe spürt.


Liebe Grüße
Viktoria


Ralfi Offline



Beiträge: 3.531

08.01.2009 17:40
#8 RE: S H G Zitat · Antworten

Hi Lu,

Zitat
bist wieder neckisch unterwegs



ich finde das aufschreiben der Reihenfolge durchaus überdenkenswert. Ich kenne Menschen bei denen ich diese Reihenfolge in etwa vermute.

Ganz am Schluß würde dann allerdings "und mich" noch fehlen.

Gruß Ralf

Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast;
es hängt nur davon ab, was du denkst.


waage Offline




Beiträge: 11

08.01.2009 17:57
#9 RE: S H G Zitat · Antworten

Vielen Dank für eure Meinungen, die mich zu weiteren Überlegungen anregen.
Selbstverständlich gibt es auch für mich "ein Leben außerhalb der Selbsthilfe". So "rekrutieren" sich meine Freundinnen aus anderen Lebensbereichen, ich gehe regelmäßig zum Sport, besuche die Volkshochschule und bin im Bund der Ruheständler, d.h. ich bin Rentnerin.
Als solche finde ich es gerade angenehm, in der Gruppe mit jüngeren Menschen zusammenzukommen, von deren Problemen im Berufsleben zu erfahren und das Gefühl zu haben, akzeptiert zu werden.
Abgesehen von der großen Hilfe, die mir der Gruppenbesuch zu Beginn meines Weges in die Trockenheit bedeutete, weiß ich auch jetzt die ganz praktische Unterstützung der Gruppenfreunde zu schätzen.
So ihre Hilfe, als ich wegen eines Schenkelhalsbruches gehandicapt war oder ihr tatkräftiges Zupacken bei meinem Umzug.
Gehört das noch zum Bereich "Alkohol und alles was sich darum abspielt"? ( Ulliulli)
Was gehört zu diesem Bereich?

Mir schwebte ein Gedankenaustausch zum Thema "Akzeptanz und Toleranz" vor.
Was kann ich in der Arbeit einer SHG akzeptieren, noch tolerieren? Wo liegt die Grenze? Oder ist es mit der Feststellung getan: Ich besuche die Gruppenstunde, damit erschöpft sich meine Beziehung? Wer mehr will, soll mehr machen?
Na dann

Glücklich, wer mit den Verhältnissen zu brechen versteht, ehe sie ihn gebrochen haben. (F.Liszt)


amethysmena ( gelöscht )
Beiträge:

08.01.2009 18:28
#10 RE: S H G Zitat · Antworten

sálü waage!

die gruppe, in der ich früher war - da gingen immer noch ein paar nach dem meeting einen kaffee trinken oder so,
um noch ein bißchen zu klönen. je nachdem, wer lust und zeit hatte, ganz unverbindlich.
da war ich oft und gerne dabei.

die gruppe, die ich jetzt leite, trifft sich einmal wöchentlich.
aktivitäten außerhalb der gruppe sind selten, vielleicht zwei, drei mal im jahr.
wenn etwas organisiert wird, dann wird immer vorher nachgefragt, ob überhaupt interesse besteht.
wir sprechen gemeinsam einen termin ab und starten danach mit den vorbereitungen.

da ist es dann allerdings schon erwünscht,
dass diejenigen, die vorher zugesagt haben,
dann nach möglichkeit auch dabei sind.


vicco55 Offline




Beiträge: 2.649

08.01.2009 18:38
#11 RE: S H G Zitat · Antworten

Hi waage,

ich denke, da gibt es kein Patentrezept. Die einzelnen Verbände haben schon mal unterschiedliche Ansätze; so haben die "Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe" z.B. schon in ihrem Namen impliziert, daß ein Schwerpunkt ihrer Arbeit die gemeinsame Freizeit ist. Dann gibt es noch regionale Unterschiede, z.B. im Kreubund, in dem ich aktiv bin. Da gibt es durchaus Unterschiede zwischen Westen/Norden und Süden bzgl. Freizeitgestaltung.(*)

Wie gesagt, schau bei Dir hin, was Dir gut tut, wieviel du für Dich zulassen willst. Schau, Du bist Rentnerin, ich arbeite noch. Das macht schon mal einen Unterschied, wieviel Zeit für Freizeit zur Verfügung steht. Wenn ich demnächst (bin 60) in Rente gehe, muß ich auch schauen, was ich dann mit meiner Zeit anfange.

Falsch fände ich, wenn ich "gezwungen" würde, außerhalb der Gruppenstunde an Aktivitäten teilzunehmen. Dann wäre es die falsche Gruppe für mich. Nochmal: schau hin, was Dir gut tut - das sollte der Maßstab sein.

Gruß
Viktor

(*)Gut finde ich, wenn das Freizeitangebot über einen Stadtverband (so es denn einen gibt) und nicht über die einzelne Gruppe organisiert wird. Dann ist der Gruppenzwang nicht so groß.

[ Editiert von vicco55 am 08.01.09 18:39 ]


Lulu4 Offline



Beiträge: 3.165

09.01.2009 10:51
#12 RE: S H G Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Ralfi
Hi Lu,

Zitat
bist wieder neckisch unterwegs



ich finde das aufschreiben der Reihenfolge durchaus überdenkenswert. Ich kenne Menschen bei denen ich diese Reihenfolge in etwa vermute.

Ganz am Schluß würde dann allerdings "und mich" noch fehlen.

Gruß Ralf




Hallo Ralfi,

ich verstehe durchaus, worauf du hinaus willst
diese reihenfolge, die ich geschrieben habe, bezieht sich eher auf mein tagesablauf, als auf die prioritäten, die ich im leben setze.
das hat nichts damit zu tun, was mir "am wichtigsten" ist, sondern schildert in etwa mein tageszeitplan:

aufstehen, zur arbeit, mit hund mittags ein langes spaziergang (sie ist mit im büro), nach feierabend die ponies versorgen, dann nachhause freitzeit mit freund und familie.

ich hoffe du verstehst was ich meine??

es ist nicht so, dass ich mich nicht um mich selbst kümmere, oder mit meinem leben überfordert bin
meine pferde zu versorgen ist mein hobby. durchaus auch mal anstrengend, zur zeit jedenfalls, weil es abends am stall -16 C ist. aber wer pferde hat, weiß die normalität
ohne meine pferd bin ich nicht ICH! ich reite seit dem ich 5 jahre alt bin und es ist ein teil meiner person.

ich habe wenig zeit und langeweile, aber das leben gefällt mir so. hab ich mir auch so ausgesucht.

lg
lu

top of the morning to you.... :zwinker1:


Elke2311 Offline



Beiträge: 389

09.01.2009 10:59
#13 RE: S H G Zitat · Antworten

waage,
sicher hast du recht das die SHG wichtig ist. Ich leite seit über 11 Jahren eine Kreuzbundgruppe und bei uns gibt es auch Aktivitäten ausserhalb der Gruppe, aber das beschränkt sich auf ein gemütliches Essen ein bis zweimal im Jahr zu dem dann aber auch die Angehörigen mitkommen. Ich bin Witwe und sollte ich mal privat handwerkliche Hilfe benötigen kann ich mich natürlich auch auf Mitglieder meiner Gruppe verlassen. Aber ein so häufiges privates Treffen würde uns zuviel sein da jeder sein Leben ausserhalb der Gruppe hat.
Aber wenn es für dich ok und du dich dabei wohlfühlst dann hast du die richtige Gruppe für dich gefunden.
Wünsche dir weiterhin alles gute in deiner SHG
Elke


waage Offline




Beiträge: 11

09.01.2009 12:37
#14 RE: S H G Zitat · Antworten

Wißt ihr, als Neuling des Forums fiebere ich jeder Antwort entgegen, schon, um festzustellen, ob das Thema überhaupt interessiert.
Bisher habe ich nicht erwähnt, dass ich auch in einer Kreuzbundgruppe bin, weil ich als echter Ossi (wie die Mehrzahl meiner Gruppenfreunde) religiös nicht gebunden bin.
Bei einem Bundesseminar, das mir in außerordentlich guter Erinnerung ist, wurde ich gefragt, wie ich überhaupt zum Kreuzbund gekommen wäre... Dazu muß ich sagen, dass es zu dem Zeitpunkt, als ich eine SHG suchte, keine Alternative gab. Und jetzt möchte ich nicht mehr tauschen!

Zurück zum Thema - aber der Zusammenhang ist ja gegeben: ich fühle mich wohl, doch manchmal wird es selbst mir zuviel... Wir sprachen in der KLeingruppe darüber und die Mehrzahl vertrat diesen Standpunkt, zumal wir eben jüngere, berufstätige Teilnehmer mit Familie haben.
(Anm.: die Familienangehörigen können an den Veranstaltungen selbstverständlich teilnehmen.)

Als ich dann in der Großgruppe (wir sind 20 Mitglieder/Teilnehmer) das Thema ansprach, stand ich,wie könnte es anders sein ziemlich allein da.

Natürlich gilt, dass ich nicht verpflichtet bin, an den Veranstaltungen teilzunehmen - aber ein schlechtes Gewissen bleibt leider doch

Und das ist zumindest mein Problem.

vicco ich danke dir - aber das mit dem "Absetzen" gefällt mir nicht so, denn welcher Gruppenleiter ist schon ohne Fehl und Tadel? (... der werfe den ersten Stein!)
Freundlichst, eure waage.

Glücklich, wer mit den Verhältnissen zu brechen versteht, ehe sie ihn gebrochen haben. (F.Liszt)


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