ich war früher hanshugo.habe jetzt eine neue adresse. ich habe das problem,daß ich immer saufdruck bekomme wenn es mir zu gut geht,um noch einen draufzusetzen.vielleicht kann mir jemand seine erfahrungen in der gleichen situation mitteilen. ich bedanke mich im voraus.mfghugo
ich mein, dass ich saufe um näher an meine gefühle zu kommen und diese auszudrücken. aber ich glaube, dass ist ein witz. ich kann meine gefühle auch so ergründen.
ZitatGepostet von 23052001 ich habe das problem,daß ich immer saufdruck bekomme wenn es mir zu gut geht,um noch einen draufzusetzen.
Moin & welcome back HansHugo,
habe mal rot markiert, was mir bei Deinem Text auffällt ...
"Es geht mir zu gut" - heißt das vielleicht nicht auch, dass es mir nicht so gut gehen darf, bzw dieses Gefühl nicht gelebt werden darf?
Es ist doch Fakt, dass dieses "Noch_einen_draufsetzen" in der Praxis nicht unbedingt eines Steigerung des Gutgehens bedeutet, sondern jegliches echte Gefühl eher abtötet - zumindest bei fortgeschrittenem Alkoholmissbrauch.
Ich gehöre auch zu dieser Fraktion, die den Alkohol vor allem "zur Belohnung" oder zur (vermeintlichen!) Steigerung schöner Gefühle benutzt haben.
Welch fataler Irrtum! Aber trotzdem ist in meinem Suchtgedächtnis dieser Mechanismus durchaus noch lebendig ... es hilft, mich dann zu fragen, warum ich ein schönes Gefühl jetzt wegbeamen will; nicht aushalten kann/will ...
Und für mich ist gerade dieses AUSHALTEN von Gefühlen der wichtigste Teil eines Entwicklungsprozesses, der vor allem Ausdauer & Zeit erfordert.
Grüßle Paula
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
Nicht die Situation führt zum Saufdruck, sondern der Alkohol. Die ernüchternde Erkenntnis des Therapierten: Es gibt immer einen Grund zum Saufen. Oder besser: Es gibt keinen außer Alkohol selbst. Teufelskeis eben. Ich bin gestresst, ich bin froh, ich bin traurig, aber deshalb muss ich genauso wenig trinken wie andere. Es ist ganz einfach. Alkohol ist ein Gift und schadet nur. Alkohol löst keine Probleme und verlängert keine positiven Gefühle. dafür schafft er Probleme. "Zufriede trocken" ist so ein Schlagwort. Leicht gesagt und auh getan. Die Kunst besteht aber darin, auch unzufrieden trocken zu sein, denn niemand ist immer zufrieden.
The piano keys are black and white But they sound like a million colours in my mind (Katie Melua)
Zitat [b]Nicht die Situation führt zum Saufdruck, sondern der Alkohol.
denke, wir sind niemals von der Droge als solcher abhängig, sondern von dem Glauben, die "chemische Substanz" biete einen echten Vorteil, was wiederum zu der Uberzeugung führt, wir könnten ohne sie bestimmte Gelegenheiten nicht mehr genießen oder gewisse Situationen nicht bewältigen. (z.B. Ängste)
Aber die ganze Wirkung von Alkohol ist eine Illusion, und ist das erstmal erkannt und wirklich begriffen ist auch der Saufdruck und die Abhängigkeit beseitigt!
Oder, um es so auszudrücken: erst wenn klar ist, wie sinnlos, geradezu schwachsinnig es ist Alk zu trinken ist es vorbei!
ich kenn dich noch nicht, bin erst seit ein paar monaten hier. ich werd grade nicht ganz schlau, bist du nun ein oder zwei jahre trocken? auf alle fälle glückwunsch für diese zeit und respekt vor deinem weg! das mit dem druck, grade wenn es einem gut geht, kenn ich auch, das hab ich in den ersten jahren ebenso empfunden. ... das bleibt aber nicht immer so...
einerseits haben wir in der nassen zeit, gefühle grundsätzlich betäubt, weggesoffen,und müßen erst wieder lernen sie zuzulassen und auszuhalten. auch die guten
andererseits war das verhalten in nassen zeiten meißt so, das man sich für positive dinge belohnt hat, mit einem kräftigen schluck , man hatte es sich schließlich verdient.
ich denke das der druck daher kommt. fazit, halte deine gute stimmung einfach aus und erfreu dich dran und belohn dich mit etwas anderem . schokolade ist toll!
lieber gruß, mary
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Schöner Beitrag! Das Gefühl, positive Empfindungen bzw. Erlebnisse durch Alkohol noch "steigern" zu wollen, kenne ich aus meiner Saufzeit auch. Finde mich in Deinen Zeilen wieder.
@Laramie
Das Schlagwort "zufrieden trocken" interpretiere ich etwas anders. Für mich bedeutet es, dass ich meine Trockenheit nicht als Verzicht erlebe, keine inneren Kämpfe mehr führe, und keine geballte Faust mehr in der Tasche habe. Ich bin also mit dem Umstand zufrieden und glücklich, dass ich keinen Alkohol mehr trinke.
Mit meinem Leben hingegen bin ich längst nicht permanent zufrieden. Wäre ja auch ein wunderlicher Anspruch...
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
Ich denke Deine Ausführung zur zufriedenen Trockenheit beziehen sich auf The Width und nicht auf Laramie, oder?
Danke dafür.
Genau das waren schon gestern Abend meine Gedanken, ich habs nur nicht formulieren können. Das hast Du jetzt wunderbar übernommen und ich sehe das ganz genauso.
LG,
Sabine zufrieden trocken
Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:
Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick
TheWidth, du schreibst "Oder besser: Es gibt keinen außer Alkohol selbst."
Ich sage noch besser: Es gibt einen außer dass ich Alkoholikerin bin. "Zufriede trocken" ist so ein Schlagwort. Leicht gesagt und auh getan. Die Kunst besteht aber darin, auch unzufrieden trocken zu sein, denn niemand ist immer zufrieden."
Ich trenne das für mich. Mein Trockensein als Alkoholikerin steht über allem, und ich bin zufrieden, dass ich all den Mist, der mit dem Trinken zusammenhing, hinter mir lassen konnte. Wenn ich trotzdem mitunter unzufrieden bin, stelle ich mir mich in der selben Situation als Nasse vor, und dann kehrt doch zumindest Erleichterung darüber ein, dass ich trocken in der Lage bin zu entscheiden, wie ich mit dieser Situation, die mich unzufrieden macht, umgehen will.
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel