In meiner Jugendzeit gab es in unserer Clique immer den Spruch „halber Suff is’ rausgeschmissenes Geld“.
Für mich persönlich ist KT inakzeptabel und unmöglich. Kann ich nicht und will ich auch nicht, weil es mir nie um Genuss ging, sondern um den Abschluss. Druckbetankung und dann mal gucken, wie viel noch obendrauf geht.
Meine Sicht der Dinge, die ja für niemand andere Gültigkeit haben muss: was ich kontrollieren muss, kontrolliert irgendwie auch mich.
Wenn ich Kalorien zählen muss um mein Gewicht zu halten, esse ich nicht „normal“, sprich: essen wenn ich Hunger habe und aufhören, wenn mein Körper gesättigt ist.
Wenn ich meinen Alkoholkonsum kontrollieren muss, trinke ich nicht „normal“, sprich: Alk als reines gelegentliches Genussmittel, GEbrauch ohne MISSbrauch sozusagen.
Da ich es selber hasse wie die Pest, wenn irgendwelche selbsternannten Gurus mir vorschreiben wollen, wie ich mit mir selber umzugehen habe, werde ich den Teufel tun, meine „Weisheiten“ anderen reinzuwürgen.
Persönlich halte ich KT für einen Tanz auf dem Vulkan. Aber es führen ja bekanntlich viele Wege nach Rom.
Früher, da ich unerfahren und bescheidener war als heute, hatten meine höchste Achtung andre Leute. Später traf ich auf der Weide außer mir noch mehrere Kälber und nun schätz ich, sozusagen, erst mich selber. (Wilhelm Busch)
Ich glaub die ansichten was KT ist sind sehr unterschiedlich. Für mich bedeutet KT eigentlich ein normales verhalten zum Alkohol zu haben. Sprich man hat auf natürliche weise die kontrolle über sein handeln und was man sich zuführt. Ich als Alkoholikerin konnte meinen konsum nicht mehr kontrollieren.
Als beispiel bring ich mal folgendes : Meine beste Freundin trinkt wenig und das auch recht selten. Mal nippt sie einen schlück an dem Bier ihres mannes, mal trinkt sie auf einer Feier selbst einige Bier oder Baileys, mal trinkt sie sogar aus frust abends vorm pc 1-2 Bier und mal trinkt sie einfach garnix. Ich empfinde das als ein normales verhältnis zum Alkohol, wenn sie merkt "Ich mag nicht mehr/schmeckt mir nicht" hört sie einfach auf ohne drüber nachzudenken. Ich als Alkoholikerin konnte das nicht mehr. Selbst wenn es mal einen tag gab wo es nicht schmeckte hat man es sich reingezwängt oder hat sich eben statt Bier halt einen Wein/Sekt oder anderes Alkoholisches besorgt. Nur mal eben nippen wäre völlig unmöglich gewesen! Einfach nur sein lassen und nicht mehr drüber nachdenken ging irgendwie garnicht. Das nenne ich kontrollverlusst. Ich konnte nicht selbst bestimmen wieviel ich an Alkohol konsumiere, weil da einfach die sucht schon gegriffen hat und nachschub wollte.
Ich denke auch eher das die KTkurse, die übrigens auch hier im Norden angeboten werden , eher dafür sind um zu sehen wo man eigentlich grade steht.
Ich denke wenn man losgeht und hofft irgendwann wieder kontrolliert trinken zu können wird man die zeit die man trocken ist nie wirklich schön empfinden und eigentlich immer auf dem sprung sitzen doch mal zu testen ob es nicht doch möglich ist.
Mich stört es nicht mehr dran zu denken niewieder Alkohol trinken zu können, weil ich einfach nichts vermisse sondern mein hier und jetzt trocken als schön empfinde. Auch wenn mein leben nicht plötzlich nur durch weglassen des Alkohols im glanz erstrahlt.
Im übrigen gibt es nicht nur die wahl Saufen oder LZT, es gibt auch eine ambulante Therapie in der ich mich grade befinde! Da ziehen die "Ich muss doch aber arbeiten" irgendwie nicht, denn die kann man zeitlich meist recht gut anpassen!
Zum anderen fällt mir auf das du, morrissey, gesagt hast "Ich hatte Panik vor den Entzugserscheinungen, deshalb hab ich erstmal weiter gesoffen ..." Laut meinem wissensstand kann man sich auch ins delir saufen wieso schreckt das denn nicht vom saufen ab wenn genau das selbe vom nicht saufen abschreckt?
LG Next
Ich freue mich über Verleumdungen, denn sie lenken von der Wahrheit ab. (Marquis de Sade)
ich hab mir erlich gesagt noch nie gedanken über das KT gemacht, denn das es für süchtige nicht in frage kommt ist ja wohl unbestritten. für gefährdete vieleicht schon? ich grübel die ganze zeit über ingmaries post nach, wie hab ich mir das vorzustellen?
wie als wenn ich eine diät mache? ( damit hab ich erfahrung )
dabei dreht sich gedanklich viel ums essen, ich plane mahlzeiten, wiege ab, geh genau nach plan einkaufen, zähle kalorien... mach mir den ganzen tag einen kopf darüber was ich wann in welchen mengen essen darf, hab dennoch hunger, empfinde verzicht, zähle die stunden bis zum nächsten essen, bin unzufrieden. das ganze mach ich nur mit bis ich mein ziel erreicht habe, freu mich auf diesen tag, auch weill diese anstrengende zeit, erst mal wieder vorbei ist (... wenn ich überhaubt solange durch halte :traurig1
also, wenn das KT auch nur ansatzweise so ähnlich ist, ist das aber ganz schön anstrengent. vor allem stört mich die unzufriedenheit an der sache. die muß sich doch einstellen, wenn ich grundsätzlich aufhören muß wenns am schönsten ist dazu kommt noch, ob ich immer die selbstbeherschung hab? bei einer diät fällt mir das ja schon schwer, dabei ist die zeitlich begrenzt.
ich denke ich stimme ingmarie zu. ist bestimmt nicht verkehrt um erst mal rauszufinden wo man steht. aber für mich wär das nichts, selbst wenn ich das könnte.
irgendwie hab ich auch das gefühl ,das das weder fisch noch fleisch ist. so wie ein bisschen schwanger sein
nun gut, gönne jedem der das praktiziert, seinen erfolg damit. ich kann es nur nicht nachvollziehn, muß ich auch garnicht. haubtsache bleibt das ergebniss... und wenns funktioniert, ok warum nicht?
mary
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
...hm... das ist ungefähr so, wie obergenialen Sex mit dem most sexiest partner of the world zu haben (was schonmal gar nicht möglich ist, weil den hab ja ICH) ....und Dich dann ausnahmslos jedesmal zu zwingen, genau an der Stelle aufzuhören und zu gehen, wo es anfängt so richtig Spaß zu machen.
LG IngMarie.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
bin nur mit dem klitzeklein geschriebenen nachsatz nicht einferstanden.....
meiner ist was das angeht auch nicht schlecht !
mary
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
ZitatGepostet von Ingmarie Mary, tja... wie musst Du Dir das vorstellen...
...hm... das ist ungefähr so, wie obergenialen Sex mit dem most sexiest partner of the world zu haben (was schonmal gar nicht möglich ist, weil den hab ja ICH) ....und Dich dann ausnahmslos jedesmal zu zwingen, genau an der Stelle aufzuhören und zu gehen, wo es anfängt so richtig Spaß zu machen.
LG IngMarie.
Huch ! Also nach dem lesen scheinen wirklich da Welten zwischen uns zu liegen. Also ich mag schon öfter mal noch ein Glas Wein trinken, aber muss das jetzt nicht. Ärgerlich ist es (dank selbstauferlegten Kontrolle), aber umbringen tut mich das nicht. Also wenn das so wie geschildert hier wäre mit Sex, dann hätt ich aber ein MEGA Problem.
Und da heißt es immer, Männer hätten nur das eine im Kopf
@Mary ,
schau ruhig mal, was sich hinter KT 'verbirgt'. Z.B. Gibt es (=du machst dir) Vorgaben, nicht vor einer bestimmten Uhrzeit zu trinken - z.B. 18.00.
Du bist also auf der Arbeit und 'wartest', bis du heim kannst. Um 18.00 dann - ne, keine Halbe reinschütten sondern 0,2 l gemütlich in einer Stunde schlürfen.
...
So in etwa könnte dein restliches KT Leben aussehen.
Meint der Werner
P.S. Ich such' mal meinen berüchtigten Artikel ...
---------------------------------------------------------------- It's nice to be a Preiss, it's higher to be a Bayer
Und jetzt weiß auch das ganze Forum, was ICH so im Kopf habe .
Falls mich einer fragt (oder auch nicht), was ich von KT halte: - ich trink' schon ewig lang nichts mehr - ich rauch' seit 3,5 Jahren nicht mehr - ich ess nichts mehr mit meinem Gewicht hab' ich jedes halbe Jahr meine Probleme
Für mich ist es viel leichter, etwas nicht zu tun, um meiner 'Suchtstruktur' Herr zu werden. Und außerdem, das Nichtstun wird irgendwann zur Gewohnheit.
Schönen Abend noch Werner
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vielen dank für den link werner, was ist aus dem verwanten geworden?
mary
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Für mich ist es viel leichter, etwas nicht zu tun, um meiner 'Suchtstruktur' Herr zu werden. Und außerdem, das Nichtstun wird irgendwann zur Gewohnheit.
Hallo Werner,
so sehe ich das auch.
Diese zwei Sätze finde ich so gut, dass man sie eigentlich einrahmen und aufhängen sollte.
Das Rahmen habe ich jetzt mal mittels eines Zitate-Rahmens übernommen, das - innerliche - Aufhängen muss wohl ein jeder, der mag, selber bewerkstelligen....
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche