nachdem mein alkoholkonsum in den letzten monaten immer mehr gestiegen ist, habe ich das gespräch bei einer suchtberatung gesucht.
bei dem gespräch war ich gute 3 tage lang abstinent u. hatte keinerlei entzugserscheinungen, ich trinke seit ca. 7 jahren abends eine flasche wein, die dame meinte, dass sei nicht so verwunderlich da sich körperliche symptome oftmals erst nach ca. 10 jahren dauerkonsum einstellen würden.
mitlerweile sind es gute 10 tage in denen ich nichts getrunken habe u. es geht mir gut, ich war auch beim arzt der ein blutbild machte, lediglich der blutdruck war erhöht u. die leberwerte -aber diese nur ganz leicht.
die suchtberatung hat mehrere gruppen, u.a. eine sog. orientierungsgruppe, dort will ich morgen mal hin, aber je länger ich drüber nachdenke, je mehr komme ich ins grübeln, denn wenn man keine körperlichen symptome hat, is man doch auch nicht abhängig, wozu also das ganze?
die frau von der beratung meinte dass es ungewöhnlich sei dass man von selbst käme u. so einsichtig wäre, normalerweise wäre dies ein sehr langwieriger prozess u. erstmal würden da die freunde kommen.
ok, ich weiss das ich jahrelang alkoholmissbrauch betrieben habe, aber irgendwie passt meine "geschichte" nicht in das format von andern alkis, jedenfalls was ich so gelesen habe.
habt ihr sowas schonmal gehört?
lg.
gold_junge
p.s. im übrigen ist es nicht schön, wenn man etwas hier im chat erfragt u. als lügner dargestellt wird!
es gibt die Körperliche Abhängigkeit und Psychische Abhängigkeit.
Bei 7 Jahren dauerkonsum, auch mit Trinkpausen würde ich mich schon fragen, ob es nicht Zeit wird damit aufzuhören.
Manche brauchen länger, manche bis zum Körperlichen Totalzerfall, andere bis zur Obdachlosigkeit, andere sind aber auch in hohen Chefetagen Alkis und können es gut vertuschen. Oder Ärzte ....
Leberwerte leicht erhöht, ja kenne ich, sagte mir ein Arzt auch mal, als ich sie sah waren sie auch nur 3x so hoch und die Leber doppelt so groß auf dem Ultraschall.
Gehe ruhig hin zur Orietierungsgruppe, zu Gruppenbesuchen: zu beurteilen ob es einem was taugt oder nicht, mindestens 5 mal hingehen.
Der Tod gehört zum Leben dazu, wie die Geburt. Und wann was ist, weiß kein Mensch genau.
Zitatje länger ich drüber nachdenke, je mehr komme ich ins grübeln, denn wenn man keine körperlichen symptome hat, is man doch auch nicht abhängig, wozu also das ganze?
Selbstverständlich kann man abhängig sein, ohne körperliche Enzugserscheinungen zu bekommen (bei mir ist es auch so). Dass du anfängst zu zweifeln, ist möglicherweise der alkoholgesteuerte Teil deines Gehirns, der merkt, dass es ihm an den Kragen geht.
Zitatok, ich weiss das ich jahrelang alkoholmissbrauch betrieben habe, aber irgendwie passt meine "geschichte" nicht in das format von andern alkis.
Doch, das passt sehr gut. In der Phase, in der du jetzt bist, waren vermutlich fast alle Alkis mal. Bloß haben die meisten an der Stelle weiter gemacht, mit dem entsprechenden Ergebnis.
Ob du Alkoholiker bist, kannst du am besten mit Hilfe der Suchtberatung und der SHG herausfinden. Du brauchst aber nicht zu meinen, dass du keiner wärest, nur weil du keine körperlichen Entzugserscheinungen hast und noch funktionierst.
Auf eines kannst du aber schon stolz sein, nämlich, dass du schon in dieser Phase etwas unternimmst. DAS ist nun wirklich untypisch und aller Ehren wert.
ja, genau die frage stellt sich mir ja, woher weiss ich denn ob ich tatsächlich abhängig bin? dass kann man sich doch nur selbst beantworten oder nicht?
es kann ja auch sein dass ich eben "nur" alkoholmissbrauch betrieben habe, es kann aber auch sein dass ich abhängig bin, aber wie finde ich das heraus?
wenn ich mir zb. vornehme, die nächsten 6 monaten nichts zu trinken werden einige leute auch wieder sagen es gibt auch quartalssäufer etc.
ich bin einfach versunichert.
ich gehe auf jeden fall morgen zu dieser gruppe, es kann mir ja gar nicht schaden, aber komisch find ichs schon, nicht dass ihr das jetzt falsch versteht, aber ich hätte mir schon "gewünscht" ein paar entzugserscheinungen zu haben, dann hätte ich es wenigstens definitiv nicht mehr leugen können.
ich gehe auf jeden fall morgen zu dieser gruppe, es kann mir ja gar nicht schaden, aber komisch find ichs schon, nicht dass ihr das jetzt falsch versteht, aber ich hätte mir schon "gewünscht" ein paar entzugserscheinungen zu haben, dann hätte ich es wenigstens definitiv nicht mehr leugen können.
Hi gold-junge,
ich gehöre auch zu denen, die nicht körperlich abhängig sind. Ob du psychisch abhängig bist kannst du vielleicht herausfinden, wenn du in dich hineinlauscht wenn du nicht trinkst.
Vielleicht hast du schon mal von Suchtdruck gehört. Der stellt sich auch psychisch ein, selbst wenn es keine körperlichen Symptome gibt. Die Auslöser können vielfältig sein: Stress, Leere, das Gefühl abends nicht entspannen zu können oder auch Gefühle der Freude. Hast du in solchen Momenten das Gefühl "hach, jetzt ein Gläschen Wein" und wie dringend wird dein Verlangen?
Meiner persönlichen Ansicht nach ist der psychische Suchtdruck um Längen schlimmer. Nicht umsonst werden so viele Leute, die einen körperlichen Entzug hinter sich haben wieder rückfällig.
Liebe Grüße Emma
Früher, da ich unerfahren und bescheidener war als heute, hatten meine höchste Achtung andre Leute. Später traf ich auf der Weide außer mir noch mehrere Kälber und nun schätz ich, sozusagen, erst mich selber. (Wilhelm Busch)
Dein Fall ist bei mir genau das gleiche. Ich trinke seit ca. 8 Jahren nur am Wochenende. Das hat mich zwar körperlich nicht abhängig gemacht, aber in die soziale Isolation geführt, weil ich am WE keine Freunde mehr besucht habe, sondern sie immer nur angerufen habe, wenn ich total besoffen war. Diese Freunde haben sich alle von mir abgewendet...
FAZIT : Auch ohne körperliche Abhängkeit ist der Alkohol für mich zum Problem geworden - also hab ich ein Alkoholproblem !
Zitatdie frau von der beratung meinte dass es ungewöhnlich sei dass man von selbst käme u. so einsichtig wäre, normalerweise wäre dies ein sehr langwieriger prozess u. erstmal würden da die freunde kommen.
Vielleicht liegt hier ein Mißverständnis vor. So ungewöhnlich ist es gar nicht, dass jemand selbst kommt und einsichtig ist und überhaupt nicht zuerst die Freunde oder Verwandeten kommen. Jedenfalls ich bin selbst hin und ich kenne eine Menge Leute die es genauso gemacht haben.
Mein Körper war auch noch gesund, keine Auffälligkeiten bei den Blutwerten. Dass ich abhängig war, war mir trotzdem schnell klar, denn wenn ich den Alkohol "nur" mißbraucht hätte, wäre es mir ja gelungen ganz ohne fremde Hilfe meinen Alkoholkonsum einfach zu reduzieren. Nicht Abhängige machen das so und ich habe große Schwierigkeiten damit, mir vorzustellen, dass sie ihre Zeit auf Suchtberatungsstellen und im Internet in Alkoholikerforen verbringen. Jedenfalls konnte ich als Abhängige auf die eine Flasche Wein jeden Abend nicht mehr verzichten und die Vorstellung es zu tun, löste bei mir eher Angst vor einem Leben ganz ohne Alkohol aus. Typisch Alki eben.
Zitat woher weiss ich denn ob ich tatsächlich abhängig bin? dass kann man sich doch nur selbst beantworten oder nicht?
Sehe ich auch so. Sei einfach ehrlich zu Dir, dann hast Du die Antwort schon und zieh Dein Ding durch, wie Du es für Dich für richtig erachtest.
Glaube nicht, dass Dir hier jemand schreibt: Ja, die bist abhängig oder Nein, Du bist nicht abhängig. Mußt Du schon selbst entscheiden.
ich denke so wie lotte, abhängig oder nicht? du mußt das selber wissen
allerdings geht niemand zur suchtberatung weill ihm langweilig ist... aber auch wenn du nur gefährdet bist, ist das ergebniss das selbe.
du hast über jahre missbrauch mit alk betrieben, deinen körper und geist regelmäßig eine droge zugeführt. auch wenn du noch nicht süchtig sein solltest, ist das nur eine frage der zeit, du bist auf dem weg dahin, also zumindest gefährdet.
du schreibst, daß dein körper noch keine symtome hat, die werte nur leicht erhöht sind. da frag ich mich, ab welchen werten du sicher wärst das bereits eine schädigung vorliegt?
auch das du keine körperlichen entzugserscheinungen hast, wiegt dich in sicherheit. beim nächsten versuch mal nichts zu trinken kann das schon anders aussehen, die frage die du dir stellen solltest ist, ob du es erst soweit kommen lassen willst? und das kommt wenn du so weiter machst, nicht weill ich das sage, sondern weill du bestimmt keine ausnahme bist.
die idee mit der gruppe um rauszufinden wo du stehst und welche möglichkeiten du hast finde ich sehr gut!
schreib doch mal wie es gelaufen ist.
lg, mary
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
"mitlerweile sind es gute 10 tage in denen ich nichts getrunken"
Wenn’s dir damit gut geht, bleib dabei.
Solltest du jedoch meinen, das Trinken noch mal versuchen zu müssen, schlage ich vor, statt 1 Flasche am Abend nur noch 1 Glas – 0,25 l – zu trinken. Nie mehr. Ich selbst habe es auf Dauer nicht geschafft, nach einem Glas aufzuhören. Bei mir musste immer wieder die ganze Flasche dran glauben. Mich täglich auf ein Glas zu beschränken, fiel mir weitaus schwerer als eine Trinkpause von Tagen oder Wochen einzulegen.
Ich finde, das eine Glas trinken ist ein guter Test, um festzustellen, wo du stehst. Natürlich nur, wenn du dich nicht jetzt schon ganz für die Abstinenz entschieden hast.
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
wenn man mir als kind zb. sagte, du darfst das auf keinen fall anfassen, dann konnte man aber zu 100% davon ausgehen dass ich das ding kaputt gemacht habe... hätte man gar nix gesagt, wäre dieses etwas auch nicht so interessant gewesen.
damit will ich sagen, je mehr ich mich mit dem thema alk beschäftige, je schlechter gehts mir, wenn ich gar nicht drüber nachdenke, is auch alles ok, die frage die sich mir stellt ist halt die, verdränge ich dass nur oder will man mir was einreden?
nun gut, ich weiss zumindest mal dass ICH mir das alles beantworten muss u. der weg zur SB war ja in keinem fall ei schlechter, heute abend ist die orientierungsgruppe, ich werde mal hingehen, vielleicht sehe ich dann ja schon klarer.
ZitatGepostet von gold_junge damit will ich sagen, je mehr ich mich mit dem thema alk beschäftige, je schlechter gehts mir...
Moin gold_junge,
Weil Du dann vielleicht darüber nachdenken musst nie wieder Alkohol zu konsumieren?
Nachträglich willkommen hier, Tina
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
nee, weil es so thematisiert wird, als wenn es das einzige auf der welt wäre.
als ich vor ca. 7 monaten mit dem rauchen aufhörte, sagten viele zu mir, dass schaffst du eh nicht -ich war wirklich ein starker raucher- ich hab einfach von heute auf morgen aufgehört u. seitdem keine mehr angefasst.
ABER
ich weiss, dass ich es KÖNNTE u. das gibt mir ein gutes gefühl, aber ich MUSS eben nicht, verstehste?
es ist für MICH schwerer zu sagen, ich DARF keinen alk mehr trinken, als ich WILL/brauche keinen mehr...