Hallo,habe mit 38 meine erste Entgiftung hinter mir.Hab mir auch immer eingeredet ich schaff das auch alleine.Aber wenn man wie ich zum Schluß am Tag eine Kiste Bier trinkt ist das halt nicht so einfach.Hab jetzt vor eine Langzeittherapie zu machen.Mich würde jetzt interessieren wie man sich nach so einer Reha fühlt?Kann mir da jemand was dazu sagen?
ZitatMich würde jetzt interessieren wie man sich nach so einer Reha fühlt?Kann mir da jemand was dazu sagen?
mir hat die Therapie sehr gut getan...hat mein Denken grundlegend geändert.
Ich kann für MICH sagen. Die LZT war meine beste Entscheidung (wenn auch Anfangs etwas unter Zwang). Ich brauchte die Therapie und den Abstand von Allem...sonst hätte ich den (dauerhaften) Absprung nie geschafft, denke ich heute
ich denke jeder mensch ist individuel und daher ist deine frage auch nicht einfach zu beantworten.. bzw wirst du für dich nicht wirklich eine antwort darauf finden.
das du eine entgiftung gemacht hast ist schon mal super und im anschluss eine lzt
warum beschäftigt dich die frage, wie "man" sich nachher fühlt? ich würde mich an deiner stelle jetzt erstmal auf die therapie konzentrieren.
wenn möglich besuche jetzt so oft wie möglich eine selbsthilfegruppe, gerade die nächsten wochen, könnten eine höhere rückfallgefahr birgen.
les dich erstmal hier rein und du wirst bestimmt dich in eine menge beiträge wiederfinden
heute genau vor 7jahren fühlte ich mich oberschei...ich war den ersten tag seit langem ohne stoff intus und dazu noch den ersten tag in der therapie...ich hatte angst was alles auf mich zukommt und war gar nicht mehr der geile macker für den ich mich in meinem nassen elend immer gehalten hatte...
heute kann ich behaupten...das war die wichtigste zeit in meinem leben um endlich zu mir zu kommen und mich so zu akzeptieren wie ich nun mal bin...
alles...naja...sagen wir fast alles hat sich in meinem leben bis heute geändert...den alten job geschmissen und mit fast 50j noch einen neuen beruf gelernt von dem ich nicht wissen konnte ob ich auch eine anstellung dafür finde...heute hab ich einen festen job und sogar spass an der arbeit was ich früher nicht behaupten konnte...meine ehe ist heute glücklicher den je... wir können uns offen in die augen schauen und über alles reden was uns bewegt...ich darf schwach sein wo ich früher meinte stark sein zu müssen...ich kann stark sein wo ich meinte mich aus schwäche raushalten zu müssen...ich darf ich sein und werde (trotzdem) geliebt...heute kam ich z.b. nach hause und in einer vase stand ein großer noch eingepackter blumenstrauss...auf meine augenzwinkernde frage was meine frau denn dafür verbrochen hatte meinte sie ich sollte mir mal die karte durchlesen...da stand dann wie sehr sie sich auf noch viele trockene jahre mit mir freut und mir wurde bewusst... hey...heute ist jahrestag und du denkst nicht mal dran...und ob du es mir glaubst oder nicht...
ich habe auch schon eine langzeitliche Rehabilitationsmaßnahme hinter mir.
In einem anderen Belang allerdings. Ich war drei lange/kurze Monate von meinen Kindern getrennt, um mich (ich tats damals nur für mich selbst und für meine Position im Leben) zu rehabilitieren. Um mich gesund zu machen oder machen zu lassen unter den gegebenen Möglichkeiten.
Ich habe rasend viel gelernt. Emotionale Kompetenz z.B. haben wir geradezu studiert. Wir machten Familienaufstellungen bis fast alles gelöst war...(ich Angsthäsin hab mich nicht aufstellen lassen)
Ich lernte Yoga bei einem echten Yogi... ich war benommen von mir und meinem Glück, mich selbst zu erfahren und annehmen zu können...
Darauf folgte die Trennung von meinem Mann, die Hausauflösung, der Umzug mit meinen Kindern...
all das wurde mir geraten nicht zu tun.
Denn im Affekt der neuen Gestalt ist man euphorisch und hyperaktiv.
Aber ich wollte lösen, was da ungelöst war. Ich wollte mich von dem befreien, was an mir zerrte, was mich in Schach hielt und begrenzte. Ich wollte da raus, nach all dem Übermaß an Erkenntnis!!!
Und in der Tat: Ich befreite mich.
Lange drei Jahre fühlte ich mich frei, nährte mich dieser mein Mut, zu mir selbst und meinen Nöten zu stehen. Mich selbst zu schützen und zu befreien.
Und dann und währenddessen schon überfiel mich meine Angst von Neuem. Wofür das alles? Worin finde ich den Lohn? Was bringt es mir mehr, als mich selbst zu mir?
Innerhalb des intakten Reha-Geländes war jeder Kranke unter Seinesgleichen. Hier wurde unter Seinesgleichen gewertet und gerichtet.
Zuerst waren alle gleich in ihrer Sucht. Dann wurde peu à peu verifiziert, worin die Gründe der Sucht jedes einzelnen lagen. Dann wurde beschaut, wie jeder Süchtige mit der jeweils eigenen Sucht umgeht, wie diszipliniert und eigenverantwortlich er sich anderen gegenüber positioniert.
Ein spannendes Leben ist das in einer Klinik, die auf ihre Reputation achtet.
Womit weitere Äußerlichkeiten eine Rolle spielen
Abschließend.. sonst wirds zu lang...
Reha ist ein minimal rudimentärer Anfang auf dem Weg in ein neues, selbstbestimmtes, unabhängiges Leben.
sehr schöner Beitrag und auch von mir herzliche Glückwünsche zu sieben trockenen Jahren!
LG
Christoph
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Herzlich Eckle!
Kannst Dich doch einfach mal ein bischen durchlesen, bzw. in der Such-Funktion mal LZT, stationäre Therapie o.ä. eingeben. Da haben schon einige von ihren Erfahrungen berichtet.
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
erstmal herzlichen Glückwunsch zu 7 trockenen Jahren an malo,
solche Sachen lese ich immer gern!
zu eckle:
herzlich willkomen hier!
Ich selbst habe eine sehr intensive, fast ein Jahr dauernde ambulante Therapie gemacht. Am Anfang schien mir die Zeit unendlich lang und ich hatte natürlich ähnliche Zweifel wie du. Dann habe ich es so gemacht: Ich habe für mich beschlossen, den ersten Teil (ging ca. 3 Monate) ohne Wenn und Aber mitzumachen, nichts zu hinterfragen, sondern bei allen Maßnahmen konstruktiv mitzuarbeiten, soweit ich konnte.
Und nach den drei Monaten habe ich in den Spiegel geschaut und mich gefragt: "Gehts mir jetzt besser oder schlechter als vor drei Monaten?" Weil die Antwort zweifelsfrei "besser" war, habe ich weitergemacht. Und so habe ich mich durch dieses erlebnisreiche Jahr gehangelt, und im Nachhinein kann ich nur sagen: es hat sich gelohnt, und wie!
Ich kann den Beitrag von malo nur unterstreichen und bestätigen.
Meinst du nicht, dass sich die LZT für dich lohnt, wenn du dich auch nur halb so gut fühlst wie malo, oder auch ich?
Vergleich mal: heute eine Kiste Bier pro Tag und nachher vielleicht Blumen zum Trockengeburtstag!
Also, nur zu und sei nicht so dumm wie ich damals. Ich habe nämlich vor 9 Jahren beim ersten Versuch einer Therapie gekniffen. Hat mir 5 Jahre gekostet, die ich mir hätte sparen können.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
:hallo1[b]Hallo ihr Lieben da draussen, find ich echt super daß auf mein Thema so positiv und aufmunternd geantwortet wird.Das macht Mut. Habe am Dienstag einen Termin bei der Caritas wegen LZT. Hoffentlich geht alles gut. Im Übrigen fühle ich mich jetzt schon wesentlich besser. Habe heute vor 4 Wochen mein letztes Bier getrunken.
Auch ich warte auf meine Bewilligung von der Rentenversicherung, nur bei mir ist es etwas anderst ich "muß" die Therapie machen wenn cih alles zurück haben will was mir lieb und teuer ist. Ich finde es toll das du den Weg gehst und ich wünsche dir sehr viel Kraft dazu. Mir alleine haben die 4 Wochen Entzug auch schon viel geholfen ich habe in der Zeit wirklich schon sehr viel gelernt. Allein schon was es heißt nicht alleine mit den Problemen da zu stehen. Dann auch das ich krank bin und dies anhemen muß. Ich habe gewaltig Angst vor der Entwöhnungstherpie aber ich/wir müssen da durch.
Alles liebe
Und ich bin auch erst seit 6.10 trocken aber dies ist ein grund zum Freuen und das jeden einzelnen Tag Freu dich einfach auf jeden weiteren Tag so werden es immer und immer mehr und acuh wir können bald sagen 7 Jahre.
Zahme Vögel singen von Freiheit, Wilde Vögel Fliegen