Den Weihnachtsmarkt in der Innenstadt kenne ich schon, war schon dort in diesem Jahr. 80 Buden, 60 davon mit so weihnachtlichen Sachen wie Bratfisch, Pommes, Wurst und diversen anderen Fressalien bestückt, ganz zu schweigen von den unzähligen Glühweinständen. In den Buden kocht der Glühwein, vor den Ständen der Volkszorn wegen der horrenden Preise für heißen, mit Gewürzen aufgepeppten vergammelten Traubensaft. Die restlichen 20 Buden sind aufgeteilt in Kerzen, Handschuhe, Schals und Socken. So richtig weihnachtlich wird mir dann wenn ich an den sieben Meter langen Stand komme wo mir neben Wolfsfiguren, Erdmännchen und Warzenschweinen aus Kunststein Totenköpfe und Monster ins Auge springen. Na dann, fröhliche Weihnacht!
Auf dem Weihnachtsmarkt im Stadtteil gibt’s auch nix Neues weil ich die Händler dort schon namentlich grüßen kann. Es sind jedes Jahr die Gleichen, zwischen Lebkuchen ( auf dem ich dann selbst für 3 Euronen mit Zuckerguss rummatschen kann) und Schinken gibt’s wie jedes Jahr handgestrickte Socken (kann ich selbst) , Schals (kann ich selbst) und Holzspielzeug (die Zeiten in denen ich das brauchte sind vorbei) aus der ansässigen Behindertenwerkstatt.
Nun, dann fahr ich eben ein paar Kilometer (12 um genau zu sein) zum Weihnachtsmarkt im Schlosshof. Jaaaaa, unser Kaff besitzt so was oben aufm Berg. Parken vorm Schloß kann ich eh knicken, also bleibt das Auto unten am Berg stehen und wir, das sind Göga und Ich mühen uns den recht steilen Berg zwischen Schlaglöchern und Rinnsalen vom Regen hinauf. Die erfolglosen Versuche meines Mannes mit seinem Schirm mein Auge oder Ohr zu treffen verbuche ich unter Nebensächlichkeiten. Mein Mann und Schirm …… da ist alles was keinen Sicherheitsabstand von zwei Metern hält sowieso in Lebensgefahr.
Oben angekommen tobt wie befürchtet der Mob durchs Gelände. Als wir uns endlich bis zum Schloßtor durchgeschlagen haben erwartet uns eine doch recht unweihnachtliche Überraschung. Dafür das ich auf den Markt im Schloßhof will soll ich bezahlen, den normalen Preis für eine Schloßbesichtigung (wobei das Schloß heute gar nicht geöffnet ist) Wie??? Ich soll dafür bezahlen das ich auf dem Weihnachtsmarkt eventuell was kaufe? Das geht mir so gar nicht in den Kopf und ich verschaffe meinem Unmut auch Luft mit meinem Geschimpfe. „Das ist ja als wenn ich bei Aldi Eintritt bezahlen muß um mein Geld dort zu lassen. Geht’s noch? So kann man den Händlern auch die Kunden vergraulen“. Mit einem „Neee, Danke, ich denk nicht dran dafür zu zahlen“ drängle ich mich durch die Menschen entgegen der allgemeinen Laufrichtung zurück. Mein Mann (der den Preis auch unverschämt findet und nicht zahlen will) verschafft mir mit dem Schirm freie Bahn.
Mit unserem Rückzug lichtet sich auch die Reihe vor dem Schloßtor. Alle vor uns haben brav ihren Obolus (meist zähneknirschend) entrichtet und jetzt plötzlich werden die Stimmen immer lauter das es doch eine Frechheit sei für einen Weihnachtsmarkt Geld zu verlangen. So marschiert ein Trupp schimpfender Menschen wieder den Berg hinab und verkündet allen (ob sie es wissen wollen oder nicht) das dort oben Halsabschneider sitzen die aus jedem Dreck Kapital zu schlagen versuchen.
Auf dem Weihnachtsmarkt im Schloßhof war ich nun zwar nicht, aber ich hab einen Spaziergang an der frischen Luft …………im Regen…….. unter Lebensgefahr……. gemacht und nebenbei auch noch Geld gespart. Es ist (wie immer) eben alles ne Frage der Ansicht
LG
Tina
Laut Miracoli bin ich 2 bis 3 Personen.:zwinker1: Ich selbst bin sicher das ich noch viel mehr bin. :zwinker1:
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Die restlichen 20 Buden sind aufgeteilt in Kerzen, Handschuhe, Schals und Socken. So richtig weihnachtlich wird mir dann wenn ich an den sieben Meter langen Stand komme wo mir neben Wolfsfiguren, Erdmännchen und Warzenschweinen aus Kunststein Totenköpfe und Monster ins Auge springen. Na dann, fröhliche Weihnacht!
