ZitatGepostet von Gmoastier Es wird mir jetzt keiner glauben hier,aber ich hatte seit meiner LZT bis jetzt noch nicht einmal das Verlangen nach Alkohol(worüber ich sehr froh bin).
wie kommst Du denn darauf...ich glaube Dir das aufs Wort...geht Mir nämlich ähnlich.
Das gefährliche daran ist ja nur, da kommen manchmal bei Mir solche trügerischen Gedanken wie: "vielleicht biste ja garnicht sooo schlimm dran, wie Du selber denkst".
Und dann muss ich Mir hin und wieder alte Geschichten ins Gedächtnis rufen...oder Fotos von Mir im KH anschauen, die mich dann gleich wieder auf erschütternde Weise wachrütteln...und in die bittere Realität (von damals) zurückholen.
Die mir nahestehenden Menschen wissen, daß ich trockener Alkoholiker bin.
Ansonsten wüßte ich nicht daß es in Deutschland per Gesetz vorgeschrieben ist, zu begründen, warum man keinen Alkohol trinkt. Ein einfaches "Nein, danke!" muß da reichen. Es begründet ja auch keiner, daß er jetzt im Augenblick mal lieber keinen Kuchen möchte, nur mal so als Beispiel.
Im übrigen möchte ich darauf hinweisen, daß es durchaus Menschen gibt, die grundsätzlich keinen Alkohol trinken, ohne ein Suchtproblem an der Backe zu haben.
Ich denke, daß das hier teilweise etwas zu hoch gehängt wird. Als ob man irgendwo schief angeschaut wird, wenn man keinen Alkohol trinkt. Mir ist das noch nie passiert. Und sollte es doch irgendwann vorkommen, daß ein Nein nicht einfach so akzeptiert wird, dann weiß ich ab diesem Zeitpunkt, daß es Zeit wird, sich andere Bekannte zu suchen.
"Es wäre sogar gelogen, wenn ich das damit begründe, dass ich Alkoholiker bin, denn mit dieser Begründung lässt sich auch ganz gut trinken.
Genau, es gibt nämlich viele Nichtsüchtige, die zwischen trockenen und nassen Alkis nicht unterscheiden können. Ist mir auch schon passiert, dass mich jemand gefragt hat:
"Wenn DU Alkoholiker bist, warum trinkst Du Cola? Für die sind Alkoholiker einfach Leute die viel saufen, einer der nix trinkt ist keiner.....
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
Jedes Jahr zu Weihnachten gibt´s ein kleines Dankeschön für die tolle Arbeit usw. Natürlich in Form von Alkohol, ein guter Tropfen Wein Die ersten Jahre meiner Abstinenz (seit 2002 trocken) hab ich die Flasche mit einem Danke angenommen und weiter verschenkt. Irgendwann nervte mich das und ärgerte mich auch, weil ich ja so gar nix hatte vom Geschenk. Vor 2 oder 3 Jahren dann sprach ich endlich Cheffe an und erklärte ihm, dass ich trockene Alkoholikerin bin. Es machte mir nix mehr aus, es auszusprechen. Seitdem krieg ich lecker Lebkuchen, Schokolade, Kaffee und sowas . Meine Kollegen bekommen weiterhin Wein. Letztes Weihnachten meinte einer davon neidisch, er hätte auch lieber was anderes als Wein .
#28 dito zudem finde ich auch den ausgangsgedanken ein bißchen befremdlich. was heißt sich outen müssen/ sollen?? erzählt man jedem seine krankheitgeschichte? an einer anderen stelle schreibt magdalena in zusammenhang mit der alkoholkrankheit von einem makel. empfinde ich nicht so. war wohl nicht von anfang an so, aber mit der zeit konnte ich beim besten willen nicht mehr erkennen, warunm das ein makel sein soll. es gibt unzählige gründe nicht zu trinken. ich weiß warum ich nicht trinke und akzeptiere es. wenn mich jemand direkt fragt sag ich es ihm, sofern ich lust dazu habe. ansonsten kann er ja bei einem " nein danke" denken was er will. thomas
Jede Situation ändert sich natürlich situationsbedingt immer so, wie man es nicht vorhergeplant hat.
Gerade am Anfang fand ich es wichtig, mir vorher eine Strategie zurechtzulegen, bevor ich mich in die "Höhle des Löwen" wagte. Auf Geburtstagen, Empfängen, Silvester, Weihnachten und bei Onkel Otto trinken die meisten (?) anderen Gäste Alkohol. Das war und ist mir vorher klar - das überrascht mich nicht irgendwie plötzlich. Es überrascht mich auch nicht, wenn mir dort jemand ein alkohlisches Getränk anbietet. Gezwungen, dies zu nehmen oder es sogar zu trinken hat mich aber noch nie jemand.
In die Lage, dass einem Alkohol angeboten wird, kommt früher oder später jeder Abstinente. Bei meinem ersten Empfang, nur wenige Tage nach meiner Trockenlegung, hatte ich die Situation vorher im Kopf durchgespielt und mir vorgenommen mit "Nein, danke. Ich hätte gerne nur eine Selter" zu antworten. Diese eingeübte Situation habe ich dann regelrecht wie im Theater abgespielt. Damals fand ich das hilfreich.
Nach inzwischen vielen ähnlichen Situationen, überlege ich nicht mehr vorher, was ich wem erzählen will. Ob ein Nein reicht oder ich ein paar erklärende Worte für sinnvoll halte, entscheide ich ziemlich spontan. Irgendwie spielt das keine entscheidende Rolle mehr.
Viele Grüße aus Hamburg Andreas
__________________________________________ Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. Laotse