Ich habe früher Sekt wegen der Wirkung getrunken aber geschmeckt hat es mir nicht wirklich. Fazit warum soll ich etwas nicht nicht ablehnen was ich nicht mag? Auch sehe ich keinen Grund mich auf Diskussionen oder Entschuldigungen ein zulassen wenn ich etwas Ablehne zu mir zu nehmen.Zum anstoßen kann ich doch auch den Sekt gegen Wasser austauschen sieht fast genauso aus. Problematischer finde ich es eher beim Abendmahl gehe ich nach vorne reiche ich den Kelch nur weiter oder bleibe ich gleich sitzen? Naja bin sowieso nicht der Kirchengänger.
ZitatGepostet von Rodine Problematischer finde ich es eher beim Abendmahl gehe ich nach vorne reiche ich den Kelch nur weiter oder bleibe ich gleich sitzen? Naja bin sowieso nicht der Kirchengänger.
Lg
Bei uns in der evang. Kirche gibt es beim Abendmahl 2 Reihen, eine davon alkoholfrei, find ich gut!
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ZitatGepostet von Rodine Problematischer finde ich es eher beim Abendmahl gehe ich nach vorne reiche ich den Kelch nur weiter oder bleibe ich gleich sitzen? Naja bin sowieso nicht der Kirchengänger.
Lg
Bei uns in der evang. Kirche gibt es beim Abendmahl 2 Reihen, eine davon alkoholfrei, find ich gut!
Zitat"Da hilft wohl nur sich eine gewisse Souveränität anzutrainieren "
Manchmal hilft einem sogar der Zufall. Ich war neulich auf einer Kollegen-Verabschiedung. Der jetztige Rentner wollte mit allen einen Sekt heben und schenkte nur puren Sekt in die Becher. Ich wollte mir gerade mein eigenes O-Saftglas fertig machen als eine Kollegin (ohne eigenes Alk-Problem) meinte: "Ich will keinen Sekt, ich nehme nur OSaft!" Sie wurde nicht komisch angesehen und sonst auch niemand von uns NichtSektTrinkern.
Da auf der Veranstaltung einige Leute waren, die von meinem Alk-Problem wissen, wäre es denen eher komisch vorgekommen, wenn ich ein Sektglas überhaupt in die Hand genommen hätte. Das hätte zu Diskussionen geführt!
Viele Grüße aus Hamburg Andreas
__________________________________________ Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. Laotse
all diese Situationen sind schon irgendwie seltsam. Alkohol scheint einfach extrem tief verwurzelt zu sein. Natürlich habe ich mir da auch so meine Gedanken gemacht, was soll ich in einer Anstoßsituation tun? Da fiel mir meine Frau ein, sie trinkt nie, schon immer. Sie hatte nie das Bedürfniss dies zu rechtfertigen. Ich hab mir ein Beispiel dran genommen und tu es auch nicht, es klappt. Außerdem hab ich Säfte mitlerweile echt liebgewonnen.
ich gkaub auch, erst wenn ein Alkoholker zu 100% abgeschlossen hat und die Abstinenz wirklich "ins Blut übergegangen " ist, ist es auch für ihn eine Selbstverständlichkeeit, kein Sektglas mehr in die Hand zu nehmen.
Aber das ist ein Prozess, der manchmal sehr lange dauert. Viele haben Jahrzehnte gesoffen, da kriegt man das nicht so schnell aus dem Kopf raus.
Da spielen auch Schamgefühle, mangelndes Selbstwertgefühl und innere Unsicherheit eine Rolle
Ich habe viele Beispiele in meiner Gruppe, die z. T. seit Jahrzehnten abstinent sind, für die ist es kein Thema. Das macht mir Mut (bei mir ist noch nicht mal ein Jahr, da sind die Gedanken an die nassen Zeiten noch vielfältiger im Kopf als die der trockenen Zeit...)
LG und gute Nacht,
LOTTA
[ Editiert von Lotta1 am 18.01.10 1:15 ]
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ich gkaub auch, erst wenn ein Alkoholker zu 100% abgeschlossen hat und die Abstinenz wirklich "ins Blut übergegangen " ist, ist es auch für ihn eine Selbstverständlichkeeit, kein Sektglas mehr in die Hand zu nehmen.
Moin
ich habe keine Ahnung, ob man als Alkoholiker irgendwann wirklich zu 100% durch ist (womit auch immer :sly. Wahrscheinlich ist es sogar wertvoll, ein gewisses Maß an Vorsicht und Nichtselbstverständlichkeit beizubehalten.
Jeder muss für sich seinen Weg finden. Auf der einen Seite des Weges lauern das ständige Kopfkino und die Gedanken darum, was andere wohl jetzt von einem denken, weil man ja nicht, wie sonst alle anderen, Alkohol trinkt und irgendwie komisch dabei aussieht und sich rechtfertigen will oder auch nicht und alles peinlich findet und.... Auf der anderen Wegseite lauert vielleicht die Fahrlässigkeit: Mir kann nix mehr passieren, da ich ja schon xx Jahre keinen Alkohol mehr getrunken habe.
Ich bin jedenfalls froh, dass ich inzwischen ziemlich souverän mit dem Nichttrinken umgehen kann. Andererseits bewahren mich meine Selbsthilfegruppe oder das Lesen von Rückfällen anderer Leute vor allzu großer Fahrlässigkeit.
Viele Grüße aus Hamburg Andreas
__________________________________________ Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. Laotse
ich gkaub auch, erst wenn ein Alkoholker zu 100% abgeschlossen hat und die Abstinenz wirklich "ins Blut übergegangen " ist, ist es auch für ihn eine Selbstverständlichkeeit, kein Sektglas mehr in die Hand zu nehmen.
Moin
Ich bin jedenfalls froh, dass ich inzwischen ziemlich souverän mit dem Nichttrinken umgehen kann. Andererseits bewahren mich meine Selbsthilfegruppe oder das Lesen von Rückfällen anderer Leute vor allzu großer Fahrlässigkeit.
Gut, dass Du das ansprichst! Ich meinte mit 100% durch auch nicht, dass er irgendwann meint, er sei kein Alkoholiker mehr, war von mir zu krass ausgedrückt.
Ich beobachte das Verhalten der "alten Hasen" in der Gruppe, für die es nach Jahren wirklich zur Selbstverständlichkeit geworden ist, so wie für den Diabetiker den Verzicht auf Torte. Die nasse Zeit gerät mit den Jahren in den Hintergrund, die trockenen Jahre sind präsenter.
Ich habe auch schon Fälle erlebt, die nach 20 oder mehr Jahren aus Leichtsinn rückfällig geworden sind, und dann massivst!!!
Einer der "Langzeitabstinenten" (er ist fast 80) aus unserer Gruppe hat mir mal gesagt, er kommt nach all den Jahren immer noch zur Gruppe, einerseits weil ers seinen Erfahrungsschatz weitergeben kann, andererseits aber, weil er dann immer wieder durch "jüngere" Mitglieder, oder auch durch Rückfälle die passieren, daran erinnert wird, wie schnell es gehen kann und wie sehr man auch nach Jahren aufpassen muss.
Man hats halt ein Leben lang....
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
Hi Lotta, geb ich dir vollkommen Recht. Bin ja selbst erst ein paar Monate trocken und gerade aus der Tagesklinik raus, nur irgendwie möchte ich schon wieder ins Leben zurück. Hab mich da auch viel gefragt wie eigentlich das "normale Leben" aussieht und dabei an Nichttrinker gedacht, die ja ebenfalls abstinent sind, nur halt von Natur aus. Die meisten hatten nie Schamgefühl oder den Eindruck komisch zu sein. Ich bewundere das und schneid mir da ne Scheibe ab, was bleibt ist Misstrauen in mein eigenes Selbstbewußtsein, Vorsicht vor mir selbst, Angst vor dem Rückfall. Ist auch gut so.
Zitatdabei an Nichttrinker gedacht, die ja ebenfalls abstinent sind, nur halt von Natur aus. Die meisten hatten nie Schamgefühl oder den Eindruck komisch zu sein.
warum sollten sie das?
Gruß Ralf
Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast; es hängt nur davon ab, was du denkst.
ZitatGepostet von Soda Man hats halt ein Leben lang....
Hi Lotta, Bin ja selbst erst ein paar Monate trocken und gerade aus der Tagesklinik raus, nur irgendwie möchte ich schon wieder ins Leben zurück.
Hab mich da auch viel gefragt wie eigentlich das "normale Leben" aussieht und dabei an Nichttrinker gedacht, die ja ebenfalls abstinent sind, nur halt von Natur aus. Die meisten hatten nie Schamgefühl oder den Eindruck komisch zu sein. Ich bewundere das und schneid mir da ne Scheibe ab, was bleibt ist Misstrauen in mein eigenes Selbstbewußtsein, Vorsicht vor mir selbst, Angst vor dem Rückfall. Ist auch gut so.
LG Soda[/b][/quote]
Hi Soda,
als ich von der LZ ins "wahre Leben" nach Hause kam, hab ich mir die ersten Wochen nix sehnlicher gewünscht als wieder in die beschützte Umgebung meines 10 qm Zimmers mitten im Schwarzwald zurückzukehren.... Das kalte Wasser war sehr kalt, in das ich springen musste. Plötzlich war ich nicht mehr einer von vielen Alkis, sondern die Ausnahme unter lauter Nichtsüchtigen, and dann noch -mit Ausnahme der Gruppe - ohne jegliche Unterstützung. Plötzlich war das SChamgefühl und die Unsicherheit wieder da, die ich in der LZ mir mühsam glaubte abtrainiert zu haben.
Das hab ich mich auch gefragt, wie soll ich da trocken bleiben? Dann kam mir auch oft der Gedankengang, den Du geschildert hast, jeder der Nichttrinker da draussen hat auch irgendwo sein Päckle, er brauch kein Stoff, er hat keine Schamgefühle.
Und die Kinder. Von den Kindern können wir lernen Ich schaue meinen Kindern beim Spielen und Lachen zu und sehe wie sie glücklich sind, oder auch weinen, schreien, streiten, verzweifelt sind, alles echt, alles authentisch, reine unverfälschte Gefühle.
Klar, wir werden nie wieder wie die Kinder fühlen, aber nüchtern können wir diese Gefühle wieder pur empfinden.
Was die Angst vor dem Rückfall betrifft, ist es schon gut, dass man den Gedanken an die Tatsache, dass einen die Sucht ein Leben lang begleitet nicht aus den Augen verliert.
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
genau das ist es ja, warum sollten Nichttrinker Schamgefühl haben? Finde die trockenen, ob Saufpause oder Abstinenz, brauchen es auch nicht. Der Gedanke stammt eigentlich von tief depressiven Mitpatienten aus der TK, die mir sehr geholfen haben das Leben ein bißchen anders sehen zu können.
ZitatWas die Angst vor dem Rückfall betrifft, ist es schon gut, dass man den Gedanken an die Tatsache, dass einen die Sucht ein Leben lang begleitet nicht aus den Augen verliert.