"Ich bin mir zu 99 Prozent sicher, dass ich nicht körperlich abhängig bin und habe mit meiner Therapeutin einen Deal gemacht. Ich soll Wochenweise versuchen die Menge zu reduzieren und nach 3 Wochen muss ich mich entscheiden, ob ich weitere Hilfe brauche oder nicht.
Ich werde aber ab heute nichts mehr trinken."
Glückwunsch!!!
Du hast keine drei Wochen gebraucht für die Entscheidung, sondern nur drei Tage.
Oder seh' ich das falsch?
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
hallo kartoffel, warum sollte es denn ab sonntag klappen mit der abstinenz? wetten, es gibt wieder nen auslöser? und wetten, du findest wieder eine ganz supertolle erklärung?
funkelsternchen
dry68
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15.01.2010 11:00
#64 RE: ab heute kalter Entzug! Wieder ein Neuling
Der Tag heute war sehr schön - bis auf den Abend - und ich werde mal gucken, wie ich das Wochenende verbringe. Nicht trocken, das weiß ich.
...das ist eine der Optionen.....doch ich möchte Dich daran erinnern, dass es da noch etwas gibt, was Deinen Entschluss noch etwas trüben dürfte
Zitat Gepostet von kartoffel1972 Drücke mich ja schon ewig vor Arztterminen, damit keiner meine Leberwerte merkt. Leider schwänze ich somit auch die Krebsnachsorge-Untersuchungen -und das geht ja gar nicht!!
...geht ja anscheinend aber doch
ZitatGepostet von kartoffel1972 ich möchte jetzt auch wissen, wo ich körperlich stehe und was ich meinem Leberchen evtl. schon angetan hab.
...dein Leberchen...(is ja niedlich ausgedrückt:grins2...würde Dir für jeden einzelnen zusätzlichen Tag danken...und Deine Ärzte würden es Dir sicher auch nicht verübeln, wenn Du eine andere Option wähltest...und Dich (endlich) mal wieder meldest
als ich meine Tage völlig vernebelt vom Alkohol verbracht habe, bin ich zu keinem Arzt gegangen. Ärzte habe ich gemieden wie der Teufel das Weihwasser. Ich wollte gar nicht wissen wie sehr mein Körper Schaden nimmt. Dann hätte ich mich ja den Dingen stellen müssen. Dazu war ich zu feige, damals.
Morgen höre ich auf..oder am Wochende, oder nächsten Monat. Das war meine Devise. Hätte mich beinahe mein Leben gekostet. Ich war ziemlich durchgeknallt.
Nicht mehr trinken, ist für mich keine Kopfsache. Eine Gefühl kam hinzu. Das Gefühl das mein Leben keines mehr ist, sondern die Flasche mich lebt.
Wahrscheinlich habt ihr alle Recht. Ich bin ein Volltrottel !!
Aber ich bin trotz meinem Vorhaben euphorisch gestimmt, dass ich auf dem Weg bin den Alk Alk sein zu lassen.
Ich bin mir sicher, dass es mein letztes Wochenende mit Schnäpschen sein wird. Wahrscheinlich bin ich mir auch darum sicher, weil ich weiß, wie es bei mir mit dem Rauchen ist.
Ich rauche seit 24 Jahren stark. Wenn ich versuche aufzuhören, kommen bereits nach wenigen Stunden solche Gedanken wie: Ist doch sch... egal, andere rauchen auch! oder "Sterben müssen wir sowieso..." oder oder oder.
Völliger Blödsinn halt. Außerdem würde ich für Zigaretten überall hin laufen egal ob nachts oder im Blizzard. Und das habe ich diese Woche für Schnaps nicht gemacht und ich hätte nicht weit gemußt um wir was zu kaufen.
Dieses Gefühl habe ich beim Alkohol nicht.
Aber ich streite trotzdem nicht ab, dass ich süchtig bin.
Arzttermin etc. bleibt auch alles so wie´s geplant ist.
Ich ärgere mich allerdings, dass ich Montag meiner Ergotherapeutin nicht stolz berichten kann, dass ich seit der letzten Therapiestunde nichts mehr getrunken habe.
Und lügen werde ich nicht!
Danke für eure Unterstützung und eure ehrlichen Meinungen.
LG Kartoffel
[ Editiert von kartoffel1972 am 15.01.10 12:49 ]
Wer die innere Ruhe nicht in sich selbst findet, wird sie woanders vergeblich suchen!
dry68
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gelöscht
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15.01.2010 12:54
#67 RE: ab heute kalter Entzug! Wieder ein Neuling
ZitatGepostet von kartoffel1972 Hallo und Mahlzeit!
Ich bin mir sicher, dass es mein letztes Wochenende mit Schnäpschen sein wird.
LG Kartoffel
[ Editiert von kartoffel1972 am 15.01.10 12:49 ]
Schnäpschen?....Solange Du den Teufel nicht in seiner wahren Gestalt erkennst.....Freund, oder Feind?
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
ZitatGepostet von kartoffel1972 Hallo und Mahlzeit!
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Ich ärgere mich allerdings, dass ich Montag meiner Ergotherapeutin nicht stolz berichten kann, dass ich seit der letzten Therapiestunde nichts mehr getrunken habe.
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LG Kartoffel
[ Editiert von kartoffel1972 am 15.01.10 12:49 ]
Hi Kartoffel!!
Das ist ein Denkfehler!! Wenn DU DIch ärgerst, dann über DIch , die Enttäuschung der anderen ist zweitrangig. Wenn DUs für Dich tust, dann wirst Du Erfolg haben:
Zu Deinem Rückfall:
Hört sich für Dich jetzt hart an, aber ich habs ohne Verwunderung gelesen. Der Weg aus der Sucht ist ein langer Prozess voller Rückschläge und Einsichten. Du hasr jetzt vielleicht eine Ahnung, was ich mit "rumeiern" gemeint habe. Man ist sich soooo sicher, und dann passierts dochh...
...aber wie Du schreibst, ists ja nicht einfach "so passiert", sondern Rückfälle bahnen sich oft schon sehr lange vor dem ersten Schluck an.
Deshalb bin ich froh, dass ich mir Hilfe geholt habe, denn ich habe gelernt, die Zeichen zu erkennen und zu reagieren, und zwar VOR dem Gang zum Supermarkt, weil denn ists in der Regel zu spät.
Also, bleib dran, rede mit Deinem Hausarzt!
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
also da von einem rückfall zu reden, find ich fast ein bissle übertrieben, oder? das war ne ausgedehnte verschnaufpause, sonst nix. und teuer außerdem, weil kartoffel den ganzen fusel ja auch noch weggeschüttet hat.
ZitatGepostet von funkelsternchen also da von einem rückfall zu reden, find ich fast ein bissle übertrieben, oder? das war ne ausgedehnte verschnaufpause, sonst nix. und teuer außerdem, weil kartoffel den ganzen fusel ja auch noch weggeschüttet hat.
Das ist Definitionssache.
In der Suchtliteratur wird das Thema Rückfall meistens so beschrieben, wenn das Trinken in ieiner Phase passiert, in der der kranke sich die Abstinenzhaltung zum Ziel gesetzt hat, unabhängig von Art und Dauer. Andere wiederum unterscheiden zwischen "Unfall" und "Rückfall"
Aber ich denke das sind Wortglaubereien, die Kartoffel nicht weiterbringt. Es ist passiert, der Weg aus der Sucht ist voller Seitengässle....die wenigsten finden auf Anhieb den direkten Weg zum Ziel!
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
Eben kam mir eine recht deutliche Erinnerung an damals, an das elende Hamsterrad des Suffs.
Meine Aufhör-Aktionen haben immer unterschiedlich lang vorgehalten, Tage bis Monate - alles dabei.
Und doch....an jenem Tag, wo ich meine Trinkerei wiederaufnahm, wusste ich schon morgens dass ich es tun würde....
Es war gegen jede Vernunft, aber es war da...gleich hinter den vorderen Stirnlappen - etwas in mir sagte: "heute abend lassen wirs krachen....
Beim Gedanken daran begann ich zu grinsen.
Sämtliche Gegenargumente waren nicht greifbar, der mühsam errungene Freiraum zählte nicht mehr, es gab nur noch dieses: "Y e e a a a h h h.......
Das eben geschilderte währte genau so lange wie ich noch was positives mit Alkohol verband, wo ich mir insgeheim gestand: "..is halt einfach geil!"
Das änderte sich erst in den letzten zwei nassen Jahren bei mir. Da ging es merklich nach unten. Ich war nicht einen Tag verkatert, sondern zwei bis drei. Physische Entgleisungen im betrunkenen Zustand. Da kam dann so langsam das wahre Gesicht des Saufens zu Vorschein.
Am Schluss: ich hasste den Alkohol, es war ein totaler Abfuck, das Allerletzte.
Ich erinnere mich dass ich mich in meinen letzten Räuschen volltrunken wehrte - gegen diese Scheiss-Betäubung, ich hasste diesen Taumel während er da war...
Bald drauf wars vorbei. Und dann war auch dieses etwas verschwunden.
Randolf
"Wenn du ein Problem hast und es nicht haben willst, hast du bereits zwei. "