ZitatGepostet von Newcomer [b]... dass mein geringes Selbstwertgefühl beim Outen eine große Rolle spielt, ist mir bewusst... (wie bereits erwähnt) ...ich kann das nomentan (noch) nicht...
mein gott, 20 jahre saufen, muß wohl so ne magische grenze sein, aber egal. du brauchst dich doch nicht jedem zu outen. das ist doch machbar. immer nur kleine schritte, damit du dich nicht verhaspeltst. glaube mir, die innere zufriedenheit stellt sich ein, dann kommt auch das selbswertgefühl zurück. du brauchst vor dem dreckzeug nur kapitulieren. die sucht ist sowieso stärker als du. wenn du das begriffen hast, dann bist auf nem guten weg.
Ja na sicher - vertrau uns da mal. Dort sitzen fast ausschließlich Leute, die sich mal haargenauso gefühlt haben, wie du jetzt! Ich habe mich sooo wohl gefühlt, den abend in der SHG. So verstanden, dort gab es viele Antworten auf meine Fragen und keinen einzigen Vorwurf! Du wirst sehen, wie ermutigend und befreiend es ist!
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
ZitatGepostet von Newcomer ... der Horror wäre, mich den Mitgliedern einer SHG anzuvertrauen...
.....
das brauchst du auch nicht...geh einfach hin...und wenn du nicht reden willst lass es bleiben...die dort anwesenden werden dich auch ohne worte verstehen...
ZitatGepostet von Newcomer ... es fällt mir sehr schwer, mit anderen Leuten über meine Probleme zu sprechen - selbst mit meinem Mann... obwohl ich mir sicher bin, dass er eh´ Bescheid weiß... Freunde habe ich nicht.
Es ist nur der erste SChritt, der Überwindung kostet. EIn SUchtberater ist anonym und ist ein Profi.
Wenn Du ihm von Deinen Rückfällen erzählst, ists für ihn so, wie wenn Du dem Automechaniker vom kaputen Auspuff erzählst: Es ist für ihn Alltagsgeschäft, er wird Dich beraten, es spricht alles dafür, dass DU es tust..
Ich bin am ANfang sogar besoffen dahin, weil ich mich nüchtern nicht getraut habe (das soll kein Tip sein) und er hat mir nicht den Kopf abgerissen.
Wenn Du noch soweit davon entfernt bist,Hilfe anzunehmen, dann bist DU vielleicht noch nicht zu tief gefallen, aber glaub mir das geht soooo schnell, und es ist nicht mehr toll, morgens um 5 die ersten 2 Bier rauszukotzen bis das dritte drin bleibt und das Zittern aufhört,
Gib Dir einen Ruck,
...und Dein Umfeld merkt es sowieso...wie oft habe ich in der letzten Zeit gehört "Wair haben es schon lange bemerkt, aber nicht getraut, DIch anzusprechen....
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
so wie malo es schildert, habe ich das auch erlebt. Wer nicht bereit war, etwas von sich zu erzählen, musste das in unserer Gruppe auch nicht. Natürlich findest Du die für Dich passende Gruppe vielleicht nicht beim ersten Versuch. Also einfach mal anschauen, und wenn Du Dich wohlfühlst, kommt das mit dem "sich öffnen" vielleicht von ganz alleine. Ging mir damals so.
Und wenn Du irgendwo richtig angekommen bist, ändert sich vielleicht sogar in diesem Punkt
ZitatGepostet von Newcomer ... Freunde habe ich nicht.
etwas.
Ich hatte mich seinerzeit durch meine Sauferei so sehr isoliert, dass ich sehr glücklich war, wieder soziale Kontakte knüpfen zu können, die über den Gruppenabend hinausgingen.
Nachvollziehbar ist Deine Schwellenangst, aber ebenso unbegründet. Denn in einer realen SHG triffst Du - ebenso wie hier - Betroffene, die wissen, worüber Du redest (bzw. reden möchtest) und Dir aus eigener Erfahrung mit Empathie und Verständnis begegnen. Und notfalls auch mal Tacheles reden, wenn es angebracht sein sollte.
Niemand wird Dich schief ansehen, oder verurteilen! Wie sollten sie auch, waren sie doch alle mal da, wo Du jetzt stehst....
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
ZitatGepostet von Newcomer Hoffe, ich finde den Mut, dann auch dorthin zu gehen...
Moin Newcomer
Deine Ängste kann ich nur allzugut nachvollziehen. Ich habe damals den "Fehler" gemacht, mir eine Suchtberatungsstelle auszusuchen, die im 2. Stock liegt. Du kannst Dir nicht vorstellen, wie unendlich lang die Treppe sich anfühlte! Den Klingelknopf zu drücken war noch einmal eine unermessliche Überwindung. Dann warten und einer unbekannten Person sowas wie "Ich habe da ein massives Problem mit Alkohol" sagen. Fast unvorstellbar schwierig.
Aber ab dann wurde es sofort besser . Weder bei der Suchtberatung noch in einer Selbsthilfegruppe wird Dir der Kopf abgerissen. Im Gegenteil triffst Du vielleicht zum ersten Mal auf Leute, die Dich verstehen und nicht schief ansehen. Und wenn Du nicht reden magst, kannst Du einfach nur zuhören.
Der erste Schritt lohnt auf jeden Fall. Ich wünsche Dir die Kraft, Ihn zu gehen!
Viele Grüße aus Hamburg Andreas
__________________________________________ Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. Laotse
die Sache mit der Gruppe. Ist schon so, dass wir uns fast alle am liebsten davor drücken wollen, dieses sich outen.... . Und wenn wir dann da waren, merken fast alle, das war ja garnicht schlimm. Man braucht nicht sprechen, wenn man nicht sprechen kann. Man kann auch nur da sitzen und zuhören. Überhaupt empfand ich die Gruppe als Ruhepol in dieser hektischen Welt. Ich bin leider nur zweimal hingegangen. Heute wäre ich schlauer. Meine Kinder waren alleine zuhause und ich hatte einen Grund.
Ich war zweimal da und noch heute, sechs Jahre später, sehe ich den Gruppenleiter manchmal in der Stadt. Wir grüssen uns nicht, wir kennen uns nicht, wir sind anonym. Aber unsere Augen lächeln sich immer an. Er sieht mir gehts gut und ich sehe bei ihm dasselbe. Und das freut uns beide.
Ich wünsche dir ein wenig Mut auf deinem Weg.
Ich war mal ein Angsthase und eine Depri..... und jetzt nimmer.
Geli
Sorgen ertrinken nicht in Alkohol. Sie können schwimmen.
Ich hab da eine ganz andere Erfahrung mit dem ersten Gruppenbesuch.
Ich wusste damals schon tief in mir drin ,dass ich ein Alkproblem habe und wäre vor lauter Scham NIEMALS auf die Idee gekommen, mich irgendjemand anzuvertrauen.
Selbst wenn ich von dem Forum gewusst hätte, wär ich so weit weg davon gewestn, mich selbst im Internet zu outen. Aber ich wusste alleine schaff ichs nicht es hat mich fast zerdrückt.
Dann war ich eines Abends in der Probe meiner Bigband in der ich spiele, (neben mir das Cola/Sektgemisch in der Cokeflasche gegen den Zitterer).
Der Trompeter, der neben mir sass (und den ich schon lange kenne)nahm mich nach der Probe zur Seite und erzählt mir, er ist seit 15 Jahren trockener Alkoholiker und leitet eine SHG. Ihm ist mein Problem schon länger aufgefallen, und er würde mich einladen, mal dorthin mitzukomen.
Zuerst hats mich wie ein Schlag getroffen! Wie hat er das gemerkt? Was, der F. ist alki und sagt das so einfach??
Als ich dann zuhause war überkam mich eine unendliche Erleichterung!!!!! Man hat mir die helfende Hand gereicht, nach der ich mich nieee zu fragen getraut hatte.
Ich ging mit, und es war klasse, lauter normale, nette offene Leute, die mich mit offenen Armen empfangen haben.
Ich bin nun seit 3 Jahren dort und lasse wenn möglich kein Treffen aus. Es ist immernoch mein Highlight der Woche.
Vielleicht motiviert es DIch, den ersten Schritt zu wagen!!!
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....