Lese hier schon seit einiger Zeit mit und muss sagen, dass mir dieses Forum bis jetzt sehr geholfen und gutgetan hat.
Kurz zu mir: Bin Ende dreißig, verheiratet, Mutter zweier Kinder, stundenweise berufstätig und habe seit etwa zwanzig Jahren ein sehr entspanntes Verhältnis zum Alkohol.
Angefangen hat meine "Karriere" etwa mit zwanzig, ohne besonderen Anlass - es hat sich einfach so ergeben. Ich mochte dieses Gefühl des Angetrunkenseins, habe mich gut gefühlt und konnte so mein mangelndes Selbstbewusstsein prima abdecken... Getrunken habe ich gerne in Gesellschaft, aber auch alleine zuhause - die letzten zwei Jahre sogar fast täglich etwa zwei Flaschen Wein, gerne auch schon ab mittags. Abstürze oder Filmrisse gab es nie, immer habe ich genauestens darauf geachtet, alles unter Kontrolle und im Blick zu behalten.
Abgesehen von den zwei Schwangerschaften und den Stillzeiten, in denen ich absolut trocken war (ist schon ne Zeitlang her)kann ich auf keine längere "Saufpause" zurückblicken, nach nur ein/zwei Tagen ohne Alkohol wurde der Korkenzieher wieder in die Hand genommen.
Damit soll nun endgültig Schluss sein. Ich will das nicht mehr.
Bin heute den 15. Tag trocken. Hatte/habe keine Entzugserscheinungen, lediglich die ersten zwei Nächte Probleme beim Einschlafen.
Beim Arzt oder der Suchtberatung war ich nicht. Es fällt mir unendlich schwer, mit anderen über mein Problem zu sprechen. Freunde habe ich nicht, denen ich mich anvertrauen könnte.
Hoffe erstmal, hier beim Lesen weiterhin den Mut und die Kraft zu finden, trocken zu bleiben.
willkommen christina, wieso hast du ein sehr entspanntes verhältnis zum alkohol? dann versteh ich deine anmeldung hier nicht so ganz? steh ich auf der leitung??????
... mit "entspannt" meinte ich, dass ich schon immer oft und gerne getrunken habe, dies aber mittlerweile als großes Problem betrachte und gerne damit aufhören möchte...
Hallo u nd herzlich willkommen Christina !!! Wenn du auch keine körperlichen entzugserscheinungen hast, so würde ich Dir trotzdem raten einen Arzt aufzusuchen um dich durchschecken zu lassen. Da du schreibst das du keine Freunde hast mit denen du über dein Problem reden kannst, Würde ich Dir vorschlagen eine Selbsthilfegruppe zu suchen wo du dir Tipps und Ratschläge holen könntest falls es Dir einmal nicht gut gehen sollte oder dich der Teufel reitet wieder zu Trinken. Ich wünsche Dir alles Gute zum gelingen deiner trockenlegung. Lg Udo
Schön, dass DU den Weg hierher gefunden hast! Ein wichtiger, erster Schritt!!
Wenn Du im Moment noch Scheu hast, offen darüber zu reden, lies Dich mal intensiv hier durch, Du wirst feststellen, dass DU damit nicht allein bist, und dass es sich lohnt, wenns sein musss externe Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Auch wenn Du im Moment keine Entzugssymptome hast dann hast Du die Chance,den Absprung in einer Phase der Krankheit zu schaffen, in der DIr einiges erspart bleibt.....
Viel Glück,
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
schön, dass du dein Trinkverhalten ändern willst. Ich habe eine ähnliche Trinkerei wie du an den Tag gelegt und bin nun seit 7 Wochen "ohne". Auch bei mir ging das alles recht einfach - ich meine, das Glas stehen zu lassen, aber ich merke immer mehr, dass sich mehr verändern muss.Gerade wenn man - wie wir beide- in der Trinkzeit nie die Kontrolle verloren hat, dann stellt sich bei der Gewohnheit nicht zu trinken irgendwann die Frage: Warum will ich nichts mehr trinken? Warum habe ich mich so gern berauscht? Vor was wollte ich mich "wegbeamen"? Du solltest neben deinen körperlichen Befindlichkeiten auch mal tiefer in deine Person eindringen, um einen neuen Lebensanfang zu machen damit das Trinken keine Option mehr für dich wird.
Vielen Dank für die freundliche Aufnahme. Wie schon erwähnt, gibt mir dieses Forum Mut. Jeden Tag aufs neue.
Das mein Leben zukünftig nicht in dieser Form weitergehen kann, ist mir bewußt. Ich werde einiges ändern müssen, angefangen bei all den "Gewohnheiten", bei denen mich das Gläschen Wein jahrelang begleitet hat, über den Selbstbetrug und dem Miteinander div. Leute in meinem Umfeld bis hin zu meinen Gedankengängen.
Letzteres wird besonders schwer werden, denn irgendwie mache ich mir den ganzen Tag Gedanken über Dinge, für die andere Menschen bestenfalls ein Schulterzucken übrig hätten. Dieses "Kopfkino" bestimmt täglich meine Stimmung... sind es "schlechte" Gedanken (wenn ich mich z. B. über jemanden ärgere) zieht mich das sofort ´runter und ich bin den ganzen Tag übel gelaunt. Sind es "gute" Gedanken (kommt seltener vor) gehts mir prima. Vermutlich typische Depressionen...
Momentan fällt es mir relativ leicht, nüchtern zu bleiben, allerdings kreisen meine Gedanken dauernd um den Alkohol.
Momentan fällt es mir relativ leicht, nüchtern zu bleiben, allerdings kreisen meine Gedanken dauernd um den Alkohol.
Hoffe, ich schaffe es.
Gruß, Christina
Das werte ich als Zeichen, dass Du vielleich doch mal unverbindlich einen Termin mit einem Suchtberater machen solltest.
Dieses "Gedankenkreisen" um den Alkohol kann ganz schön belastend werden, bei mir war es nach einiger Zeit so unerträglich dass eine kleine schiefgelaufene Situation ausgereicht hat, wieder zu trinken, erst nach der Therapie, als ich rausgefunden habe, was für eine Funktion der Alk in meinem Leben hatte und ich der Sache suf den Grund gegangen bin lebe ich so gut wie suchtdruckfrei.
ich kenne aber auch Leute, bei denen dieses Gefühl nach einiger Zeit aufgehört hat. Jeder ist da anders, sonst gäbs statt dieses Forum eine "Bedienungsanleitung für den Weg aus der Sucht".....
Finde Deinen Weg,
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ZitatGepostet von Newcomer Es fällt mir unendlich schwer, mit anderen über mein Problem zu sprechen.
Hallo Christina,
und herzlich .
das über mich reden lernte ich in einer Therapie. Es fiel mir nicht nur schwer zu formulieren, wie es mir geht, was in mir vorgeht, sondern ich hatte überhaupt Probleme zu erkennen, wie es mir geht; mein Fokus war immer nur auf andere gerichtet. Eine Suchtberatung kann dir helfen, den richtigen Weg für dich zu finden.
ich gratuliere dir ganz herzlich zu deinem ersten Schritt, nämlich dem, dir selber einzugestehen das du mit dem Alkohol ein Problem hast. Das meine ich ganz ernst und keineswegs ironisch, weiß ich selber doch noch gut genug, wie schwer es mir gefallen ist.
Darf ich fragen, was dich dazu bewogen hat, von einem Tag auf den anderen auf Alkohol zu verzichten und abstinent leben zu wollen?
Gruß justcinderella
Sobald du dich auf den Weg machst, öffnet der Horizont seine Grenzen
Das es mir schwer fällt, auf den Alkohol zu verzichten, habe ich schon vor einiger Zeit gemerkt. Habe auch ein paarmal versucht, damit aufzuhören oder es zumindestens einzuschränken. Hat (wie Du Dir denken kannst) nicht geklappt. Bestenfalls war ich mal eine Woche "ohne".
Der Grund, weshalb ich es nun wieder versuche und mich deshalb hier im Forum angemeldet habe ist:
Es reicht mir!
Ich habe keine Lust mehr darauf, schon Mittags das erste Glas Wein zu trinken und den halben Tag "beduselt" zu sein. Ich möchte wieder am Leben teilnehmen, auch mal wieder nachmittags vor die Türe gehen, ohne Angst haben zu müssen, dass jemand meine Fahne bemerkt.
Auch die Sorge um meine Kinder spielt eine große Rolle - kann ich doch ab nachmittags im Notfall kein Auto mehr fahren...
Habe zu den meisten Freunden in den letzten Jahren den (engeren) Kontakt abgebrochen... nun sind es nur noch entfernte Bekannte...
Auch die Gesundheit spielt eine Rolle... habe mich nie wirklich gut gefühlt.
eigentlich war ich es leid... diesen Weinkonsum - schon ab mittags.... ging auch drei Wochen gut - ohne Entzugserscheinungen oder Saufdruck... habe gut geschlafen und war echt gut drauf.. habe vieles erledigt in dieser Zeit, sämtliche ehrenamtliche Tätigkeiten organisiert...
... Freitag war der Geburtstag meines Onkels.... da ich mich nicht outen wollte und dachte: hey, du hast doch alles im Griff ..., so habe ich insgesamt drei Gläser Wein mitgetrunken...
Jetzt ist Sonntag... mein Mann ist mit den Kindern unterwegs und mein Säuferhirn sagte mir eben: "ach komm - heute noch eine Flasche Wein... ab morgen ist wieder Schluss...
tja christina, das kommt von deinem entspannten verhältnis zum alkohol. wenn man 2 nächte nicht schlafen kann, sind das noch keine entzugserscheinungen. glaubst du? mach dir nichts daraus, mir ging es ähnlich. ist nur komisch, jedesmal, wenn ich hier schreibe, beschleicht mich manchmal das gefühl, wo ich mir sage, da werden wohl noch ein paar runden gedreht werden müssen. ich hoffe du gehörst nicht dazu.