Aber das ist wirklich für mich Schnee von gestern. Und ich weiss mittlerweile, dass es einfach bei mir so sein musste und nicht anders.
Jedenfalls hat mein Leben heute und nach allen materiellen Verlusten eine Qualität und Leichtigkeit, die ich in Jahren als "hoch begüterter Mensch" nicht mal ahnte.
Und auch Du Ralf hast absolut recht: saufen müssen ist ein Grauen für jede Menschenseele. Und Fragmente bleiben lange, nachdem man aufgehört hat. Wohl dem, der sie zu seinem Vorteil umnutzen kann - und nicht zum ewigen inneren oder gar äusseren Lamento.
Das wirkliche Leben ist schön.
Lieber Gruss Nick
-------------------------------------- Meine Religion ist die Freundlichkeit. Und trocken bin ich seit Anfang 2006.
"Wenn das das berühmte 'lange Glück' sein soll, dann lass ich meine Fenster lieber ungeputzt und beschäftige mich mit mir oder meinem Mann." -- 'Saftnase'
Hallo Nick, nachdem wir ja schon Bekanntschaft miteinander gemacht hatten, finde ich es schön, mehr von dir zu lesen. Glückwunsch zu deinen letzten zehn Jahren!! Mit dem Trinken und dem Kettenrauchen gleichzeitig aufzuhören hört sich für mich fast unmöglich an...... Ich habe jetzt seit acht Tagen nichts mehr getrunken, aber mein Zigarettenkonsum hat sich merklich erhöht...
ZitatGepostet von sammaria Mit dem Trinken und dem Kettenrauchen gleichzeitig aufzuhören hört sich für mich fast unmöglich an......
das ist auch nicht in jedem Fall zu empfehlen.
Ein Bekannter von mir ist dabei - in einer Entzugsklinik - so zusammengeklappt, dass er sich davon nie wieder erholt hat.
Nach Aussage der Ärzte war der Doppelentzug zu viel für ihn. Sein Herz blieb angeschlagen und er ist dann nach zwei Jahren Trockenheit gestorben. Blöd gelaufen...aber wie man sieht, ist das bei jedem anders.
Für mich war dieser Fall ein Grund, das zeitlich zu trennen. Ich bin meine Kettenraucherei aber auch bald 8 Jahre los.
minitiger2
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12.02.2010 08:00
#40 RE: Wundervoll: fast 10 Jahre ohne Alk und Zigaretten
ZitatGepostet von DerNick Ich bin mir eigentlich sicher, dass ich längst wieder mit dem Trinken angefangen hätte, wäre es mir nicht gelungen, in Jahren Kampf und Härte buchstäblich zu transzendieren - also in Annehmen umzuwandeln.
Aber darüber gibt es so viel zu sagen, dass ich Euch das lieber erspare. Zumindest in diesem Thread.
hast Du mit Kampf und Härte aufgehört? Hättest Du gerne weitergetrunken, wenn es die Umstände zugelassen hätten?
Sicher anders als ich - ich hab solange gesoffen, bis das Aufhören schöner war und da war das Aufhören leichter als das Weitersaufen - aber warum willst Du das jemandem ersparen? Und warum in diesem Thread, wo Du doch Deine Geschichte erzählst?
du rauchst natürlich nicht in anwesenheit deines kindes, gell??
funkelsternchen
Das Kind kommt solange auf den Balkon - frische Luft!
Nee, im Ernst: Mein Verbrauch an Kaffee, Zigaretten und Süßigkeiten nahm ungeheuren Umfang an (ich auch), als ich mit dem Trinken aufhörte, vor knapp 8 Jahren. Rauchfrei bin ich im 5. Jahr, normalgewichtig im Jojo-Takt. Das muss ich noch in den Griff kriegen.
Und übrigens: Nick, willkommen auch von mir!
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
Lach.....nein, keine Sorge, ich rauche nur, wenn der Kleine schläft, oder mein Freund auch da ist......und natürlich ausschließlich auf dem Balkon!!! Härtet bei dem Wetter ganz schön ab! Mit den Süßigkeiten kann ich mich zum Glück (noch) zurückhalten
Eine meiner Konsequenzen aus den ja vorwiegend elenden Aspekten der Krankheit (von körperlichen und psychischen Vorwärts- Rückwärts- iund Seitwärtsüberschlägen brauche ich Euch hier ja nun wirklich nichts zu erzählen!) bestand darin, mich selbst lieben und dadurch heilen zu lernen. Das war ungleich schwerer als der körperliche Entzug und hat mir Jahre abverlangt und ist ein Prozess, der sicherlich längst noch nicht "beendet" ist. Ohne diese innere Basis aber wäre mir alles andere zum Scheitern verurteilt. Aber auch darüber vielleicht ein andermal mehr.
Herzlichst also mal für jetzt
Hallo, Nick und
Da freue ich mich mal auf einen regen Austausch und über dieses "ein andermal mehr".
Als ich begann meinem Leben eine andere Richtung zu geben, als ich begann mich selbst zu akzeptieren so wie ich bin , als ich begann mich selbst zu lieben...bedingungslos, da trat für mich die Wende ein.
Ohne meine Suchterkrankungen hätte ich dies nicht gelernt denke ich und wäre weiter unzufrieden geblieben.
Ich war gierig nach Leben, Liebe, Lob, Anerkennung und hatte gleichzeitig Angst vor Liebe und dem Leben, Angst mich zu öffnen, Angst vor Verletzungen.
Traute weder den Anderen, noch meinen eigenen Gefühlen.
Bedingungslose Liebe kommt nicht von Außen für mich, sondern aus dem Innern, aus meinem Herzen, denn sie setzt voraus das ich mich selbst fühlen kann, denn nur wenn ich mich selbst liebe, gehe ich achtsam mit mir um und setze mich nicht einem Selbstmord auf Raten aus.
LG
Manueladie froh ist, das Du sie nicht in Arbeitskleidung siehst
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
minitiger2
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gelöscht
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12.02.2010 09:18
#44 RE: Wundervoll: fast 10 Jahre ohne Alk und Zigaretten
ZitatGepostet von DerNick saufen müssen ist ein Grauen für jede Menschenseele.
das bringt mich auf einen interessanten Punkt:
Dass ich saufen musste - abhängig war - ist mir erst so richtig aufgefallen, nachdem ich aufgehört hatte. Die Erkenntnis, was ich da treibe, fiel zeitlich ziemlich genau mit meinem Beschluss zum Aufhören zusammen.
Erst da fiel es mir auch wie Schuppen von den Augen, dass Saufen mein grösstes Problem ist, gekoppelt mit der Erkenntnis, dass es nüchtern dann ja nur besser werden kann.
Solange ich getrunken habe, fühlte sich das viel mehr wie "ich will trinken" an. Ich war - aus nüchterner Sicht - auch blind für meinen eigenen Leidensdruck. Glaube versetzt bekanntlich Berge - und mein Glaube war der, dass ein Leben mit Rausch zwangsläufig besser ist.
ZitatGepostet von sammaria Lach....., wenn der Kleine schläft, oder mein Freund auch da ist......und natürlich ausschließlich auf dem Balkon!!! Härtet bei dem Wetter ganz schön ab!
LG
.......abhärten schön und gut....
Ich würd´ "meinen kleinen" trotzdem nicht auf dem Balkon schlafen lassen .....das arme Kind...
..
und nur weil man selber raucht..
_____________________________________________________________________________________ Auf MEINEM eigenen Weg kann mich keiner überholen.