ich bin weiblich, Mutter, 41, glücklich verheiratet und hab leider ein totales Alkoholproblem Ich leide seit über 20 Jahren an extremen Angstzuständen, war deswegen auch bereits 2x stationär wochenlang in Kliniken und irgendwann nach der Geburt meines Kindes habe ich gemerkt, dass ein Glas Wein doch die beste Medizin gegen Panik und innere Unruhe und Einschlafstörungen ist ... grrrhhhh! Wäre es doch mal bei dem einen Glas geblieben !!!!!! Aber wem sage ich das...
2005 habe ich mich selbst in eine Entzugsklinik eingewiesen (mit 0,35 Promille), es wäre wohl besser gewesen, man hätte mich auf eine Station für Angsterkrankte gelegt, denn der Zustand dort war so dermaßen entwürdigend und schlimm, dass ich nach 24 Std. gegangen bin - nicht, weil ich trinken wollte, sondern weil meine Angst immer größer wurde und ich in die Arme meines Mannes wollte.
Natürlich ging es Wochen später weiter und in all den Jahren steigerte sich auch der Konsum.
Mittlerweile bin ich total drin!!!! Es sind jeden Tag 3 Flaschen (leichter) Wein oder Prosecco, angefangen am morgen und dann jeweils über den Tag verteilt...
Ich habe ca. 2x im Jahr Phasen, wo ich damit aufhören will, dann schaffe ich es auch einige Tage, dann kommt der Übermut und ich denke, ich hab doch alles im Griff, ich kann doch mal wieder abends nett vorm Kamin - Ihr kennt das ja - und dann geht alles in wenigen Tagen wieder hoch bis in die bekannten Mengen!
Entzugserscheinungen? Gezittert habe ich noch nie, nur geschwitzt oder auch mal gefroren und natürlich immer diese fiese Unruhe und vor allem diese Angst ... Angst... Angst!
Nun will ich dieses Wochenende aufhören, aber ich habe wieder nur Angst, Angst, Angst - mein lieber Mann will mich unterstützen, er meint immer, ich solle verdammt nochmal endlich das Unangenehme mal durchstehen, es wäre vielleicht mal 2 Tage unangenehm, aber dann würde es mir besser gehen. Das müsste ich doch wissen, das war doch bisher immer so... Ja, war es ja auch, aber ich hab eben immer weiter gemacht und dann hab ich viel gegoogelt und gelesen und nun hab ich noch mehr Angst!!! Weil alle sagen, mach das bloß nicht alleine ...
Man, bisher ging es doch auch immer - ab wann weiß ich denn, wann es nicht mehr geht?
Ich bin so verzweifelt, weil ich einfach nur Angst habe.
Angst, weil ich sooooooo viel über Krampfanfälle usw. lese, bekommt man die auch schon bei diesen "Mengen" ?
Und wenn Du noch einmal auf eine Entgiftungsstation gehst?
....was ist daran "entwürdigend",Du bist krank und da bist Du in sicheren Händen, wenn Du länger als einen Tag bleibst und nicht wieder flüchtest.
Darf ich fragen warum Du seit über 20 Jahren diese massive Angst hast?
LG
Manuela
[ Editiert von septembersonne am 07.05.10 10:10 ]
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
Hallo lwa, erst Mal willkommen hier, aus persönnlicher Erfahrung kann ich Dir nur sagen das Du hier richtig bist. Ich habe die gleiche Problematik wie Du, Angstattacken die zu panischen zuständen führen, bei mir ist es Verlustangst. Dadurch bin ich auch zum Akli geworden. Mein Weg war mich erst Mal selber mit meinen Ängsten zu konfrontieren und zu prüfen in wie fern sie berechtigt sind. Ist eine sehr harte Abreit, die tagtäglich durchzuführen ist. Paralell werde ich deswegen ab nächste Woche eine LZT durchziehen. Es ist schön das Du den ersten Schritt wagst und hier postest,ich wünsche Dir viel Hilfe von hier und viel Kraft von Dir, für Dich. Denn die wahre Lösung Deiner Problem liegt in DIr.... Alles Liebe, André
Außerdem fliegen wir am Donnerstag zu Freunden ins Ausland, aber bis dahin muss ich mich stabilisiert haben, sonst wird das nichts. Dass ich krank bin, weiß ich doch, ich bin ja auch in therapeutischer Behandlung (wegen der Angst), aber ich möchte doch einfach nur aufhören dürfen, ohne dabei umzufallen... ich möchte mich trauen! Aber nach alledem, was ich gelesen habe, traue ich mich nicht mehr. Habe ja schon Angst, hier Antworten zu lesen.
Warum hast Du Angst vor den Antworten? Weil sie richtig sein könnten? Und in einer Woche bekommst Du das kaum geregelt, rechne lieber mal in Monaten oder Jahren....Sorry.
bei mir ist es auch in erster Linie Verlustangst. Und ich glaube, es war damals die Überforderung mit dem kleinen Kind und dann eben in Verbindung mit Angst und Frust, was mich hat amfangen lassen. Ich suche ja immer noch nach den Gründen, warum das passiert ist, weil es so gar nicht zu mir passt (und auch außer meinem Mann und meiner besten Freundin keiner weiß und wohl auch nicht merkt), aber mein Mann sagt immer, es sei doch gar nicht wichtig, warum es so weit gekommen ist, es ist wichtig, dass ich nach vorne gucke.
Hach man, immerhin trinke ich hier gerade endlich mal Wasser und nicht wieder Prosecco ... und das zum ersten Mal seit Wochen.
Ich lann dich wirklich sehr sehr gut verstehen, auch bei mir war zuerst die Angsterkrankung da und dann kam der Alkohol als selbsterfundene Medizin dazu. Ich habe damals mit meinem Arzt und einer Dame von der Suchtberatung dadrüber gerdet ob es für mich gefährlich wäre zuhause zu entziehen. Meine Trinkmenge lag bei etwa 2 liter Bier am Abend. Da ich nicht alleine zuhause gewesen wäre und die gefahr eines Delir´s/Krampfanfalls schwindent gering, konnte ich zuhause entziehen. Ich hatte auch nur Schitzen, innere Unruhe , Suchtdruck als begleiter.
Das auch ein leben mit Angstzuständen und ohne Alkohol möglich ist kann ich dir versichern, ich lebe so nun schon 2 jahre und habe dadurch das ich nicht mehr trinke endlich die kraft wirklich eine Therapie wegen der Angst zu machen. Das läuft bisher ganz gut
LG Yvonne
Ich freue mich über Verleumdungen, denn sie lenken von der Wahrheit ab. (Marquis de Sade)
Ich möchte Dich nicht desillusionieren, aber ich war bei in etwas derselben Trinkmenge (Sekt, 3 -4 Flaschen über 24 Stunden) und hatte auch extreme Angstzustände.
Und ich habe beim Entzug einen Krampfanfall erlitten - und zwar einen richtig heftigen. Mein Glück war es, dass ich zu dem Zeitpunkt bereits im Krankenhaus war und die Ärzte sofort handeln konnten.
Geh' kein Risiko ein, Du brauchst jetzt wirklich professionelle Unterstützung, um risikofrei zu entgiften. Gerade die Angst begünstigt Krampfanfälle.
LG Katrin
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
Ich will ja nun in erster Linie erstmal die Reise auf die Reihe kriegen - ist ja alles gebucht - und dass ich auch noch EXTREME Angst vorm Fliegen habe, muss ich sicher nicht noch erwähnen, oder?
Nimmst Du Medikamente, wegen den Angstzuständen und weiß Dein Therapeut von Deinem Alkproblem?
LG
Manuela
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ZitatGepostet von Iwa Ich will ja nun in erster Linie erstmal die Reise auf die Reihe kriegen - ist ja alles gebucht - und dass ich auch noch EXTREME Angst vorm Fliegen habe, muss ich sicher nicht noch erwähnen, oder?
..was fragst du denn, du findest mit Sicherheit noch mehr Gründe, wenn du was tun willst, so musst du es tun, fliegen und reisen kannste später immer noch.
Such dir eine qualifizierte Entgiftung und nix wie hin da..
Ich hatte vorher auch nie was, Iwa - aber dann hat es mich umgehauen. Ich könnte egrade noch den Leuten, die neben mir saßen, sagen, sie sollen einen Arzt holen, weil ich Halluzinationen hatte. Und dann ging es schon los -nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn ich in dem Moment alleine gewesen wäre.
Es hat keinen Sinn, Dir Mut zu machen, alleine zu entziehen - weil das Risiko einfach viel zu hoch ist. Tut mir leid.
Ich hatte vorher auch schon Phasen, in dem ich mich selbst runetrgezittert hab, aber wiegeschrieben - es hätte so unglaublich schiefgehen können!
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
Warum mußt Du Dich bis zur Reise stabilisiert haben
Wenn Du es angehst, nachdem Du wieder daheim bist und dann mit professioneller Hilfe?
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.