Auch wenn ich nun seit einem Jahr trocken bin.....
.....ich habe zwischendurch Probleme mit Schuldgefühlen. Auch wenn ich in der Therapie gelernt habe, daß Alkoholismus eine Krankheit ist, die man akzeptieren muß, so bleibt es aber trotzdem im Gehirn :
Man verletzt dabei immer die Menschen, die man am meisten liebt !
Wie denkt ihr darüber ? Hätte gerne mal ein paar Meinungen für mich.
Richtige Schuldgefühle habe ich eigentlich nur am Anfang gehabt (Also die ersten paar Tage).
Meine Beziehung zu meiner Ex Freundin ist durch den Alkohol in die Brüche gegangen. Sie ist mittlerweile wieder in festen Händen und sogar verlobt.
Ich habe ihr gesagt,dass ich mich für die schöne Zeit mir ihr bedanke,mir mein Verhalten von damals sehr leid tut und ich es bereue. Es aber nicht rückgängig machen kann. Ich konnte mich nicht kontrollieren sondern die Alkoholkrankheit kontrollierte mich. So habe ich ihr alles Gute für die Zukunft gewünscht und mich verabschiedet.
Mehr kann ich nicht tun.
Das mag nun sehr "egoistisch" erscheinen aber : Ich arbeite nun an mir damit so was eben nicht mehr vorkommt. Ich kann für nichts garantieren aber ich werde alles machen was in meiner Macht steht um es zu verhindern.
Wie es ist wenn man Kinder oder Ehepartner hat kann ich nicht sagen da ich keines von beidem habe.
ich habe in der Therapie gelernt, mit der Scham und den Schuldgefühlen umzugehen. Wie ADAD schon schrieb, rückgängig machen kannst du nichts mehr von dem, was du in der nassen Zeit angerichtet hast.
Aber: Es war eine Zeit, in der Du akut krank warst. Das kannst Du für dich verstehen und akzeptieren. Andere tun es mitunter nicht, aber das ist nicht deine Verantwortung.
Die größte Wiedergutmachung für die, die Dir am Herzen liegen, ist eine stabile Abstinenz. Und für Fehler von damals kannst Du Dich entschuldigen.
Aber ewig den Kopf hängen zu lassen wegen dem, was in der Vergangenheitz liegt ist grundsätzlich nicht nur sher ungesund, sondern auch extrem uneffektiv! Es hilft überhaupt niemandem!
Freu Dich über jeden abstinenten Tag und schau nach vorn - die schlimmsten Fehler passieren trocken vermutlich einfach nicht!
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
du kannst nur den verletzen der sich verletzen läßt (Kinder ausgenommen).
[/b]
hi Ralfi,
heisst das jetzt, daß das Opfer selbst schuld hat wenn ich ihm wehtun kann ?
Hast sicher nicht gemeint, ne? Denn eine demütigende Äusserung eines anderen zu ertragen verlangt enweder das Fehlen einer Beziehung oder gefühlsmässige Leichenstarre - oder eine integrierte Persönlichkeit, aber auf einer hohen Stufe.
Ich selbst bin sicher von der verletzlichen Sorte.
Randolf
"Wenn du ein Problem hast und es nicht haben willst, hast du bereits zwei. "
Hallo Schuldgefühle,ja ich hatte welche.Ich habe in meiner nassen Phase einigen Menschen sehr weh getan. Doch ich habe mich wie ich Trocken war bei meinen nahen Angehörigen entschuldigt und ihnen geholfen das ganze aufzuarbeiten. Es war für mich sehr wichtig um wieder ein einigermassen gutes Verhältnis zu den Menschen zuhaben die mir wichtig sind. moni
Vielen Dank für´s liebe " Willkommen " u. den Antworten zum Thema Schuldgefühle.
Ich werde bestimmt noch viel von mir erzählen, weil ich eingesehen habe, daß es manchmal raus muss. Aber ich arbeite hart an mir und im Moment fühle ich mich wirklich zufrieden. Und doch ist da was in meinem Kopf, was ab und zu flüstert, tu nicht so stark, hab immer noch den nötigen Respekt, das dauert noch eine Zeit.
schuldgefühle sind ein punkt, wo ich heute noch zu knappern habe. ich mußte lernen damit zu leben. es wäre zu einfach, alles auf die krankheit alkoholismus zurück zu führen. ein fader beigeschmack bleibt. meine erste ehe habe ich versoffen und die zweite hätte ich auch bald geschafft. aus erster ehe habe ich ein kind. das band ist zerschnitten. jeder klägliche versuch kontakt aufzunehmen ist gescheitert. ich lebe heute damit, dass ich mir sage, es ist mein schicksal, und ich muß es nehmen, wie es ist. ich hege keinen groll, aber ich habe noch die hoffnung, dass sich das verhältnis zu ihr ändert. das überlasse ich meiner tochter. ich würde es auch schwer ertragen, noch ne abfuhr zu erhalten bzw. ertragen zu müssen.
Die größte Wiedergutmachung für die, die Dir am Herzen liegen, ist eine stabile Abstinenz. Und für Fehler von damals kannst Du Dich entschuldigen.
Der meinung bin ich auch,wenn einer die entschuldigung nicht anehmen will sein problehm. Ich kann nicht ewig rumlaufen und mich entschuldigen,oder vor scham ,einen gebügte haltung anehmen. Fehler oder falsches verhalten ,kann ich abstellen ,aber geschenes nicht wegschubsen.
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
ich bin zwar "nur" eine Angehörige, aber hierzu möchte ich doch unbedingt etwas sagen:
Auch "Nicht-Alkoholkranke" machen Fehler und verletzten Menschen (die sie lieben). Wichtig ist doch nur, dass man aus seinen Fehlern lernt und in der Lage ist, sich selbst zu reflektieren und zu entschuldigen. Jemand, der dich wirklich gern hat und dich versteht, der wird dir auch verzeihen können und dir Dinge, die du getan oder nicht getan hast, nicht bis in alle Ewigkeit nachtragen. Wenn dann noch eine Suchterkrankung dazu kommt, dann sieht es sogar noch einmal ganz anders aus (finde ich). Vieles konntest du doch gar nicht im vollkommenen Bewusstsein realisieren. Meiner Meinung nach darfst du guten Gewissens nachsichtig mit dir sein!
Liebe Grüße Glasmurmel
"Deine beste Zeit war nicht und deine beste Zeit kommt nicht. Jetzt ist deine beste Zeit."
Hallo Glasmurmel Ich bin jetzt mit mir nachsichtig.Doch in der ersten Zeit danach hatte ich Schuldgefühle. Das Mindeste war eine Entschuldigung und auch die Hilfe bei der Aufarbeitung einiger Fehler. Sicher es ist das beste eine stabile Abstinez.Dazu gehört aber auch mit allen die nasse Phase aufzuarbeiten,Insbesondere dann wenn man ganz übele Dinge getan hat. Moni
mich haben Schuldgefühle lange gepeinigt, besonders wenn ich an meine Kinder gedacht habe. Inzwischen kann ich glauben, dass Schuldgefühle niemanden nützen, nur mir selbst schaden. Neulich habe ich gelesen , dass Schuldgefühle eine Form von Selbstablehnung sind. Und genau das will ich nicht mehr, mich selbst ablehnen.