Eine gute Möglichkeit ist z.B. das Angebot der Hilfe.
Nach der Art:" Ich merke, das es Dir nicht gut geht. Ich sage es Dir jetzt einmal, wenn ich Dir helfen kann,dann bin ich für Dich da."
Hilfe anbieten? Warum sollte sich die picadora auf diese Schiene des "Retters" begeben wollen.
Der Schuss kann m.E. unter den gegebenen Umständen gewaltig nach hinten los gehen.
Und selbst wenn, dazu gehört Vertrauen und auch eine gewisse Bereitschaft BEIDER Seiten, was in dem Fall doch sehr zu wünschen übrig lässt.
Es ist schon schwer genug auf dem privaten Sektor, mit sehr nahestehenden Personen dieses Problem (vernünftig) zu erörtern, was soll das dann bringen, sich am Arbeitsplatz als einseitig verständnisvoller "Retter" anzubieten.
@Picadora...Ich würd die harte Schiene bevorzugen.
Die haben mir weitergeholfen, mich ein bisschen zu sortieren
...
Ich bin z. Zt. nicht auf dem Laufenden, weil ich diese Woche Urlaub hatte – bin mal gespannt, was bei dem Gespräch letzten Montag rausgekommen ist bzw. ob sich irgend etwas Neues ergeben hat...
Übrigens ist dem Chef schon bekannt, dass ich von dem Problem weiss; mir ist folgende Episode eingefallen:
ich habe vor längerer Zeit mal meinen Mut zusammengenommen und eine Kollegin, die mit dem Betroffenen in einem Büro sitzt, auf dessen (vermutetes) Alkoholproblem angesprochen.
Sie hat mir meine Beobachtungen bestätigt u. ich habe sie in der Folgezeit noch ein paar Mal deswegen angeredet (ob es ihrer Meinung nach besser oder schlechter wird, ob der Chef schon was weiss etc).
Einmal habe ich dann mitbekommen, dass diese Kollegin sich mit dem Chef über eben diese Sache unterhalten hat, und weil ich in der Nähe war, hat die Kollegin auf mich gewiesen und zum Chef gesagt, „ja, die Picadora hat mich auch schon öfter gefragt, wie er heute „drauf“ ist“ (oder so in der Art).
Und daraufhin wiederum hat der Chef mich mit ganz großen, verwunderten Augen angeschaut á la „was, die weiss auch was?“
Ich kapier es langsam wirklich nicht mehr.
Langsam glaube ich schon an Verschwörungstheorien, dass alle unter einer Decke stecken; versuchen, die Firma in den Ruin zu treiben, oder was weiss ich.
Da ist ein Mitarbeiter, der wegen seiner Sauferei Aufträge vermurkst, Deiner Meinung nach, wenn keine Änderung eintritt, die Firma in den Ruin stürzt und der wohl auch mit Promille Auto fährt - dann sind da Arbeitskollegen, Dich eingeschlossen, die alle um diese Tatsache wissen, keiner den Mut hat, mal Tacheles zu reden - ach ja, und dann sind da noch gleich 2 Vorgesetzte, die alles beschönigen.... und, das ist jetzt für mich der Punkt, den ich so gar nicht kapiere.......die nicht merken, das dieser Mitarbeiter die Firma mit seiner Sauferei ruiniert!
Das scheinen mir ja nette Brotbeutel zu sein, Deine Chef´s!
Auch wenn Du nicht den Mut aufbringst, mal mit Deinem Kollegen zu sprechen, ihn direkt auf sein "vermasseln" ansprichst, dann habe doch so viel Mut, ihm zu sagen, sollte er noch einmal im alkoholisiertem Zustand Auto fahren, dann wirst Du die Polizei rufen.... Aber nicht, damit er wach wird sondern um unschuldige Menschen zu schützen! Und das müsstest Du dann aber auch machen! Wegen der Glaubwürdigkeit und so!
Anja
Menschen, die mit mir nicht klar kommen, müssen eben noch ein bisschen an sich arbeiten :grins2:
ZitatGepostet von annilein dann sind da Arbeitskollegen, Dich eingeschlossen, die alle um diese Tatsache wissen, keiner den Mut hat, mal Tacheles zu reden - ach ja, und dann sind da noch gleich 2 Vorgesetzte, die alles beschönigen....
Ja, es ist zum K...
Einige Kollegen HABEN mit ihm geredet (sind nicht alle so wie ich, dass sie die Klappe nicht aufkriegen )
Genutzt hat es natürlich NICHTS... solang der Chef nichts sagt, passiert da gar nichts
Und der kneift, oder blickt nicht durch, oder was weiss ich.
Es klingt vollkommen bekloppt, aber der Chef hat tatsächlich gegenüber einer Kollegin geäussert, der spezielle Kandidat sei sein „bester Mitarbeiter“
Ich vermute, er meint, sein bester Arschkriecher (mich packt langsam wirklich der Frust) Das ist es nämlich: der Chef ist noch rel. neu, und der Kollege hat sich dermassen gut eingeführt u. ist vom ersten Tag so schleimig um ihn rumscharwenzelt, dass er jetzt einen riesen Stein im Brett hat
Und was den anderen Vorgesetzten anbetriffft:
der kommt von ausserhalb, und leider, leider war sein Kommen groß angekündigt.
Resultat:
der Kollege kam jeden Tag, einschließlich des Tags, an dem das Gespräch war, geschniegelt, gebügelt, rasiert und wohlfrisiert.
Am Tag nach dem Gespräch – halb bis ¾ besoffen. An diesem Tag war natürlich kein Chef von ausserhalb mehr da, und schlimmer noch – auch der Chef vor Ort nicht im Haus
Der verarscht ihn nach Strich und Faden!
Im Gespräch selbst kam absolut nichts raus. Es ging wohl nur darum, dem Kunden für den verpfuschten Auftrag doch noch ein paar Euro aus dem Kreuz zu leiern. Ausserdem wurden in einem Nebensatz mal die Anonymen Alkoholiker genannt. Aber was das bringen soll, ist mir schleierhaft
Mir bleibt jetzt wohl wirklich nur noch, die Polizei auf seine Trunkenheitsfahrten aufmerksam zu machen.
ZitatGepostet von obi68 [quote] Das glaube ich gerne - suchtkranke Mitarbeiter sind für viele Chefs gar nicht ein so großes Übel, wie man glauben möchte.
Sind leicht zu handlen, mucken in der Regel nicht auf, sind erpressbar, ja einfach viel leichter auszunutzen.
Der Gedanke ist mir noch gar nicht gekommen
Ich denke da wahrscheinlich viel zu gradlinig: schlechter Mitarbeiter -> schlecht für die Firma.
ich wohne seit ca. 5 Jahren in einem Mehrfamilienhaus. Einer meiner Nachbarn ist Alkohol abhängig und von Tag zu Tag ist sein Verfall zu beobachten. Seinen Job hat er verloren, seine Lebensgefährtin hat ihn verlassen, er ist kaum noch in der Lage zusammenhängend zu reden, bricht ständig zusammen und war dieses Jahr glaube ich schon 4 Mal zur Entgiftung um spätestens nach zwei Tagen wieder zu saufen wie vorher. Er weiß, das mein Mann und ich in der Suchthilfe tätig sind und seine Ärzte haben ihn schon mehrfach auf seinen völlig desolaten körperlichen Gesundheitszustand angesprochen. Er hat Nachbarn (nicht wir), die sich um ihn "kümmern" (ist wahrscheinlich der Fehler) und bereits endlose Gespräche mit ihm geführt haben.
Was glaubst Du, was es genutzt hat? Rein GAR NICHTS !!!!!!
Du kannst es hier im Forum immer wieder lesen, wenn der Betreffende nicht die nötige Einsicht zur Veränderung besitzt, kann ihn nichts und niemand vom Saufen abhalten.
Und wenn Deine Chefs der Meinung sind, ein trinkender Mitarbeiter sei für die Firma tragbar, dann wirst Du dies wohl oder übel akzeptieren, oder Dir einen anderen Job suchen müssen.
Du hängst Dich da gefühlsmäßig sehr tief rein, obwohl Du laut eigener Aussage weder einen "guten Draht" zu ihm hast, noch Deine eigene Arbeit in irgendeiner Weise beeinträchtigt wird. Warum lässt Du zu, das das Problem Deines Kollegen und Deiner Chefs soviel Raum in Deinem Leben einnehmen? Ist es wirklich NUR die Sorge um Deinen Arbeitsplatz?
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
ZitatGepostet von RdTina ... Und wenn Deine Chefs der Meinung sind, ein trinkender Mitarbeiter sei für die Firma tragbar, dann wirst Du dies wohl oder übel akzeptieren, oder Dir einen anderen Job suchen müssen.
ja, das werde ich wohl tun müssen. Akzeptieren, meine ich. Nach einem anderen Job suche ich eh, aber das hat andere Gründe. Bei der derzeitigen wirtschaftlichen Lage und bei meinem Beruf ist das halt ziemlich aussichtslos... Aber egal.
...
Zur Zeit ist es irgendwie das große Thema unter den Kollegen, da habe ich mich wohl mit reinziehen lassen. Teilweise machen sie auch schon richtig Front gegen den Kollegen – und ich frage mich immer noch, welche Haltung ich eigentlich gegenüber der ganzen Sache einnehmen soll
Irgendwie muss ich ja zumindest für mich Stellung dazu beziehen – und eigentlich ja auch im Kollegenkreis.
Zitat Du hängst Dich da gefühlsmäßig sehr tief rein, obwohl Du laut eigener Aussage weder einen "guten Draht" zu ihm hast, noch Deine eigene Arbeit in irgendeiner Weise beeinträchtigt wird. Warum lässt Du zu, das das Problem Deines Kollegen und Deiner Chefs soviel Raum in Deinem Leben einnehmen?
Mich gefühlsmäßig in was reinzuhängen ist typisch für mich Das täte ich nicht überbewerten. Dass ich geschrieben habe, ich hätte keinen guten Draht zu dem Kollegen, sollte nicht bedeuten, dass ich ihn nicht leiden kann. Ich wollte damit nur sagen, dass ich keinen rechten Zugang zu ihm finde – allgemein „zwischenmenschlich“ gesehen. Also dass man z. B. mal in der Küche zusammensteht und über das letzte Wochenende plaudert. Smalltalk halt.
ZitatIst es wirklich NUR die Sorge um Deinen Arbeitsplatz?
Das habe ich ja schon versucht, in meiner längeren Ausführung (Post #26) zu beantworten. Ich weiss es nicht
Von einer Polizeikontrolle habe ich nichts gehört - kann das sein, dass die nichts machen? Sieht wohl so aus - die Dame am Telefon meinte schon, wenn ich anonym anrufe, sei das nicht so toll, da könnte ja jeder jeden anzeigen
Bin aber einfach zu feige, wegen Betriebsklima und so.
An der Situation selbst ändert sich jetzt vielleicht doch was - oder auch nicht, so recht traue ich dem Braten (...dem Chef) dann doch nicht.
Scheinbar habe ich ihn (den Chef) doch falsch eingeschätzt, oder er hat seine Meinung um 180 Grad gedreht - plötzlich redet er nämlich ganz anders.
Auf einmal ist die Rede davon, dass es so mit dem Kollegen & seinem Alkoholkonsum nicht mehr weitergehen kann - der Chef weiss nur nicht, was er machen soll. Sagt er!
Ich habe ihm also mal ein paar Links und Infomaterial zum Thema "Arbeitgeber + Sucht bei Mitarbeitern" zukommen lassen, hoffentlich führt er sie sich zu Gemüte.
Ansonsten gibt's mal wieder so ne tolle Frist für den Kollegen (wie ich das liebe...), eine Woche (ich glaube, die ist schon 2x um... :sauer2, dann will der Chef irgendwas sehen. Fortschritte, eine Veränderung... Ausserdem will der Oberchef von ausserhalb wieder antanzen - ich habe dem Chef vor Ort den Tip gegeben, der Oberchef soll sich diesmal NICHT ankündigen - das will er auch so handhaben.
Der Kollege trinkt scheinbar mal wieder seit ca. 4 Tagen nichts, sieht aber aus wie der Tod auf Rädern.
Edit: der Chef hat sich jetzt in den Kopf gesetzt, den Kollegen in eine Therapie zu schicken. Kann er das? Ultimatum setzen: Therapie - Kündigung?
Klar kann der Chef das, es ist sogar im Rahmen seiner Fürsorgepflicht geboten, das zu tun.
Ich denke ja nicht, daß er ihn kündigen will, doch ist das der saubere Weg: "Mitarbeitergespräch" mit ihm über diese offensichtlich bestehende, gelebte Sucht (=Krankheit), deren Untragbarkeit für den Betrieb klar aussprechen (UVV, Aussenwirkung auf die Kunden, erbrachte Fehlleistungen) die arbeitsrechtlichen Konsequenzen aufzeigen, verbindlich mit ihm ausmachen, was der MA gegen seine Sucht unternehmen muss, mit Termin und Frist,(Suchtberatung aufsuchen und einen Bericht darüber vorlegen, über weitere Schritte wie Entgiftung und Therapie, kein WischiWaschi akzeptieren, Schriftstücke darüber verlangen.) Verbot der Arbeit und der Nutzung des Geschäftsfahrzeuges unter Alkoholeinfluss. Ausführliche Akten-Notiz über dieses, ja, Abmahnungsgespräch, eine Ausfertigung für ihn und eine von ihm unterschriebene zu den Akten.
Das ist der Schuss vor den Bug - und Hilfestellung zugleich!
Beiderseitige Konsequenz führt dann entweder zur Abstinenz des Kollegen oder zu seiner fristlosen/hilfsweise ordentlichen Kündigung, oder er kündigt selbst.
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
ZitatVon einer Polizeikontrolle habe ich nichts gehört - kann das sein, dass die nichts machen? Sieht wohl so aus - die Dame am Telefon meinte schon, wenn ich anonym anrufe, sei das nicht so toll, da könnte ja jeder jeden anzeigen
Bin aber einfach zu feige, wegen Betriebsklima und so.
zu feige?? Dann lasse Deinen Kollegen doch einfach saufen....
Verstehe nicht, was daran so schwer ist, Deinem Kollegen zu sagen, sollte er noch einmal betrunken das Auto bewegen, daß Du dann die Polizei informierst.
Oder hast Du Angst, er fährt evtl. doch gar nicht angetrunken?? Und das könnt dann für Dich peinlich sein?? Ehhh, irgendwie so??
Naja.....
LG anja
Menschen, die mit mir nicht klar kommen, müssen eben noch ein bisschen an sich arbeiten :grins2: