Ja viel Erfolg dabei. Ich bin 13 Jahre trocken gewesen und eín gravierender Einschnitt in meinem Leben hat mich wieder zur Flasche gebracht. Hätte ich vor 2 Jahren nicht geglaubt das so etwas möglich ist. Habe jetzt am 13. Juli einen Termin zu einer 3 Wöchigen Kurztherapie. Ich hoffe das ich wieder auf den Boden der tatsachen komme, weil es so wie es jetzt ist einfach nicht weiter gehen kann.
Das ist das Heimtückische an dieser Krankheit. Jeden kann es treffen, egal wie lange jemand trocken ist.
Jeden Tag darauf achten ist wichtig. Bei meiner ersten Abstinenzzeit war es 3,5 Jahre, ich wiegte mich in Sicherheit und dachte ein Schluck Bier kann mir nichts anhaben oder mal ne Flasche Bier. Und ehe ich mich versah, lag ich wieder voll drin in dem Sumpf.
Zu dem Zeitpunkt war mir nicht klar, das ich bei meinem Lebensfilm nur auf Pause gedrückt hatte und Stop gibs bei dem Film nicht.
Das mit der Pause habe ich erst nach der "letzten" Therapie kapiert. Wenn ich wieder auf Start drücke, schmiere ich ab, das geht fix. Viel Platz bis zum Ende bei mir ist nicht, nach Jellinek.
Ich wünsche Dir /euch viel Kraft das durchzustehen und wieder den Trockenen Weg zu finden. Hinschauen was der Auslöser war.
Nur für Heute, keine Höhenflüge bekommen.
VG Wickie
Der Tod gehört zum Leben dazu, wie die Geburt. Und wann was ist, weiß kein Mensch genau.
ZitatGepostet von Wickie712 Das ist das Heimtückische an dieser Krankheit. Jeden kann es treffen, egal wie lange jemand trocken ist.
VG Wickie
Ehhh, für mich hört es sich immer so an als wenn derjenige, den es nun heimtückisch erwischt hat, keinerlei Möglichkeit gehabt hätte, sich zu wehren.
Und das ist wohl nicht der Fall, oder??
Anja
Als erstes, ich bin kein Rückfallkandidat Aber ich kann ehrlich gesagt nichts verwerfliches an dieser Äußerung vom Wickie finden.
Ja, wehren kann man sich gegen einen Rückfall dieser Krankheit schon, aber ist nicht unbestritten, dass die Alkoholsucht (oder auch jede andere Sucht) sich durch ihre besondere "Heimtücke", also, das "bewusste Ausnutzen der Arg- und Wehrlosigkeit des "Opfers" in bestimmten Situationen (Momenten) auszeichnet?
Insofern stimme ich diesem Satz, dass es gerade deshalb auch "Jeden treffen" kann, voll zu.
ZitatJa, wehren kann man sich gegen einen Rückfall dieser Krankheit schon, aber ist nicht unbestritten, dass die Alkoholsucht (oder auch jede andere Sucht) sich durch ihre besondere "Heimtücke", also, das "bewusste Ausnutzen der Arg- und Wehrlosigkeit des "Opfers" in bestimmten Situationen (Momenten) auszeichnet?
Dirk, magst Du mir das bitte mal, anhand eines Beispiels, versuchen näher zu bringen?? Wie das von Dir gemeint ist?
Danke.....
Anja
Menschen, die mit mir nicht klar kommen, müssen eben noch ein bisschen an sich arbeiten :grins2:
ZitatJa, wehren kann man sich gegen einen Rückfall dieser Krankheit schon, aber ist nicht unbestritten, dass die Alkoholsucht (oder auch jede andere Sucht) sich durch ihre besondere "Heimtücke", also, das "bewusste Ausnutzen der Arg- und Wehrlosigkeit des "Opfers" in bestimmten Situationen (Momenten) auszeichnet?
Insofern stimme ich diesem Satz, dass es gerade deshalb auch "Jeden treffen" kann, voll zu.
Also ich hab immer selber gesoffen. Mich hat der Stoff wirklich nie hinterrücks überfallen. Und ich gehe davon aus, dass Flüssigkeiten kein Eigenleben haben und es auf arg- und wehrlose Alkoholabhängige abgesehen haben.
Meine Fähigkeit, meinen Konsum unter Kontrolle zu halten, hab ich mir in mühseliger, jahrzehntelanger Kleinarbeit komplett weggesoffen, die kommt nie wieder. Das hab ich irgendwann begriffen, dann konnte ich kapitulieren. Kapituliert habe ich vor mir selber, von meiner Wahnidee, meinen Konsum steuern zu können. Seitdem gehts mir gut. Auch in den Zeiten, in denen ein Unglück das andere gejagt hat, bin ich nicht auf die Idee gekommen, dass das mit besoffenem Kopf kein Unglück mehr wäre. Trinken ist für mich einfach keine Option mehr.
Ich freu mich übrigens jeden Tag neu darüber, dass ich nimmer saufen muss. Es war für mich ein hartes Stück Arbeit, mich selber aushalten zu lernen, und mein Leben so einzurichten, dass ich es mir nicht mehr schön saufen muss. Diese Arbeit an mir selber hört nicht einfach mit dem Trockenwerden auf, die bleibt. Aber nicht nur mir, sondern jedem Menschen, der glücklich und zufrieden leben will, egal ob abhängig oder nicht.
Aus genau diesen Gründen lehne ich für mich den Begriff alkoholkrank ab. Ne Lebensmittelunverträglichkeit ist für mich nämlich keine Krankheit.
Jo Anja ...ich versuchs mal aus Meinem eigenem Erlebten.
Dem Rückfall war ich schon mal ziemlich nahe, als ich vor einiger Zeit das Dilemma der neuen Diagnose Meines Gesundheitszustandes bekam. Ich war kurzzeitig nicht "voll Zurechnungsfähig".
Dieser Zustand wäre Mir fast zu Verhängnis geworden.
Ich hab zwar gewusst, das Saufen würde es nicht ändern...eher noch verschlimmern. Aber, ich war einen Moment lang "schwach"...und hätte es deswegen...oder auch "trotzdem" fast getan
Genauso geht es auch andersrum, wie ich aus Gesprächen in unserer SHG heraushörte.
Fühlst Du Dich "zu sicher"....weil es ja nun schon sooo lange her ist, kann es passieren, das Du irgendwann "nachlässig" in der Einstellung zum Alkohol wirst.
Was zur Folge haben KANN, dass Du die Lage nicht mehr richtig einschätzt, Du unterschätzt...(um´s noch mal militärisch anzuhauchen, wie gefährlich Dein Gegner immernoch ist, weil Er nämlich nicht wie Du...und auch gegen Deine Erwartung, abgerüstet hat.
Den Text und Ansicht von Renate kann ich zustimmen. Ich sehe es nicht anders. Auch wenn ich es anders beschrieben habe.
Ich mache aus meiner "Psychischen Krankheit" eine Allergie gemacht. Wenn ich Lebensmittel kaufe, lese ich mir schon des öfteren die Zutatenliste durch. Nur um sicher zu sein. Mache ich dann, wenn ich Lebensmittel nicht kenne, die ich kaufe. In Restaurants oder Kaffees, auch bei Eisdielen frage ich auch nach, ob Alk. enthalten ist.
Das mache ich ja zu meinem Selbstschutz. Nicht immer, dennoch schon wenn ich bedenken habe.Und ich kann auch Nein sagen, wenn mir etwas angeboten wird.
Meine Rückfälle habe ich umbenannt zu Vorfällen. Was ist Vorgefallen, um dahin zu fallen?
In dem Jahr 2007 und bis Mitte 2008 habe ich genügend Schicksalsschläge abbekommen, und Negativ ist da noch schön gewesen, also schlimmer als Negativ. Und mit Therapeuten und Freunden habe ich keinen Vorfall kommen lassen.
Der Tod gehört zum Leben dazu, wie die Geburt. Und wann was ist, weiß kein Mensch genau.
ZitatGepostet von dry68 wie gefährlich Dein Gegner immernoch ist, weil Er nämlich nicht wie Du...und auch gegen Deine Erwartung, abgerüstet hat.
Das ist für Mich Heimtückisch
Du willst mir jetzt nicht verklickern Deine Bierflaschen wären in Schildkrötenformation in Dein Wohnzimmer einmarschiert wie die Römer ins gallische Dorf oder?
Du willst mir jetzt nicht verklickern Deine Bierflaschen wären in Schildkrötenformation in Dein Wohnzimmer einmarschiert wie die Römer ins gallische Dorf oder?[/b]
Meine Bierflaschen? Naja...ich bin ja noch nicht so lange trocken, um in den Genuss des Leichtsinns zu geraten
aber doch...genauso...oder so ähnlich, wie Du es beschreibst, stelle ich mir das vor