habe mich vor einigen Wochen in einen Alkoholiker verliebt. Habe von Anfang an befürchtet, dass es ein Alkohol Problem geben könnte, aber nicht, dass es so krass ist. Er hat sich auch in mich verliebt, aber schon nach kurzer Zeit ließ sich sein Problem nicht mehr verbergen....nun weiß ich nicht, was ich tun soll...er will die Beziehung abbrechen, da er mir das nicht antun möchte, er sagt, es wäre nicht meine Aufgabe, ihn zu retten und ich hätte was besseres verdient. Er gibt sein Alkoholproblem in vollem Umfang zu und sagt zu mir, was ich mit so einem wie ihn will.... bin absolut ratlos, ich kann ihn doch nicht einfach fallen lassen, hab in den letzten Tagen viel über Alkoholsucht gelesen, überall das gleiche, ich kann ihm nicht helfen.... Was soll ich tun ??? Bitte dringend um Rat Hanna.
Wer den Kopf in den Sand steckt, muß sich nicht wundern, wenn ihm in den Hintern getreten wird!!
Das hängt stark von deiner Persönlichkeitsstruktur ab. Wenn du ein Mensch bist, der sich gerne "aufopfert" und gebraucht werden will, wirst du es wahrscheinlich mit ihm probieren. Relativ unwahrscheinlich, dass ihr euch ineinander verliebt hättet, wenn dem nicht so wäre.
So betrachtet ist die Entscheidung also schon so gut wie gefallen
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
Zitater will die Beziehung abbrechen, da er mir das nicht antun möchte, er sagt, es wäre nicht meine Aufgabe, ihn zu retten und ich hätte was besseres verdient. Er gibt sein Alkoholproblem in vollem Umfang zu und sagt zu mir, was ich mit so einem wie ihn will....
----erweckt damit die Gefühls/Mitleidsebene - klingt für einen Laien ja auch vollkommen selbstlos... --- und bugsiert dich suptil, aber bestimmt und konsequent in das Fahrwasser der Co-Abhängigkeit.
Und du springst erwartungsgemäß genau auf diesen Zug auf, indem du schon jetzt der Meinung bist, du kannst ihn doch nicht fallen lassen.
Er hat gesoffen bevor du in sein Leben getreten bist und er wird es weiterhin tun. Jemandem, der trinken will, kann niemand eine Stütze sein, aber du kannst dir viel Leid ersparen.
Entschuldige die harten Worte, aber ich bin selber (leider) zu sehr Profi und weiß ganz genau, wie in ich meiner nassen Zeit gedacht habe.
Sei es dir wert und beende die Geschichte, bevor sie dir über den Kopf wächst - das ist es nicht wert.
Ich wünsche dir alles Gute.
Sobald du dich auf den Weg machst, öffnet der Horizont seine Grenzen
Ich stimme Cinderella zu. Oben steht ein Mini-Statement von Tele59. Cinderella erwähnt den Begriff Profi. Hanna, der war ich auch (bin seit 1951 auf diesem Planeten):
2 Ehen, eine langjährige Beziehung, eine kürzere Beziehung. Habe all das kaputt bekommen. In allen Fällen war ich der nasse Alkoholiker.
Sei es dir wert und beende die Geschichte, bevor sie dir über den Kopf wächst - das ist es nicht wert.
Ich wünsche dir alles Gute.[/b][/quote]
- "das ist es nicht wert" - das klingt so hart, es klingt, als wäre es der Mensch nicht wert, um ihn zu kämpfen.... ...aber ich fürchte auch, dass er gar nicht aufhören will, derzeit zumindest nicht...und dass ich ihn auch nicht dazu bringen kann...
befasse mich jetzt seit einigen Tagen mit dem Thema, ich finds so schrecklich, wie kann man sich selber sowas nur antun ???
Wer den Kopf in den Sand steckt, muß sich nicht wundern, wenn ihm in den Hintern getreten wird!!
Gerade bricht der 24. Tag ohne Alkohol an. Das ist noch nicht lange.
Aber es ist lang genug um allmählich mein Verhalten in der Vergangenheit kennen zu lernen. Die Walze der Inventur rollt ständig über mich hinweg. (Anders gesagt: Mir wird langsam bewusst, wie unendlich viel Leid ich anderen durch meine Sauferei zugefügt habe. Das quält die Seele sehr.
Nichts half, niemand konnte helfen......erst als ich am Boden war....oder eben bereits bis zum Hals in der Hölle...rief ich endlich um Hilfe.
Und es kommt noch härter: Wer gibt dir eigentlich das Recht, dich so massiv in sein Leben zu drängen? Wurdest du von amtlicher Seite damit beauftragt, wurdest du darum gebeten oder verfügst du über eine entsprechend qualifizierte Ausbildung? Du knallst einfach in sein Leben, willst es nicht nur komplett umkrempeln sondern hegst auch noch Kampfgedanken.
Fact ist, er kann sich selbst nicht aushalten(ertragen) und hat im Alkohol ein Ventil gefunden, sein Leben erträglicher zu gestalten. Und im Moment ist er damit vollauf zufrieden.
Und nun tauchst du auf und willst ihm ungefragt - und ungewollt - ein anderes aufzwingen.
Ich weiß das ich mit diesen Worten nicht unbedingt an erster Stelle auf deiner Liste der Leute, die man unbedingt kennenlernen will, stehe, aber ich muss es dir einfach in dieser provokanten Deutlichkeit sagen.
Denn wenn sich eure Beziehung vertieft, wird er irgendwann einmal an den Punkt kommen, an dem er sich von dir in die Ecke gedrängt fühlt - sprich: er kann nicht mehr frei trinken, wann immer ihm danach zumute ist (und das ist zur Zeit das Wichtigste in seinem Leben!!!)- und dann wird er dich dafür verantwortlich machen und dir genau diese Sachen vorwerfen. Und mit einem kläglichen "ich habe es doch nur gut gemeint..." wirst du nicht nur ziemlich blöd dastehen, sondern dich auch noch absolut mies fühlen.
Ich kann dir nur raten, dir eine SHG für Angehörige zu suchen (kannst du bei jeder Suchtberatungsstelle erfragen) und dir dort einmal anhören, welche teilweise wirklich schlimmen Leidenswege diese Menschen hinter sich gebracht haben. Und dann für dich entscheiden, wie es weitergehen soll --- denn oftmals erschließen sich dann auch völlig neue (vielleicht sogar gemeinsame) Wege, an die du noch nicht einmal gedacht hast.
Nochmals - ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute.
Sobald du dich auf den Weg machst, öffnet der Horizont seine Grenzen