bin auch relativ neu hier und lese mich durch die diversen beiträge. habe eigentlich seit letztem freitag nix anderes gemacht, als zu lesen hier.
frage: hast du schon mal ne abklärung gemacht bezüglich möglicher grunderkrankung? ich meine, gibt es sowas denn?
was den alkoholkonsum angeht, bin ich sehr erfahren, trinke eigentlich schon seit ich 14 bin, damals aber sehr moderat (partys und so), dann hab ich lange in der gastronomie gearbeitet, als sommelier (hahahah)...und naja, wein trinken war einfach mein beruf...seit 10 jahren bin auch dem job aber raus; der alk blieb. ich bin eher sowas wie ein frust- oder ritualtrinker. beides kommt nicht gut.
wie ist denn das, wenn du nach einem totalabsturz aus dem krankenhaus kommst? ist da kein arzt oder so, der dann irgendwie veranlasst, dass du "behandelt" wirst? ich war noch nie im krankenhaus wegen alk, daher frag ich jetzt einfach mal so "doof".
ich hoffe, dir geht es heute gut!
liebe grüsse, noelie
Hallo, Noelie !
Nun, ich verstehe Deine Frage nicht so ganz.
Selbstverständlich gibt es bei psychischen Erkrankungen (zu der ich Alkoholismus im übrigen auch zähle) Behandlungsmethoden, jedoch muss bei einer durch eine Sucht-Erkrankung überlagerten psychischen Störung Diese erst einmal diagnostiziert werden !
Beispielsweise ist bei meiner (vermuteten) bipolaren Störung , besonderst in der manischen Phase, exessiver Alkohol- und Drogenkonsum, ungezügeltes Ausleben sexueller Triebe, "Laber-Flash", u. v. m. geradezu "klassisch" !
Leider werden solche Grunderkrankungen während einer Entgiftung, welche in der Regel max. 2 Wochen dauert und in der sich die Ärzte hauptsächlich um das akute Alkohol-/Drogenproblem kümmern, meistens nicht erkannt !
Bei meinem vorletzen "Klapsmühlen-Urlaub" äußerte ein sehr engagierter, junger Arzt diesen Verdacht und auch mein (neuer) Hausarzt, welcher mir übrigens von einem Säufer-Kollegen empfohlen wurde, hält dies für eine durchaus schlüssige Theorie, da sich bei mir seltsame Veränderungen in meiner Persönlichkeit (Ruhelosigkeit, Arbeitswut, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, erhöhte Leistungsbereitschaft und auch -fähigkeit, Gedankenrasen, "Ich-könne-die-Welt-umarmen-Gefühl",...usw. VOR dem ersten Schluck Alkohol bemerkbar machen !
Deshalb habe ich auch das Angebot einer Langzeit-Therapie (Tagesklinik) wahrgenommen, da einem dort über einen längeren Zeitraum auch in dieser Hinsicht (nicht nur wegen Alk) "auf den Zahn gefühlt wird" und ich in dieser Zeit natürlich absolut trocken sein werde, was die Diagnose erleichtert !
So, ich habe, glaube ich, genug geschrieben und freue mich über Deine Antwort !
im nachhinein war es für mich zum vorteil, dass ich schon 3 monate zuvor entgiftet hatte. da konnte ich mich meinen eigentlichen problemen widmen. diese zu erkennen, sich einzugestehen wo die baustellen sind, war und ist bis heute meine größte herausforderung. sucht ist ein schier unerschöpfliches thema.
die frage soll wohl eher so lauten: grunderkrankung kann wie festgestellt werden? oder ergibt sich eine (folge-)erkrankung nicht durch den alkoholmissbrauch. also so in die richtung "was war zuerst, das huhn oder das ei".
und wird es in dem moment, wo man selber erkennt, dass man alkoholkrank ist nicht unglaublich schwierig herauszufinden, wo man ansetzen muss? ich meine, auch für einen arzt? vielleicht hatte ich zuviel mit spezialisten zu tun, aber in den letzten monaten hatte ich sicher 20 verschiedene ärzte um mich rum, und nicht einer hat einen zusammenhang erkannt...
ich hoffe, ich habe mich etwas verständlicher ausgedrückt :-)
liebe grüsse, noelie
Life is a bitch - and then you die.
Suffkopp69
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gelöscht
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Beiträge:
09.08.2010 13:35
#19 RE: Bin ein oller Quartalssäufer und neu hier !
ZitatGepostet von Suffkopp69 Hallo, Uwe ! Habe mich kardiologisch sowie anderweitig untersuchen lassen und es ist bei mir alles in bester Ordnung !
na da haben wir ja noch mal glück gehabt. bei mir wars die leber, die fett angesetzt hatte. nach 2 jahren war das auch wieder ok. die abstürze, die du beschreibst, habe ich auch so ähnlich erlebt. immer wieder dieses vornehmen nichts zu saufen, dann pustekuchen. mir hat ne langzeit geholfen, da habe ich auch mal tiefer in mich reinhorchen lassen. dem ging allerdings, wie es victor schon beschrieb, ne absolute kapitulation voraus. alles gute dir.
lg uwe[/b]
Hallo, Uwe !
Na, solange Du jetzt trocken bleibst, würde ich mir um Deine Leber keine allzu großen Sorgen machen, denn hierbei handelt es sich um das widerstandsfähigste Organ überhaupt, was sich auch nach einer gewissen Zeit wieder vollständig erholt, solange man noch keine Zirrhose hat !
Ist bei mir auch ein ganz wenig verfettet und der Arzt im Krankenhaus sagte, dass das momentan überhaupt kein Problem ist, solange ich endlich mal mit der Sauferei aufhöre, denn irgendwann ist einmal "Ende der Fahnenstange" !
Auf meine Frage hin, weshalb sich denn zumindest bei meiner Leber noch keine gravierenden Schäden manifestiert haben, obwohl ich doch immer wieder so exessiv saufe, anwortete er mir nur ganz süffisant :
"Nun, Herr......, Sie schießen sich jedesmal so konsequent ab, dass Sie schon nach wenigen Tagen wieder bei uns landen und dann trinken Sie wieder monatelang nichts! Das ist aber kein Persilschein für Sie, tüchtig weitersaufen zu können und dann hier zum "Boxenstopp" zu erscheinen um bald wieder fit fürs nächste Besäufnis zu sein ! - Sie BRAUCHEN Hilfe sowohl hinsichtlich des Alkohols als auch wegen Ihrer anderweitigen Probleme!"
An dieser Stelle muss ich noch erwähnen, dass ich letztes Mal auch eine ziemlich fiese Elektrolyt-Entgleisung und Unterzuckerung hatte, welche durchaus hätten gefährlich werden können !
Diese äußerst klaren Worte waren es, welche mich endlich auf den hoffentlich richtigen Weg gebracht haben !
Schöne Grüße und ein hoffentlich trockener Tag, wünscht Dir
Andy
Suffkopp69
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Beiträge:
09.08.2010 13:51
#20 RE: Bin ein oller Quartalssäufer und neu hier !
ZitatGepostet von noelie hallo andy, sorry, meine frage war komplett falsch gestellt resp völlig undurchdacht.
die frage soll wohl eher so lauten: grunderkrankung kann wie festgestellt werden? oder ergibt sich eine (folge-)erkrankung nicht durch den alkoholmissbrauch. also so in die richtung "was war zuerst, das huhn oder das ei".
und wird es in dem moment, wo man selber erkennt, dass man alkoholkrank ist nicht unglaublich schwierig herauszufinden, wo man ansetzen muss? ich meine, auch für einen arzt? vielleicht hatte ich zuviel mit spezialisten zu tun, aber in den letzten monaten hatte ich sicher 20 verschiedene ärzte um mich rum, und nicht einer hat einen zusammenhang erkannt...
ich hoffe, ich habe mich etwas verständlicher ausgedrückt :-)
liebe grüsse, noelie
Hallo, Noelie !
Beides kann sein - Zuerst Alkohol und danach psychische Probleme oder umgekehrt !
Ich nehme doch an, dass Du nicht schon seit deiner Kindheit an der Flasche hängst.
Wenn Du also die Zeit vor Deiner Alki-Karriere analysierst und feststellst, dass Du schon damals nicht "normal" warst, also nicht den allgemein üblichen Normen (welche jedoch meistens von den "Durchschnittlichen" als Quasi-Gesetz vorgeschrieben werden) entsprochen hast, dann kann es durchaus sein, dass Dein Alkoholismus auf diesem Nährboden gewachsen ist, muss aber nicht !
Frage doch einfach einmal diskret Verwandte und Freunde, ob sich Dich schon vor dem Suff für eine schwierige Person gehalten haben und sei gegenüber einem wirklichen Experten (Psychologe, Psychiater,...) offen und erwähne die eventuellen Probleme in Deiner Kindheit und Jugend !
Und vor allem : Suche Dir den Fachmann sorgfältig aus, denn gerade in dieser Branche gibt es viele Quacksalber !
Liebe Grüße
Andy
Suffkopp69
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Beiträge:
09.08.2010 14:05
#21 RE: Bin ein oller Quartalssäufer und neu hier !
zwei ......ein Gedanke, wenn das die Leberkassemmel wüsste.... Insider
LG,
Sabine
Hallo, Sabine !
Das Du jetzt ausgerechnet meine Lieblings-Zwischenmahlzeit, nämlich Leberkäs-Semmel (mir viel Senf - Mmmmmm....!)erwähnst, finde ich echt fies !
Bin schließlich in Österreich und mit dieser fantastischen Leckerei aufgewachsen, denn dort kann man Diese spottbillig in jeder Metzgerei (frisch und warm aus dem Ofen!) kaufen !
Absolut lecker !!!
Aber hier im doofen Berlin wird einem ja sowas nicht geboten (schnief) !!!
Trotzdem liebe Grüße in den Süden und lasse Dir die Semmeln schmecken !
Andy
newlife
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Beiträge:
09.08.2010 14:38
#22 RE: Bin ein oller Quartalssäufer und neu hier !
ZitatGepostet von newlife ha, das gibts auch bei uns bei jedem Metzger. Nur heißt das dann Fleischkäsweck.
Hallo, Newlife !
Bist Du dir sicher und schmeckt das Zeug auch ?
Schließlich hat Berlin ja einige kulinarische Kuriositäten zu bieten !
Nehmen wir mal den berühmt-berüchtigten Kaffee hier in Berlin, welcher vermutlich so hergestellt wird, dass man durch ein Liter heißes Wasser eine olle Kaffee-Bohne schießt (schmunzel) !
Und dann lässt man die Brühe auch noch stundenlang auf der Wärmeplatte stehen ! Richtige Espresso-Maschinen ? Fehlanzeige !!!
So ein Gesöff würde man in einem österreichischen Kaffeehaus noch nicht einmal dazu verwenden, um den Boden aufzuwischen!
Aber trotzdem vielen Dank für den Tipp !
Werde mal danach fragen und das Zeug antesten !
Habe, seitdem ich trocken bin, sowieso andauern Appetit auf alles mögliche !
auch von mir ein herzliches Willkommen hier. Ich bin zwar was die Abstinenz betrifft auch ein Neuling, heute 50. Tag,und habe mich schon länger mit meinem Problem befasst, fühlte mich aber als Genuß-Ritualtrinkerin mit festen (und auch immer eingehaltenen Regeln und Trinkmengen)ein wenig zu sicher.
Erst einmal möchte ich Dir sagen, das mich in Deinen Beiträgen der Begriff "Klapse" enorm stört.
Die telephonisch mitgeteilte, für mich aus heiterem Himmel, Trennung die mein Mann mit mir vollzog, hat mich fast meinen Verstand verlieren lassen und ich nahm die Möglichkeit an, eine längere Zeit Therapie in einer psychatrischen Klinik zu machen.
Keine Sekunde habe ich mich als Insassin einer "Klapsmühle" gesehen, sondern in einer Klinik, in der Menschen mit seelischen Problemen geholfen wird. Und zwar in einer so kompetenten Art und Weise, das ich immer noch gern daran zurückdenke. Gut die verlangte Gruppendynamik ist bis heute immernoch nicht mein Ding, aber der Aha-Effekt hat sich auch bei mir eingestellt.
Deine saloppe und auf lustig gemachte Schreibweise, macht auf mich den Eindruck einer großen Unsicherheit, bzw. das Du damit etwas übertünchen willst.
Hast Du Dir mal überlegt, das in den Entgiftungsabteilungen, speziell ausgebildete Fachkräfte arbeiten, die solche Patienten, wie Du einer bist tausendfach eingeliefert bekommen? Ob auf der Strasse aufgelesen oder aus einer noch "heilen Umwelt", glaube ich kaum , das da ein Unterschied in der Behandlung gemacht wird. Nur Du fühlst Dich als ein besserer Alkoholabhängiger.
Das waren jetzt nur ein paar Gedanken von mir auf Deine Post's. Ich wünsche Dir viele schöne Erkenntnisse in diesem Forum, wie auch ich sie täglich lesen kann.
LG crissy
P.S. Die " Fleischkäsebrötchen" von Globus sind lecker und legendär, auch hier in Sachsen.
[ Editiert von crissy09 am 09.08.10 15:01 ]
Man fällt nicht über seine Fehler, man fällt immer über seine Feinde, die diese Fehler ausnutzen.
auch wenn Du es farblich sehr schön hervorgehoben hast, dafür gibt es hier noch kein Geschenk.
...Naja...Ich hab z.B. zum 75 Trockenday ein echt super-riesen-tolles Geschenk bekommen...weil da gleichzeitig mein 40. Geburtstag war
Ps.:...nur die Feier viel dagegen etwas sperrlich aus....nur mit so,nem Yes-Törtchen und´ner Tasse Blümchenkaffee und so...da ich mich zu dem Zeitpunkt noch in Therapie befand
ist mir aber erst beim schreiben eingefallen, das es Tag 50 ist.
LG crissy
P.S. Gibt es in der LZT keinen echten Kaffee? Das wäre ja echt blöd, denn ich habe das Kaffeetrinken erst in den letzten 50 Tagen wieder entdeckt. Nicht exzessiv, aber auf meine 2 grossen Pötte früh( nicht wirklich früh, mein früh eben)freue ich mich schon Nachts.
P.S. Mit dem "früh" habe ich im Moment grosse Probleme, schreibe ich nachher mal. Jetzt nimmt mich ein Nachbar mit zum einkaufen und ich komme heute überraschend mal raus.
Man fällt nicht über seine Fehler, man fällt immer über seine Feinde, die diese Fehler ausnutzen.
ZitatGepostet von crissy09 Gibt es in der LZT keinen echten Kaffee?
Bei uns gab es eine Patienten-Cafeteria, die jeden Tag 1 oder 2 Stunden geöffnet hatte, von Patienten im Rahmen der Arbeitstherapie organisiert wurde und DA gabs richtigen Kaffee. Kannst dir ja vorstellen, was da dann für ein Andrang war.
Außerhalb dieser Zeiten gab es OFFIZIELL in der Klinik keinen "richtigen" Kaffee - den Rest überlass ich jetzt mal deiner Fantasie.
Auch Cola war bei uns damals OFFIZIELL nicht erlaubt.