ZitatGepostet von Lisahh Hi BeaBea, also ich hab ja nie gelogen. War doch stets mein gutes Recht zu saufen soviel ich will. Naja, Gottchen, son kleines büschen relativiert mal hier und da, okay, das hab ich schon.
Manchmal hab ich von den 5 Halben auch einfach nur eins beim Zählen vergessen, kann ja mal passieren, oder?
Und dass die Leergutentsorgung meist zeitnah und alleine stattfand - tja, ich bin halt ne gute Hausfrau!
Aber nöööööö, gelogen hätte ich nie.
Verstehst, was ich meine?
[ Editiert von Lisahh am 10.10.10 18:08 ]
Lisa, ja, verstehe... sich das Lügen auch noch schönreden... kenne ich alles...
Aber: Der Partner des Alkis kennt ihn doch nun wirklich gut genug. Ich merke doch, wenn und wann er mich anlügt. Ich weiß, wenn und wann er getrunken hat. Ich weiß, dass irgendwo noch eine Flasche versteckt ist - das Suchen kann ich mir schenken.
Das ist doch das Paradoxe daran. Ich merke jede Lüge. Und er weiß, dass ich es merke. Wozu also noch lügen? Wo das alles auch noch so anstrengend ist!
Soll das also heißen, der Alki merkt gar nicht mehr, dass er lügt? Darauf wirds wohl hinauslaufen...
Bea
Wie soll/kann man zu einem Dritten ehrlich sein, wenn man sich selbst belügt?
Das "sich in die eigene Tasche lügen" ist doch eins der klassischen Symptome der Krankheit.
Du meinst also wirklich, zum Saufen gehört das Lügen unbedingt dazu? Kann ich mir also abschminken, dass mein Partner mir irgendwann wirklich vertraut und es nicht mehr nötig hat, mich anzulügen?
Hallo BeaBea,
hier möchte ich dir als die Co des dry68 antworten, wenn Du erlaubst.
Zum ersten Punkt. Das Lügen, Abstreiten und Verstecken hat sich irgendwann eingeschlichen. Ob es bei uns dazu gehört hat, kann ich Dir aus meiner Sicht mit Nein beantworten.
Das gehörte für ihn aber wirklich dazu. Ein Schutzmechanismus, um sich nicht zu entblößen.
Gerade zum Schluss seiner Trinkerei war ich nur noch enttäuscht, wollte eigentlich nur, dass er ehrlich zu anderen und zu sich selbst ist.
Ich wusste, erst dann ist er bereit Hilfe anzunehmen.
Zum zweiten Punkt. Nein, das kannst du dir nicht abschminken.
Ich weiß jetzt nicht in welcher Position du bist, aber bei uns hat er es nicht nötig zu lügen und ich ich vertraue ihm auch vollkommen
LG Anne
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Hallo Krümelinchen,
eigentlich bist Du hier mein Primärziel als Antwort gewesen
Den Versuch ihn zu kontrollieren habe ich nach jahrelangem Kampf aufgegeben, schon damals, als mein Mann noch getrunken hat.
Ich war es einfach leid!
Als er nach der Therapie wieder nach Hause kam, hätte er sich sicher widerstandslos auch diesem Ritual mit dem Alkomat unterzogen, um kein Misstrauen zu schüren.
Aber ich wollte mich niemals mehr in diese defensiv-aussichtslose Rolle bringen!
Ich nahm mir fest vor, diese unlösbare Aufgabe nie wieder aufzunehmen, da ich sie auch vorher niemals erfüllen konnte. Ich hatte durch die Therapie wieder die Hoffnung, dass er seinen Part einhält!
Und ich wollte endlich selbst wieder lernen, ihm vertrauen zu können.
Auch wenn es Mir Anfangs sehr schwer fiel, ich denke, mein Mann brauchte dieses Grundvertrauen von Anfang an, um sich wieder angenommen zu fühlen.
Nicht mit dem Beigeschmack als "mein Mann der Trinker" sondern das was er ist! Mein Mann der Lebenspartner auf gleicher Augenhöhe.
ZitatGepostet von Max mX Wenn ich jemanden saufend bzw. trinkend kannte, und der ist plötzlich trocken - dann benimmt der sich auch anders.
Muß das wirklich zwangsläufig passieren, oder sind das nur zufällig deine Erfahrungen?
ZitatGepostet von Max mX ......dann zunehmend nicht mehr die große Klappe sondern er argumentiert in echt usw.
Was heißt für dich, "in echt" argumentieren?
ZitatGepostet von Max mX Wenn aber einer bloß eine Trinkpause macht, sich jedoch selber trocken wähnt, dann benimmt er sich vorher wie nachher (meinst empfindlich uns andere bezichtigend)
Bezichtigen? Vorher wie nachher... geht sowas? *grübel
hallo Thomas, meine Erfahrung ist das. "Zufällig" weiß ich nicht, weil das in 20 Jahren 'Gruppe' eigentlich immer so verlief. Der- oder Diejenige war plötzlich nicht mehr aufbrausend, konnte zuhören ohne gleich zu rumstreiten usw. war sozusagen zugänglich. Hat auch nicht mehr alles zer-zweifelt. Ich war etwa 20 Jahre in Gruppen gegangen, weil das die nach wie vor einzige Stätte ist, wo "man" von Alkoholismus überhaupt etwas versteht - in echt (das ist Slang meiner Tochter, habe ich übernommen). Gruß Max
ich muss mich mal durcharbeiten - hab am WE eine Computerauszeit genommen und mich heute aus diversen Gründen noch nicht melden können... Mehr dann nachher ....
Ich habe mich immer selbst belogen. Ich habe auch das Leergut entsorgt und dann geglaubt, ich hätte gar nicht getrunken. Dann die Umfüllaktionen. Wodka-Lemon oder Wodka-Sprite halb/halb für unterwegs. Sah ja niemand, dass ich schon wieder saufe. Für meinen Bekanntenkreis hatte ich immer weniger Zeit. Hier habe ich natürlich auch immer wieder mal ne Ausrede erfinden müssen, oft hat es aber auch gereicht, die Saufgeschichten einfach wegzulassen. Ich bin halt krank und mir gehts Kacke und gut. Damit habe ich nicht gelogen. Ich bin schließlich (sucht-)krank.
newlife, ich lese mich da wieder :-( . . . Ich habe auch teilweise das Leergut selbst entsorgt, oder die Flaschen vorher noch in extra Tüten gepackt. Umgefüllt habe ich auch, und Ausreden warum ich keine Zeit habe, hatte ich auch immer. Leider ist alles noch sehr frisch bei mir, dennoch hoffe ich, dass ich es dieses mal schaffe, weil ich es will.
LG Usa
Es ist besser, geringe Taten zu vollbringen, als große zu planen. (Chinesisches Sprichwort)
ZitatGepostet von funkelsternchen so, ich probiers halt nochmal ... ich kanns halt nicht so gut und auch nicht so seitenlang und nicht so blabla, aber es gibt ja in krümelinchens haushalt kinder. und da gibts mittlerweile ein jugendamt, das eingeschaltet ist. ergo nehm ich an, der mann hat guten grund ein klitzekleines bissle misstrauisch zu sein und sie blasen, sorry, pusten lassen zu wollen. ob das für mich in meiner beziehung lebbar wäre, steht doch auf einem ganz anderen blatt. und mich würde jetzt schon auch mal interessieren, was krümelinchen denn so zwischenzeitlich zu berichten hat.
funkelsternchen
Tja... was hab ich zu berichten.
Zwischenzeitlich habe ich mehrfach deutlich gemacht, wie sehr mich dieser kleine Kontroletti nervt - aber auf meine Art. Ich habe um das Teil gebeten und nach einem kurzen "Gespräch" mit dem Automaten dann reingepustet. Schien Wirkung gehabt zu haben. Denn jetzt wird es mir nicht mehr ständig unter die Nase gehalten.
Wenn ich trinken würde, würde mein Mann es so oder so merken. Deswegen frag ich mich, wozu das Kontrollding?
Konnte mich leider nicht so hier einklinken, wie ich gerne gewollt hätte, weil eins unserer Kinder sich am Sonntag pünktlich zu Ferienbeginn erstmal selbst außer Gefecht gesetzt hat und nun um so mehr Aufmerksamkeit braucht. Ist schon doof, wenn Männchen als Rechtshänder den rechten Arm nicht benutzen kann. Aber zum Glück heilen Knochenbrüche auch wieder.
ZitatGepostet von krümelinchen [bZwischenzeitlich habe ich mehrfach deutlich gemacht, wie sehr mich dieser kleine Kontroletti nervt - aber auf meine Art. Ich habe um das Teil gebeten und nach einem kurzen "Gespräch" mit dem Automaten dann reingepustet. Wenn ich trinken würde, würde mein Mann es so oder so merken. Deswegen frag ich mich, wozu das Kontrollding? .[/b]
Das erinnert mich an einen Beitrag im Fernsehen, wo ein Bauarbeiter fremd ging. Seine Frau stellte fest, dass er nicht mehr jeden Abend mit ihr schlief (ganz einfach weil er von der Arbeit platt war). Nun hat sie ihn andauernd bezichtigt dass er eine Freundin hätte. Vorwurfsvoll, monatelang, und kann ja nicht anders sein, sonst würde er ja . . . . (man könnte auch sagen lästig wie eine Scheißhausfliege). Eines Tages ging er dann fremd, weil er wenigstens gemacht haben wollte, wofür er bereits reichlich betraft war. So wird das auch mit Kontrollator gehen? Max