Gestern war ich mit meinem Sohn bei einem Hallenfußballturnier für F- und G-Jugendmannschaften (also für ca. 5 bis 8-jährige). Muß es denn sein, dass bei so einer Veranstaltung zum einen überhaupt Bier verkauft wird und zum anderen sich die Altherrenriege da schon um 10Uhr morgens einen hinter den Knorpel kippt? Bin selber nicht über einen Sportverein zum Saufen gekommen und vor ein paar Wochen hätte mich das vielleicht noch nicht gestört. Wenn ich jetzt aber die genetische Vorbelastung von meinem Kurzen betrachte, mache ich mir schon Sorgen, ob hier nicht die Grundlagen für eine Abhängigkeit gelegt werden. Sportvereine, insbesondere für Fußball und Handball sind ja nun nicht grade für Enthaltsamkeit bekannt... Wie geht Ihr mit der Thematik Alkohol und Sportverin um???
Ich kann auch ohne Alkohol traurig sein. (Simon Borowiak)
Ja, ich weiß das auf Vereinsveranstaltungen das obligatorische Bier "sein muß". Wenn die "alten Säcke", die mindestens so sprittig sind wie ich es war, kein Pils bekommen, geht die Meuterei los. Aber auf nem Kinderturnier am Vormittag...vielleicht werd ich´s bei der Trainerin mal ansprechen, die ist wirklich sehr okay. Wie gesagt, hätte mich früher auch nicht gestört. Aber wenn ich mich an meine Jugend erinnere und an die Saufgelage von den Kumpels die im Fußball- oder Handballverein waren und sich nach jedem Spiel immer schon mit 16 Jahren die volle Kante gegeben haben...da mach ich mir schon Sorgen um meinen Nachwuchs. Für nen Schützenverein oder zur freiwilligen Feuerwehr wird er aus dem Grund auch nie das okay von mir bekommen. Ich hab zwar auch ohne alklastigen Sportverein das Saufen angefangen, aber diese Verbindung Verein = Alkohol find ich schon erschreckend.
Ich kann auch ohne Alkohol traurig sein. (Simon Borowiak)
Wenn ich jetzt aber die genetische Vorbelastung von meinem Kurzen betrachte, mache ich mir schon Sorgen, ob hier nicht die Grundlagen für eine Abhängigkeit gelegt werden.
Ich halte die Verweise auf die Genetik in Zusammenhang "Sucht" für verbreitete faule Ausreden. Es ist die Prägung durch das frühkindliche Umfeld, eine unbewusste Verinnerlichung elterlichen Verhaltens, das fest ins Gehirn eingeschweißt wird.... und lange nachwirkt. Da kann sich der kleine Mensch was abgucken - oder auch nicht.... je nach dem, wie sehr dies Kind in seiner Entwicklung zum selbstständigen Wesen von seinen Eltern gefördert wurde und wird.... oder auch nicht....
sprich: die Grundlagen einer möglichen Abhängigkeit sind bereits gelegt, ob Du nun so eine Vereinszugehörigkeit duldest oder auch nicht.
Was elterliche Verbote angeht, so war es bei mir schon so, daß Verwehren Begehren schafft = HABEN WILL!!!!!
[ Editiert von genaro am 07.02.11 18:11 ]
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
Hallo Virgil Hills, das ist leider die Normalität in einer alkoholischen Gesellschaft und damit ein sensibles Thema. Da braucht es auch ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl. Ich finde es richtig, es zu ändern, dass bei Veranstaltungen im Kinder- und Jugendbereich keine alkoholischen Getränke angeboten werden sollten. Dazu braucht es Verbündete. Eventuell mal bei anderen Eltern umhören, sich die Verantwortlichen anschauen und überlegen, wie man hier Änderungen schafft. Das braucht sicher auch einen längeren Atem. Wenn man bei der Vorbereitung von Kindergartenfesten z.B. die Leitung des Kindergartens und die Erzieherinnen anspricht. Manchmal passieren solche Sachen einfach aus Gedankenlosigkeit. Sobald jemand das anspricht, kann es schon eine Veränderung geben. In der Schule, bei Klassenfahrten etc. ist schon schwieriger. Im Verein habe ich mir einen Kurs ausgesucht, in dem es nicht üblich war, dass die Kursteilnehmer von der Trainerin aus der Umkleide "getrieben" werden mußten. Solche Kurse gab es durchaus, weil dort die Sektflasche kreiste, aber jedesmal.
Die Gesellschaft können wir nur langsam verändern, in dem wir selbst stabil trocken sind und dann auch für die Problematik öffentlich eintreten. Unsere Gruppenfreunde gingen oft nach der Gruppenstunde Eis essen zu einem Italiener um die Ecke. Irgendwann entschloß er sich, die Eiskarte zu ändern und zu kennzeichnen, welches Eis ohne Alkohol ist. Er wurde ständig gefragt, ob da auch kein Alkohol drin ist. Und jetzt ist es seit langem Standard, nicht nur bei uns vor Ort. Da hat längst eine Veränderung stattgefunden.
Auch beim Rauchen kam ja eines Tages eine Veränderung im öffentlichen Bewußtsein, was dann doch überraschte. Warum sollte es beim Alkohol nicht auch klappen. Wir werden keine alkoholfreie Gesellschaft bekommen. Wenn allerdings ein Problembewußtsein öffentlich vorhanden ist, Alkohol restriktiver angeboten wird, dann wird der Schutz der Nochnichtalkoholiker verbessert. Natürlich wird es süchtige Menschen nicht abhalten. Aber es geht ja um eine Verbesserung des Schutzes der nicht abhängigen Menschen.
Aber das ist wie gesagt ein langer Weg. Daher finde ich es gut, wenn es Menschen gibt, die dazu stark genug sind. Vorrang hat allerdings immer die eigene Trockenheit vor dem Versuch, die "Welt trocken zu legen".
Den Schutz der eigenen Kinder kann ich durch eigenes Beispiel, durch Stärkung ihrer Persönlichkeit und ihrer Entscheidungsfähigkeit begünstigen. Wenn Alkohol kein Tabu-Thema ist und auch keine Panik auslöst, man offen darüber sprechen kann, dann werden die Kinder in ihrer Abwehr sehr bestärkt. Sie werden irgendwann ganz sicher auf Alkohol treffen und es meistens auch ausprobieren. Natürlich sollte das nicht schon im Kindergarten sein, aber auch das kann passieren.
Das Thema hatten wir zur Schulzeit meiner Kinder auch. Bei einem Elternsprechtag passierte es, dass das Thema Drogen thematisiert wurde. Solange von Heroin etc. das Thema war, gab es große Aufmerksamkeit. Als die Diskussion auf die legalen Drogen Alkohol und Nikotin kam und die Vorbildstellung angesprochen wurde, verliessen ein Drittel der Eltern die Versammlung. Und auch die Lehrerin bekam von einigen Eltern volle Breitseite, weil sie nach gewissen alkoholischen Vorkommnissen auf einer Klassenfahrt (Polizeieinsatz als Folge), darauf bestand, die nächste Klassenfahrt nur noch zu machen, wenn die Eltern unterschrieben, dass Schüler zurückgeschickt würden, die gegen die Abmachungen verstoßen. Die Lehrerin wurde verbal und beim Rektor angegriffen. Sie weigerte sich daraufhin zu Recht, die Klassenfahrt durchzuführen. Ich glaube, das macht deutlich, welche Brisanz in diesem Thema steckt.
Aber warum möchtest Du dann anderen den Konsum untersagen.
Grüße Claus[/b]
Hä???
Bitte erst richtig und konzentriert lesen, dann antworten!!!
Ich will niemandem den Konsum untersagen! Ich ärgere mich über Alkoholexzesse in Schützen- und Sportvereinen und über das Saufen auf Kindersportveranstaltungen morgens um 10Uhr.
Wenn sich Leute die Kante geben wollen (so wie Du) können und sollen sie das gerne tun. Nur mögen sie sich bitte ihrer Vorbildfunktion bewußt werden. Da nicht alle dazu in der Lage sind sollte z.B. bei F-Jugendturnieren einfach kein Alk verkauft werden.
Ich kann auch ohne Alkohol traurig sein. (Simon Borowiak)
Bitte erst richtig und konzentriert lesen, dann antworten!!!
Ich will niemandem den Konsum untersagen! Ich ärgere mich über Alkoholexzesse in Schützen- und Sportvereinen und über das Saufen auf Kindersportveranstaltungen morgens um 10Uhr.
Wenn sich Leute die Kante geben wollen (so wie Du) können und sollen sie das gerne tun. Nur mögen sie sich bitte ihrer Vorbildfunktion bewußt werden. Da nicht alle dazu in der Lage sind sollte z.B. bei F-Jugendturnieren einfach kein Alk verkauft werden.
Also möchtest Du, wenn es Dir möglich wäre, daran etwas ändern.
Was also habe ich falsch verstanden.
Die Änderung sähe dann doch im logischen Schluss ein Konsumverbot vor.
Ansonsten stelle mir Deinen anderen Lösungsansatz vor.
ZitatAlso möchtest Du, wenn es Dir möglich wäre, daran etwas ändern.
Was also habe ich falsch verstanden.
Die Änderung sähe dann doch im logischen Schluss ein Konsumverbot vor.
Ansonsten stelle mir Deinen anderen Lösungsansatz vor.
Grüße Claus
Halloooo, McFly, jemand zu Hause?
Wo spreche ich von einem Verbot???
Ich fände es Sinnvoll wenn bei genannten Jugendveranstaltungen einfach kein Alk verkauft würde. Wenn sich dann ein Assi unbedingt seine Bierdosen mitbringen muß kann er das tuen.
Also nix Verbot sondern einfach nix anbieten!
Verstanden???
Ich kann auch ohne Alkohol traurig sein. (Simon Borowiak)
Ich fände es Sinnvoll wenn bei genannten Jugendveranstaltungen einfach kein Alk verkauft würde. Wenn sich dann ein Assi unbedingt seine Bierdosen mitbringen muß kann er das tuen.
Also nix Verbot sondern einfach nix anbieten!
Verstanden???
Also, wenn Du zu entscheiden hättest würdest Du den Alkoholausschank bei diesen Veranstaltungen untersagen.
ClausB, wenn Du kämpfen willst, dann kämpfe, Krieger leben gefährlich und nicht sehr lange. Afghanistan wäre so ein Terrain oder auch nach Feierabend in eine Nazibude oder so.
Ein Forum für suchtkranke Menschen, die sich gegenseitig helfen und aufbauen wollen, ist für einen Krieger aber nicht wirklich heldenhaft. Eher für einen Möchtegernkrieger.
Nüchternheit bedeutet auch, friedliche Kommunikation. Aufbau und nicht Zerstörung.
ClausB. Wenn ich Dir den Alkoholiker nicht unbedingt abnehme, aber geistig, seelisch und spirituell bist Du auf jeden Fall besoffen. Dazu braucht es nicht unbedingt den Stoff Alkohol.
Und das ist etwas, was hier jeder wirklich nachvollziehen kann.
ZitatGepostet von Matthias53 [b]Und wo ist die Tür bitte?
Da macht sich eine Mutter Sorgen um ihre Kinder.
ClausB aber sucht einfach nur Krieg.
ClausB, wenn Du kämpfen willst, dann kämpfe, Krieger leben gefährlich und nicht sehr lange. Afghanistan wäre so ein Terrain oder auch nach Feierabend in eine Nazibude oder so.
Ein Forum für suchtkranke Menschen, die sich gegenseitig helfen und aufbauen wollen, ist für einen Krieger aber nicht wirklich heldenhaft. Eher für einen Möchtegernkrieger.
Mir ist es immer wieder rätselhaft, warum so viele Menschen in einer sachlichen Diskussion einen persönlichen Angriff empfinden.
Ein Grund besteht meiner Meinung nach darin, es sich nicht eingestehen zu können, an ihre intellektuellen Grenzen gestoßen zu sein.
„Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe.“ René Descartes