..und rammt es sich heroisch torkelnd in den Fuß, weil er zu Viel intus hat
Hallo zusammen.
Ich würde mich gerne vorstellen : Perseus und neu an Board... vor einiger Zeit hatte ich schon ein wenig das Vergnügen, hier mitzulesen - leider brach der Kontakt damals ab.
Zu meiner Person : bin ein Mann im besten Alter, in verantwortlicher Position und habe einen klitzekleinen Verdacht, der mich mittlerweile doch beunruhigt : mein Konsum ist - nüchtern betrachtet - wohl zu Viel.
Ich kenne mich zwar mit den gängigen Mengen nicht aus- aber konsumiere schon längere Zeit etwa 1 Fl. Wein sowie 1Liter Bier am Abend...Tendenz leicht steigend.
Am nächsten Morgen bin ich idR. nicht richtig fertig, sondern durchaus in der Lage, meinen Verpflichtungen nachzugegen.
Das Problem ist mittlerweile eher psychischer Art (abgesehen von gelegentlichen Kreislaufproblemen) - die Lebensfreude fokussiert sich eher auf die Abendstunden- wenn Ihr wisst, was ich meine
"Emotional ausgebrannt" trifft es gelegentlich auch ganz gut.
Ich würde mich hier gerne einmal einlesen und langsam verstehen, was mich hier eigentlich hergeführt hat ...
hallo Perseus, dein "klitzekleiner Verdacht" liest sich sehr blumenreich. Entweder hast du (noch!) keine echte Not, oder du solltest dich etwas weniger "winden". Max
Deine Trinkmenge war lange auch meine. Körperlich wars mir auch nicht so sehr arg. Ausschlaggebend war irgendwann, dass ich mir gestanden habe, psychisch absolut abhängig von dem Zeug zu sein.
ZitatGepostet von Max mX dein "klitzekleiner Verdacht" liest sich sehr blumenreich. Entweder hast du (noch!) keine echte Not, oder du solltest dich etwas weniger "winden".
Mir gefällt die Formulierung, verbuche ich unter "ironische Selbstreflexion", kann auch nicht jeder
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
es ging mir ganz ähnlich wie dir. Ich hab' fast jeden Abend so 1-1,5 Flaschen Wein getrunken, konnte am nächsten Tag noch recht funktionieren. Die Enzugserscheinungen habe ich umbewertet (müde, schlecht drauf, der Magen... usw.).
Vermutlich würde ich heute noch munter weiter trinken, wenn ich mich nicht nicht mit schöner Regelmäßigkeit komplett abgeschossen hätte.
Das konnte ich dann nicht mehr so elegant übergehen, wie den tagtäglichen Konsum, der natürlich auch schon zu viel war und der sich - wie bei dir gesteigert hat.
Ich habe auch über mein emotionales Burnout weggesoffen, hilft aber garnix. Im Gegenteil, ich musste die Dosis steigern, um runter zu kommen, um nicht mehr schmerzhaft zu fühlen. Und das war problematisch, sich regelmäßig runterzutrinken oder gegen Gefühle anzutrinken.
Die Gefühle, wie z.B. auch Burnout, sind ja da, nur mit dem Alkohol eine zeitlang in Watte gepackt bzw. hatte ich mit einigen Promille immer den Eindruck, ich hätte alles im Griff, ich würde das alles bewältigen.
Ich kann jetzt auch nicht sagen, dass es so ganz klasse ist, sich nüchtern mit meinen Emotionen auseinander zu setzen, die ich so oft weggeschoben habe, aber ich nehme mich jetzt selbst ernster (mit der eigenen Wertschätzung dauert's wohl noch) und kann selbstbestimmter agieren.
Das ist doch auch schon mal was.
Die Erfahrungen, die ich hier im Forum gemacht habe, haben mich sehr unterstützt.
Ich habe auch über mein emotionales Burnout weggesoffen, hilft aber garnix. Im Gegenteil, ich musste die Dosis steigern, um runter zu kommen, um nicht mehr schmerzhaft zu fühlen. Und das war problematisch, sich regelmäßig runterzutrinken oder gegen Gefühle anzutrinken.
Die Gefühle, wie z.B. auch Burnout, sind ja da, nur mit dem Alkohol eine zeitlang in Watte gepackt bzw. hatte ich mit einigen Promille immer den Eindruck, ich hätte alles im Griff, ich würde das alles bewältigen.
Die Erfahrungen, die ich hier im Forum gemacht habe, haben mich sehr unterstützt.
Vielleicht ist es das was du hier suchst?
Ich wünsche dir viel Kraft Ulli
Ulli - ich danke Dir unbekannterweise.
Was Du oben so geschrieben hast - über das emotionale Ausgebranntsein - hat gesessen.
..und zwar richtig.
Richtig abschiessen - das ist bei mir eher selten der Fall - wenn, dann mal am Wochenende...wobei ich aber eigentlich nie "richtig" voll bin; aber vielleicht bin ich auch schon zu trainiert.
Mir gelingt es schon, Pausen einzulegen - 1,2 Tage ; gelegentlich eine Woche.
Die Reaktion des Körpers ist immer ähnlich : am ersten Tag ist man wie in "Watte" gepackt, extrem müde - ich nehme an, niedriger Blutdruck...man fühlt sich einfach matt und lethargisch.
Die Folgetage sind oft ähnlich - dominiert von teilweise erschöpfender Müdigkeit...
Zittern oder Schweißausbrüche habe ich nicht - emotional verlangt Etwas in mir aber immer wieder die Beruhigung durch den Wein...richtig dreckig geht es mir körperlich selten...aber gelegentliche Schwäche muss ich schon zugeben.
Übrigens: das blumige klitzekleine Problem war selbstironisch- mit Sicherheit kann es auf Dauer nur schlechter werden.
Die Kraft, ganz "zu lassen" kommt mir aber derzeit nahezu übermenschlich vor
ZitatGepostet von Max mX dein "klitzekleiner Verdacht" liest sich sehr blumenreich. Entweder hast du (noch!) keine echte Not, oder du solltest dich etwas weniger "winden".
Mir gefällt die Formulierung, verbuche ich unter "ironische Selbstreflexion", kann auch nicht jeder
falls du damit die Formulierung "winden" meinen solltest, dann weise ich dich darauf hin, dass selbige oben links bei Perseus unter seinem Avatar steht. Mir fiel das bloß auf weil ich nicht ironisch bin. Aber ist ja immer schön wenn man einen Fussel findet.
ZitatGepostet von Perseus [quoteDie Kraft, ganz "zu lassen" kommt mir aber derzeit nahezu übermenschlich vor Perseus. Editiert von Perseus am 21.02.11 18:31 ][/size]
hallo Perseus, diese Kraft kommt erst dann, wenn weiter trinken übermenschlich wird, also indem es nur noch ausschließlich um den nächsten Schluck geht. Das nichts mehr trinken konnte ich mir zu Anfang auch nicht vorstellen. Daher trinke ich - bis heute - immer nur HEUTE nicht. Max
ZitatGepostet von Perseus [quote]emotional verlangt Etwas in mir aber immer wieder die Beruhigung durch den Wein
...
Das kenne ich sehr gut! Und es ist nicht einfach, mit der Betäubung aufzuhören. Das Etwas, was nach Beruhigung / Besänftigung schreit, ist da!
Ich dachte, es kommt nüchtern dann mal raus: aber bislang nichts. Jedoch, es ist ruhig, braucht z.Zt. den Wein nicht. Hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber ich dachte, nüchtern kommt "das Ungeheuer" zum Vorschein.
ZitatDie Kraft, ganz "zu lassen" kommt mir aber derzeit nahezu übermenschlich vor
Ja, ist sehr schwer. Gerade abends nach Stress im Beruf, so als Belohnung, es wieder mal geschafft zu haben und sonst hat man (ich) außer der Arbeit nicht mehr viel....
Ich sage mir, heute trinke ich nicht! Wer weiß was morgen ist, aber heute nicht! Das hat mir sehr geholfen. Ulli
ZitatGepostet von Max mX dein "klitzekleiner Verdacht" liest sich sehr blumenreich. Entweder hast du (noch!) keine echte Not, oder du solltest dich etwas weniger "winden".
Mir gefällt die Formulierung, verbuche ich unter "ironische Selbstreflexion", kann auch nicht jeder
Finde ich auch - sowas sage ich auch manchmal, aber nur, wenn ich mir ziemlich sicher bin, daß der Baum schon total am Brennen ist. *g*
ZitatGepostet von obi68 Finde ich auch - sowas sage ich auch manchmal, aber nur, wenn ich mir ziemlich sicher bin, daß der Baum schon total am Brennen ist. *g*
Exactamundo
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti