ZitatGepostet von newlife Trockenheit muss man mit Überzeugung leben können. Dirk[/b]
genau so sehe ich das auch. wenn der groschen gefallen ist, dann ist man auf einen guten weg. seitdem ich mich nicht mit dieser krankheit verstecke, wenn es sein muß, es auch anspreche, geht es mir besser. es gab mal ne zeit, da habe ich mich 7 jahre mit dieser krankheit versteckt. ausreden wie, ich trinke keinen alkohol, weil 1.. 2.. 3.. muß ich nicht mehr haben.
ich glaube, jetzt verstehe ich, wie nasses Verhalten definiert wird. Und ich finde auch einiges bei mir selbst wieder. Die ewige Rechthaberei und damit auch den Abbruch jeglicher Diskussion kenne ich von mir auch. Ist auch noch nicht weg, muss mich langsam erst rantasten...
ZitatGepostet von Greenery
ZitatGepostet von yulia So eine Frage ist: Was ist nasses Verhalten?
Das ist einfach nur ein Totschlagargument in Diskussionen trockener Alkis untereinander. Hau es deinem Gegner im Disput an den Kopf und du hast gewonnen
Aber auch als Totschlagargument wird es oft verwendet, wie Greenery ganz richtig bemerkt. Deshalb war ich auch so verwirrt, als ich mich durch das Forum gelesen habe.
lese seit einiger Zeit sehr interessiert hier im Forum, aber ab und an kommen da Fragen auf, die ich mir selbst nicht beantworten kann.
So eine Frage ist: Was ist nasses Verhalten? Wie unterscheidet es sich vom trockenen Verhalten (wenn es das als Begriff überhaupt gibt)?
Gruß
Hallo,Yulia
Für mich passen "nasses Verhalten" und "nasses Denken" nicht zu einem zufrieden abstinenten Leben.
Wenn ich mich entschlossen habe den abstinenten Weg zu gehen, ändere ich auch meine Denk-und Verhaltensweisen, so würde ich annehmen.
Aber wie ist es mit all denen, die auf Druck "trocken " werden, sei es vom Arbeitgeber aus, oder vom Partner....mit all denen die von sich behaupten, kontrolliert trinken zu können
Verharmlosung, Selbstbetrug, Größenwahn..."Ich kann wenn ich will", "Einmal ist kein mal", "Ich kann mit Suchtmitteln umgehen", "Ich habe getrunken, weil...die und die Schuld sind!".....,
Aus "nassem Denken" werden Gedankenfehler und aus "nassem Verhalten" Verhaltensfehler....
Erst wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, authentisch lebe und aus meinem Erleben die richtigenSchlußfolgerungen ziehe, kann ich mein Leben zufrieden stellend gestalten.
Denkfehler aufspüren und korrigieren, eine lebenslange Aufgabe für mich,denn so kann ich in kritischen Situationen angemessen reagieren.....
LG
Manuela
[ Editiert von septembersonne am 05.04.11 10:01 ]
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
meine definition vom nassen verhalten ist garnicht so weit weg von manuelas.
ein nasser alki leidet unter anderem unter einer gestörten wahrnehmung. andere sind schuld, man weiß es besser, bei einem selber ist alles ganz anders, keiner versteht einen, großes selbstmitleid, verharmlosung des konsums und der trinkmenge usw.
wenn diese muster bei einem trockenen noch da sind könnte das bedeuten das er garnicht trocken ist sondern nur eine trinkpause hat. und tauchen sie bei einem trockenen wieder auf ( meißt merkt das der betroffene garnicht selber ) ist es oft ein alarmsignal für einen eventuellen rückfall wenn man nicht dagegensteuert.
der hinweis darauf, ist also meißt wohlwollend und sollte auch so aufgefast werden und nicht als angriff.
allerdings stimmt es schon das es auch als waffe im streit benutzt wird.
egal, immer wenn mich jemand darauf anspricht es bei mir entdeckt zu haben seh ich genau hin ob was drann sein könnte. sicher ist sicher und sollte es einmal tatsächlich stimmen hoffe ich das man mich darauf aufmerksam macht.
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Zitatimmer wenn mich jemand darauf anspricht es bei mir entdeckt zu haben seh ich genau hin ob was drann sein könnte.
Genau das mache ich auch. Da bin ich auch froh drum. Hätte früher irgendjemand an meinem Verhalten rumgenörgelt, hätte ich mich direkt weggeknallt. Alle anderen sind schuld, dass es mir so schlecht geht, u.s.w.
Heute nehme ich die Wahrnehmung anderer auf und hinterfrage das warum. Ich weiß, dass ich weiterhin Hilfe brauche und nehme sie an. Ich bin ja letztes WE mal wieder "wachgerüttelt" worden und brauchte dass auch mal wieder. Ich sehe mit aller Deutlichkeit gerade vor mir, dass mein Entwicklungsprozess eben nicht abgeschlossen ist. Finde ich aber gar nicht schlimm. Es geht weiter mit der Trockenheitsarbeit und ich fühle mich gut dabei.
Als ich nass war wollte ich trinken. Und ich wollte mir das nicht eingestehen. Ich musste also Gedankengänge "erfinden", die aus dem "Wollen" ein "Müssen" machen. Das habe ich irgendwann bis zur Perfektion beherrscht. Es waren "die Umstände", die "bösen Mitmenschen", der "Stress" und was nicht sonst noch alles. Wenn es mir doch so schlecht ging und mir ständig jemand böses wollte, was blieb mir dann denn noch übrig, außer zu trinken? Kurz gesagt - jeder und alles war schuld dran, nur ich nicht.
Irgendwann hat sich diese Denke auch auf andere Bereiche übertragen. Egal was war, ich konnte nichts dafür, ich war das arme Opfer.
Das ist für mich nasses Denken und das war auch nicht sofort weg, als ich nicht mehr trank. Es hat viele Therapiestunden gedauert, bis ich es schaffte, Verantwortung für mich und mein Handeln zu übernehmen. Es war schwer, aus der bequemen Opferrolle herauszukommen, aber der Lohn dafür ist (für mich zumindest) eine vorher nie gekannte Freiheit. Denn jetzt habe ich zwar die Verantwortung dafür übernommen, wie es mir geht, aber ICH habe es auch in der Hand etwas zu verändern wenn es mir schlecht geht.
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
Ich finde den Begriff nasses Verhalten legitim, und ich benutze ihn auch. In 99% aller Fälle für mich selbst, jedes 100 mal für Uwe, wenn er mal wieder irgendwem nasses Verhalten unterstellt hat.
Ich definiere nasse Verhaltensweisen für mich als solche, die mir das trockene Leben erschweren.
Chronische Aufschieberitis, eines meiner persönlichen Hobbies, konnte ich nass echt wesentlich besser ertragen, wegsaufen, gut ist. Kam natürlich am nächsten Tag wieder, aber erstmal wars ja nicht mehr belastend
Heute macht mich besagte Aufschieberitis schier bekloppt, ich fühle mich ängstlich, mies und als Versager, und während ich genau diese Gefühle nass regelmässig brauchte um überhaupt vor mir einen Saufgrund generieren zu können, kann ich heute mit ihnen nichts mehr anfangen. Heute will ich mich gut fühlen, so gut es eben geht, und dabei steht mir besagtes Aufschieben regelmässig im Weg, immer noch und immer wieder.
Nüchtern trau ich mich auch einfach gar nix von selbst, Einlassen auf alles Neue und Fremde ist heute oft noch ein bewusster Kraftakt. Ich tu es, aber es fällt mir nicht wirklich leichter als vor drei Jahren, und ich kanns auch nicht immer.
Auch sowas zählt für mich zu nassem Verhalten, weils Dinge sind, die in meiner Persönlichkeit angelegt sind oder sich sehr früh entwickelt haben, und die sich in 20 Jahren Saufen immer weiter einschliffen und verfestigten.
Wenn Du z.B. nach 3 Bier eh die mit der größten Schnauze am Platz bist, brauchste ja gar nicht erst nüchtern auf irgendwen zugehen....und mich hätte jetzt z.B. mal wieder einer sehen sollen, als ich vor ein paar Wochen zum ersten mal im Leben in so eine Gesprächsgruppe einer Tagesklinik ging, ich dachte ich krieg nen Herzinfarkt vor Schiss
"Früher" konnte auch jeder meine Grenzen einreissen, so wie ich auch selbst meine Grenzen entweder missachtet oder gar nicht erst wahrgenommen habe. Heute muss ich sehr darauf achten, mich frühzeitig abzugrenzen. Die Tendenz, vieles viel zu nah an mich heranzulassen bleibt aber. Sehr zur Freude meines Exmannnes und seiner Freundin, die seit Monaten ein Harfenduo auf den Saiten meiner Nerven spielen.
Ich glaub nicht wirklich daß Saufen eine völlig neue Verhaltensweise im Sinne eines "nassen Verhaltens" erzeugen kann, höchstens eine bereits angelegte/vorhandene verstärken oder deren weitere Ausbildung begünstigen. Aber das wär wohl wieder ein anderes Thema
Nach bald drei Jahren kommts mir vor als würde das nie wirklich aufhören, das "nasse Verhalten", als müsste ich diese und andere Dinge immer und immer wieder bewusst angehen. Darum benutze ich diesen Begriff weiter, einfach als Kontrolle. Wenn ich das in irgendeinem Bereich für mich selbst mal wieder feststelle, wirds eben Zeit für eine Kurskorrektur.
ZitatGepostet von Kleinerfuchs Nüchtern trau ich mich auch einfach gar nix von selbst, Einlassen auf alles Neue und Fremde ist heute oft noch ein bewusster Kraftakt. Ich tu es, aber es fällt mir nicht wirklich leichter als vor drei Jahren, und ich kanns auch nicht immer.
Eben, Du tust es, zumindest versuchst Du es immer wieder und zwar OHNE Dir Mut anzusaufen. Das ist fällt für mich in die Kategorie "trockenes Verhalten" .
ZitatGepostet von Kleinerfuchs Auch sowas zählt für mich zu nassem Verhalten, weils Dinge sind, die in meiner Persönlichkeit angelegt sind oder sich sehr früh entwickelt haben, und die sich in 20 Jahren Saufen immer weiter einschliffen und verfestigten.
Ich habe mal irgendwo gehört/gelesen, dass ein Süchtiger dort in seiner Entwicklung stehen bleibt, wo er angefangen hat "sein" Suchtmittel zu ge/missbrauchen. Für mich ist das stimmig. Viele meiner Eigenschaften hatte ich schon vor der Sauferei, der Knackpunkt ist, dass ich mich während der Zeit in der ich gesoffen habe eben kein Stück davon wegentwickelt habe. Wie auch
ZitatGepostet von Kleinerfuchs Wenn Du z.B. nach 3 Bier eh die mit der größten Schnauze am Platz bist, brauchste ja gar nicht erst nüchtern auf irgendwen zugehen....und mich hätte jetzt z.B. mal wieder einer sehen sollen, als ich vor ein paar Wochen zum ersten mal im Leben in so eine Gesprächsgruppe einer Tagesklinik ging, ich dachte ich krieg nen Herzinfarkt vor Schiss [/b]
So gehts mir auch noch oft.
ZitatGepostet von Kleinerfuchs "Früher" konnte auch jeder meine Grenzen einreissen, so wie ich auch selbst meine Grenzen entweder missachtet oder gar nicht erst wahrgenommen habe. Heute muss ich sehr darauf achten, mich frühzeitig abzugrenzen. Die Tendenz, vieles viel zu nah an mich heranzulassen bleibt aber. [/b]
Auch da erkenne ich mich wieder. Was bei mir noch dazukommt ist die Tatsache, dass, wenn ich Grenzen aufstelle ich im Falle des Überschreitens von jemand anderem die nötigen Konsequenzen auch wirklich ziehen muss. Das ist`s, was mir wirklich schwer fällt.
ZitatGepostet von Kleinerfuchs Nach bald drei Jahren kommts mir vor als würde das nie wirklich aufhören, das "nasse Verhalten", als müsste ich diese und andere Dinge immer und immer wieder bewusst angehen. [/b]
Ich für mich bin davon überzeugt, dass das so ist. Was ich mir in Jahrzehnten quasi beigebracht habe werde ich nicht in kurzer Zeit "verlernen".
Für mich ist das ein befreiender, aber manchmal sehr schmerzhafter Prozess. Ich habe immer noch manchmal den Wunsch, wenn es mir nicht gut geht, die Verantwortlichkeit einfach abzugeben und mich selbst zu bemitleiden. Und Besserung meiner Befindlichkeit zu erwarten, die andere gefälligst herbeiführen sollen. Es tut immer noch weh, wenn ich sehe, dass das nicht funktioniert, obwohl mein Verstand es weiß. Ich fühle mich dann wider besseren Wissens unverstanden und ungeliebt, nicht akzeptiert. Dabei bürde ich damit meinem Gegenüber eine Aufgabe auf, die dieser gar nicht lösen KANN und die ich im umgekehrten Fall auch weit von mir weisen würde. Da bin ich wohl noch die 13/14jährige, die erwartet, dass z.B. ihre Eltern ihre Probleme lösen und weil die das nicht taten gesoffen hat um es vermeintlich leichter zu haben.
Für mich ist das der Zeitpunkt, an dem ich stehenblieb und jetzt heißt es nachholen und lernen, was andere Menschen vielleicht schon Jahrzehnte früher gelernt haben.
Liebe Grüße Tina
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
ZitatGepostet von Kleinerfuchs Auch sowas zählt für mich zu nassem Verhalten, weils Dinge sind, die in meiner Persönlichkeit angelegt sind oder sich sehr früh entwickelt haben, und die sich in 20 Jahren Saufen immer weiter einschliffen und verfestigten.
Und genau deshalb kann ich mit dem Begriff nix anfangen.
Bei Leuten, die nie ein Alkoholproblem hatten, gibt es solche Anlagen nämlich ebenso, und bei denen sind Einschliff und Verfestigung halt auch ganz ohne Alk zu beobachten.
Eine mir plausible Begriffsklärung hab' ich jedenfalls noch nie gehört oder gelesen.
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
Zitat[i]Da bin ich wohl noch die 13/14jährige, die erwartet, dass z.B. ihre Eltern ihre Probleme lösen und weil die das nicht taten gesoffen hat um es vermeintlich leichter zu haben.
Für mich ist das der Zeitpunkt, an dem ich stehenblieb und jetzt heißt es nachholen und lernen, was andere Menschen vielleicht schon Jahrzehnte früher gelernt haben.
Liebe Grüße Tina[/b]
Liebe Tina,
Du sprichst mir aus der Seele. Ich bin auch zumindest auf dem Stand einer 15-jährigen (bin ja auch erst 48 :motz. Mit 15 habe ich nämlich angefangen, süchtig zu rauchen, und dieses Suchtmittel hatte für mich zu der Zeit die gleiche Funktion wie hinterher der Alkohol.
Na, da haben wir ja eine ganze Menge aufzuholen. Vielleicht ist es gut, das zu wissen, sonst wird man schnell ungeduldig...
Bei Leuten, die nie ein Alkoholproblem hatten, gibt es solche Anlagen nämlich ebenso, und bei denen sind Einschliff und Verfestigung halt auch ganz ohne Alk zu beobachten.
Stimmt, nur denke ich, ohne Alkohol bzw. einer anderen Sucht hat man die Chance, diese Anlagen zu bearbeiten. Mit Alkohol nicht, da ist der Stillstand vorprogrammiert.
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
ZitatGepostet von Angsthäsin Stimmt, nur denke ich, ohne Alkohol bzw. einer anderen Sucht hat man die Chance, diese Anlagen zu bearbeiten.
Dass man die Chance hat, heißt aber noch lange nicht, dass man auch tut. Viele Menschen trippeln auf der Stelle, weil Veränderung und Entwicklung eben oft schmerzhaft sind und auch die meisten Nicht-Alkis sich das nicht mit Begeisterung freiwillig geben.
Als Definition für einen Begriff, der hier mehr oder weniger inflationär gebraucht wird, ist mir das alles viel zu dünn
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
Auch wenn ich ihn mittlerweile mit etwas anderen Augen betrachte seitdem ich mich mit dem Thema Alkoholismus bzw. allgemeinem Suchtverhalten auseinandersetze... Da ist sehr Material für Therapiestunden... da reibt sich jeder Therapeut die Hände...
Was ist für mich nasses Verhalten? Lügen, verheimlichen, wegschauen, Konflikte vermeiden bzw. ihnen aus dem Weg gehen, sich nicht auseinandersetzen wollen (mit sich selber), seine Erkrankung sich nicht eingestehen wollen.
Trockenes? Das Gegenteil von nassem
[ Editiert von drosera am 05.04.11 17:20 ]
lg, Drosera
To begin the journey of change we must pull on the boots of selfawareness.
ZitatGepostet von Greenery Als Definition für einen Begriff, der hier mehr oder weniger inflationär gebraucht wird, ist mir das alles viel zu dünn
Hallo Greens!
Ich glaube der thread zeigt ja auch bereits, dass es eine einheitliche Definition dieses Begriffs nicht gibt. Es scheint eher verschiedene individuell gefärbte Vorstellungen davon zu geben, was "nasses Verhalten" ist. Deswegen verbietet sich die Verwendung im Bezug auf andere (als Totschlagargument sowieso )ohnehin. Bevor mir jetzt allerlei Zitate unter die Nase gerieben werden: Ja, ich habe auch schon Usern "nasses Verhalten" unterstellt, werde mich aber in Zukunft bemühen, das zu unterlassen.
Es bleibt mir aber unbenommen, mich selbst des "nassen Verhaltens" zu bezichtigen, wenn ich mich denn dabei erwische. Für mich ist dieser Terminus treffend, wenn ich - nach langjähriger Trockenheit - mal wieder in Verhaltensweisen verfalle, die ich während meiner Sauferei eingeübt und im Zuge meiner Trocknung weitestgehend abgelegt hatte.
Zur Erläuterung dessen, was für mich "nasses Verhalten" ist, ein Beispiel, das für mich diesbezüglich der Klassiker schlechthin ist: Wenn mir ein Unbill, ein Mißgeschick oder eine andere Widrigkeit widerfährt, die ich zumindest zum Teil - und sei es lediglich durch Passivität - mitverursacht habe, mache ich mich manchmal immer noch eifrig auf die Suche nach Schuldigen für die entstandene Misere. Und das erinnert mich dann so heftig und auch erstlinig an meine Saufzeit, dass es für mich die Bezeichnung "nasses Verhalten" verdient.
Aber wie gesagt: Ich werde versuchen auf eine Projektion künftig zu verzichten...
LG
Chris
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche