ZitatGepostet von newlife ... ich habe lange Zeit ähnlich trinken können wie du und hatte ähnliche Entzugssymptome. Das wird aber schlimmer.
Das musst du wach halten, damit es dich schützen kann.
Mach dir nichts draus. Ich stehe nicht auf Psychologie und lasse auch nicht irgendwelche Dinge auf mich "wirken", wo ich keinen Zugang zu habe. Ich lebe aber dennoch trocken und gar nicht mal so schlecht.
Jaja, dass das schlimmer wird befürchte ich auch, deshalb bin ich ja auch hier und: Nun gut, dann muss ich mich eben daran gewöhnen immer ein Auge darauf zu haben. Auch auch zuviel Psychologie. :-)
Dank dir jedenfalls für die aufschlussreiche "Unterhaltung" und die vielen Tipps ...
ZitatGepostet von despina11 .... eines noch bevor ich endgültig in den Urlaub entschwinde:
Ich dachte immmer, die Gedanken um trinken oder nicht trinken würden beim Nicht-Trinken aufhören. Upppsss und jetzt lese ich von ständiger Wachsamkeit und "mit dem Thema befassen" damit man auch erfolgreich abstinent bleiben kann .... SCHADE!!!
Genau dieses "dran denken" wollte ich eigentlich durch Konsequenz und dauerhafte Abstinenz loswerden .... Nun ja: es bleibt ja immernoch das bessere Gewissen und die Folgen für die Gesundheit, ansonsten habe ich jetzt ein paar Illusionen weniger :-)
Das blöde ist ja, dass das Unterbewußtsein, da was positives in Zusammenhang mit Räuschen abspeichert. ich habe in den ersten trocken Jahren, ab und an auch ein Traum gehabt, wo ich schön was getrunken habe. ich habe das mal so beschrieben: #
ZitatGepostet von HeinerHH So,
5 Jahre ohne sind geschafft, und die letzten 3 Jahre (oder sogar mehr?) hatte ich weder Bedürfnis noch sonst was.
Auch das Gefühl, Dich brauche ich nicht mehr ist weg.
Ist einfach so, das ich nicht trinke und gut ist..
Das lange Woe ist vorbei und es war der erste Besuch bei der Family ohne Ausflug in den Weinkeller seit wohl mehr als 15 Jahren und irgendwie war es gar nicht so schwer, auch wenn alle andern wie üblich ordentlich geschöppelt haben. Wir sind quasi seit Generationen Hobbywinzer mit selbst ausgebautem Hauswein und so bin ich irgendwie auch mit dem täglichen „Schoppen“ aufgewachsen. Obwohl man diese Trinkgewohnheiten sicher auch als problematisch ansehen kann, haben die anderen Familienmitglieder kein Problem damit nach 1-2 Gläsern Wein aufzuhören oder mal einen Tag nichts zu trinken das hat sich bei mir allerdings irgendwann anders entwickelt, da ich auch seit fast 20 Jahren nicht mehr zu Hause wohne.
Das Bewusstsein, dass ich ein Problem habe kam nicht durch ein tägliches Glas Wein, sondern dadurch, dass tägliche Vorsätze täglich gebrochen wurden und mit dem Trinken erst Schluss war, wenn ein bestimmter Pegel erreicht zu sein schien, egal was ich mir vorher vorgenommen hatte. Von dieser Erkenntnis bis zum ersten Trinkstopp vergingen Monate, von Trinkstop zu Trinkstop (der mal Tage mal Wochen anhielt) immer Wochen bis Monate.
Dennoch ist die Geamtmenge in den letzten Jahren eher gesunken als gestiegen und „harte Sachen“ wie „Verdauungs-Ouzo“ o.Ä. schon seit Jahren aus dem Programm genommen worden. Die Tatsache, dass ich jetzt und hier schreibe und dass ich glaube noch einen Schritt weiter und bereit für ein abstinentes Lebens zu sein ist also Ergebnis einer Entwicklung, was ich positiv sehe, da kein akuter Notfall Grund und Auslöser für meine Abkehr vom Alk war (von weinbedingten Kreislaufproblemen im letzten Urlaub und dem Ärger darüber mal abgesehen), sondern die Erkenntnis, dass ich mich im Kreis drehe und so nicht mehr leben will.
Wenn ich über all das nachdenke was ich hier gelesen habe, dann sehe ich mich selbst irgendwo im Mittelfeld einer gedachten Skala:
Einige erkennen ihr Trinkverhalten z.B. als problematisch obwohl sie noch wesentlich mehr Tage ohne Alk verbringen als ich in den letzten 15 Jahren. Andere haben es noch weiter getrieben. Ich fühle mich im Moment nach zwei Wochen „ohne“ absolut wohl und es ist seltsamerweise das erste Mal, dass ich mich nicht schon auf das Ende dieser „Phase“ freue sondern den Zustand gerade sehr genieße und möchte dass er bleibt.
Ein kleines Stück in mir hofft – wie wohl bei vielen – auf die Möglichkeit kontrollierten Trinkens in weiterer Zukunft, jedoch bin ich nahe wie nie an der Erkenntnis, dass dies nicht funktionieren wird.
Was mir aber auch klar geworden ist: Sollte ich in mehr oder weniger ferner Zukunft einen schwachen Moment haben und wirklich nicht die Finger vom Wein lassen können, wird mich das sicher ärgern und mit einiger Sicherheit dazu führen, dass ich über kurz oder lang wieder alte Gewohnheiten einschleichen (falls nicht: Bestens :-)). Das werde ich mir eine kurze Weile ansehen und dann wieder die Finger weglassen. Ich bin mir aber sicher, dass es (noch) keinen Totalabsturz o.Ä. nach sich ziehen wird, weiß aber durch eure Geschichten jetzt auch, dass die Wahrscheinlichkeit, dass solch ein „Rückfall“ (auch wenn ich dieses Wort für mich nie verwendet habe stimmt es wahrscheinlich) immer schneller und immer mehr aus den Fugen gerät.
Sprich: Ich bin total froh, dass ich (noch) nicht mit dem Druck leben muss, dass ein schwacher Moment großes Chaos, Krankenhaus, Therapie usw. nach sich zieht aber gerade das motiviert mich gerade ungemein es nicht weiter auszureizen und es nicht soweit kommen zu lassen (und nicht es bald mal wieder mit dem „kontrollierten Trinken“ zu versuchen, wie man vielleicht meinen könnte).
Durch das Lesen eurer Posts ist mir aber klarer als je zuvor geworden, dass es schnell und immer weiter abwärts geht, wenn man nicht aufpasst und dass ich das Ganze schon ziemlich weit ausgereizt habe. Dafür danke ich euch und auch für die Möglichkeit mich selbst klarer zu sehen.
Voller Energie und motiviert wie nie den Teufel zu verbannen grüßt
Für einen alkoholkranken Mensch ist erneute Alkoholaufnahme ein Rückfall. Du brauchst das Wort nicht in Anführungszeichen setzen, weil das hat so einen "Verniedlichungscharakter". Ist einfach nicht gut. Gewöhne dir da eine etwas härtere Sichtweise an. Das schützt dich auch besser.
Deine Suchterkrankung mag jetzt noch nicht soweit fortgeschritten sein wie meine, oder andere hier bei denen es noch schlimmer war. Das heißt aber nicht, dass du weniger betroffen bist. Die Spirale dreht sich weiter abwärts, wenn du nicht aufhörst.
ZitatGepostet von newlife Die Spirale dreht sich weiter abwärts, wenn du nicht aufhörst.
... genau das ist mir noch klarer geworden durch das Lesen hier und durch eure Kommentare. Diese Erkenntnis erschreckt mich gerade, ist aber sicherlich heilsam, denn ich möchte wirklich verhindern, dass sich die Spirale weiter dreht, denn die Richtung ist eben eindeutig ...
Ein kleines Stück in mir hofft – wie wohl bei vielen – auf die Möglichkeit kontrollierten Trinkens in weiterer Zukunft, jedoch bin ich nahe wie nie an der Erkenntnis, dass dies nicht funktionieren wird. ... Sprich: Ich bin total froh, dass ich (noch) nicht mit dem Druck leben muss, dass ein schwacher Moment großes Chaos, Krankenhaus, Therapie usw. nach sich zieht aber gerade das motiviert mich gerade ungemein es nicht weiter auszureizen und es nicht soweit kommen zu lassen (und nicht es bald mal wieder mit dem „kontrollierten Trinken“ zu versuchen, wie man vielleicht meinen könnte).
Guten Morgen
1. das mit dem kontrollierten Trinken kommt mir sehr bekannt vor, habe ich auch lange versucht und gedacht, dass ich das kann ( ich muss ja nicht vor 19 Uhr trinken..)
2. Therapie ist das genaue Gegenteil von Chaos, sondern ein wunderbarer Weg sich mit den Gründen für das Saufen auseinanderzusetzen. Und zwar mit den Gründen, die nicht sofort offensichtlich sind..
Hi, Das mit.dem kontrollierten Trinken machte ich mir noch vor, als ich Lebensgefühl und Lifestyle damit verband.... zuhause waren dann aber Lebensgefühl und Lifestyle vollkommen zweitrangig... Dort herrschten Selbstabwertung durch Missachtung der eigenen Wünsche und Bedürfnisse und Minderwertigkeit als Hamsterraddreingabe.
Jetzt freue ich mich über die Salti, die das Leben schlägt, das mich nun doch für 16 Wochen zu mir schickt.
Ich freue mich so darauf, denn ich habe die besten Erinnerungen an meine Maßnahme vor 10 Jahren.
Ich werde mich auf alles einlassen und alles annehmen, was mir angeboten wird. Vor 10 Jahre hatte ich bei manchen Themen noch gesperrt. Das passiert, wenn man für die anstehenden Schmerzen noch nicht gewappnet ist. Ich habe jetzt mehr Erfahrung, um mit.dem. was mir von mir begegnet, umgehen zu können.
Für alle, die Angst vor sich haben: wenn du Hilfe wirklich willst und du von Herzen danach suchst, wirst.du.sie.bekommen.
Nicht nur bei einer durchaus gängigen Alkoholproblematik, sondern auch in Erziehungsfragen, Beziehungsunstimmigkeiten oder jeder anderen allzu menschlichen Herausforderung.
ZitatGepostet von Rocaille Hi, Das mit.dem kontrollierten Trinken machte ich mir noch vor, als ich Lebensgefühl und Lifestyle damit verband.... zuhause waren dann aber Lebensgefühl und Lifestyle vollkommen zweitrangig... Dort herrschten Selbstabwertung durch Missachtung der eigenen Wünsche und Bedürfnisse und Minderwertigkeit als Hamsterraddreingabe.
Jetzt freue ich mich über die Salti, die das Leben schlägt, das mich nun doch für 16 Wochen zu mir schickt.
Ich freue mich so darauf, denn ich habe die besten Erinnerungen an meine Maßnahme vor 10 Jahren.
Ich werde mich auf alles einlassen und alles annehmen, was mir angeboten wird. Vor 10 Jahre hatte ich bei manchen Themen noch gesperrt. Das passiert, wenn man für die anstehenden Schmerzen noch nicht gewappnet ist. Ich habe jetzt mehr Erfahrung, um mit.dem. was mir von mir begegnet, umgehen zu können.
Für alle, die Angst vor sich haben: wenn du Hilfe wirklich willst und du von Herzen danach suchst, wirst.du.sie.bekommen.
Nicht nur bei einer durchaus gängigen Alkoholproblematik, sondern auch in Erziehungsfragen, Beziehungsunstimmigkeiten oder jeder anderen allzu menschlichen Herausforderung.
Liebgruß Marianne
Hallo marianne.
Ich weiss zwar nicht,wo Du diese Euphorie hernimmst,aber wenn es Dich beflügelt,gut.
So wie Du es darstellst,ist es wohl nicht ganz!
Ich hatte auch vor 10 Jahre eine LZT und nur gute Erinnerungen daran.War 10 Jahre trocken vom Alk,habe aber auch 10 Jahre 24 Stunden lang gekifft.
2009 und 2010 hatte ich noch einmal LZT und heute stelle ich fest,noch einmal möchte ich es denn doch nicht.
Verändert hat sich,dass ich damals jünger war,noch andere Ziele sah, als heute. Mir ist klargeworden,wieviele Menschen es gibt,die ebenso-wenn nicht noch schwerwiegendere- Gründe hatten sich "dichtzumachen". Und zu Dir finden wirst Du nur,wenn Du bereit bist zuzuhören und etwas von Dir zu geben. Das ist eine schwere Arbeit,die da wartet, und den Erfolg kannst Du nicht mit nach Hause nehmen. Die eigentliche Arbeit beginnt nach der Therapie,im gewohnten Umfeld oder in einem Neuen.
In der LZT wirst Du vielleicht begreifen,was Du alles bisher zugelassen hast und was Du tun könntest,um Dir und Anderen Grenzen aufzuzeigen.
Du wirst aktiv werden müssen!
So wie Du es darstellst,wirst Du in Empfang genommen,geheilt und mit Musik und Blumen entlassen,gesund und und für immer geheilt.
Leider ist die Wirklichkeit etwas anders.
Aber trotzdem Alles Gute für Deinen Selbsterfahrungsgang.
LG Peter
_______________________________________________ Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich.... C.Adenauer