Ich schäme mich wirklich, nichts von mir hören lassen zu haben :-) Hatte im letzten Jahr einige Probleme mit der Arbeit. Kam mit den neuen Chef einfach nicht zurecht, bis ich fast auf ihn losgegangen wäre. Bin am gleichen Tag noch zum Arzt und war danach über zwei Monate im Krankenstand, wegen "arbeitsbedingter psychischer Probleme".
In meinem Krankenstand hatte ich Zeit mir einen Therapeuten zu suchen. Die Suche war ziemlich schwierig, weil ich nicht bis zu 6 Monaten warten wollte. Schneller wäre es nur mit "Suizidgedanken" gegangen, die ich zum Glück aber nicht hatte.
Nach etlichen Telefonaten und E-Mails hatte ich plötzlich eine Frau am Telefon die sich im Nachhinein als absoluter Glücksgriff herausgestellt hat Ein tolle Therapeutin, die in mir wirklich etwas bewegt hat.
Eine SHG habe ich mir angesehen. Das war eine Welt für sich, in der ich nie einen Platz haben möchte
Ich bleibe weiter vorsichtig, versprochen.
Ausserdem hab ich im letzten Jahr angefangen Schlagzeug zu spielen. Selber Musik zu machen kann ich jedem nur empfehlen.
Ich wünsche allen hier, das Aufhören erfolgreich anzugehen oder weiter durchzuhalten. Für mich hat es sich in jedem Fall gelohnt. Jeder Tag ohne ist für mich ein gewonnener Tag.
In dieser Gruppe waren Leute, die sich meines Erachtens viel selbst bemitleidet haben. Die Gespräche hörten sich für mich auch sehr destruktiv an. Die Stimmung dort, hat mich richtig runtergezogen. Diese Gruppe war nichts für mich.
Die Chance eine SHG zu finden, in der man sich "zuhause" fühlt, ist wie die Suche nach einer Partnerin fürs Leben. Es ist sicher nicht unmöglich.
Mein Glück ist es, jetzt einen Bekanntenkreis zu haben, in dem Alkohol eine unbedeutende Rolle spielt. Auch ist mein Selbstvertrauen, nach dem Aufhören, wieder zurück und ich hab kein Problem mehr, Leuten zu sagen, daß ich sie in meinem Leben nicht mehr haben will. Das hört sich wahrscheinlich fürchterlich Arrogant an, soll es aber auf gar keinen Fall sein. Es ist einfach meine Art mit der Abstinenz umzugehen.
jede Gruppe ist anders, und gejammert wird immer, manche sind positiv, andere negativ, wie viele Gruppen hast Du denn besucht?
Das Du dich von Menschen abgrenzt finde ich super, hat meiner Meinung nach auch nix mit Arroganz zu tuen, sondern vielmehr mit Selbstliebe und Eigenverantwortung übernehmen.
Grüße, Bodhi
Einfach SEIN- genügt völlig und mehr geht auch nicht. Das ist das volle Glück.
Gefällt mir auch gut, was du schreibst smutje. Deine Erlebnisse mit der SHG kann ich nachvollziehen. Genau diese Jammerlappen mag ich auch nicht. In meiner SHG stellen diese zum Glück nur die Minderheit und von dem Rest dort kann ich richtig viel mitnehmen und bin auch mit dem ein oder anderen Mitglied privat befreundet. Schau dir einfach noch welche an. Außerdem kannst natürlich auch du selbst zeigen und darstellen, dass cleanes Leben auch ohne Jammern geht, sondern eine wirkliche Bereicherung ist. Insbesondere diesen Jammerlappen zeige ich das sogar gerne. Ich finde das auch wirklich traurig, dass diese trotz wesentlich längerer Cleanzeit mit sich selbst nicht besser klarkommen.
das kannste nicht so sagen, wobei ich es im Grunde genauso sehe, wie du und ja damals auch so erlebte. Da gibt's aber schon einige, die sind mitunter 10 Jahre sauber und suhlen sich im Selbstmitleid und tragen genau das in die Gruppe. Da passiert entwicklungstechnisch absolut null und sie würde ohne die Gruppe wahrscheinlich sofort umfallen. Sie klammern sich so fest an die SHG und glauben NUR durch sie sind sie noch trocken. Ein Leben ist das meines erachtens nicht, denn sie fühlen sich ja hundeelend. In so nem Zustand kann man auch weitersaufen und so manche täten das auch gerne, bleiben vielleicht wegen ihrer Familie zwangstrocken.
SHG hab ich damals nur eine besucht. Ich suchte dort auch nicht den Halt der Gruppe, sondern einen ehrlichen Erfahrungsaustausch. Wenn man noch am Anfang seiner "Antialk"-Karriere steht und sich überhaupt nicht vorstellen kann was einen erwartet, dann braucht man keine Leute die einen runterziehen und sich gegenseitig übertrumpfen wollen, wem es denn schlechter geht. So hab ich das in Erinnerung.
Mit Gorbatschow ist natürlich der Wodka gemeint :) Wahnsinn, wenn ich die Augen zumache und mich konzentriere, hab ich den ekligen Geschmack noch immer im Mund. Der hat sich eingbrannt.
Letztes Jahr hab ich mal aus Interesse ausgerechnet, besser gesagt geschätzt, wieviel Wodka ich durch die Leber gajagt habe und bin auf 1 m³ gekommen. Hält schon was aus das Organ. Gamma GT vor einem Monat: 14
ich habe das so wie von Dir beschrieben selten in Gruppen erlebt, meistens sitzen dort positive Menschen die ihre Erfahrungen austauschen, klar gibt's auch mal was zum Jammern, so what, ist auch irgendwie menschlich, gehört mit dazu.
Hat mich eben bei Dir interessiert anhand welcher Grundlage Du deine Erfahrung gewonnen hast, Dir geht's anscheinend gut und Du bist nüchtern, klasse.
Grüße, Bodhi
Einfach SEIN- genügt völlig und mehr geht auch nicht. Das ist das volle Glück.