....und mit Alkohol wär ich vielleicht schon.....tot.
Schönen Sonntag gewünscht!
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
die sache hat natürlich einen haken. so oder so ähnlich bin ich vielleicht wenn ich 1-2 gläschen wein drin hab und einfach ich selbst bin nur ein wenig lockerer und entspannter...aber das ganze kippt natürlich schnell, und zwar so schnell, dass ich selbst es nicht mehr steuern kann.
und dann bleibt von der heiteren gastgeberin, die alle bekocht und ne hübsche deko gezaubert hat, sich schick gemacht hat und alle bekümmert nur noch ne besoffene olle, die anfängt zu lallen, deren gesicht rot ist, deren augen glasig sind und die viel zu viel peinliches zeug erzählt und irgendwann so voll ist dass sie nicht mehr, weiß wie sie stolperfrei den tisch abräumen soll und am nächsten tag von den meisten gesprächen nix mehr weiß und die kopfschmerzen hat und sich matschig fühlt und den ganzen nächsten tag in schlafsachen vor dem fernseher rumvegetiert um alles schnell zu vergessen und am nächste tag wieder "normal" zu sein und liebenswert...
bis zum nächsten ausfall...
Das bist Du mit Alkohol.
Aber Deine guten Eigenschaften, die Du anfangs unter ´Mit Alkohol´ aufgelistet hast, sie sind ja da, das bist Du ja auch. Du kannst sie bisher aber nur mit 1-2 Gläser ausleben. Du wirst sie irgendwann dauerhaft ausleben können, wenn Du die 1-2 Gläser auch noch stehen läßt, da es eh sonst wieder ausartet.
Ich bin jetzt 5 Monate trocken, und erlebe mich völlig neu. Zum ersten Mal im Leben akzeptiere ich mich. Ich mach jetzt auch nicht immer alles richtig, bin kein Held geworden, aber dennoch ist alles anders, und hau ich mal daneben, dann kann ich mich daran erinnern, und das Entschuldigen geht auch, besser jedenfalls, als mich vor Scham zu verkriechen, oder weiter zu trinken, um die Scham zu ertragen.
Gerade die Anfangszeit war sehr schwer, aber es war es wert. Konflikte habe ich natürlich auch noch, auch um das Thema Alkohol. Aber nun, weil ich nicht mehr trinke. Ja, das ist irre, und da muss ich noch eine ganze Menge lernen.
Liebe Grüße, Usa
Es ist besser, geringe Taten zu vollbringen, als große zu planen. (Chinesisches Sprichwort)
Zitat Ich bin jetzt 5 Monate trocken, und erlebe mich völlig neu. Zum ersten Mal im Leben akzeptiere ich mich.
wahnsinn, ich bin sooooooo gespannt auf diese erfahrung!!!
Abwarten und Tee trinken
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
Der Unterschied ist, dass ich ohne Alkohol schneller (selbstkritisch) erkennen kann, dass da was im Argen liegt, besser mit schlechten Tagen / Launen umgehen und verändern kann usw.
Ich bin ohne Alkohol endlich diejenige geworden, die ich hätte immer sein sollen. Nur ein Ticken "besser" da durch Therapie -die ich vermutlich als "Normalo" nie gemacht hätte- viel gelernt
ZitatGepostet von Inessi Der Unterschied ist, dass ich ohne Alkohol schneller (selbstkritisch) erkennen kann, dass da was im Argen liegt, besser mit schlechten Tagen / Launen umgehen und verändern kann usw.
Ich bin ohne Alkohol endlich diejenige geworden, die ich hätte immer sein sollen. Nur ein Ticken "besser" da durch Therapie -die ich vermutlich als "Normalo" nie gemacht hätte- viel gelernt
Jo, stimmt. Und mit der Therapie hast du auch recht. Ich hab da ja auch schon hinlänglich Erfahrung sammeln können und ich hoffe, dass die nun kommende meine letzte bleiben kann. Denn wissen tu' ich ja viel; es hapert gelegentlich noch an der Umsetzung. Und dafür mache ich die jahrelange Sauferei verantwortlich.
Am Ende der letzten stationären Therapie (2001) sagte mein Gruppentherapeut zu mir: "Ich wünsche ihnen einen guten Kontakt zu sich selbst...."
Es ist noch nicht lange her, dass ich endlich weiß, was er damit gemeint hat. Es fällt einem aber immer erst auf, wenn er total zu verschwinden droht, oder schon komplett weg ist und man total neben sich steht und nicht mehr aus sich selbst heraus agiert.
ZitatGepostet von zai-feh Jahrelang habe ich mich damit rumgequält, dass mir Partys nichts (oder selten) gegeben haben, dass ich in großer Runde oft überfordert bin oder dass ich mich die direkte Kommunikation bisweilen sehr anstrengt. Ich habe ständig versucht gegen meine wirklichen Bedürfnisse zu leben, weil "man" Partys mögen muss, gerne in Gesellschaft ist und auch in selber gerne über Dümmlack spricht. Ich bin halt nicht "man" und das was "man" macht, macht mir halt keine Freude. Ich habe gerne mal Zweiergespräche und liebe "indirekte" Kommunikation (Foren etc.), die ich ausstellen kann, wann ich will. Und und und.
Ja, genau so gehts mir auch.
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
Der Unterschied ist, dass ich ohne Alkohol schneller (selbstkritisch) erkennen kann, dass da was im Argen liegt, besser mit schlechten Tagen / Launen umgehen und verändern kann usw. .........
Das ist es ja auch, diese Zustände,wie immer auch, wahrnehmen können,ohne den Wunsch, was uns nicht behagt zu verdrängen und zu betäuben ,sondern auszuhalten, sich zu zugestehen, wenn es stört, die Ursache ergründen.
Heisst, sich annehmen mit diesen "Betriebsstörungen".
Der andere Weg wäre, euphorisch und überdreht daherzukommen, oft nervig fürs Umfeld,alles Schönredend und die Realität verdrängend.
Hier ein gesundes Mittelmaß anstreben, so dass ich mich nüchtern damit "aushalten" kann.
Denn was ist diese Betäubung durch Alk denn:
das künstliche pushen unserer "schönen" Empfindungen,so wir wir es gerne hätten aber nüchtern nicht "herstellen" können.
Warum auch immer nicht!
Nur, dass unser geschöntes Ich-bin-wer mit dem Maß des Alkabbaus wieder "versinkt",oder wir komatös dem Ganzen ein Ende bereiten, indem wir wohl meistens einschlafen oder Sonstiges...
Die Gewöhnung an die Leichtigkeit, sich den Stoff aus dem diese Träume sind, für wenig Geld im nächsten Shop zu besorgen, bringt ,u.A., die Gewöhnung, die Abhängigkeit, die Sucht.
Bis die letzte Stufe, der Epsylon-Trinker, erreicht ist und die Kontrolle über unser Leben gänzlich "versoffen und versunken" ist.
In diesem Stadium ist es mir auch völlig egal gewesen, wie ich mich fühlte,wirkte, keine schönen Empfindungen mehr hatte, die innere Verwahrlosung kam,mit dem einzigen Bestreben, mir neuen Stoff zuzuführen, um dann letztlich diesen elendigen Zustand auch nicht mehr aushalten zu müssen.
Bis zur bitteren Neige...
Am Ende blieb mir nur die Wahl zu sterben oder zu verblöden, Ansätze durch Halluzinationen waren erheblich vorhanden, oder mir helfen zu lassen, wissend, dass ein "mörderischer" Entzug in einer Suchtaufnahmestation folgen wird.
Aber nur das half mir letztendlich, dass ich nun 18 Monate clean bin. Und mein Leben sich langsam wieder durch mehr Angenehmes gestaltet, auch ohne die Möglichkeit, bei dem alltäglichen Kleinkram, einfach nur mal für ein paar Stunden "abzutauchen".
Das geht nicht mehr, gar nicht, nie nicht.
Aber ich habe jetzt gelernt, es durch Anderes zu ersetzen, Lesen, Malen, in die Sonne gehen, Filme ansehen, usw.
Ein langer, schwerer Weg aber es hat sich gelohnt.
ALKOHOL 1969-2010
LG Peter
[ Editiert von Jetzisabergut am 17.07.11 12:11 ]
_______________________________________________ Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich.... C.Adenauer