ZitatGepostet von Ruby ...bei mir hat das was mit den Lücken zu tun, die der Alk vorher ausgefüllt hat. Die zu stopfen ist für mich richtig Arbeit. Es gibt immer noch Momente da sitze ich irgenwie rum und weiß genau, früher habe ich jetzt getrunken. Die Gedanken sind nicht weg und ich spüre auch dieses hohle Gefühl im Bauch. Diese Loch was immer noch da ist. und ich bin auch schon einige Monde trocken..
Das geht mir genauso. Ich dachte, das wird mit der Zeit besser
Mir geht es ebenso
Gut, dass ich nicht alleine damit bin und... ... gut, dass es saufnix gibt - das füllt schon mal ein paar Lücken.
LG acqua
[ Editiert von acqua am 27.07.11 16:03 ]
- sprudeln statt plätschern -
Nichts existiert, das von Dauer ist. Das einzig Dauerhafte ist die Veränderung. (Buddha)
bei mir ist es nicht so. ich sitz zwar auch manchmal einfach so da (sehr selten zwar) aber dann sitz ich halt mal so da. so wie ich das auch als kind schon konnte.
du siehst also, bei dem einen lässt es mit der zeit nach, bei dem anderen eben nicht.
Jetzt ist es soweit. Jetzt ist es gleich 19.00h. Der Zeitpunkt seit langem mal wieder richtig stark zu sein. Heute vormittag habe ich sämtliche Weißweine und die Prosecco-Flaschen weggeschüttet. Die guten Rotweine (Barolo, Chianti Classico und das ganze Zeug) mußte ich stehen lassen, sonst gibt`s Ärger mit meinem "Ollen" . Das Weinregal habe ich mit rot-weißem Baustellen-Absperrband umwickelt. Klar, es gibt auch Hochprozentiges, aber das war noch nie meins. Ich fand immer, daß Grappa wie Nagellackentferner schmeckt.
Mir war beim letzten Mal "Aufhören" nicht bewußt, daß das ganztägliche Denken an Alkohol, abends ein so kräftezehrendes Umlenken der Gedanken erfordert.
Aber nun denke ich: "Jetzt erst recht!"
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Habe eben mit meinem "beloved husband" telefoniert und ganz beiläufig erwähnt, daß heute mein erster abstinenter Abend ist. Tja, so ganz ernst genommen wurde ich nicht Das hätte ich ja schon mehrmals versucht, ich hätte ja schon mal 6 Wochen nichts getrunken. Und wenn ich wieder trinken wolle, dann solle ich eben trinken, und wenn nicht, dann eben nicht. Wo ist das Problem? Die Leute bei der Caritas würden doch auch nur sagen, daß ich zuviel trinke, und lieber aufhören solle. Was ich denn erwarten würde bei einer Sucht-Beratung. Ich habe dann geantwortet, daß wir das ja dann sehen werden. So! Der hat`s gut mit seinem einen Glas Rotem am Abend.
Dafür war er starker Raucher; ich könnte mir ja mal eine Schachtel Zigaretten kaufen, und ihm den Rauch den ganzen Abend ins Gesicht blasen
Und Süßes. Süßes ißt der für sein Leben gern. Schokolade in allen Variationen, Chips, Gummibärchen, Kekse, Kuchen. Das könnte ich ihm doch voressen und jedesmal, wenn der die Finger in die Tüte strecken will, kriegt er von einer unsichtbaren Hand Eine gedonnert.
Überhaupt das Essen, der ißt für sein Leben gern. Ich brate mir abends ein riesiges Bistecca Fiorentina (als Vegetarier zwar schwierig, da ich noch nicht einmal weiß, was man da beim Schlachter bestellt) und dazu allerlei andere Köstlichkeiten, sowie ein schönes "Dolce" hinterher. Er bekommt 125g Reis - genau abgewogen. Der könnte sowieso mal`n Bisschen abnehmen...
...und jetzt schraube ich zur Freude aller Nachbarn ein Regal an die Wand.
ja mach das alles so ...... oder so ähnlich, aber mach was.
ZitatGepostet von Ivvan
Das hört sich jetzt wahrscheinlich komisch an, aber selbst dieser kleine Schritt macht mich ein kleines Bisschen stolz etwas getan zu haben. Es fällt mir immer sehr schwer erste Schritte zu tun oder Entscheidungen zu treffen. Wahrscheinlich liegt es daran, daß mir immer alles abgenommen wurde. Selbst das Denken. Ich mußte nie Konsequenzen für mein Handeln tragen - das ist schlimmer als man meint. Am besten wäre es noch, wenn der Suchtberater zu mir ins Haus kommt, oder die Caritas ein Stockwerk höher sitzt, dann muß ich nicht rausgehen Tja, daraus wird wohl leider nichts......
Gruß Ivvan[/b]
.....hört sich doch schon ganz anders an als das von heute morgen....
ZitatGepostet von funkelsternchen bei mir ist es nicht so.
genau darum ist saufnix gut, weil es so unterschiedliche Erfahrungen hier gibt. Die Herausforderung der Abstinenz für mich ist es, mit diesen Löchern umzugehen(wie bereits geschrieben). Mit ihrer bewusst zu sein und ganz konkret gegen zusteuern. Ich habe diese Löcher nicht wenn ich Stress habe...sondern danach. Belohnungstrinken... Nicht die Augenblicke in denen ich ruhig dasitze, ich kann die Stille und die Ruhe gut genießen und sie auch spüren,ich habe diese Löcher wenn ich unnütze Langeweile habe , weil ich auf etwas warte z.B.... Bin froh diese alten Muster bewusst durchbrechen zu können.
ZitatGepostet von DerNick Aach Ivvan, das ist sowas von normal für uns Alkis... wer von uns nicht ähnliche Litaneien an Lügen, Selbstlügen, Lebenslügen von sich gegeben hat im nassen und halbnassen Zustand, der wird hier den ersten Stein werfen, glaub's mir...
Du könntest Dich jetzt womöglich mehr oder weniger locker über weitere Jahre hinweg vor Staffelei und Pferd und sonstigen Lückenfüllern in Dein ganz persönliches Nirwana hineinsaufen. Man hält bekanntlich einiges mehr aus, als man glaubt. Auch ein Mehr an Lügen. Viel mehr.
Ich möchte nicht wissen, wie viele (unzählige!) Abende und Nächte ich "im Schein der Zigaretten" vor meinem Skizzenblock hing, den Humpen Rotwein im pfunkelnden Glase schwenkend und sooo zufrieden mit der Wunderwelt des großen Künstlers vor dem Herrn... und irgendwann kniest Du frühmorgens vor der Schüssel, und Du weißt nicht mehr, was Newton gemeint hat - ob Schweißperlen, Rotwein, Kotze oder Blut schneller ins Wasser klatschen oder alles gleichzeitig in der Welt der Schwerkraft... und was schwerer wiegt, Deine Seele, Dein Verstand, Dein Selbstmitleid oder die unendliche Angst vor dem Leben und vor dem Sterben.
Wie auch immer: heute bist Du ehrlich. Vielleicht ist das der Anfang der besten Zeit Deines Lebens. Andere hier werden schreiben, wie es geht, wie Du es machen sollst, daß Du Hilfe annehmen sollst und all das und alles war für einen von uns und zu einer bestimmten Zeit richtig. Was für Dich richtig sein wird, weiß ich nicht. Aber daß Du anfängst, aufzugeben, Dein Lügen vor Dir selbst erkennst, das scheint mir ein guuuter Ansatz.
Fühl Dich umarmt, Ivvan, ich weiß noch gut, wie elend es ist.. aber ich weiß eben auch, daß es nicht nur ganz persönliche Auswege gibt, sondern auch welche, die im Lauf der Zeit in ungeahnte Freiheit führen...
VonHerzenNick
P.S. Und bleib hier, Ivvan, auch wenn es Tage gibt, an denen Dir irgendwelche älteren Posts peinlich sind, bleib hier, auch das wird helfen...
@Nick: einfach klasse !!! dein Beitrag... Besser kann "man" es kaum ausdrücken....