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Saufnix  
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Dieses Thema hat 50 Antworten
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 Deine eigene Alkoholkarriere
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newlife ( gelöscht )
Beiträge:

23.11.2011 21:08
#46 RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

Hallo Jacky,

bin gerade nicht so oft online, da ich meistens auf meiner "Baustelle" arbeite.

Ich bin umgezogen, aber in der gleichen Stadt geblieben. In eine schönere Wohngegend. Ich wohnte vorher in einer Ecke, wo es von Alkoholikern und Drogenabhängigen nur so wimmelte. Es war völlig normal, dass du dir deinen Stoff holst und säufst. Und dennoch hielt ich mich immer für was besseres und süchtig bin ich schonmal gar nicht und immer hatte ich ein schlechtes Gefühl, wenn ich wieder ertappt wurde mit dem Sprit oder wieder die gleiche Verkäuferin an der Kasse saß wie gestern. Hab dann halt die Läden gewecnselt, typisches Alkiverhalten. In der Gegend wusste natürlich jeder was los war. Wenn ich die Streifen an der Jacke entdeckte, von den Hauswänden, die ich wieder mitgenommen hatte, wusste doch jeder, dass ich auch dazugehöre. Also bechloss ich wieder nur noch zuhause zu trinken. Aber was machst du, wenn du nix mehr hast und so gierig bist und dir der Weg von der Tanke in die Wohnung wieder zu weit ist. Ich hab mich halt draußen hingehockt und getankt bis nix mehr reinpasste.


Jacky13 Offline




Beiträge: 25

25.11.2011 10:13
#47 RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

18 Tage ohne Alkohol und Zigaretten!

Ich fühle mich gut und vermisse zur Zeit nicht wirklich etwas. Auch wenn der Gedanke an ein Glas Wein abends immer mal kurz aufkeimt.

Ich habe Angst vor den Tagen bzw. besser Abenden an denen die Sucht wieder kommt, an denen ich denke, wie viele andere auch hier die in die Falle getappt sind: "Ach komm ein Glas geht, Du hast so lange nichts getrunken, Du kannst das kontrollieren"... und es wird nicht so sein, das weiß ich! Und dann wird es wieder sehr schwer sein, wieder dahin zu kommen, wo ich jetzt bin.

Ich habe in 2005 schon einmal für 1 Jahr nicht getrunken und nicht geraucht. Allerdings hatte das einen anderen Hintergrund. Ich habe nicht getrunken, weil ich dachte ich habe ein Alkoholproblem (was aber auch damals schon der Fall war, nur machte ich mir keine Gedanken darüber) sondern ich war damals auf dem "Ayurveda/Yoga/Meditations-Trip". Dazu hat Alkohol, Zigaretten etc. einfach nicht gepasst. Damals ist mir das unheimlich leicht gefallen. Ich hatte nicht einmal das Bedürfnis zu trinken oder zu rauchen. NICHTS! Zu dem Zeitpunkt hatten wir auch weiterhin Alkohol und Zigartetten zu Hause (mein Freund raucht nicht, aber ich hatte noch welche in der Schublade). Das ist alles gar nicht an mich gegangen. Ich habe meinem Freund eher noch lächelnd Wein nachgeschenkt und genüsslich meinen Tee getrunken.

Als dieser Trip dann etwas vorbei war, habe ich dann auch wieder ganz bewusst angefagen Wein zu trinken und zu rauchen.... eigentlich Mist, war aber so.

Mir ist klar, das ich nie wieder einen normalen Umgang mit Alkohol bekommen werde, der Zug ist abgefahren und macht mich aber zugegeben manchmal etwas traurig.

Abends lese ich wieder viel. Das habe ich schon seit Jahren nicht mehr gemacht. Klar angetrunken liest es sich schwer, da ist es einfacher in den PC zu schauen oder in den Fernseher.

Ich habe unseren schönen alten Ohrenledersessel wieder neu entdeckt. In diesem habe ich so gut wie nie gesessen. Meist saß ich nur am Esszimmertisch und habe Wein getrunken oder auf der Couch gelegen (da habe ich aber komischerweise nie getrunken). So jetzt sitze ich abends in dem Sessel und mache es mir richtig mit Buch und Tee dort gemütlich. Von den drei bestellten Büchern bei Amazon, die vorgestern kamen, habe ich schon eins gelesen und gestern Abend spät noch das zweite angefangen.

Schlafen tue ich die letzten Tage wie ein Murmeltier.

Vorgestern war ich zur Blutuntersuchung und am Montag kommt Ultraschall und Besprechung. Ich bin schon fleißig am googlen was es an SHG etc. gibt. Bin auf die Guttempler und Kreuzbund gestoßen. Welchen Unterschied gibt es denn zu den Verbänden wie Caritas, Blaues Kreuz etc.?

Ich wünsche Euch noch einen schönen Tag

Viele Grüße

Jacky


newlife ( gelöscht )
Beiträge:

25.11.2011 10:43
#48 RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

danke wieder mal für deine Berichterstattung. Du machst es gut, wie ich finde.
Beides gleichzeitig aufhören halte ich für schwierig, aber da ist wohl auch jede Person wieder anders gestrickt.

Ich höre immer erst dann mit irgendwas auf, wenn ich in meinem Handlungsfeld so eingeschränkt bin, dass ich nichts mehr hinbekomme. Ich rauche ein Big-Pack am Tag. Da könnte ich jetzt sagen, es gibt doch Leute die rauchen viel mehr.

Beim Trinken war es oft ähnlich. Es gab Tage, da konnte ich wirklich nur mal so 3-4 Halbe trinken und glaubte, ich trinke ja gar nichts mehr und war happy. Und dann war es wieder so, dass ich so dermaßen viel soff und völligen Kontrollverlust erlitten habe, dass war dann als ich aufhörte so 3 - 4 mal in der Woche der Fall. Beim Trinken ist die Suchtentwicklung eindeutig so, dass es immer schlimmer wird.

Mit dem Rauchen will ich nicht aufhören. Ich weiß, dass ich süchtig bin und mir damit nichts Gutes tue.

Gruß
Dirk


Jacky13 Offline




Beiträge: 25

25.11.2011 11:38
#49 RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

Hallo Dirk,

ich habe auch gerne geraucht, aber ich glaube nur in Verbindung mit Alkohol. Alkohol und Zigaretten gehören für mich zusammen. Vielleicht ist es gerade deshalb so gut, das ich mit beidem aufhöre, bzw. es für mich leichter ist beides aufzugeben.

Ich habe das rauchen "geliebt" und gehasst und denke mir ging es morgens auch oft so schlecht, weil die Kombi Alkohol und Zigaretten natürlich reines Gift ist. (Will damit den Alkohol nicht entschuldigen). Ich habe mir aber oft gewünscht das rauchen einfach aufzugeben, aber sobald ein Wein auf dem Tisch stand, lechze ich nach einer Zigarette.

Wenn man es dann als Frau noch von der eitlen Seite betrachtet, sollte man das rauchen eh lassen. Bestes Beispiel sehe ich an meiner Mutter. Meine Mutter die dem Wein auch sehr zugetan ist (meiner Meinung nach hat sie auch ein massives Problem) und ich glaube sie trinkt auch tagsüber....Sie raucht sehr viel, schon immer. Da war ich mit meinen 4 - 6 Zigaretten am Abend (am Wochenden auch mal mehr) ein Waisenkind dagegen. Meine Mutter früher eine bildschöne Frau und erfolgreich als Fotomodell gearbeit, sieht jetzt mit ihren 66 Jahren sehr alt aus. Die Haut ist eine Katastrophe. Ich denke schon, das dies der Lebenswandel ist. Meine Mutter wohnt seit dem tod von meinem Stiefvater wieder bei mir in der Nähe. Seit gut einem Jahr und ich bekomme jetzt den Spiegel vorgehalten und weiß das ich da nicht hin möchte. Meine Mutter ist eine sehr gepflegte und gebildete Person, aber ich finde sie verbaut sich ihre letzten schönen Jahre mit dem Alkohol. Andere Aktivitäten gleich Null...

Während ich mir immer eingestanden habe zuviel zu trinken und es auch zugeben konnte, oder auch selbst zu anderen sagen konnte: "Ich trinke zu viel", tut meine Mutter alles ab. Sie hat eine Ausrede nach der anderen parat. Also ein Gespräch ist da nicht möglich, auch wenn ich sie direkt darauf anspreche, wenn sie mir mit schwerer Zunge etwas erzählt. Mittlerweile habe ich es fast aufgegeben. Schade.

Heute abend treffen wir uns mit Freunden auf dem Weihnachtsmarkt. Kinderpunsch ist angesagt.

Viele Grüße

Jacky


newlife ( gelöscht )
Beiträge:

25.11.2011 12:08
#50 RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

Hallo Jacky,

ja, das verstehe ich. Wenn es bei dir die Kombi war und Alk und Zigaretten so zusammengehören mag es bei dir durchaus sinnvoll sein, beides seinzulassen.

Bei mir ist es etwas anders gewesen. Habe mit 16 anfgefangen zu rauchen und mit 18 angefangen zu trinken. Geraucht habe ich immer den ganzen Tag über, getrunken überwiegend nur abends. Ich bin Rauschtrinker und gehöre zur Gamma-Kategroie der Alkoholiker. Mir ist es von daher lange gelungen tagsüber verzichten zu können, hatte aber immer Totalausfälle und schlief tatsächlich auch draußen auf der Parkbank, Bahnhof, Bushäuschen, etc. weil ich es nicht mehr hinbekam, meine Wohnung aufzusuchen.

Ich hab dann auch immer öfter tagsüber getrunken, weil ich es einfach brauchte, damit ich nicht so entzügig war. Das war oft eine Gradwanderung, manchmal hab ich mich dann auch mittags schon richtig zugeknallt. Die Zigaretten hab ich gefressen beim Saufen. Aber auch beim Entgiften hab ich sie gefressen. Ich bin aber seit einiger Zeit wieder im Normalbereich bei einem Bigpack, aber nunmal völlig abhängig. Ich würde sogar anrufen und krank machen, wenn ich morgens nicht rauchen könnte.

LG
Dirk

[ Editiert von newlife am 25.11.11 12:11 ]


Jacky13 Offline




Beiträge: 25

25.11.2011 13:29
#51 RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

Ich habe die Woche noch etwas gelesen was mir sehr gut gefallen hat:

"Heute mache ich mir eine Freude, heute besuch ich mich selber!

Dieser Satz stammt vom Humoristen Karl Valentin und birgt viel Wahrheit in sich. Wenn wir uns Zeit nehmen für uns selbst, für Dinge die uns wichtig sind, finden wir viel leichter zu unserer inneren Mitte.

Viele Grüße

Jacky


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