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Saufnix  
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Dieses Thema hat 50 Antworten
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 Deine eigene Alkoholkarriere
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Jacky13 Offline




Beiträge: 25

12.11.2011 18:54
RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

Hallo,
ich lese hier schon seit einiger Zeit und erkenne mich in vielen geschilderten „Geschichten“ wieder.

Ich bin 45 Jahre alt und „trinke“ ca. seit meinem 20. Lebensjahr. Das heißt, da war es noch der relativ normale Umgang. Mal einen Sekt oder zwei am Wochenende in der Disko, dann gab es auch mal Wochenenden da wurde mehr getrunken oder gar nichts. Also ich denke, relativ normal.

Ich habe aber mit der Zeit immer mehr getrunken. Als Frau habe ich den Alkohol recht gut vertragen, ich war also nicht schon nach 2 Gläsern Wein betrunken. Oft war es mir auch peinlich, wenn die Rechnung kam und andere bezahlten 1 Glas Wein und ich 3 Gläser.

Also ging es immer so weiter und mit Anfang 30 war es für mich auch ganz normal unter der Woche eine Flasche Wein abends alleine zu trinken. Das das eigentlich nicht normal und zu viel war ahnte ich schon, habe es aber verdrängt.

Obwohl ich hypochondrisch veranlagt bin und weiß das Alkohol schadet, trinke ich munter weiter. Ich bin seit 10 Jahren mit meinem Partner liiert, auch dieser trinkt gerne sein Bier und auch Wein, auch hier meine ich es könnte weniger sein, allerdings kann er aufhören und ich nicht. Und wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen….

Wir sind beide in einem Sportclub und gehen dort regelmäßig unserem Hobby nach und sitzen auch oft abends mit Freunden und Bekannten im Sommer dort auf der Terrasse oder im Clubhaus. Das Glas Wein, Weinschorle oder Sekt ist völlig normal. Also sind an einem Abend unter der Woche für mich 3 Gläser Wein völlig normal(manchmal auch "nur" Schorle, dann ist das Gewissen etwas beruhigt). Das Problem ist, wenn wir dann nach Hause fahren will ich weitertrinken. Wenn wir keinen Wein zu Hause haben, werde ich ziemlich motzig und mein Freund muss dann entweder noch in den Supermarkt um die Ecke oder zur Tankstelle fahren. Meist leeren wir dann noch eine Flasche Wein, wobei mein Freund schon zu sehen muss, dass er von der Flasche noch ein zweites Glas abbekommt…

Also, ich habe die Kontrolle verloren! Ich trinke dann zwar nicht bis zum umfallen, also auch bei mir ist spätestens nach 1 – 1,5 Flaschen Schluss (kann aber am Wochenende auch mal mehr sein), gehe aber fast jeden Abend angeschickert ins Bett und der nächste morgen ist meist grausam. Leider habe ich sehr oft einen Kater, bzw. fühle mich völlig malad. Ich rauche auch noch dazu, allerdings tue ich dies nur abends und in Verbindung mit Alkohol (also sprich täglich…)

Oft hatte ich Tage an denen ich nicht arbeiten konnte. Natürlich sagte ich nicht warum, aber irgendwann sind mir auch mal die Entschuldigungen ausgegangen. Kann ja nicht jedes mal nur einen Tag Magen und Darm haben. Von Zahnschmerzen, bis über leere Autobatterie oder ausgelaufener Waschmaschine war alles dabei...

Vor ca. 2 Jahren hatte ich eine Angststörung, die sich mit Schwindel, Unwohlsein, Krankheitsängste, Beklemmungen, Kreislaufbeschwerden etc. geäußert hat. In der Zeit habe ich wenig Alkohol getrunken und auch mal Wochen gar nicht, weil ich es nicht noch schlimmer machen wollte. Ich habe dann diesen Melissengeist für mich in der Drogerie entdeckt, den ich ab und an mal getrunken habe, wenn es mir „wettermäßig“ oder kreislaufmäßig mal nicht so gut geht oder ich nicht einschlafen konnte. Dieses Zeug habe ich dann regelmäßig gekauft und zusätzlich nachts noch konsumiert, wenn ich dann nach einer Flasche Wein um 3 Uhr wachgeworden bin und nicht mehr schlafen konnte. Dann habe ich noch 1 -2 Messbecherchen Melissengeist gekippt. Das Zeug hat ja ziemlich viel Promille, aber das schlechte Gewissen war erstmal nicht so groß, weil es sind ja Kräuter….
Allerdings fand ich das die letzten Wochen fürchterlich wie ich da immer im Bad stand und habe das heimlich weggekippt..

Letztes Wochenende wurde wieder recht viel getrunken, zumindest von mir. Am Montag bin ich ziemlich fertig (psychisch) aufgestanden und zum Hausarzt gefahren. Dort habe ich mit ihm darüber gesprochen.
Das war für mich sehr befreiend und irgendwie ist mir ein großer Stein vom Herzen gefallen, mich zu outen.
Körperlich habe ich noch keine Abhängigkeit, aber mit Sicherheit psychisch. Nächste Woche werden meine Blutwerte untersucht und Ultraschall gemacht, dann überlegen wir wie es weitergeht und ob ich mich einer SHG anschließen werde. Davor hätte ich allerdings Angst, weil ich nicht weiß was mich da erwartet, auch von den Leuten her…

Blutwerte etc. waren bei mir immer top, die letzten waren Anfang des Jahres von mir genommen, da mache ich mir jetzt keine großen Gedanken, hoffe aber ich bekomme den Rest auch geregelt.

Mit meinem Lebensgefährten habe ich auch oft über meine Ängste, bzw. Bedenken bezüglich des Alkoholkonsums gesprochen, er sieht das allerdings gar nicht dramatisch und sagt dann nur salopp „dann trink doch einfach weniger“….oder "Du spinnst Du hast doch kein Alkoholproblem" Ich glaube er denkt, nur Menschen die morgens schon an der Flasche hängen oder am Wasserhäuschen stehen und Schnaps trinken, sind Alkoholiker.

Ich habe seit Montag nicht mehr getrunken und nicht mehr geraucht. Es fiel mir bisher leicht, zu leicht und ich weiß das dies die Anfangseuphorie ist… die harte Arbeit kommt erst noch.

Ich freue mich, mich hier mit Euch austauschen zu können.

Oh je, habe ich viel geschrieben…

Viele Grüße
Jacky

Viele Grüße

Jacky


Bermuda Offline




Beiträge: 474

12.11.2011 19:15
#2 RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

Hi Jacky und herzlich willkommen

Du bemerkst, daß sich dein Trinkverhalten ändert...
Du weißt, daß die Entschuldigungen ausgehen, dein schlechtes Gewissen sich meldet.
Du psychisch ein Problem hast, was mit Alk nicht gelöst werden kann...

Aber am Ende deines Beitrages versuchst du dir, einiges
" schönzureden " ( ist nicht böse gemeint )
bei mir war es genau so,
ein paar Tage "ohne", Blutwerte ok, selbst dein Mann findet es noch ok,
der Teufelskreis geht weiter, viel weiter.

Du hast es erkannt, laß dir helfen, geh zur Suchtberatung

ich wünsche dir die richtigen Schritte

lG Gina

Jeder Tag ist ein kleines Stück Glück


Ulli Q Offline



Beiträge: 1.884

12.11.2011 19:28
#3 RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

Hallo Jacky und herzlich willkommen .

Mir ging es ähnlich wie dir. Ich habe lange Zeit, jahrelang, mir eingeredet, dass mein Trinkverhalten - das ich allerdings schon immer als problematisch eingeschätzt hatte - irgendwelche schwerwiegenden Konsequenzen nach sich ziehen könnte.

Die Blutwerte waren noch ganz o.k., ich bin immer zur Arbeit gegangen und habe - aus meiner Sicht - gut funktioniert.

Rückblickend betrachtet ist es völlig egal, wie die Blutwerte sind. Auch die anderen Bereiche - Arbeit, soziale Beziehungen usw. habe ich mir schöngeredet bzw. -getrunken.

Ich will damit sagen: wenn du zur Erkenntnis gekommen bist, es reicht - dann setze alles daran aufzuhören.

Dauerhaft nicht zu trinken - so glaube ich inzwischen (nach 10 Monaten ohne Alk) - geht nur mit Unterstützung. Ich selbst oder mein Partner waren keine guten "Spiegel", um meine Abhängigkeit realistisch wiederzugeben.

Viel Kraft und gutes Gelingen gewünscht Ulli

Jeder Anfang beendet. (M. Jung)


Galini Offline



Beiträge: 1.686

12.11.2011 19:28
#4 RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

Hallo Jacky und herzlich willkommen!

hier bist du gut aufgehoben. Den ersten Schritt hast du schon getan.
Ich habe noch keine lange Erfahrung mit dem Trockensein, ich kann dir nur sagen, mir gehts gut und ich bin "saufroh", vom Trinken weggekommen zu sein.
Auch bei mir hat es langsam angefangen. Im Freundeskreis abends ein paar Gläschen, es war lange Zeit völlig ok.
Bis dann die harten Sachen dazu kamen, die ich eigentlich gar nicht mochte.
Tja, hier hat jeder seine Geschichte und doch gleichen sich fast alle mehr oder weniger. Tatsache ist, dass wir abhängig geworden sind und das eingesehen haben.
Sich selbst einzugestehen, dass man alkoholkrank ist, ist gar nicht einfach, man belügt sich lange Zeit selbst.
Aus meiner Warte möchte ich dir empfehlen, eine AA- oder Selbsthilfegruppe aufzusuchen. Ich hatte auch anfangs große Hemmungen, Scham und Bammel davor. Mich hat eine Gruppe von Leuten, die alle dasselbe mitgemacht hatten und wissen, wovon man redet, mit offenen Armen aufgenommen und Mut zugesprochen. Das hat unendlich gut getan.
Hier im Forum bin ich gerne dabei und ich hoffe, du wirst es auch sein.
Du bekommst bestimmt viele Zuschriften von Mitgliedern, die schon lange trocken sind und dir gute Ratschläge geben können.
Ich wünsche dir, dass du es schaffst, deinen Weg zu gehn.

Liebe Grüße
Galini

Wer ein WOFÜR im Leben hat
der kann fast jedes WIE ertragen....

Friedrich Nietzsche


AVE Offline




Beiträge: 3.085

12.11.2011 20:09
#5 RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

Hallo Jacky,

auch von mir ein herzliches !

Mich hat's grad beim Lesen deiner Geschichte ziemlich geschüttelt, so sehr habe ich mich wiedererkannt...
Das Problematische an unserer Art zu trinken - im Gegensatz zu jenen, die sich bis an den körperlichen und geistigen Ruin saufen - ist, dass man sich so schrecklich lange einredet, dass man ja noch alles unter Kontrolle hätte. Selbst die Ausfälle im Job "gehen ja noch, andere sind viel öfter und nachhaltiger krank"... Ja klar, die sind ja auch "richtig krank" und nicht mal eben für zwei Tage alkoholbedingt schachmatt gesetzt.

Na jedenfalls finde ich's gut, dass du dich hier angemeldet hast und erste richtige Schritte unternimmst. Inwieweit eine SHG für dich reicht, um dem Alkohol allein über den Kopf den Kampf anzusagen, kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber das Trinkverhalten eines Spiegeltrinkers deutet ja darauf hin, dass er seinen Alltag ohne Weichzeichner nicht mehr erträgt. Ich jedenfalls musste erst ganz mühsam lernen, dass vordergründig nicht der Alkohol mein Problem ist, sondern die Art und Weise, wie ich meinem Leben begegne.

Ich wünsch' dir viel Erfolg - geh's an!

Liebe Grüße
Ave


Hüftl Offline




Beiträge: 3.785

12.11.2011 21:27
#6 RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

Hallo Jacky,



und einen regen Austausch wünsch ich dir.

LG Hüftl

LG Frank

Die Kraft des Geistes ist grenzenlos,
die Kraft der Muskeln ist begrenzt.


Koichi Tohai


Jacky13 Offline




Beiträge: 25

13.11.2011 08:00
#7 RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

Guten Morgen,

vielen Dank für die herzliche Aufnahme!

@Gina

Oh je, wenn sich meine letzten Sätze so lesen, als wenn ich mir wieder etwas "schönreden" möchte, dann wurden die wirklich missverstanden. Die Zeit des Schönredens ist nämlich vorbei. Aus diesem Grund habe ich mich hier angemeldet, war bei meiner Hausärztin und werde jetzt die nächsten Schritte gehen.

Vielleicht habe ich mich auch verkehrt ausgedrückt. Es ist nicht einfach seinen Eingangspost, bzw. Vorstellung zu schreiben. Man hat so viel Gefühle, Gedanken etc. in sich und möchte alles loswerden und kann aber hier auch nicht den Rahmen sprengen mit dem geschriebenen...

Also meine Blutwerte sind für mich erstmal sekundär, das wollte ich damit sagen. Ich mache mir darüber keine großen Gedanken, weil die Angst vor schlechten Blutwerten für mich nicht der Grund sind aufzuhören zu trinken.

Die Ansicht oder die Sprüche meines Lebensgefährten sind seine Einschätzung und nicht meine. Seine Einstellung hilft mir nicht und ärgert mich auch, das er so eine eingeschränkte Sichtweise hat. Das wollte ich damit eigentlich ausdrücken. Diese Sätze beruhigen mich also nicht so weiter zu machen wie bisher, so nach dem Motto "es ist ja gar nicht so schlimm", sondern machen mich eher traurig, das er nicht erkennt! Das es viel schlimmer ist als er denkt, weiß ich schon seit langem. Obwohl er gemerkt hat das ich nach dem ersten oder zweiten Glas nicht aufhören konnte, hat er sich keine Gedanken darüber gemacht. Gut er trinkt ja gerne selber was und denkt für sich darüber gar nicht nach. Ich muss jetzt allerdings an mich denken!


Allerdings spreche ich mit ihm sehr offen über das Thema und habe ihm natürlich auch erzählt das ich bei meiner Hausärztin war und das Thema Alkoholsucht mit ihr besprochen habe. Ich glaube daran hat er auch gemerkt wie ernst mir das ist.

Ich habe auch das Gefühl er versteht es so langsam, das ich halt nun mal nicht so einfach aufhören kann, nach einem Glas und das das nicht zu verharmlosen ist. Auch habe ich ihm hier einige Geschichten aus dem Forum vorgelesen, die meiner sehr ähnlich gelagert sind über die unauffälligen Weintrinkerinnen, die man alles, aber nicht alkoholkrank bezeichnen würde...(für manch aussenstehenden)

Seine Unterstützung habe ich, auch wenn er mich immer noch nicht als krank ansieht. (Seine Sicht!) Alkohol wird für zu Hause nicht mehr gekauft. Das, was noch da war, wurde entsorgt.

So, ich wünsche Euch einen schönen Sonntag!

Es ist herrlich Sonntags morgens aufzustehen, keinen Kater zu haben, seinen Kaffee zu trinken und jetzt mit dem Hund rauszugehen!

Viele Grüße

Jacky


trollblume Offline




Beiträge: 3.582

13.11.2011 08:47
#8 RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

moin jacky und herzlich hier.

jo das was du beschrieben hast kenn ich von mir in vielerlei hinsicht.

gut,das du auf dem weg bist und das mit dem freund das gibt sich.
wenn du dich ernst nimmst und das problem angehst,werden sich die umstehenden danach ausrichten.
das sie es so verstehen wie du es verstanden hast ist ein frommer wunsch,aber selten realistisch.
überleg mal wieviel wir nicht verstehen von den problemen und handlungen unserer mitmenschen

ich war auch anfangs sauer,enttäuscht usw......aber irgendwann kam die erkenntnis,das ich am besten von ebenfalls betroffenen verstanden werde und da geh ich halt regelmäßig hin mit dem thema (und seinen nebengeräuschen).

für den rest der welt reicht es, wenn sie mich registrieren als jemanden der halt konsequent keinen alkohol (mehr) trinkt

einen guten austausch gewünscht

vera exilhessin
(die echt gefeiert hat als sie nach 30 jahren das wort "WASSERHÄUSCHEN" mal wieder lesen durfte)

Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche
(Seneca)


Justina Offline



Beiträge: 8

13.11.2011 08:56
#9 RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

Guten Morgen Jacky und ein herzliches Willkommen auch von mir,
auch ich war bis vor etwas über 3 Monaten eine von den "unauffälligen Weintrinkerinnen" . Ich habe immer am Freitag mein Weinritual durchgezogen, um von der Woche runterzukommen und gleichzeitig den Haushalt auf Vordermann zu bringen.Das Weinritual habe ich jetzt durch Schwimmen und Sauna ersetzt.
Es ist für mich immer noch unglaublich schön,am Samstag ohne Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme aufzuwachen und zu merken,was Erholung am Wochenende wirklich bedeuten kann.Der Haushalt wird halt zwischendurch gemacht, dafür pflege ich mich umso mehr.
Es ist unglaublich, was ich meinem Körper und meiner Psyche durch diese blöde Freitagabendtrinkerei in den vergangenen Jahren zugefügt habe.

Auch Dir einen schönen Sonntag
LG
Justina


Jacky13 Offline




Beiträge: 25

13.11.2011 11:06
#10 RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

Hallo Justina,

Du hast "nur" am Freitag bzw. Wochenede getrunken? Ich habe das nur extra in Anführungszeichen gesetzt, weil es ja damit nicht besser wird oder ist. Ich frage nur, weil es mich teilweise überrascht, das dies einige so schaffen. Wahrscheinlich ist es aber auch eine Gewohnheitssache.

Selbst wenn ich mir dies mal vorgenommen habe, ging dies höchstens eine Woche mal gut. Sobald ich dann mal Montags etwas getrunken hatte war der Bann schon wieder gebrochen und dann wurde auch Dienstag und Mittwoch wieder eine Flasche Rotwein aufgezogen...

Ich habe mir vor ca. 1 -2 Jahren mal dieses Programm "Kontrolliertes Trinken" bestellt. Alles kläglich gescheitert. Nach den ersten zwei Gläsern habe ich mir noch nicht mal mehr die Mühe gemacht den Bogen auszufüllen, warum ich denn jetzt trinke etc. etc. Ich wusste es ja selbst nicht.

Ich geniese schon die ganze Woche das es mir morgens so gut geht. Ich bin tagsüber viel aktiver, erledige viel, mache meinen Sport. Ich bin froh das ich keine Einschlafprobleme habe, hoffe auch das stellt sich nicht noch ein und schlafe auch viel besser durch. Allerdings habe ich auch dieses extreme verlangen nach Süßigkeiten (welches ich vorher nie hatte!!!) das lese ich hier auch öfters.

In der letzte Woche habe ich mir meine sehr langen Haare abschneiden lassen und trage jetzt ein flotten Kurzhaarschnitt. Ich weiß nicht, ob das auch schon ein Vorbote war, endlich in meinem Leben etwas zu verändern!

Viele Grüße

Jacky


Justina Offline



Beiträge: 8

13.11.2011 12:52
#11 RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

Ja Jacky, ich habe immer nur am Freitag nach Feierabend getrunken, gottseidank, wie ich jetzt manchmal denke.
Am Samstag hab ich mich regelmäßig wie krank gefühlt und oft unter Panikattacken gelitten. Außerdem hatte ich dann tierischen Hunger und habe alles Mögliche in mich reingestopft, einfach nur ekelhaft.Ich mag eigentlich auch keine Süßigkeiten, aber nach dem Freitag habe ich sie wie eine Blöde vertilgt.Jetzt bin ich wieder auf Obst.
Während der Woche wusste ich genau, dass ich unter diesen Umständen nicht hätte arbeiten gehen können und habe vielleicht daher instinktiv kein Bedürfniss nach Alkohol verspürt.Wäre wirklich nicht machbar gewesen und meine Arbeit ist mir einfach zu wichtig.
LG
Justina


Jacky13 Offline




Beiträge: 25

13.11.2011 16:24
#12 RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

Hallo Justina,

und das Wochenende, bzw. der Samstag ist dann auch hinüber.... mein Gott was habe ich schon Samstage und Sonntage im Bett gelegen, weil ich den Abend vorher getrunken hatte. Alles, was ich mir für diese Tage vorgenommen hatte, war futsch. Teilweise habe ich heulend dagelegen, weil ich es am Vorabend wieder nicht geschafft hatte.

Diese Panikattacken kenne ich teilweise auch. Diese waren bei mir zwar nicht sehr ausgeprägt, aber es ist ein schlimmes Gefühl. Manchmal dachte ich, ich sterbe und müsste den Notarzt rufen, weil es mir irgendwie so komisch ging. Das war jetzt keine Übelkeit und keine Kopfschmerzen, sondern ein merkwürdiges Körpergefühl. Das brauche ich alles nicht mehr.

Auch kenne ich diese Fressanfälle am nächsten Tag. In den letzten 1 1/2 Jahren hat mich das alles gut 10 kg mehr gekostet. Mal davon abgesehen, das Alkohol abhängig machen kann und somit schädlich für Seele und Körper ist, hat er auch mächtig Kalorien.

Da ich jemand bin, der noch zum Alkohol gegessen hat, zumindest meist dann wenn ich nach Hause gekommen bin, es wurde immer noch etwas "gestopft" und am nächsten Tag noch mehr, wurde ich immer fetter. Bin zwar immer noch keine "Dicke" in dem Sinne, aber auch das will ich alles nicht mehr. Jede Diät, bzw. gesunde Ernährung wurde wieder zunichte gemacht, wenn ich abends eine Flasche weggehauen hatte. Da schmeckte mir am nächsten Tag auch mein Obstsalat nicht mehr, sondern nur das dick belegte Brötchen. Ich merke jetzt schon, bis auf die Schoki , das ich mich wieder viel gesünder ernähre. Auch die Heißhungerattacken bleiben aus.

Heute war ein wunderschöner Tag, wir waren den ganzen Tag draußen seit heute Vormittag. Jetzt habe ich mir eine Kanne Tee gekocht und freue mich auf den Abend

[ Editiert von Jacky13 am 13.11.11 16:25 ]

Viele Grüße

Jacky


Jacky13 Offline




Beiträge: 25

15.11.2011 10:58
#13 RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

Hallo,

heute kommt schon mein 9. Tag Selbst das Rauchen aufzuhören viel mir bisher nicht schwer. Ich hoffe doch auch das bleibt so. Allerdings setze ich mich damit nicht unter Druck, alles auf einmal geht vielleicht nicht auf Dauer, wobei rauchen und trinken für mich immer nur zusammen war, daher wäre es auch besser keinen Glimmstengel mehr anzurühren.

Ich muss heute mittag ins Krankenhaus für einen kleinen Eingriff, den ich schon die ganze Zeit vor mich herschiebe . Hoffe ich werde wieder wach von der Narkose und bin heute abend wieder zu Hause

[ Editiert von Jacky13 am 15.11.11 10:59 ]

Viele Grüße

Jacky


karlbernd Offline




Beiträge: 4.484

15.11.2011 11:46
#14 RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

dann würde ich dem ärzteteam gleich mal stecken, dass du gerade auf kaltem entzug bist.


Jacky13 Offline




Beiträge: 25

15.11.2011 18:59
#15 RE: Eine Neue aus Hessen Zitat · Antworten

Danke für den Hinweis.

Ich hatte ein Vorgespräch vor der OP und habe es dem Arzt bereits vor dem heutigen Tage "gesteckt".

Ich weiß, das viele, die keinen Alkohol mehr trinken, massive Entzugserscheinungen haben und dies auch nicht ungefährlich ist. Darüber habe ich aber auch bereits mit meinem Hausarzt gesprochen.

Bisher ist das an mir vorübergegangen. Weder Schwitzen, Händezittern, Schlafstörungen noch sonst etwas. Vielleicht kommt das noch, ich weiß es nicht. Körperliche Probleme habe ich also nicht. Aber natürlich sollte man das bei einer Narkose (wenn auch "nur" eine 20 Minuten Propofol Narkose) berücksichtigen.

Ansonsten habe ich alles gut überstanden, auch wenn ich jetzt noch gut 6 Wochen Nachsorge habe... aber auch das geht vorbei.

Viele Grüße

Jacky


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