Als ich im Sommer 2010 meinen Eltern offenbarte 1-2 Flaschen Vodka am Tag zu trinken und das 3. Mal entziehen zu müssen, war die Hölle los. Mein Studium war versaut. Durfte aber glücklicherweise dennoch wieder daheim einziehen,da ich nen Ausbildungsplatz hatte (habe ich immer noch).
Die Ausbildung könnte besser nicht laufen...Schule ist zwar nicht besonders anspruchsvoll aber es ist- wie ich zugeben muss- ein gutes nie da gewesenes Gefühl mit nem 1,0 Schnitt durch die Welt zu laufen.
Trotzdem immmer: Feierabend 6-10 Bier rein, schlafen, arbeiten und von vorn
Meine Eltern haben das Gefühl ich hätte meine "Lebenskrise" überstanden...vor 1 1/2 Jahren war mein Vater drauf und dran mich mit nem Tritt vor die Tür zu setzen. Jetzt bin ich der Mustersohn (mit dunklem Geheimnis).
Jetzt über Weihnachten kam sogar ein "wenn du willst kannst ja 1-2 trinken" Da ich eh schon wieder drin steckte hab ich das "gerne" angenommen.
Was soll ich davon halten? Mir kommt es vor als merkt wirklich keiner aus der Familie was (auch Geschwister)
See me I'm still standing I might be bleeding But I'm still breathing
wie auch? Du wirst es ihnen ja nicht auf die Nase binden...
Es ist eine der unangenehmsten "Begleiterscheinungen" dieser Krankheit für mich zu nassen Zeiten: das permanente Lügen, die Anderen belügen, und sich selbst belügen.
Nur: irgendwann ist Schluss gewesen mit Lügen, weil es dann für jeden sichtbar war, was mit mir los ist. Dann blieb nur noch das sich-selbst-belügen...
Irgendwann ging auch das nicht mehr, weil es zu viel Kraft kostete, den täglichen Spagat zwischen "alles easy" und "wo krieg ich Alkohol her" zu bewältigen und dabei noch auf "heile Welt" zu machen.
Da hab ich dann nur noch gesoffen, "hemmungslos".
Bis..., ja bis ich die Schnauze gestrichen voll hatte und nicht mehr saufen müssen wollte. Es war nicht unbedingt zu früh zum Aufhören, wenn ich mich an die entsetzten Blicke der Ärzte in der Klinik erinnere... Jedenfalls habe ich -im Gegensatz zu meinen früheren halbherzigen "Aufhörversuchen" (die ja nur dazu dienen sollten, mir zu "beweisen", dass ich doch "ohne" leben kann, also gar kein Alkoholiker bin :sprachlos- seither nicht einmal das Gefühl gehabt, ich müsse "nochmal ran" an den Stoff.
Ich wünsche Dir, dass Du auch eines nicht all zu fernen Tages an diesem Punkt bist und für Dich ein Leben ohne Alkohol erstrebenswerter ist, als ein "Abschuss zwischendurch", der dann doch wieder im Dauersaufen endet. Dein Körper wird es Dir danken...
ZitatGepostet von A_ddicted Meine Eltern haben das Gefühl ich hätte meine "Lebenskrise" überstanden...vor 1 1/2 Jahren war mein Vater drauf und dran mich mit nem Tritt vor die Tür zu setzen. Jetzt bin ich der Mustersohn (mit dunklem Geheimnis).
Da gruselt es mich, vor allem bei dem Begriff "Mustersohn".
Hast du dich deinen Eltern jemals wirklich anvertraut mit all deinen Gefühlen und Ängsten? Haben sie eine Vorstellung davon, was eine Abhängigkeitserkrankung bedeutet oder halten sie es für eine "Charakterschwäche"?
Ja anvertraut komplett, hab damals alles auf den Tisch gelegt was es zu sagen gab...ich denke aber nicht, dass sie jemals kapiert habe was der Alkohol mit Menschen machen kann.
See me I'm still standing I might be bleeding But I'm still breathing
Ja anvertraut komplett, hab damals alles auf den Tisch gelegt was es zu sagen gab...ich denke aber nicht, dass sie jemals kapiert habe was der Alkohol mit Menschen machen kann.
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ZitatGepostet von A_ddicted Ja anvertraut komplett, hab damals alles auf den Tisch gelegt was es zu sagen gab...ich denke aber nicht, dass sie jemals kapiert habe was der Alkohol mit Menschen machen kann.
Das müssen sie ja auch nicht. Es reicht, wenn du es weißt. Ulli
ZitatGepostet von A_ddicted Ja anvertraut komplett, hab damals alles auf den Tisch gelegt was es zu sagen gab...ich denke aber nicht, dass sie jemals kapiert habe was der Alkohol mit Menschen machen kann.
Lass sie doch einfach und kümmer dich um Dich selber.
vielleicht sind Deine Eltern auch einfach überfordert und WOLLEN es deshalb nicht so genau wissen, hm?
Wenn Du dann auch noch anfängst, hier - angeblich vollkommen rein interessehalber - Fragen nach der Wirkungsform von verschiedenen Alkoholika zu stellen, frag ich mich schon, wo Du gerade mit Dir bist.