Hallo liebes Forum. Nachdem ich Tage gebraucht habe, um die richtigen Programme zu installieren hab ich es doch geschafft mich anzumelden.(Applaus)Ja , im Moment fällt mir alles etwas schwer.Manche kennen mich vielleicht schon ein wenig aus dem Chat der letzten Tage. Also möchte ich mich auch hier im Forum ein wenig vorstellen.: Ich bin 38 Jahre alt und männlich.I Ich habe anfang Juni 2012 20 Tage in einer Klinik entgiftet.Alkohol. Das war eine wundervolle Erfahrung für mich.Und da habe ich mich entschieden, danach eine ambulante Langzeittherapie zu machen . Die ich jetzt auch noch mache. Erfolgreich!Bis auf das ich ein paar Mal alkoholfreies Bier(Party) und Marzipan-Schokolade (mit Alk) gekauft habe.Was mein Therapeut für einen (fast)Rückfall hält. Da bin ich aber anderer Meinung. Soweit hört sich das ja gut an. Dann fing es langsam an. Ich habe meine Arbeit verloren.(ich bin Handwerker) ich konnte nicht mehr.Der Druck , ein neuer Vorgesetzter, der mich schnitt und mich nicht in Ruhe ließ. SVV begann wieder.Erst nur ganz leicht.Bis der Tag kam, wo ich fast davor Stand mir in die Hand zu sägen. Mir wurde schwindelig, ich bekam Angst.Ich rief sofort auf meiner Therapiestelle an.Die rieten mir sofort zum Arzt zu gehen, was ich auch tat. Er schrieb mich krank (Belastungssyndrom oder so)Nach 3-4 Wochen kam die Kündigung zum 1.05. Ich war total glücklich. Hatte Zukunftspläne(Umschulung) und war sehr erleichtert.Das hielt leider nur eine Woche.Von da an wurde es von Tag zu Tag schlimmer.Ich zog mich immer weiter zurück.Wollte allein sein.Aus meiner Beziehung wurde eine WG. Wie kann mich jemand lieben wenn ich mich selber nicht lieben kann.Meine Freundin bekam Depressionen.Ich machte mir noch mehr Vorwürfe.Ich bin ein Totalversager.Schon wieder habe ich eine Beziehung kaputtgemacht mit meinem Ego-Scheiß.Und dann die Diagnose.Sie hat eine Schilddrüsenfehlfunktion.O.K dachte ich . Aber meine Verfassung wurde immer schlechter. Mittlerweile muss ich mich zu allem Zwingen. Aus dem Haus gehen,Essen und Trinken.Briefe öffnen. Habe Angst vor anderen Menschen.Sogar Computerspielen überfordert mich. Ich hatte früher schon Ängste (Nagelschneiden,Zahnarzt,Frisör,körperliche Nähe,Versagensängste)Das hier Schreiben fällt mir sehr schwer. Ich hab die letzten Tage viel gelesen (hier , andere Foren)Kann ja auch nicht schlafen. Das hat mir geholfen . Ich habe meine Gedanken und negativen Gefühle nun aufgeschrieben.Und das werde ich gleich Montag meinem Therapeuten vorlesen, so das ich keine Chance hab alles zu verharmlosen. Nur noch den Sonntag überstehen . Da wären wir beim Thema . Früher konnte ich das alles schön mit Alkohol wegspülen. Doch leider hab ich schon früh gemerkt, dass ich anders trinke als mein Freundeskreis. Ich musste mehr davon haben. Musste immer übers Limit . Damit ich nichts mehr spüre.Oder damit ich was spüre ? Ich habe keine Ahnung.Sex funktionierte nur mit Alk im Blut.Weinen, Gefühle zeigen. Mit 24 bin ich dann zum Psychater und der nahm mich nicht ernst.Ich war sauer und enttäuscht. Du bist vielleicht doch nicht Krank.Es gibt doch so viele denen es schlechter geht.Also stell dich nicht an.Sei ein Mann.Es kamen schlechte Zeiten und auch bessere.Ich versuchte andere Drogen , aber keiner kam an den ALk vorbei.Ich dachte, noch anderes Zeug (Kiffen,Speed)dazu,das packst du gar nicht mehr.Der Alkohol war zum Glück sehr besitzergreifend. So, ich kann jetzt nichts mehr Schreiben. Nur noch den Sonntag überstehen. Dann werde ich ehrlich sein ,und sagen wie es mir geht. Puhhh derJohannes
"Sag nicht, dass das gar nicht noetig waer Denn schmerzhaft wird es erst hinterher Wenn wieder hochkommt, was frueher mal war Dann lieber so rein und so dumm sein wie weisses Papier " S.Regener Element of Crime
Sorry ; da ist mir ein Fehler unterlaufen. Ich habe juni 2011 eine Entgiftung gemacht. (Danke Pueblo) ;-) (und natürlich werde ich noch einzelheiten ergänzen wie meine Alkoholkarriere verlief. ich konnte halt nicht mehr weiter schreiben)
"Sag nicht, dass das gar nicht noetig waer Denn schmerzhaft wird es erst hinterher Wenn wieder hochkommt, was frueher mal war Dann lieber so rein und so dumm sein wie weisses Papier " S.Regener Element of Crime
Siehste, hat ja geklappt, mit dem Anmelden....prima
Puhh...schwerer Rucksack den Du da traegst....stell ihn doch einfach mal ab und komm an hier....
Einen guuuten Austausch wünsche ich Dir!
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
hallo Johannes, willkommen hier du bist auf einem guten Weg, geh ihn weiter, auch wenn es ab und zu sehr weh tun kann. Ich wünsche dir ganz viel Kraft Elke
ich finde es prima, dass du den Mut gefunden und dich hier vorgestellt hast. Hier sind so viele in schwierigen Situationen, und ich wünsche dir, dass du deinen Tag heute gut bewältigen kannst und dich morgen gleich wie geplant auf den Weg machst und Hilfe suchst. Lass von dir hören, wie´s weitergeht. Ach ja - und natürlich herzlich willkommen !
Gruß, PapaDelta
--- Wenn du die Freiheit aufgibst, um Sicherheit zu gewinnen, wirst du am Ende beides verlieren.
Dein Zustand,der Dich so " lahmlegt" kommt mir sehr bekannt vor.
Ich habe verstanden,dass Du Deine "Macken" bisher nur mit Alkohol weggesoffen hast, so dass Du Dein Leben zwar nicht berauschend glücklich und zufrieden,aber irgendwie doch mit Alkohol meistern konntest. Kurz zu anderen Stoffen,es bringt nichts,gar nichts.
Ich habe 10 Jahre nicht getrunken,war aber 24 Stunden dauerbekifft,was dem gleichen Zweck diente,als hätte ich täglich getrunken... Am Ende habe ich jeden Monat E 250-300 verkifft und als ich kein Geld mehr hatte für das teure Zeug, war der Alkrückfall schon in Sicht.
Es gibt ein kleines Heft mit Deinem schönen Namen, Titel "Johannes"-ich kann es im Moment nicht finden. Dort geht es um Johnnes,der einen alten Mann trifft und dem klagt er sein Leid. Er wäre Handwerker,hätte Frau und 5 Kinder aber so sehr er sich auch anstrengt, trotzdem er soviel arbeitet,kommt er nicht aus dieser Situation heraus,weil das Leben soviel/zuviel von ihm fordert. Der alte Mann sagt ihm daraufhin,dass wir alle die Wahl haben, etwas aus unserem Leben zu machen. Nur der Schmetterling nicht! Aus einer an und für sich hässlichen Raupe,wird-ob er will oder nicht irgendwann ein wunderschöner Schmetterling.usw...
Für mich hiess es damals,nachdem ich es gelesen hatte: Ich kann nicht ändern,was ich bin,wie ich bin, aber ich habe die Wahl etwas aus dem was und wie ich bin zu machen, so dass mein Leben mich nicht umbringt,sondern zufrieden macht,mit dem was ich bin.
Ich brauchte trotzdem noch Jahre, bis die die Kraft hatte,das auch anzunehmen.
Ich glaube,einige User hier kennen diese Geschichte,hatte ich früher schon mal erwähnt.....
Du bist doch auf einem guten Weg! Du hast Deine Defizite spürbar erkennen müssen und morgen ein -vielleicht- wichtiges Gespräch.
Sich selbst lieben können-eine grosse Heausforderung-auch für mich-ich habe fast 40 Jahre darunter gelitten, es nicht zu können und wäre wohl beinahe daran gestorben.
Ähnliche Symptome,wie bei Dir. Ich war ein Versager und habe allen ,die mich lieben etc. damit geschadet,dass ich überhaupt da war. Eine Belastung für alle mit meinem "Egoscheiss",bis ich irgendwann mit Niemandem mehr darüber reden wollte,lieber trank. Hatte gutbezahlte Arbeit,Wohnung in Spanien,2 Autos,Garten und Frau,die sich aussuchen konnte,ob sie arbeitet oder nicht. Bis alles wegen meinem "Egoscheiss" zusammenbrach,weil meine Energien aufgebraucht waren,diese Fassade jahrzehntelang aufrechtzuerhalten.
Du bist auf einem guten Weg,jetzt,morgen...
Oft ist es die Geschichte vom zu früh verlorenen inneren Kind in uns,was nie Kind sein konnte,weil es schon sehr früh seine Bedürfnisse alleine regeln musste und zu früh erwachsen sein musste.
Mach mal morgen,wie Du beschrieben hast.
Es ist ein etwas längerer Weg,das alles erstmal zu erkennen und es dann zu "heilen". Aber wichtig ist eben,nicht aufzugeben,ehrlich zu sein zu sich selbst. Dann kann auch Dein Leben zufrieden und ausgefüllt und ohne Ängste weitergehen.
Es wird schon!
Du hast es bisher versucht und bist gescheitert. Mit Alkohol wird es auch immer wieder am gleichen Punkt enden.
Eigentlich eine logische Kette,meist nur für andere erkennbar,nicht für uns selbst. Darum ist es gut,dass Du Dir soviel Hilfe holst.
Ich wünsche Dir auch einen guten und hilfreichen Austausch hier.
Berichte mal weiter. Du wirst hier Viele finden,die ähnlich Dir, verzweifelt waren und heute ein zufriedenes Leben haben.
Nicht um des Forums wegen, nein alles zusammen, das Schreiben hier,die therapeutische Begleitung, die Therapie und der Wille,es trocken hinzubekommen.
Der Weg ist eben das Ziel.
Bis später LG Peter
Mein Vater hiess auch Johannes und hätte ich nochmal die Gelegenheit,würde ich meinen Sohn auch Johannes nennen.Ein toller Name,mit soviel zum assoziieren....
_______________________________________________ Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich.... C.Adenauer
Hallo Johannes, bin auch noch nicht lange dabei und bin mit aller Kraft dabei, abstinent zu bleiben. alkoholist ja ein prima Lösungsmittel, löst alles, nur nicht die Probleme (muß ich mir auch immer sagen!). Gruß Meera
Zitat Jetzisabergut:"Du wirst hier Viele finden,die ähnlich Dir, verzweifelt waren und heute ein zufriedenes Leben haben." Ja das tut sehr gut.Und das lässt mich ein wenig nach vorne Blicken.Es geht ja DOCH weiter. Habe jetzt auch mehreren mir nahestehenden Menschen meine Situation geschildert.Und ALLE haben mir Hilfe angeboten. Das nimmt mir die Angst jetzt den nächsten Schritt zu tun.
"Sag nicht, dass das gar nicht noetig waer Denn schmerzhaft wird es erst hinterher Wenn wieder hochkommt, was frueher mal war Dann lieber so rein und so dumm sein wie weisses Papier " S.Regener Element of Crime