ich habe sehr interssiert Eure verschiedenen Ansichten und Interpretationen gelesen.
Es ist wohl schon alles gesagt worden. Ich sehe es für mich im Moment so: Ich brauche nicht mehr trinken. Wenn ich Menschen sehe, die Alkohol kaufen oder konsumieren, kommt mir sofort dieser Gedanke: Gott sein Dank brauche ich keinen Alkohol mehr. Ein Kampf hat bei mir nicht stattgefunden. Außer dass ich meine Gewohnheiten ändern mußte. Der Gedanke hat mir erst ein wenig Kopfzerbrechen bereitet. Diese Gewohnheiten, wie im Sommer auf der Terrasse den Tag mit einem gekühlten Glas Weißwein ausklingen lassen etc. Allerdings war ich überrascht, wie einfach es dann doch war. Inzwischen hat der Herbst schon fast Einzug gehalten und ich habe diese Gewohnheit nicht wirklich schmerzlich vermisst. Der Schrecken des: nie wieder hat sich schnell gelegt. Nachdem ich die Zeit jetzt ohne gut überstanden habe, sind diese Gedanken weg. Klar, achtsam muss man immer sein, das wird sich ein Leben lang nicht ändern. Habe ich doch nach 10 Jahren ohne Zigarette wieder angefangen zu rauchen... Bin aber im Moment wieder am Arbeiten dies zu unterlassen.
Kapitulation heißt für mich auch andere, neue Wege zu gehen. Ich persönlich finde Dein Schulhofbild ja ganz nett Ave weil, ich sehe mich immer zur Schule gehen und auf dem scheinbar bequemsten Weg lauert mit ein älterer brutaler Mitschüler auf der mich jedes Mal verkloppt und das Milchgeld klaut.
Ich halte es nicht für feige, dem Typen, gegen den ich eh keine Chance habe, aus dem Weg zu gehen und mir einen neuen Schulweg zu suchen, auch wenn er weiter oder hügeliger ist. Im Gegenteil, das ist ziemlich clever.
Für mich steckt da alles drin. Aufhören zu kämpfen ohne Bedingungen meinerseits und die Bereitschaft zur Veränderung.
LG Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
Ich habe mir angewöhnt (und bin immer am arbeiten daran), andere so zu akzeptieren, wie sie sind, auch und gerade, was ihren Alkoholkonsum angeht. Zwar registriere ich den Alk-affinen Menschen an der Kasse der Kaufhalle, aber ich denke nicht mehr weiter drüber nach. Lediglich bei engen Freunden, die auf der Kippe zu stehen scheinen thematisiere ich es schon einmal, wenn sie es ansprechen wollen.
Auf den meisten Feiern gibt es Alk und daher würde ich mein Leben sehr einschränken, wenn ich da aus Angst oder Prinzip nicht mehr hingehen würde. Und ich kann von Anderen nicht erwarten, sich wegen mir einzuschränken. Ich meide allerdings Anlässe, wo es primär um Stimmung und Alk geht, z.B. eine Herrentagsrunde.
Außerdem bin ich auch noch am "umpolen" meiner Gedankenassoziationen. Genau solche, wie "im Sommer auf der Terrasse..." Es ist genauso schön ohne Wein! Aber solche Momente können gefährlich sein, besonders in Hochstimmung. Kommt noch ein Gegenüber hinzu, dem es schwerfällt, allein zu trinken, dann bin ich äußerst vorsichtig.
Öfter mal las ich hier etwas vom "Notfallkoffer" und finde die Idee sinnvoll. Bei mir ist es nichts Greifbares, sondern es sind ein paar feste Gedankenketten, was tue ich, wenn... Und wenn alles nicht mehr hilft, dann stehe ich auf und verabschiede mich.
Ich habe kapituliert und ich habe gesiegt.....für Heute.
Meine Sucht werde ich immer in mir tragen , aber mein erklärtes Ziel ist es nicht, nicht mehr zu trinken , sondern .... wieder ....zu leben, selbstbestimmt und verantwortungsbewusst und....befreit von den Fesseln, die mir meine Abhängigkeiten angelegt haben.
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
ZitatGepostet von septembersonne Ich habe kapituliert und ich habe gesiegt.....für Heute.
Meine Sucht werde ich immer in mir tragen , aber mein erklärtes Ziel ist es nicht, nicht mehr zu trinken , sondern .... wieder ....zu leben, selbstbestimmt und verantwortungsbewusst und....befreit von den Fesseln, die mir meine Abhängigkeiten angelegt haben.
LG
Manuela
seh ich ähnlich ....
ich hab lange gekämpft, aber immer mehr boden verloren. ich konnte diesen krieg nicht gewinnen und mein gegner wurde immer stärker.
einen waffenstillstand hab ich ihm auch vorgeschlagen, aber dann wäre der alk mein feind geblieben...
erst als ich aufgab und eingestand das der alk gewonnen hat, hörte er auch auf mein feind zu sein.
manchmal muß man eben erst mal verlieren wenn man unterm strich gewinnen will
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."