Habe gerade in Ruhe Dein Post nochmal gelesen und gemerkt, daß ich mich im vorigen Post etwas verschrieben habe, daß es Dir gar nicht um die angebotenen Hilfen geht, sondern um das Verhalten Deines Umfelds.
Als ich damals in die 8-wöchige stationäre Therapie ging, meinte meine (Ex-)Frau, prima, dann bekomme ich ja endlich den Mann zurück, den ich mir immer erträumt habe. Zurückgekommen ist aber ein zunehmend selbstbewußter werdender Mann, der versuchte, seinen Platz und seine Rolle in der Familie zu finden. Das ging nicht ohne Reibungsverluste mit Frau und Kinder ab. Das ist ja das Paradoxon: der Abhängige soll zwar nichts mehr trinken, keine suffbedingten Aggressionen mehr bringen, aber handzahm, schuldbewußt und unterwürfig bleiben. Das funktioniert so natürlich nicht. Abstinenz geht nur mit Selbstvertrauen und Selbstbewußtsein. Daher gilt, nicht nur der Betroffene, sondern auch die Angehörigen sollten sich Hilfe holen, zumindest müssen sie sich auch verändern.
Gruß Viktor
Hihi, ja, erlebe ich seit mittlerweile rund einem Jahr (das erste nehme ich mal als "Inkubationsphase") bei meiner Immernochbaldexfrau genauso.
Aber: Sie bleibt dran und reflektiert und ich werde die Hoffnung nicht los, dass sie dadurch, dass ich sie eben immer wieder "frustriere" in ihren Erwartungen, dass ich ihr ihr Lebensbild bestätige, endlich endlich ihren eigenen verrückten Lebenszirkus neu sortiert und sich von allzu verquer verinnerlichten Reflexen lösen kann.
ZitatGepostet von vicco55 …...Das ist ja das Paradoxon: der Abhängige soll zwar nichts mehr trinken, keine suffbedingten Aggressionen mehr bringen, aber handzahm, schuldbewußt und unterwürfig bleiben. Das funktioniert so natürlich nicht. Abstinenz geht nur mit Selbstvertrauen und Selbstbewußtsein. …………..
Gruß Viktor
Gut gesagt, Vicco! "Sei so wie ich Dich haben will, damit es mir gut geht" und vor allen Dingen "bleibe so!" Ein schwieriger Prozess zu lernen, sich da durchzusetzen.