ZitatAber ich finde den Rausch und den Alkoholismus ansich nicht schlecht. Da ist doch nichts dabei, seine Probleme zu ersäufen?
klassisches persönlichkeitsdefizit eines alkoholikers...gesunde menschen stellen sich in der regel den problemen und laufen nicht davon indem sie sich zudröhnen...
ZitatBeispielsweise würde ich mich freuen, wenn irgend eine unschädliche Alkoholsorte entwickelt werden würde, die es Menschen erlaubt, sich unbegrenzt lange weg zu beamen und trotzdem keine Abhängigkeit oder Zerfall, Siechtum und Sterben zu verursachen. Das geht wahrscheinlich aus logischen Gründen nicht.
ein denkansatz wäre...wieso kann ich mich nüchtern nicht aushalten...
ZitatGepostet von carus [...]Ich habe nur großen Apetitt auf ein alkoholisches Getränk, das muss man schon sagen. Es würde mir gut schmecken.
Nun, carus, wenn das so ist, dann trink so viel davon, wie Du nur willst. Ich habe in den mehr als zehn Jahren, die ich jetzt alkoholfrei lebe, noch keinen Alkoholiker getroffen, der "noch Appetit auf ein alkoholisches Getränk" hatte und zufrieden trocken gewesen wäre.
So, wie Du Dich mir hier präsentierst (bewusst oder unbewusst) kokettierst Du mit dem Alkohol, nach wie vor. Er scheint für Dich mental nichts auszustrahlen, was Dich negativ berührt oder abstößt.
Sucht ist nicht rational zu erfassen, sondern Sucht bedient sich meiner Erfahrung nach immer der Gefühlsebene des Suchtkranken.
Wenn für Dich also der Alkohol immer noch so positiv besetzt ist, wie Du hier glauben machen möchtest, dann sauf. Trink, was die Leber hergibt (oder noch einstecken kann). Zur zufriedenen Trockenheit/Abstinenz wirst auch Du dann kommen, wenn Dir der Alkohol nichts mehr "bietet".
Bis dahin: ein Hund, den ich zur Jagd tragen muss, wird wenig Erfolg und Freude daran haben...
ZitatGepostet von grufti "Fakt ist, dass ich aufhören werde mit trinken. bzw. ich habs ja schon. Also dass ich nie wieder was trinke."
Wollen wir wetten, dass du deinen letzten Schluck Alkohol in diesem Leben noch nicht getrunken hast?
hm ...
Du bist Dir da ziemlich sicher, das macht mich wieder herum unsicher. Hallo grufti.
Bis wann müsste ich denn die Wette durchhalten, um hinreichend zu beweisen, dass ich sie gewonnen habe? Das Lebensende scheidet ja aus. Und zu welchem Einsatz?
ZitatGepostet von tommie Was machst du jetzt während der vielen Zeit, die du eigentlich mit Alkohol und wegbeamen verbringen würdest?
tommie
Hallo tommie. Danke für die Frage.
Ich habe mir Arbeit mit nach Hause gekommen. Damit mir nicht so langweilig ist. Ich bin auch ziellos herum gefahren, zu Stellen, an denen ich früher mal war. Ich bin Abends ständig unruhig und kann mich nicht konzentrieren.
ZitatGepostet von carus [...]Ich habe nur großen Apetitt auf ein alkoholisches Getränk, das muss man schon sagen. Es würde mir gut schmecken.
Nun, carus, wenn das so ist, dann trink so viel davon, wie Du nur willst. Ich habe in den mehr als zehn Jahren, die ich jetzt alkoholfrei lebe, noch keinen Alkoholiker getroffen, der "noch Appetit auf ein alkoholisches Getränk" hatte [b]und zufrieden trocken gewesen wäre.
Das glaube ich Dir nicht. Du stellst es aus rhetorischen Gründen als absulut dar. Vermutlich weißt Du aber, dass es so nicht stimmt. Menschen sind auch hinsichtlich vieler anderer Dinge oft mit gegensätzlichen, einander ausschließenden Ansichten zufrieden. Die liebende Partnerin, die unzufrieden ist. Der schlecht bezahlte Mitarbeiter, der zufrieden mit seiner Arbeitsaufgabe ist. Der unglückliche Borderliner, der sich über das freut, was er anrichtet. Solche Dinge gibt es oft.
ZitatGepostet von Logo So, wie Du Dich mir hier präsentierst (bewusst oder unbewusst) kokettierst Du mit dem Alkohol, nach wie vor. Er scheint für Dich mental nichts auszustrahlen, was Dich negativ berührt oder abstößt.
Es ist aber meine Wahrheit.
ZitatGepostet von Logo Sucht ist nicht rational zu erfassen, sondern Sucht bedient sich meiner Erfahrung nach immer der Gefühlsebene des Suchtkranken.
Wenn für Dich also der Alkohol immer noch so positiv besetzt ist, wie Du hier glauben machen möchtest, dann sauf. Trink, was die Leber hergibt (oder noch einstecken kann). Zur zufriedenen Trockenheit/Abstinenz wirst auch Du dann kommen, wenn Dir der Alkohol nichts mehr "bietet".
Das würde bedeuten, dass jeder so lange weiter machen muss bis er zerfällt oder schwerstkrank ist. Ich glaube nicht, dass es zwangsläufig so sein muss, nur weil es bei denen meisten so ist, die Du kennst. Die Menschen sind vielfältig, es gibt viele unterschiedliche Entwürfe.
Ich schätze, dass es recht viele Alkoholiker gibt, die so sind wie ich. Denen Alkohol noch was gibt und die trotzdem aufhören wollen. Die kommen möglicherweise nicht hierher, sondern schaffen es auf eine andere Weise; vielleicht indem sie lange mit ihrer Frau reden oder mit ihrem Kumpel. Indem sie sich eine ausreichend lange Zeit fortgesetzt überzeugen und willensstark sind. Sie werden daher nicht von Euch gesehen.
Eure Weise ist, Euch hier gegenseitig zu stabilisieren, wie in einer SHG. Es ist eine gute Methode. Und ich bin sicher, sie hilft nicht nur bei Leuten, denen Alkohol nichts mehr gibt.
Ich kann ja nicht ändern, dass ich Lust drauf habe. Ich sage es einfach nur offen. Aber nicht um hören zu wollen, dass ich weiter trinken soll, um dann in die SHG zu passen. Ich schreibe hier, weil ich mich selbst lesen will, um mich damit auseinander zu setzen. Ich schreibe nicht, um Deine Ansichten zu bestätigen oder zu widerlegen.
ZitatGepostet von Logo Bis dahin: ein Hund, den ich zur Jagd tragen muss, wird wenig Erfolg und Freude daran haben...
cu, Logo
Du musst mich nicht zur Jagd tragen. Es ist meine Jagd, die ich selbst begonnen habe und bei der ich selbst der Jäger bin.
Du bist Dir da ziemlich sicher, das macht mich wieder herum unsicher. Hallo grufti.
Bis wann müsste ich denn die Wette durchhalten, um hinreichend zu beweisen, dass ich sie gewonnen habe? Das Lebensende scheidet ja aus. Und zu welchem Einsatz?"
Da sage ich auch mal hm...
Die Wette war eher rethorisch gemeint, denn wirklich wissen wir erst bei deinem Tod, wer gewonnen hat. Außerdem geht’s mir nicht darum, dir gegenüber recht zu behalten.
Ich selbst habe vor vielen Jahren genau das betrieben, was du zur Zeit machst: ich habe ein ganzes Jahr nichts getrunken. Und geglaubt, ich wäre trocken. Dabei war ich nur „willensstark“ genug. Dann habe ich in einem Zeitraum von nochmal 5 Jahren wieder getrunken, erst ganz moderat, aber später schlimmer als je zuvor.
Dann habe ich eine Therapie gemacht, obwohl ich das früher genau wie du als Psychoscheiß abgetan habe. Übrigens ist bei mir in der Therapie nichts geschehen, was ich nicht selbst zugelassen hätte und es wurde mir auch nur so viel „Hochgeziehe“ zugemutet, wie ich vertragen habe. Alles in allem nichts Dramatisches, aber genug, damit ich heute mit meinem Leben deutlich besser zurechtkomme als vorher. Das meine ich auch ganz allgemein, nicht direkt auf den Alk bezogen. In der Therapie wurde der Begriff „Nachreifung“ für diesen Prozess benutzt, der trifft es ziemlich gut, obwohl es komisch klingt für einen schon lange erwachsenen Menschen. Heute denke ich, warum musste ich bloß erst Alkoholiker werden, um diese Nachreifung zu erfahren??? Hätte ich das schon früher machen dürfen, hätte ich mein Leben deutlich entspannter durchlebt.
Jedenfalls behaupte ich, aus der Erfahrung des einen „Nichts-Trinken“-Jahres und inzwischen knapp 7 trockenen Jahren nach der Therapie kenne ich den Unterschied zwischen beiden „Zuständen“.
Übrigens...
Ein früherer Gruppenleiter unserer „Redegruppe“ (da gehe ich nämlich seit der Therapie hin) hat 16 Jahre nichts getrunken, wurde dann rückfällig, und machte dann eine Therapie. Auch er wird nicht müde zu betonen, was er für ein Trottel war, nicht schon vor 16 Jahren eine Therapie gemacht zu haben.
Zum Thema Redegruppe:
"Das Wort "Redegruppe" liest sich vielleicht für Dich daher so verächtlich, weil Du ahnst, dass ich eigentlich "Labertruppe" schreiben würde, um das zu verharmlosen, was es wirklich ist:..."
Woher willst DU denn wissen, was es wirklich ist???? Du warst doch noch nie da....
Nichtsdestotrotz:
Es ist schonmal sehr gut, dass du zur Zeit nichts trinkst. Damit unterscheidest du dich von den vielen temporären Mitgliedern hier, die ihre Trinkpläne posten, vom kontrolliertem Trinken labern und dann sang- und klanglos wieder verschwinden.
Und ein (jedenfalls in meinen Augen) interessanter Mensch scheinst du auch zu sein. Falls du es noch nicht weißt: Es gibt auch die Rubrik "Saufnix-Treffen". Ich würde mich freuen, wenn du da mal was schreibst, im September im Schwarzwald wär wieder eine Gelegenheit.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
ZitatGepostet von carus Das glaube ich Dir nicht. Du stellst es aus rhetorischen Gründen als absulut dar. Vermutlich weißt Du aber, dass es so nicht stimmt. [...]
Ich stelle das nicht als absolut dar. Ich teile Dir meine eigene Erfahrung mit, die ich aus Gesprächen mit sehr, sehr vielen Alkoholikern im Laufe von mehr als zehn Jahren führen durfte/konnte.
ZitatDas würde bedeuten, dass jeder so lange weiter machen muss bis er zerfällt oder schwerstkrank ist. [...]
Nun, Carus, das ist gar nicht so weit weg von der bitteren Realität und den statistischen Zahlen. Ich will jetzt keine Diskussion über 80/20 oder 95/5, aber Fakt ist: die überwiegende Masse der Alkoholkranken schafft es auch heute nicht, im ersten Anlauf bis zum Lebensende trocken zu werden, und die weit überwiegende Anzahl an Alkoholkranken verstirbt früher als der Bevölkerungsdurchschnitt, und zwar nass und nicht trocken.
ZitatIch schätze, dass es recht viele Alkoholiker gibt, die so sind wie ich. Denen Alkohol noch was gibt und die trotzdem aufhören wollen. Die kommen möglicherweise nicht hierher, sondern schaffen es auf eine andere Weise; vielleicht indem sie lange mit ihrer Frau reden oder mit ihrem Kumpel. Indem sie sich eine ausreichend lange Zeit fortgesetzt überzeugen und willensstark sind. Sie werden daher nicht von Euch gesehen. Eure Weise ist, Euch hier gegenseitig zu stabilisieren, wie in einer SHG. Es ist eine gute Methode. Und ich bin sicher, sie hilft nicht nur bei Leuten, denen Alkohol nichts mehr gibt.
Das "wir" macht mich stutzig. Ich kann nur für mich sprechen. Ich sehe den Alkoholiker, der sich mir gegenüber als Alkoholiker outet. Ich stabilisiere auch nicht bewusst. Wenn sich mein Gegenüber für sich etwas nützliches aus dem Erfahrungsaustausch mitnehmen kann, dass ist das gut, aber es liegt nicht in meiner Macht. Es setzt auf jeden Fall aber voraus, dass sich mein Gegenüber auch mal auf eine Argumentation einlässt um eigene Erfahrungen mit dem Thema zu sammeln, anstatt jede Argumentation als "für mich nicht zutreffend, ich bin anders" abzutun. Eigene Erfahrung zu sammeln heißt aber auch: eigene Taten zu vollbringen, einen anderen Weg auch mal selbst zu gehen - und danach anhand der eigenen Erfahrungen damit zu beurteilen.
Alles Andere ist wie beim Eunuchensex: kennt jede Stellung, hat auf jede Regung einen Kommentar parat, aber noch nie selbst gevögelt.
ZitatIch kann ja nicht ändern, dass ich Lust drauf habe. Ich sage es einfach nur offen. Aber nicht um hören zu wollen, dass ich weiter trinken soll, um dann in die SHG zu passen. Ich schreibe hier, weil ich mich selbst lesen will, um mich damit auseinander zu setzen. Ich schreibe nicht, um Deine Ansichten zu bestätigen oder zu widerlegen.
Mein Kommentar an Dich ist auch nicht der Angriff, als den Du ihn offenbar sehen möchtest, sondern nur meine eigene Erfahrung. Hier kann, will und wird niemand Dein Leben für Dich leben, das musst Du schon selbst. Ich finde es nur bezeichnend, wie vehement Du Dich allem Geschriebenen "zur Wehr setzt". Du bist hier niemand Rechenschaft schuldig. Wenn Du Dich mit Deinem Weg wohl fühlst, warum verteidigst Du ihn dann immer wieder?
ZitatDu musst mich nicht zur Jagd tragen. Es ist meine Jagd, die ich selbst begonnen habe und bei der ich selbst der Jäger bin.
Na, dann "Halali". Pass nur auf, dass Du nicht zum Gejagten Deiner selbst wirst, vor lauter Baum den Wald nicht siehst..
ZitatGepostet von Logo Ich finde es nur bezeichnend, wie vehement Du Dich allem Geschriebenen "zur Wehr setzt". Du bist hier niemand Rechenschaft schuldig. Wenn Du Dich mit Deinem Weg wohl fühlst, warum verteidigst Du ihn dann immer wieder? cu, Logo[/b]
Hallo Logo.
Weil ich mir nicht sicher bin ob es stimmt, was ich denke.
ZitatGepostet von Logo Ich finde es nur bezeichnend, wie vehement Du Dich allem Geschriebenen "zur Wehr setzt". Du bist hier niemand Rechenschaft schuldig. Wenn Du Dich mit Deinem Weg wohl fühlst, warum verteidigst Du ihn dann immer wieder? cu, Logo
Hallo Logo.
Weil ich mir nicht sicher bin ob es stimmt, was ich denke.
Carus[/b]
Tut es nicht, denn Du glaubst immernoch, Deine Sucht mit Disziplin allein in den Griff zu bekommen, ohne an Deinem Leben etwas zu ändern.
Eigentlich hast Du schon alles Antworten bekommen, die Du brauchst
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
ZitatGepostet von Logo Ich finde es nur bezeichnend, wie vehement Du Dich allem Geschriebenen "zur Wehr setzt". Du bist hier niemand Rechenschaft schuldig. Wenn Du Dich mit Deinem Weg wohl fühlst, warum verteidigst Du ihn dann immer wieder? cu, Logo
Hallo Logo.
Weil ich mir nicht sicher bin ob es stimmt, was ich denke.
Carus
Tut es nicht, denn Du glaubst immernoch, Deine Sucht mit Disziplin allein in den Griff zu bekommen, ohne an Deinem Leben etwas zu ändern.
Eigentlich hast Du schon alles Antworten bekommen, die Du brauchst
Dann werde ich jetzt der Trinkpause eine Forumspause nachschieben. Damit ich hiervor nicht auch noch abhängig werde.
ein Bier auf einer Feier (nur um nicht aufzufallen:grins2wird einen Alkoholiker nicht "sofort" umbringen. Ich könnte mir vorstellen, dass ich das hinbekomme........
Aaaaber: Was passiert nach dem einen Bier? Ich persönlich will das 5l Fässchen. Was soll ich denn mit einem Bier? Ok nicht auffallen....nicht dass die anderen denken ich wäre ein Säufer. Vielleicht würde mich das so antriggern, dass ich doch weitertrinke. Vielleicht würde erstmal nix passieren. Dann könnte ich ja bei der nächste Feier wieder eins trinken. Vielleicht auch nur am Wochenende. Und Donnerstag ist ja fast Wochenende.... Und so könnte ich wieder in der Spirale landen. Daher ist mir das "EINE" Bier ein viel zu großes Risiko! Und ganz ehrlich, so gut schmeckt Alkohol nicht als dass es so eine Einschränkung ist auf ihn zu verzichten. Ich habe zum Schluss Wodka getrunken, weil ich eine Flasche leichter an meiner Frau vorbeischmuggeln konnte. Und Wodka schmeckt widerlich. Und darum trinke ich auch keine "Kleinmengen". Mir wäre das viel zu anstrengend!
ein Bier auf einer Feier (nur um nicht aufzufallen:grins2wird einen Alkoholiker nicht "sofort" umbringen. Ich könnte mir vorstellen, dass ich das hinbekomme........
Aaaaber: Was passiert nach dem einen Bier? Ich persönlich will das 5l Fässchen. Was soll ich denn mit einem Bier? Ok nicht auffallen....nicht dass die anderen denken ich wäre ein Säufer. Vielleicht würde mich das so antriggern, dass ich doch weitertrinke. Vielleicht würde erstmal nix passieren. Dann könnte ich ja bei der nächste Feier wieder eins trinken. Vielleicht auch nur am Wochenende. Und Donnerstag ist ja fast Wochenende.... Und so könnte ich wieder in der Spirale landen. Daher ist mir das "EINE" Bier ein viel zu großes Risiko! Und ganz ehrlich, so gut schmeckt Alkohol nicht als dass es so eine Einschränkung ist auf ihn zu verzichten. Ich habe zum Schluss Wodka getrunken, weil ich eine Flasche leichter an meiner Frau vorbeischmuggeln konnte. Und Wodka schmeckt widerlich. Und darum trinke ich auch keine "Kleinmengen". Mir wäre das viel zu anstrengend!