nach fast 2 Jahren melde ich mich hier zurück. Seit 12.12.12 glücklich abstinent.
Aber mal von vorne:
Im April 2012 trat ich also eine stat. Reha an, mein Sohn ging in dieser Zeit zu seiner Patentante. Mir ging es damals sehr schlecht. Ich hatte schwere Depressionen, meine Mutter war an Lungenkrebs erkrankt und ich konnte mich nur halbherzig auf alles einlassen. So brach ich die Thera nach 6 Wochen ab.
Im Juni dann also wieder zuhause und natürlich weiter getrunken, wie gehabt. Ich versuchte so normal wie möglich zu leben. Im August begann ich nach langer Arbeitsunfähigkeit wieder zu arbeiten. Das ging so bis Mitte Oktober, dann kam der 16. Oktober, der Tag, der alles bei mir verändern sollte:
Ich fing schon relativ früh an zu trinken und ich nahm auch Tavor mit dazu. Am späten Nachmittag geriet ich in Streit mit meinem Sohn, der so eskalierte, dass seine Patentante ihn abgeholt hat. Als ich dann allein war (hatte mächtig Bier und Tavor intus) wollte ich noch 2 Bier und Zigaretten und stieg ins Auto. Ab da weiß ich kaum mehr was. Auf dem Rückweg von der Tankstelle hatte ich also einen gescheiten Verkehrsunfall. Nach Zeugenaussagen muss ich mit Karacho und Gehupe durch den Ort gefahren sein, wollte re. abbiegen, fuhr aber halbrechts in ein Grundstück - gegen einen Gartenzaun, einen Wegweiser und einen Verteilerkasten von der Telekom. Ich weiß von allem nur Bruchstücke. Es folgte: Polizei, Rettungswagen, Zwangseinweisung in die Psychiatrie. Ich hatte 2,2 Promille. Zum Glück ist niemandem etwas passiert, ich hatte auch keine Verletzungen, es gab nur den Sachschaden.
Nun, ich wurde also richterlich untergebracht, entgiftet und durfte nach 6 Wochen wieder nach hause. Jetzt gings mir erst so richtig schlecht. Ich war in ein tiefes Loch gestürzt, hatte keinen FS mehr, wusste also nicht mehr wie es weitergehen sollte und trank wieder. So ging es ein paar Wochen, bis ich am 11.12. wieder in der Klinik anrief. Am nächsten Tag ging ich wieder stationär. Ich entgiftete, wurde wegen meinen Depressionen neu mit Medis eingestellt und kam Anfang Feb. nach Hause. Meine Mutter verstarb am 29.12.
Ich war recht stabil und blieb abstinent. Ich ging sofort zur Suchtberatung und lies mich beraten und entschied mich letztlich für eine amb. Therapie. Im März dann fingen die Motivationsgruppen an und seit 15. Mai mache ich nun die Reha.
Und das unfassbare ist geschehen. Mir geht es saugut ohne Alkohol. Ich habe 12 kg abgenommen, arbeite wieder und bin sehr zufrieden mit meinem Leben. Nächstes Jahr plane ich meinen Führerschein neu zu beantragen, dann MPU usw.
Ich habe mich so zum positiven verändert, seit es keinen Alk mehr in meinem Leben gibt
Die Thera geht auf jeden Fall bis Nov, dann sehen wir weiter. Meine Überzeugung ist es, nie wieder Alk zu trinken. Ich will nie mehr was mit dem Teufelszeug zu tun haben.
Meine Abstinenz ist stabil, ich habe keinen Suchtdruck, noch verschwende ich einen Gedanken an meinen Feind. Mir geht es so gut, wie noch nie zuvor in meinen Leben.
So, jetzt hab ich ganz schön viel geschrieben. Daher stopp ich hier mal und wünsche euch allen einen schönen, wenn auch verregneten Mittwoch.
Da sagst du was! Deine Geschichte ist ja wirklich heftig, und da kann man drum rum reden wie man will, nicht jede(r) kriegt da noch die Kurve, bevor es endgültig zu spät ist.
Aber es gibt sie, diese "Spontanheilungen". Ich kenne inzwischen einige solche Fälle, und das macht hoffentlich anderen Mut, niemals aufzugeben.
Da kannst du stolz auf dich sein!
Und weil du sicher weißt, dass "Spontanheilung" den Punkt in unserem Fall nicht ganz trifft, wirst du dir sicher nach der Therapie brav eine SHG suchen und dort bis zu deinem hoffentlich noch fernen Tode hingehen und nie vergessen, wie beschissen es dir mal ging und wo du nie wieder hin willst.
Ich mach das inzwischen 7 Jahre so und es funktioniert immer noch.
Alles Gute!
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
Noch nicht. Ist aber auf jeden Fall geplant. Ohne Fahrzeug komm ich ganz schlecht in die nächste Stadt, in der die SHG stattfinden. Ich werde mich aber auf jeden Fall spätestens nach der Thera drum kümmern.
ZitatUnd weil du sicher weißt, dass "Spontanheilung" den Punkt in unserem Fall nicht ganz trifft, wirst du dir sicher nach der Therapie brav eine SHG suchen und dort bis zu deinem hoffentlich noch fernen Tode hingehen und nie vergessen, wie beschissen es dir mal ging und wo du nie wieder hin willst.
Auf jeden Fall
ZitatIch mach das inzwischen 7 Jahre so und es funktioniert immer noch.
Wow, Respekt. Ja, da will ich auch hinkommen. Mir geht es so gut wie noch nie in meinem Leben. Werd auch demnächst ein bisschen drüber schreiben, tut auch sicher meiner Thera gut. Ich will nie mehr dahin kommen, wo ich mal war.
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