Gestern war es mal wieder soweit... Alkohol schmeckt mir nicht. Ich trinke alkoholische Getränke wirklich nur aufgrund ihrer berauschenden Wirkung. So trinke ich wirklich nie zum Genuss wie z.B. das Bierchen beim Grillen oder der Wein beim Abendessen. Generell trinke ich "nur" zum feiern wie z.B. am Wochenende oder im Urlaub. Es gibt auch sehr viele Situationen, in denen getrunken wird und ich überhaupt keinen Druck verspüre mitzutrinken. Letztens hatten wir von unserer Abteilung eine kleine Feier veranstaltet, wo wirklich jeder außer mir getrunken hat. Irgendwie sehe ich in solchen Situationen gar keinen Sinn mich zu berauschen. (Sinn macht es ja eigentlich nie) aber ich habe in solchen Situationen gar kein Verlangen nach Alkohol. so trinke ich z.B. auch nie die paar Bierchen nach dem Fussballtraining oder Spiel mit. Anders war es da wiederum gestern. Ein Mannschaftsabend stand an. Wir haben uns alle nach dem spiel ordentlich die Haube zugeschüttet und sind dann mit 12 Leuten in die Disco gegangen. Hier saufe ich dann komischerweise bis zum Gehtnichtmehr und finde erst ein Ende, wenn wirklich gar nix mehr geht. So war dann gestern die Feier beendet, als ich mich geprügelt habe und mit blutender Nase nach Hause musste. Leider kann ich mich an den Vorfall noch nicht mal erinnern, weil ich zu besoffen war. (Da muss man dann immer die anderen Fragen. Ganz schön peinlich...) Und so läuft das ca. alle 3-4 Wochen (nicht immer ist die Schlägerei das Ende). Wie gesagt, dazwischen habe ich eigentlich gar kein Verlangen nach Alkohol - und schon gar nicht nach Schlägereien oder anderen Ausfällen. Ich bin nüchtern eigentlich ein ganz umgänglicher und vernünftiger Mensch. Schon oft habe ich versucht die Finger ganz vom alkohol zu lassen. aber es will einfach nicht klappen. Was kann ich da tun?
es gibt viele Möglichkeiten. Der beste Weg wäre ein Arztbesuch deines Vertrauens, Therapie, SHG - immer unter der Voraussetzung, dass es dein fester Wille ist, mit dem Alk Schluß zu machen.
Du schreibst von vielen Versuchen, die Finger vom Alk zu lassen - alleine ist es kaum zu schaffen. Ausnahmen gibt es immer, ich habe den Eindruck, dass es dir noch nicht ernst genug damit ist.
Wenn du die vielen Berichte hier liest, wirst du dich in manchen wiederfinden und auch lesen können, wie es zu schaffen ist, den Ausstieg zu meistern.
lG Galini
Wer ein WOFÜR im Leben hat der kann fast jedes WIE ertragen....
Was geht dir dort durch den Kopf wenn du die Disco betrittst ?
Ist dir schon mal irgendwie durch den Kopf gegangen warum du da so in dich hinein schüttest ?
Mich würde das einmal interessieren. Ich habe in meinem letztem Beitrag geschrieben das auch ich so einen Ort ( meine Saufbude ) habe an der ich in bestimmter Situation Saufdruck verspüre.
Bei mir sind es dort dann das NAchdenken über Probleme, das Abfallen von Stress ( dort bin ich meist alleine und es herrscht viel Ruhe ) Dieses abfallen von Stress versuchte ich dann mit dem Fusel noch etwas zu verstärken.
Na klar ;) Ich habe schon oft darüber nachgedacht, warum ich es immer so maßlos übertreibe. Vor ein paar Jahren musste ich mal meinen Führerschein für 17 Monate abgeben, wegen einer Trunkenheitsfahrt. Daraufhin habe ich dann einen MPU-Vorbereitungskurs besucht, wo ich wirklich gern hingegangen bin. Bei dem Vorabgespräch mit der Therapeutin war eine ihrer ersten Fragen, ob ich noch einen Vater hätte. Da musste ich dann erstmal schlucken, da ich wahrhaftig meinen Vater verloren habe als ich 7 Jahre alt war. schon irgendwie komisch. Von da an hatte die gute Frau direkt mein Vertrauen. Ich hab es dann für 7 Monate geschafft nicht mal einen Gedanken an den Alk zu verschwenden. Doch irgendwann kam dann der alljährliche Skiurlaub... Ca. 2 Jahre danach habe ich dann nochmal versucht Alkfrei zu leben und habe dann mehrere Wochen jeweils für eine Stunde pro Woche bei einer Psychologin, die bei meiner Mutter arbeitet, gesprochen. Sie meinte, ich sollte mir mal überlegen, ob ich vielleicht einfach auf der Suche nach der Sensation wäre, da sie das Gefühl hatte als ob ständig irgendwas außergewöhnliches passieren müsste, wenn ich mich betrinke. Sensationseeking hat sie es genannt. Kann man ja mal googeln^^ Generell kann ich sagen, dass ich den Saufdruck eigentlich nur verspüre, wenn ich sowieso schon euphorisch bin. Was ich aber genau fühle, wenn ich in eine Disco oder ähnliches komme, kann ich aber ehrlich gesagt nicht wirklich beschreiben. Vielleicht will ich auch einfach nur im Mittelpunkt stehen. In vertrauten Umgebungen fällt mir das nämlich eigentlich sehr einfach. Beim Feiern denke ich vielleicht, dass ich das nur mit dem Alk schaffe. Ehrlich gesagt, habe ich schon darüber nachgedacht eine Selbsthilfegruppe zu besuchen, da mir das ja bei dem MPU-Vorbereitungskurs auch sehr gut getan hat. (Das kann man denke ich vergleichen). Aber die Tatsache, dass der Alkohol nicht mein täglicher Begleiter ist, sondern mir "nur" alle paar Wochen übel zuspielt, lässt mich dann manchmal denken, dass es ja gar nicht so schlimm ist. Vorallem dann, wenn der letzte Suff mal wieder eine Weile zurückliegt, denke ich so.
Zitat von Juliano im Beitrag #4Aber die Tatsache, dass der Alkohol nicht mein täglicher Begleiter ist, sondern mir "nur" alle paar Wochen übel zuspielt, lässt mich dann manchmal denken, dass es ja gar nicht so schlimm ist. Vorallem dann, wenn der letzte Suff mal wieder eine Weile zurückliegt, denke ich so.
Hallo juliano,
wenn ich deinen Beitrag so lese, scheint es so, als müsstest du ein paar Extrarunden drehen.
Wenn doch alles nicht so schlimm ist, warum belastet du dich mit Forumsbeiträgen hier?
Hallo Yulia, hier schreibt jemand offen seine Gedanken , auch seine Zweifel..... ich frage mich immer öfter hier in diesem Forum, darf man hier offen seine Gedanken mitteilen ..... ohne das irgendjemand wieder seine hellseherischen Fähigkeiten spielen läßt,indem er schon voraussieht das er nicht so weit ist. Die Gedankenwelt ist oft schnelllebig und wenn man erst denkt ......ich kann nicht mehr,kann es durchaus sein das man sich gedanklich Hoffnungen macht das es doch gar nicht so schlimm sein. Ich frag mich was will dieses Forum hier? Will es den einzelnen ernst nehmen mit seinen Gedanken? Und dazu können Zweifel,Ängste,Unsicherheit,Sicherheit,Freude und vieles mehr gehören. Wie sollen Neuankömmlinge schreiben ohne das man ihren Wunsch von dem Alkohol loszukommen glaubt. Ich glaube das jeder der hier schreibt,weiß das er oder sie ein Problem mit dem Alkohol hat. Und manche klammern sich vielleicht auch noch an den Strohhalm das es doch nicht so schlimm ist.
In dem von dir zitierten Satz lese ich.........."lässt mich manchmal denken"............ Ist es nicht oft so im Leben das man was in Frage stellt,Zweifel hat? Es sind Gedanken...........Gedanken entstehen oft von allein.....sie sind manchmal da. Sie können sich täglich manchmal auch stündlich ändern.
Ich sehe es positiv wenn jemand auch seine Zweifel mitteilt. Es sind ehrliche Gedanken......es zeigt auch wie sehr es beschäftigt. Es zeigt mir nicht das jemand Extrarunden drehen muß.Vielleicht tut er/sie es.
Aber das Forum zeigt ja auch das Leute die hier schreiben ...... Ich bin trocken und alles ist so toll . Sie schwärmen von ihrem trockenen Leben und sie stehen voll dahinter. Und alle sind begeistert ( mit Recht auch ) . Aber wie man hier oft sieht können auch sie einen Rückfall haben.
Ich finde es wichtig in einem Forum wie diesem hier ,das jeder auch seine Zweifel mitteilen kann, ohne ihm durch die Blume zu fragen warum er hier schreibt. Schreiben hilft oft Gedanken zu ordnen ,vielleicht auch sie zu hinterfragen.
Solche Antworten wie deine finde ich eher hinderlich das sich hier jemand öffnet. Besonders wenn jemand seine Zweifel mitteilt.
LG Ilo
Der Tag strahlt in den schönsten Farben, es duftet nach Leben, und die Luft schmeckt nach Glück.
ich kann deine gedanken nachvollziehen. dir ist es wichtig niemanden zu entmutigen und jeden der sich glaubt zu öffnen, mit hoffnung zu belohnen.
aber ist das tatsächlich für die betroffenen so hilfreich? wenn solche ausagen kommmen wie...
zitat juliano:
Aber die Tatsache, dass der Alkohol nicht mein täglicher Begleiter ist, sondern mir "nur" alle paar Wochen übel zuspielt, lässt mich dann manchmal denken, dass es ja gar nicht so schlimm ist. Vor allem dann, wenn der letzte Suff mal wieder eine Weile zurückliegt, denke ich so
... läßt mich dann wieder ganz bei yulia sein. denn da hab ich auch den eindruck das juliano sich der tragweite seines problemes garnicht bewußt ist oder es sich selber noch schön-redet.
da hilft eine ehrlich gemeinte provokante frage aufgrund eines berechtigten zweifels, nach einer persönlichen einschätzung meiner meinung nach aber besser sich der situation klar zu werden.
immer der mist mit den "hellseher qualitäten" wenn einer nicht allgemein gefällig seine einschätzung sagt.... gild das freie schreiben von gedanken die einem durch den kopf gehen und beschäftigen denn nur für frischlinge?
zitat ilo:
Ich sehe es positiv wenn jemand auch seine Zweifel mitteilt. Es sind ehrliche Gedanken......es zeigt auch wie sehr es beschäftigt. Es zeigt mir nicht das jemand Extrarunden drehen muß.Vielleicht tut er/sie es
stimmt. und was spricht dagegen diesen ehrlichen gedanken und zweifel wenn sie in die falsche richtung gehen ...
(wie beim zitat von juliano)
... gleich von anfang anzuzweifeln das dort tatsächlich ein ausstieg erfolgen wird, wenn der gesuchte strohalm doch eigendlich der ist .... das alles noch garnicht sooo dramatisch wäre?
meine erfahrung mit frischlingen ist, daß jeder der sich durch so eine provokation abschrecken läßt sowieso bald wieder weg ist, auch mit noch so viel streicheleinheitenund verständniss. aber, einer der dadurch ins nachdenken kommt wenn er sich "verteiligt" hat eine chance dadurch realitäten besser einschätzen zu können und ihm kann klarer weden wo er eigendlich ungeschönt tatsächlich schon steht.
ich finde eigendlich immer das überschwängliche begrüßungen und ermutigungen einen frischling viel viel weniger ernst nehmen, als alle die seine beweggründe zu schreiben ungeschönt hinterfragen.
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--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Ich denke,, es ist auch ein kompliziertes Problem.
Du könntest Dich als Quartalstrinker bezeichnen, der alle 4 Wochen/3 Monate -wie auch immer getaktet- ein besonderes,starkes Ventil braucht,um die "unverbrauchten" Endorphine oder Adrenalin zu "verbrennen".
Bei Dir Juliano löst dann eben eine Unmenge Alkohol diesen Stau in Dir und es kommt zu diesen "Saufattacken".Es sei dahingestellt, ob über Jahre hinweg praktiziert,dieses sich nicht schon als ein Mechanismus entwickelt hat.
Diese Suche nach dem größtmöglichen, unvergleichbarem Kick, den Du Dir nüchtern zu geben,niemals gestatten würdest.
Insofern müsstest Du einmal versuchen herauszufinden, ob Deine "Termine" nicht unbewußt von Dir gesteuert werden. Z.B., regelmässiges Treffen mit Kumpels in der Disco, oder der Jahres-Urlaub,den man ja auch in 3 Etappen nehmen kann. Jedesmal endet so eine Nummer dann in den von Dir beschriebenen ,mit Kontrollverlust endenden, Saufgelagen mit unangenehmen Folgen. Ich denke, eine regelmässig betriebene Sportart könnte den gleichen Effekt haben, nur dass das Adrenalin und/oder Endorphine zeitnah verbraucht werden und sich somit eine Besserung erzielen lässt, so dass Du nicht den Alk letztendlich nicht mehr brauchst. War nur eine Idee von mir.
Es können natürlich auch andere Faktoren in Deinem Leben dazu beitragen, dass Du regelmässig -auch mit längeren Pausen dazwischen,oder kürzeren- ein Ventil brauchst. Von Familie oder Lebenspartnerin habe ich nichts gesehen oder überlesen. Ich weiss von mir, dass ich in meiner ersten Ehe immer dafür sorgte, dass entweder meine Frau Urlaub nahm oder ich.Jemand musste sich ja um unsere Wohnung in Spanien kümmern.Jedesmal war ich vom Tag an,als ich allein war, stockbesoffen, immer die Angst im Nacken, wenn sie wiederkam, durfte man mir nichts mehr anmerken.Ich soff dann in kurzer Zeit soviel, dass ich meistens zum Arzt oder schlimmer,in die Entgiftung musste. Ich weiss, dass ich es ohne diese "Ventil" kaum ausgehalten hätte.Wir konnten nicht reden, ich konnte damals nicht reden.Unsere Beziehung hatte nur eine Sprache, die meiner Frau.
Es ist sehr schwer, einen sog. Quartalstrinker oder wie immer Du Dich bezeichnen möchtest, zu heilen, weil Du weder Entzugssymptome hast, noch Dich anders auffällig veränderst. Nach 2 Wochen ist der letzte Zug verdaut, was sollte man also noch in einer Klinik erzählen, dass man vor einiger Zeit einen Totalausfall hatte??
Ich weiss, dass dieses Problem in Suchteinrichtungen bekannt ist und dort genauso eine Entgiftung vorgeschlagen wird, auch wenn der letzte "Zug" länger zurückliegt. Es geht nicht nur um den körperlichen Entzug, den schafft so ziemlich jeder in der Klinik in 3-10 Tagen.Je nachdem.
Es geht auch immer und hauptsächlich darum den Kopf zu entgiften von der Überzeugung, um sich mal gehen lassen zu können,gäbe es nur den Vollrausch,enthemmt, entblößt,so sein können,wie man sonst nie sein darf oder sich nicht traut.
D.h., zum einen herausfinden, warum und wozu Mensch den Alkohol "mißbraucht/benutzt". Zum Anderen mit dem Patienten herauszufinden, ob nicht noch andere psychische Faktoren vorhanden sind.
Viele Menschen "fressen" ihre Sorgen jahrzehntelang in sich hinein, weil sie Niemanden damit belästigen wollen, oder gestatten es sich niemals wütend zu sein und es auch zu zeigen. Meistens wird die Entzugsklinik darauf hinarbeiten, dass der Patient selbst die Notwendigkeit einer Therapie erkennt und mit ihm zusammen alles Weitere veranlassen.Das ist der günstige Verlauf.
Vielleicht liegt es an dem,dass Du Dich zu wenig beachtet fühlst und wenn Du betrunken,lässt den ganzen Stall an Säuen raus, weil Du Dich nüchtern einfach nicht traust.
Die Idee mit der SHG ist sehr gut.Ich bin sicher ,Dein Problem ist dort kein Unbekanntes.
Und den Gang zur Beratungsstelle würde ich auch empfehlen.
Es ist meistens/immer ein akutes Problem-auch wenn es in Abständen auftritt, hat es doch bei Dir schon eine gewisse Regelmäßigkeit.Und die Abstände werden mit den Jahren wahrscheinlich kürzer werden.
Hast Du Familie oder Partnerin,Kinder? Diese sind meistens Mitbetroffene.
Und um sich einen Kick zu verschaffen, solche folgenschweren Durchdrehnummern abzuziehen, schafft auch nicht gerade Freundschaften und Sympatien,oder?
Also, mach wat.Du bist schon auf dem richtigen Weg, Dich hier zu melden. Und Du hast die allerbesten Chancen aus dieser Tretmühle auszusteigen und Deine Kicks auch nüchtern zu bekommen.
Niemand aus Deinem Umfeld wird es Dir übelnehmen, wenn Du bei Disco und Feierei nicht der Letzte Mann bist
LG Peter
_______________________________________________ Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich.... C.Adenauer
Zitat von Juliano im Beitrag #4Aber die Tatsache, dass der Alkohol nicht mein täglicher Begleiter ist, sondern mir "nur" alle paar Wochen übel zuspielt, lässt mich dann manchmal denken, dass es ja gar nicht so schlimm ist. Vorallem dann, wenn der letzte Suff mal wieder eine Weile zurückliegt, denke ich so.
Hallo Juliano,
Du bist dir nicht sicher, ob es jetzt so schlimm bei dir ist. Das ist Ambivalenz, was häufig bei Suchtkranken zu finden ist und es mag durchaus sein, dass du noch ein paar Mal auf die Schnauze fällst. Es kann mit zu deiner Entwicklung gehören und das du dich solche Dinge frägst, ist vollkommen normal.
Schreibe hier weiter im Forum, wenn du magst. Vielleicht schaust du dich auch mal nach einer realen SHG um. Es ist für dich wichtig, dass du Antworten auf deine Fragen findest, und zwar solche die dich auch weiterbringen.
Zitat von yulia im Beitrag #5Wenn doch alles nicht so schlimm ist, warum belastet du dich mit Forumsbeiträgen hier?
@yulia Was soll diese Aussage? Wenn Juliano kein Problembewusstsein hätte, hätte er wohl kaum hier geschrieben. Gerade solche Fragen sind doch wichtig und gerade bei Quartalstrinkern der Dreh- und Angelpunkt.
Im Übrigen gab es Zeiten, da habe ich genauso gedacht. Du wahrscheinlich nicht, aber es gibt immer Menschen, bei denen ist alles ganz anders.
Ich kann den Beiträgen von Juliano bisher auch nicht entnehmen, dass er das Problem mit seinem Trinkverhalten nicht erkennt.Ich unterstelle Juliano einfach mal, dass er sich der Regelmässigkeit und Heftigkeit seiner Saufattacken sehr wohl bewusst ist und nur nicht so ganz weiss, wie er es nun angehen soll. Darum schreibt er hier. Dafür gibt es dieses Forum , um von "Profisäufern" auf seine Bedenken und Fragen Antworten zu bekommen.
Nirgendwo ist zu erkennen, dass er noch einige Runden drehen muss. Nirgendwo ist zu erkennen, dass es ihn belastet,hier über sich zu schreiben.
Es gibt sicher viele Menschen, die sich durch eine solche Fragestellung darin bestärkt sehen, es ist wirklich alles nicht so schlimm, ich kann beruhigt so weitermachen. Recht hat sie, anstatt hier zu schreiben, kann ich besser saufen, das bringt mir mehr Spass- und sich wieder abwenden.
Man sollte nicht vergessen, Juliano ist noch jung.Ich hatte in seinem Alter keine Zweifel mehr, dass ich total abhängig war.
Aber es ist doch zu befürworten, wenn Jemand schon früh anfängt,sich damit auseinanderzusetzen,ob...oder ob nicht abhängig.
Gerade Menschen, die unregelmässig und z.Teil mit langen Trinkpausen saufen ,dann aber gewaltig durchdrehen,haben es besonders schwer aufzuhören, weil es ja "alles nicht so schlimm sein kann".
Ich empfehle mal die Definition des Quartalssäufers auf Wikipedia (oder dergl.) nachzulesen.Diese Stufe des Alkoholismus ist auch im ICD10 extra benannt, soweit ich mich erinnere.
Letztendlich entwickelt sich daraus oft das "Spiegeltrinken" oder der tägliche Mißbrauch.
@Mary
Ich kann an Ilo´s Beitrag nichts Unsachliches feststellen, dass Dir gleich wieder die Feder glüht und Du "regulierend" Deinen wenig massgeblichen Senf dazugeben müsstest. Es gibt provokante Fragen, die den Gefragten veranlassen können, über seine Sichtweise nachzudenken. Aber um eine solche handelt es sich wohl kaum bei Yulia`s Beitrag.
Mir würde so eine Frage suggerieren, dass das, was ich bisher über mich geschrieben habe, falsch verstanden wurde,uninteressant für dieses Forum ist-und mich wahrscheinlich zurückziehen. Auf jeden Fall empfinde ich Eure beiden Beiträge als wenig konstruktiv und die Belange des "jungen" Mannes als wenig beachtend.
Das läßt doch die Frage aufkommen, ob hier nur die ernst genommen werden können, die sich ihrer Abhängigkeit bewusst sind.
LG
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dein Beitrag hat an meiner Meinung nichts geändert.
Ja du hast Recht ,mir ist es wichtig niemanden zu entmutigen ! Das würde ich auch nicht wenn jemand ,mal etwas überspitzt gesagt,selbst nach seinem 50. Rückfall, tun. Soll ich dann sagen........du brauchst es nicht weiter versuchen, weil du schaffst es sowieso nicht, du willst sowieso nicht aufhören zu trinken? Was bringt das? Außerdem würde ich es auch nicht tun,weil ich weiß wie schwierig das ist mit dem aufhören, auch wenn man es im Inneren möchte. Ich kenne das auch von mir. Dieses immer wieder versuchen aufzuhören,weils mir zum Schluß nicht mehr gut ging damit. Dieses immer wieder anfangen,weil man nüchtern glaubte die Welt nicht ertragen zu können. Ich konnte es am Anfang kaum glauben das ich Alkoholikerin bin...........Ich doch nicht! Aber dennoch war es mir klar.Meine Entzugserscheinungen haben es mir klar aufgezeigt. Und obwohl ich das Trinken nicht mehr ertragen konnte,konnte ich es mir nicht vorstellen nie mehr zu trinken. Weil ich nicht wußte wie ich diese Lücke füllen kann.Ich wußte nicht wie ich mich ohne zu trinken aushalten kann. Dennoch ist es mir gelungen,dank SB und LZT.Aber es war schwer. Ich bin nun 2 Jahre und ca 8 Monate trocken und ich kann dir sagen ,ich weiß ich bin noch nicht über den Berg.
An einer Stelle hast du meinen Beitrag falsch gelesen oder falsch interpretiert. Ich habe nicht geschrieben das es mir wichtig ist jemanden mit Hoffnung zu belohnen .Da solltest du nochmal nachlesen.
Aber wenn du dich fragst warum sollte das für die Betroffenen so hilfreich sein,könnte man denken du bist vom Gegenteil überzeugt, und das Gegenteil wäre in diesem Fall jemanden die Hoffnung zu nehmen.
Und ich glaube nun mal nicht das jemand der sich mit seinen Gedanken ,Zweifel hier ins Forum stellt ,dies tut weil er denkt er hätte kein Problem. Warum sollte es also hilfreich sein jemanden zu sagen ,der so mutig ist hier auch seine Zweifel mitzuteilen ...... werd dir erst mal klar was du willst und wenn du weißt wie es geht ,ja dann meld dich wieder?
Natürlich gilt das freie Schreiben für jeden . Juliano hat aber seine eigenen Gedanken mitgeteilt auch seine Zweifel. Ja und vielleicht ist er sich der Tragweite nicht bewußt,aber er fängt an sich damit zu beschäftigen, da sind Zweifel normal,das glaube ich jedenfalls. Newlife hat da auch was gutes zu geschrieben.
Du weißt doch das Alkoholismus eine sehr komplexe Krankheit ist ,deswegen verstehe ich deinen Beitrag nicht. Können Alkoholiker deiner Meinung nach nur mit Provokation in die Trockenheit geschoben werden ? Ich finde eine Kommunikation sinnvoller wenn man denjenigen ernst nimmt , wirklich hört was er sagt und ihm versucht seine Zweifel zu nehmen. Auf respektvolle Art der Person gegenüber...........und da gehört meiner Meinung nach nichts abwertendes hinnein . Um nochmal auf das freie Schreiben zurückzukommen ........natürlich für jeden, aber man kann glaub ich erwarten ,das es mit Respekt der Person gegenüber,die hier Hilfe und Lösungen sucht,geschieht. Und der fehlt mir bei Yulias Beitrag.
LG Ilo
Der Tag strahlt in den schönsten Farben, es duftet nach Leben, und die Luft schmeckt nach Glück.
Hallo Juliano , sorry wollte hier nicht deinen Thread sprengen.Ich mußte mir nur mal kurz Luft machen. Was ist mit deiner Idee mit der Selbsthilfegruppe? Hast du schon eine ins Auge gefasst? Ich würde dir auch zu einem Gespräch mit der SB raten.Da kannst du auch gut deine beschriebenen Zweifel ansprechen. Meistens sitzen dort sehr kompetente Leute. Bei mir war es jedenfalls so.Hat mir sehr geholfen in Bezug auf meine nächsten Schritte. Würd mich freuen wieder von dir zu hören was du dir überlegt hast.
LG Ilo
Der Tag strahlt in den schönsten Farben, es duftet nach Leben, und die Luft schmeckt nach Glück.
Auch wenn es anders gemeint aar: Ich finde es eine wunderbare Formulierung:" Jemanden mit Hoffnung zu belohnen". Meiner Meinung nach geht es auch in einem Forum genau darum. Das hat mit Schönreden nichts zu tun. Ohne die Hoffnung, es wird anders / besser werden, funktioniert es nicht. Warum auch ? Von daher, wie gesagt, ich finde das richtig schön.
das hier ist ein Forum, in dem jeder seine Meinung kund tun kann, solange er sich an die Forenregeln hält. Ich kann nicht verstehen, warum nach diesem Beitrag:
"Hallo juliano,
wenn ich deinen Beitrag so lese, scheint es so, als müsstest du ein paar Extrarunden drehen.
Wenn doch alles nicht so schlimm ist, warum belastet du dich mit Forumsbeiträgen hier?
yulia"
ein Streit aufkommt...
"ich frage mich immer öfter hier in diesem Forum, darf man hier offen seine Gedanken mitteilen ....."
Natürlich darf man! Und die Yulia darf finden, dass der Juliano noch ein paar Extrarunden drehen wird. Und die Ilo darf diese Meinung falsch finden. Und ich darf es schade finden, dass immer wieder angefangen wird zu streiten, nur weil einem die Meinung eines anderen nicht passt.
Das macht doch gerade ein Forum aus, dass die unterschiedlichsten Meinungen vertreten werden und am Juliano ganz alleine liegt es, sich aus den Beiträgen das für ihn Wichtige herauszuziehen.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
Ich sag nochmal kurz was dazu. Ich finde es anmaßend, wenn sich jemand wirklich durchringt und sich traut hier was zu schreiben und dann so einen Satz dahingeknallt bekommt. Es ist denkbar, dass yulia recht hat und Juliano noch ein paar Runden dreht. Wissen tun wirs nicht, aber es ist wohl auch nicht auszuschließen. Das ist aber zunächst einmal zweitrangig. Er beschäftigt sich erst seit kurzem mit seinem Problem und dass er deshalb sozusagen "ausgeladen" wird hier weiterzuschreiben, liest sich so als hätte ich gerade ne Scheisslaune und lass sie einfach mal ab. Ich sollte schon in der Lage sein mit Bedacht und Sensibilität zu schreiben. Gerade für Neue kann das Forum hilfreicher sein, als für uns. Aber bestimmt nicht, wenn man zur Begrüßung nen Arschtritt bekommt.