als erstes moechte ich mich kurz vorstellen. Ich bin 42J alt, Alkoholiker und habe am 23.03. diesen Jahres mein letztes Bier getrunken. Der regelmaessige Konsum hat bei mir 1998 angefangen. Ich habe mich relativ schnell zum Pegeltrinker entwickelt. Nach dem Aufstehen statt Kaffee erstmal bis zu 2 liter Bier. Nur, um zu funktionieren. Ab dem spaeten Nachmittag gab es nur noch alk. freie Getraenke. Bis zum naechsten Morgen. Ich habe es 4 oder 5 mal geschafft, mich fuer 3 bis 6 Monate selbst trocken zu legen. Jedes mal ohne koerperliche Entzugserscheinungen.( Gluek gehabt) Dann kam diese magische Grenze und mit ihr diese verdammte Selbstsicherheit. Komm, eins geht, das kannst du doch kontrollieren. Pfeifendeckel, es hat mich ganz schnell kontrolliert. Das letzte mal hatte ich nochmal das gleiche Glueck. Nicht mal das kleinste Zittern. Deswegen habe ich mir die Entgiftung alleine zugetraut. Wenn ich das Flattern angefangen haette, waere ich gleich beim Doc aufgeschlagen. Ende Mai bin ich auf den Trichter gekommen, mir endlich mal Hilfe zu suchen. Seit Juni bin ich einmal woechentlich bei der Drogenberatung in der Motivationsgruppe als Vorbereitung zur Therapie. Ich WILL diesen Sch... NICHT mehr. Das ist meine Geschichte in Kurzfassung. Ich werde spaeter mehr ins Detail gehen, wenn ich etwas mehr Vertrauen gefasst habe.
Bis dahin
euer Nighthawkll
Ich lebe froehlich und vergnuegt, bis der Arsch im Grabe liegt.
Meine Trinkmengen waren ganz andere, darum einige ernstgemeinte Fragen:
Wie konntest Du solange mit dieser Alkmenge klarkommen?
War nicht irgendwann der Wunsch da, mehr zu trinken,um.....ja, um was zu haben? Was hat es Dir gegeben, morgens zu trinken?Brauchtest Du das, um den Tag zu überstehen, die Arbeit oder ...und hattest Du nicht immer eine Fahne?
Wäre es nicht einfacher gewesen, anstatt Bier ,morgens ne Tablette zu nehmen? Ich habe es nie verstanden, dass Pegeltrinker es schaffen, jahrelang immer mit der gleichen Menge Alk auskommen können.
Darum würde es mich schon mal interessieren, was Dich davon abgehalten hat, mehr zu trinken.
LG Peter
_______________________________________________ Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich.... C.Adenauer
Ich habe nach dem aufstehen den Alk gebraucht um zu funktionieren. Wenn der Pegel stimmte, fuehlte ich mich gut. Probleme, wie Arbeitslosigkeit und andere Sorgen wurden so schoen leicht. Die rosarote Brille eben. Auf eine Fahne wurde ich eigentlich nie angesprochen, bin ja auch nicht getorkelt, hab nicht gelallt und hab mich auch sonst "normal" verhalten. Den Pegel hab ich dann den ganzen Tag gehalten. Das heisst, in ca. 10 Stunde hab ich mir ungefaehr 5 l. Bier in den Hals geschuettet. So ab 17 bis 18 Uhr hat das Zeug dann nicht mehr geschmeckt. Dann hab ich meistens Saefte getrunken. Nein, es kam nie der Wunsch mehr zu trinken. Ich wollte mich nur bis zu einem bestimmten Punkt betaeuben, nicht komplett abschiessen. Naja, ist Bier nicht einfacher zu besorgen als Tabletten? Ersteres gibt es doch an jeder Ecke.
Ich hoffe, ich konnte Dir deine Fragen einigermassen beantworten.
LG Nighthawk
Ich lebe froehlich und vergnuegt, bis der Arsch im Grabe liegt.
Tabletten gibts auch an jeder Ecke, wenn du das Zeug brauchst, aber das nur am Rande.
Da bist du ja sowas wie der typische Delta-Alki nach Jellinek.
Ich kanns auch nicht verstehen, aber es gibt ja verschiedene Formen der Sucht. Ich hab auch nie die Schnauze vollbekommen und bin wie ferngesteuert, wenn ich anfange. Ich habe erst gegen später den ganzen Tag über was genommen wegen dem Entzug. Wäre das nicht so gewesen, würde ich mich vielleicht heute noch nach Feierabend bzw. am WE abschießen.
Trinkmuster können genauso wie die Beweggründe des Saufens völlig verschieden sein. Ich verstehe im Übrigen auch nicht, wie 80% einen gepflegten Umgang damit pflegen können. Ich konnte es noch nie.
Aber: Das alles muss nicht verstanden werden. Ich muss aber wissen, das mir das Zeug nicht bekommt. Deshalb lasse ich es weg.
ich habe hier ewig nicht mehr geschrieben aber mein Passwort klappt noch :-).
Bei 10 großen Bier über den Tag verteilt, hat mir das Bier auch nicht mehr geschmeckt, dass heisst aber noch lange nicht, dass Du ein Pegeltrinker bist bzw. warst ;-)