ich denke am Leben und auch an Feiern teilnehmen ist sehr wichtig für eine zufriedene Abstinenz. Sylvester habe ich das erste mal seit 30 Jahren nüchtern getanzt. War super, hab nicht gedacht, das ich das überhaupt ohne Alk kann. Fritz-Cola war übrigens auch dabei.
Realistische Ziele setzen (bei mir sind es MbF, also Monate bis Führerschein ) motiviert nochmal zusätzlich.
Ich bin jeden Tag mit Zug und Straßenbahn unterwegs, das Elend der Besoffenen und Junkies die mir dort dauernd begegnen mahnt und zeigt mir wo ich wäre, hätte ich nicht aufgehört.
Das größte ist aber, daß ich meine Selbstachtung wieder habe. Ich muß mich nicht mehr schämen, verstecken, kein schlechtes Gewissen haben. Das ist schon ein ganzes Stück Freiheit!
Ich kann auch ohne Alkohol traurig sein. (Simon Borowiak)
zum thema motorrad kann ich nur sagen : mach es , kauf es, am besten gleich !
motorrad fahren ist wie therapie, motorrad putzen ist männer yoga :)
es gibt sie noch die glückseligkeit. jeder sucht und findet sie woanders. ich war in meiner jugend extrem motorfin . rennrad, mofa, mopped. motorrad. das lag natürlich auch daran, dass ich in einem kleinen dorf augewachsen bin. alle hatten irgendwelche karren... eine tolle unbeschwerte zeit. immer war irgendwo was los. treffen, ausfahren oder tunen. dann kam das grosse loch ca 25 jahre ohne bike.
durch den wiedereinstieg habe ich mir auch einen riesen traum erfüllt. und das feeling ist heute wie damals : riesig ! ich ertappe mich regelmässig beim lauten aufjuchzen, wenn ich aus der stadt hinausfahre und die guzzi gepflegt in den drehzahlbegrenzer jage !
sie bebt, sie brüllt, sie reißt an den armen ! yeahh ... momente des glücks , unbezahlbar...
erst einmal wünsche ich euch frohe Ostern gehabt zu haben bzw. den letzten Rest, der bei diesem herrlichen Wetter davon noch vor uns liegt, entsprechend genießen könnt.
Ich möchte euch heute, nachdem ich eine ganze Weile in zahlreichen Threads "rumgewühlt" habe, mitteilen, dass ich für mich an einem Punkt angekommen bin, der mir die Gewissheit gibt das Forum zu verlassen.
Ich bin nun seit 2 Jahren und 8 Monaten trocken und weiß, dass ich dem Forum unendlich viel zu verdanken habe. Aber dennoch ist die Zeit reif, den Thread Story für mich zu schließen und meinen Nick Guidoof hinter mir zu lassen.
Es war eine spannende Zeit, für die ich mich bei euch allen -aktiv oder inaktiv- ganz herzlich bedanken möchte. Und wie gesagt, hat sie mir den entsprechenden Tritt verpasst, den ich brauchte um von dort weg zu kommen, wo ich nie sein wollte.
Ich drücke euch die Daumen, dass euch alll das gelingt was ihr vorhabt.
Vielleicht melde ich mich ja eines Tages unter einem neuen Nick wieder zurück. Aber das weiß ich heute noch nicht :-)
Ich hab dich sehr gerne gelesen und werde hoffentlich beim Stöbern immer nochmal ältere Beiträge von dir entdecken. Genieß dein Leben, pass auf dich auf und bleib sauber!
fand den alten Nick schon immer irgendwie ... doof... ;-)
So ist es richtig: Saufnix-Schwimmflügelchen jetzt `mal wegschmeißen, den flachen gekachelten Nichtschwimmernichttrinkerbereich verlassen und ab ins Tiefe. Blaue. Weite.
Und zum Motorrad vielleicht auch noch `n Jetski dazu.
Viel Spaß! Susanne
----------------------------------------- Optimismus ist, bei Gewitter auf dem höchsten Berg in einer Kupferrüstung zu stehen und »Scheiß Götter!« zu rufen. (Terry Pratchett)
Doch, doch! Und ob! Jedoch: Von Zeit zu Zeit seh' ich den Alten gern, Und hüte mich, mit ihm zu brechen. Es ist gar hübsch von einem großen Nick So menschlich mit Susanne selbst zu sprechen.
----------------------------------------- Optimismus ist, bei Gewitter auf dem höchsten Berg in einer Kupferrüstung zu stehen und »Scheiß Götter!« zu rufen. (Terry Pratchett)
Nachdem ich eine Weile ohne Forum auskommen wollte und auch ausgekommen bin, habe ich mir nun die Frage stellen müssen, wie ich euch die coolste, beste und schönste Neuigkeit seit Beginn meiner Abstinenz übermitteln kann!?
Und da ich beim Schreiben so oft erwähnt habe, wie sehr mir die Karre fehlt, ich mich auf den Tag, an dem die neue vor der Tür steht, nicht genug freuen kann, habe ich mich einfach wieder angemeldet, da der Tag nun gekommen ist!
Aber worum geht es konkret? Um dieses schöne Motorrad:
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Ob ich nun alles richtig verlikt habe weiß ich nicht. Im schlimmsten Fall, sind die Fotos aber auch in der Bildergalerie zu sehen. Und auch wenn es am Ende doch etwas länger gedauert hat, freue ich mich gerade wahnsinnig über meine neue Errungenschaft :-)
In der Retrospektive war es allerdings sehr einfach, denn ich musste "nur"
1. Aufhören zu Saufen 2. Den Spaß am Leben wiederentdecken 3. Meinen Trümmerhaufen beseitigen
Beides funktioniert seit dem 07.08.2016 wunderbar und ich fühle mich gut dabei.
Das jetzt aber nur vorab. Ich melde mich in Kürze noch einmal und beschreibe die Reise etwas ausführlicher.
Beste Grüße und einen schönen Abend
Guidi (ex Guidoof)
------------------------------------------- Sei so gut gelaunt, dass negative Menschen keine Lust haben, in Deiner Nähe zu sein.
Zitat von F10 2 im Beitrag #3jo.....GuiDOOF....geiler Nickname...
Selbstwertgefühl chemisch gereinigt mit C2H6O, vorher aber damit gepimpt.
Jetzt gehts ans Bezahlen..Für jedes HIGH gibts ein DOWN. Diese müssen aber erst nach langer Zeit bezahlt werden, schuldig bleiben -sozusagen auf´n Deckel schreiben und stehen lassen - kann der Süchtler die nicht!
Nun rüttelst du ein wenig an den Stäben deines Suchtgefängnis und hoffst, dass dich durch "zuhören" jemand auf Bewährung entlässt. So läuft das aber nicht. Staatsanwalt & Richter und Beisitzer ( Herr Johnny Walker, Jim Beam, die Herren Beck´s, Krombacher und Frl. Bailey´s) werden deinem Antrag nicht statt geben. Bei Sucht gibt´s immer lebenslänglich mit anschliessender Sicherheitsverwahrung. Das ist bei fortgeschrittenem Konsum aber eh nicht so lange, wie die allgemeine Lebenserwartung. also eigentlich garnix los.
Die weltweit agierende Anwaltskanzlei Beratung, Therapie, Selbsthilfe & Partner übernimmt auch - eigentlich- aussichtslose Fälle. Niederlassungen gibts überall. Das Honorar wird auch von anderen übernommen.´Gefordert wird nur deine intensive Mitarbeit, eigene Regeln und Schriftsätze sollte man tunlichst vermeiden und das Mandat - auch bei Zweifeln - nicht anderen überlassen.
Die oben genannten auch als "Richter Gnadenlos" bekannten Herren und Damen fürchten den Einsatz und lassen sich dann auf einen Deal ein..
Bei guter Führung gibt es dann sogar ´ne Belohnung:
Nüchterne Fahrten in die aufgehende Sonne auf ´ner geilen Schüssel, echtes wiederkehrende Selbstbewusstsein, Anerkennung und Leistung im Job, Kritikfähigkeit und Durchsetzungsvermögen. Spass und Interesse an seiner Umwelt, die man in vielen Bereichen neu entdeckt. Körperliche Leistungsfähigkeit, Optimismus, Empathie für andere und wieder sich selbst, Problemlösungansätze die man immer schon durchsetzen wollte, aber nie hinbekommen hat. Verbessertes Standing im gesamten Umfeld und.....
....Dinge von denen du sagen wirst: "Hätte mir das eine(r) vor 2 Jahren gesagt, hätte ich ihn/sie komplett für verrückt erklärt!
Kannst natürlich auch weiter in deinem Selbstmitleid ertrinken, in jedem Drink ist ein Schuss mit drin...
LG Uwe
Ich wusste es damals ja schon....so irgendwie
_____________________________________________________________________________________ Auf MEINEM eigenen Weg kann mich keiner überholen.
@Uwe: Auf jeden Fall war Deine Nachricht von "damals" ein gehöriger Tritt in den Hintern, der hilfreicher kaum hätte sein können, auch wenn ich anfangs noch versucht habe Widerstand zu leisten!
@Tarja: vielen Dank für Deine Rückmeldung und Dein Interesse an meiner "Reise".
Vor vier Jahren, also als ich mich hier abgemeldet habe, war es so, dass ich meinen ursprünglichen Nicknamen Guidoof tatsächlich nicht mehr toll fand und auch ist mir aufgefallen, dass, außer regelmäßigen Grüßen zu Ostern, nicht mehr viel von mir rüberkommt. Ersteres wollte ich ändern, wenngleich ich mal das Gegenteil behauptet habe, da mir dieses Guidoof ja schon in der Schule übergehängt wurde. Zweiteres wurde mir selbst zu langweilig und ich habe angefangen zu überlegen, woran es denn liegen könnte. Und um es kurz zu halten: Ich war einfach nur etwas müde, von der Allgegenwärtig des THEMAS, die Einzug gehalten hatte. Mochte nicht mehr ständig erklären müssen warum ich keinen Alkohol mehr trinken will und auch nicht mehr ständig die Hände in den Himmel heben, wenn ich einen Schritt weitergekommen bin.
ABER zwischendurch habe ich an euch gedacht und mich gefragt, wie es dem einen oder anderen wohl so ergangen ist. Und als das Motorrad dann endlich vor der Tür stand, wollte ich es euch zuerst wissen lassen. Und das nicht nur so nebenbei, sondern auch mit dem ehrlichen Wunsch, meine Freude zu teilen und auf diesem Weg einen Dank an alle zu richten, die ehrlich zu mir waren, mich ermutigt haben und mir mit ihren eigenen Geschichten, bewusst oder unbewusst, einen Weg aufgezeigt haben, auf dem ich nicht mehr ständig umknicke.
Ich weiß das echt zu schätzen!
Okay :-) wenn ich jetzt noch einmal kurz das Motorrad in den Vordergrund stelle, komme ich gar nicht um die Feststellung umher, dass ich auch etwas älter geworden bin. Mit 20 hätte ich noch auf Griffheizung, höheren Windschutz usw. verzichtet und mich vermutlich lustig über diejenigen gemacht, die für so unnötiges Zeug Geld ausgeben. Heute, mit fast 55, finde ich das toll und es hat sich, gerade in der kühleren Anfangszeit, sehr bewährt. Soll jetzt aber nicht heißen, dass von dem Guido von damals nichts mehr übrig geblieben ist, denn auch heute noch liebe ich das Gebelle und das Vibrieren ;-) wenn ich den Motor starte. Naja und dann das Schweben durch die Kurven - Wow!
Leider ist es mir noch nicht gelungen, in die aufgehende Sonne zu fahren, da es zeitlich bislang nicht gepasst hat. Kann aber sagen, dass die untergehende Sonne auch nicht schlecht aussieht, sowie die Planung viel Vorfreude bereitstellt.
Gerade eben habe ich ja schon von Gebell geredet, was mich dazu überleiten lässt, dass ich immer noch stundenlang und gerne spazieren gehe. Allerdings gehe ich nur noch sehr selten -fast nie- alleine meine Runden, sondern werde dabei von einem treuen und lieben Freund begleitet, welcher unsagbar schön ist. Er hat weiches, weiß / braunes Fell, ist sehr pflegeintensiv und kläfft nur sehr selten. Darüber hinaus holt er mich, nach langen und stressigen Arbeitstagen, geduldig auf den Boden zurück. Es ist nur ganz schwer zu beschreiben, wie sehr wir uns freuen, wenn wir uns sehen. Und wie schon gesagt, die Runden mit ihm sind, sowohl morgens als auch abends, Entspannung pur.
Beruflich - naja - lese ich mir gerade sehr interessiert die Ausführungen von Bodhi bzw. die Unterhaltung dazu durch. Ich würde auch gern noch einmal was neues starten, stehe diesbezüglich aber vor einem Fragezeichen. Nicht dass ich den Job noch so nah an mich heranlasse wie früher, aber etwas kürzer ginge schon. Mal abgesehen von der Zeit im Lockdown, in der Reisen grundsätzlich nicht möglich war, bin ich, für meinen Geschmack, immer noch zuviel unterwegs (mein Chef sieht das natürlich anders :-)) Vielleicht ist es aber auch so, dass mir diese Reiserei nie viel gegeben hat. Außer dem Zweck vielleicht, mich mit mir selbst in irgendwelchen Hotelzimmern zu treffen, um "in Ruhe" die Minibar leersaufen zu können. Ich glaube ich verzichte jetzt lieber darauf zu beschreiben, mit welch einer Lautstärke ich die vermeintliche Ruhe durch das singen von Klageliedern durchbrochen habe.
Alles in allem ist der Beruf okay, wenngleich ich ihn nicht noch einmal wählen würde. Nicht nur wegen der Aufgabe an sich, welche ja durchaus auch ihre spannenden Seiten hat, sondern weil ich inzwischen viel mehr über meine Persönlichkeit weiß. Und weil ich heute auch weiß, dass ich meinen Beruf nur gewählt habe, weil er mich abhauen ließ.
Mein Riesenbaby (obwohl einen Kopf kleiner als ich) hat sich toll entwickelt und nach der Schule ein freiwilliges soziales Jahr gestartet, welches sie kürzlich beendet hat. Am 01.08. fängt sie eine Ausbildung an, geht zielsicher durchs Leben und (wenn es höhere Mächte gäbe, würde ich meinen Dank an sie richten) noch nicht einmal habe ich sie betrunken oder zugekifft gesehen, wenn ich sie von einer Party abgeholt habe. Ich will damit nicht sagen, dass sie nicht weiß was Alkohol ist, scheint aber tatsächlich damit umgehen zu können. Es wäre schön, wenn es so bleibt.
Sooo, ich komme jetzt erst einmal zum Schluss für heute, da ich nicht vorhabe ein Buch zu schreiben bzw. mit solch einem langen Text zu kommen, den keiner bis zum Ende liest.
Ich lasse bald wieder von mir hören, denn es gibt noch viel viel mehr zu erzählen, sowohl im positiven als auch negativem Sinn.
Aber egal was es auch war in den letzten vier Jahren, egal ob voll mit übertriebener Euphorie gestopft oder das Ertragen einer Niederlage mit sich bringend:
Ich bin clean und kann wieder Menschen um mich herum ertragen! Vor allem die, die mir sagen dass sie mich lieben.
Und das wiederum ist nur möglich, weil ich mich selbst ertragen kann, weil mein Herz mir erlaubt hat mir selbst für all das zu verzeihen, was ich mir angetan habe.
Tja Uwe, Du hattest und hast Recht: Clean ist cool!
Beste Grüße und bis bald
Guido
------------------------------------------- Sei so gut gelaunt, dass negative Menschen keine Lust haben, in Deiner Nähe zu sein.
Mein Ausstiegsdatum habe ich auf den 08.08.2016 datiert, weil ich an dem Tag einen Schritt gewagt habe, den ich vor kurzer Zeit noch für Absurd gehalten habe.
Ich bin mir sicher, dass ich das packe! Ich würde mich aber freuen, wenn ihr mir weiterhin Glück wünscht.