Ich weiß, der größte Teil von Euch kennt das Gefühl sich in der eigenen Haut verstecken zu wollen. Aber habt ihr dennoch Lust mir ein paar Sekunden mit den Augen "zuzuhören" indem ihr das hier lest?
Ich bin jeden Abend breit, obwohl ich es nicht will. Ich vernachlässige ALLES und kriege es trotzdem geregelt -glaube ich -. Ich habe ein cooles Motorrad, auf das ich mich morgens freue. Abends aber nicht mehr fahren kann, weil ich mich auf dem Heimweg schon im Auto anfange zu betrinken.
Mir geht das so unglaublich auf den Keks, aber mein ganzes Leben, mein ganzes Umfeld besteht nur aus Alkohol und unerfüllbaren Forderungen an mich!
Selbstwertgefühl chemisch gereinigt mit C2H6O, vorher aber damit gepimpt.
Jetzt gehts ans Bezahlen..Für jedes HIGH gibts ein DOWN. Diese müssen aber erst nach langer Zeit bezahlt werden, schuldig bleiben -sozusagen auf´n Deckel schreiben und stehen lassen - kann der Süchtler die nicht!
Nun rüttelst du ein wenig an den Stäben deines Suchtgefängnis und hoffst, dass dich durch "zuhören" jemand auf Bewährung entlässt. So läuft das aber nicht. Staatsanwalt & Richter und Beisitzer ( Herr Johnny Walker, Jim Beam, die Herren Beck´s, Krombacher und Frl. Bailey´s) werden deinem Antrag nicht statt geben. Bei Sucht gibt´s immer lebenslänglich mit anschliessender Sicherheitsverwahrung. Das ist bei fortgeschrittenem Konsum aber eh nicht so lange, wie die allgemeine Lebenserwartung. also eigentlich garnix los.
Die weltweit agierende Anwaltskanzlei Beratung, Therapie, Selbsthilfe & Partner übernimmt auch - eigentlich- aussichtslose Fälle. Niederlassungen gibts überall. Das Honorar wird auch von anderen übernommen.´Gefordert wird nur deine intensive Mitarbeit, eigene Regeln und Schriftsätze sollte man tunlichst vermeiden und das Mandat - auch bei Zweifeln - nicht anderen überlassen.
Die oben genannten auch als "Richter Gnadenlos" bekannten Herren und Damen fürchten den Einsatz und lassen sich dann auf einen Deal ein..
Bei guter Führung gibt es dann sogar ´ne Belohnung:
Nüchterne Fahrten in die aufgehende Sonne auf ´ner geilen Schüssel, echtes wiederkehrende Selbstbewusstsein, Anerkennung und Leistung im Job, Kritikfähigkeit und Durchsetzungsvermögen. Spass und Interesse an seiner Umwelt, die man in vielen Bereichen neu entdeckt. Körperliche Leistungsfähigkeit, Optimismus, Empathie für andere und wieder sich selbst, Problemlösungansätze die man immer schon durchsetzen wollte, aber nie hinbekommen hat. Verbessertes Standing im gesamten Umfeld und.....
....Dinge von denen du sagen wirst: "Hätte mir das eine(r) vor 2 Jahren gesagt, hätte ich ihn/sie komplett für verrückt erklärt!
Kannst natürlich auch weiter in deinem Selbstmitleid ertrinken, in jedem Drink ist ein Schuss mit drin...
LG Uwe
_____________________________________________________________________________________ Auf MEINEM eigenen Weg kann mich keiner überholen.
nach der fulminanten Begrüßung durch den F10 2 bliebt mir gar nicht mehr viel mehr, als dich einfach auch willkommen zu heißen.
Ein bissel mehr als das, was du im ersten Beitrag geschrieben hast, wird dir aber schon noch einfallen müssen, wenn du dauerhaft vom Alkohol wegkommen willst.
Willst du dauerhaft und vollständig vom Alkohol wegkommen?
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
vielen Dank, coole Rede und Dein Schreibstil ist herrlich ironisch und ernsthaft zugleich.
Als ich meine Worte gestern geschrieben habe, war es mir einfach nur ein Bedürfnis mich zu outen und es endlich rauszulassen das ich ein Trinker bin. Ich fühle mich auch gut dabei, denn nun brauche ich es nicht mehr als Last oder ewige Lüge mit mir rumzuschleppen. Ich habe es hier -wo ich mir sicher bin dass es auch Zuhörer gibt- gesagt und vor mir selbst zugegeben.
Ich lese hier schon länger mit und lasse mich immer wieder auf ein Neues von Euch beeindrucken, sodass es mir ein Bedürfnis war nun auch anzufangen über mich zu erzählen ohne dabei mit der Tür ins Haus zu fallen.
Aber sei Dir sicher, dass ich ernsthaft vorhabe mit dem Trinken aufzuhören und auch schon eine -wenn auch noch sehr kleine- Strecke hinter mich gebracht habe. In Selbstmitleid versinke ich dabei nicht, genauso wenig wie ich anfangen würde mich zu Verachten.
Es ist vielmehr so, dass ich auf der einen Seite ziemlich sauer auf mich bin, weil ich es eine gefühlte Ewigkeit nicht raffen wollte. Auf der anderen Seite bin ich endlos traurig, weil so unglaublich viele Jahre herabgefallen und an mir vorbeigezogen sind und ich dadurch wertvolle Zeit verschenkt habe. Aber ich glaube das gibt sich irgendwann und ich denke ja auch oft an schöne Dinge.
Gute Nacht erstmal und an alle die mich so nett begrüßt haben:
Hallo Guidoof, gut, dass du hergefunden hast. Es könnte helfen, erfolgreich mit dem Trinken aufzuhören.
Mein Eindruck beim Lesen deiner Worte ist, dass du jetzt, nachdem du dich durch das Outen entlastest hast, erst mal unbeschwert noch ein bisschen weiter trinken wirst (entschuldige bitte, ist nur mein Eindruck, muss natürlich nicht zutreffen).
Hast du dich eigentlich bewusst als "Trinker" – und nicht als "Alkoholiker" – geoutet? Ich finde, Trinker klingt harmloser. Alkoholiker impliziert gleich das Bild der schweren Krankheit Alkoholismus, ...und so schlimm ist es bei dir doch noch nicht??
Aber natürlich will ich nicht an der Ernsthaftigkeit deines Vorhabens zweifeln.
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
Zitat Friedi "Hast du dich eigentlich bewusst als "Trinker" – und nicht als "Alkoholiker" – geoutet? Ich finde, Trinker klingt harmloser. Alkoholiker impliziert gleich das Bild der schweren Krankheit Alkoholismus, ...und so schlimm ist es bei dir doch noch nicht??"
Muss man denn hier jedem Neuen unterstellen, dass er garnicht aufhören will zu saufen? Er hat sich hier angemeldet und hat hier geschrieben und bestimmt nicht weil ihm grad langweilig war. Den Beitrag von Uwe finde ich super und voll auf den Punkt gebracht.
Vielleicht kann Guidoof noch etwas mehr schreiben wie seine Lebendssituation ist und so weiter.
Ich wollte mich mal wieder melden und verkünden, dass ich seit einer Woche keinen Alkohol mehr angerührt habe.
Ich brauche glaube ich nicht zu erwähnen, dass ich mich dabei besser fühle. Morgens keine Kopfschmerzen, keine Angst vor Kontrollen (wegen Restalkohol) und die letzten beiden Abende bin ich sogar ausgiebig Motorrad gefahren -hat trotz meiner 47 Jahre Spaß gemacht- :-)undich habe die erste Nacht durchgeschlafen. Besser als jeder Vodka......!
Von mir aus kann es so weiter gehen, ich bleibe am Ball!!
Klingt gut, es ist aber gut möglich ( sprech´ aus Erfahrung ) dass Dich in den nächsten Tagen der Suchtdruck besuchen kommt - sei dann schlauer und renn nicht wie fremdgesteuert zum Supermarkt.
Vorschlag - steck´ das gesparte Geld von jeder Flasche in einen Topf für Deinen Zweiradtrip zum Nordcap ... oder kram mal in Deinen Erinnerungen, welch Jugendtraum Du auf die Todo-Liste setzen kannst.