habe die letzte Zeit nur mitgelesen und konnte mich nicht aufraffen zu schreiben. Erstmal freue ich mich sehr dass es dir offensichtlich ganz gut geht.
Bei mir lief es nicht ganz so gut. Bin gerade finanziell an meine Grenzen gestossen weil eines zum anderen kam. Waschmaschine kaputt, Auto kam nicht durch den TÜV usw. Dann wurde noch einer meiner Hunde von einem anderen schwer verletzt und auf der Rechnung der Tierklinik blieb ich auch sitzen da mir der andere Hundehalter einen falschen Namen und eine falsche Telefonnummer genannt hat.
Mit dem Geld wollte ich eigentlich zu meiner Tochter und ihrem Mann fliegen. Mal sehen ob wir das noch hinbekommen.
Trocken geblieben bin ich nach wie vor!!! In meiner Gruppe gab es einige Rückfälle mit teils schwerwiegenden Folgen. Das ist Grund genug nicht mal daran zu denken ob man sich vielleicht ein Trösterli gönnt.
Somit könnte ich eigentlich ganz zufrieden sein, bin es aber nicht. Hoffe dass die Feiertage bald vorbei sind und sich der alte Schwung und Elan wieder einstellt.
Es freut mich sehr das Du etwas schreiben konntest. Bei all dem Scheiß der Dir passiert ist trocken zu bleiben - KLASSE!
Das mit den Rückfällen in der Gruppe gehört wohl dazu. Es freut mich das Du das als abschreckendes Beispiel siehst und Dich nicht triggern lässt. Ich habe ein gutes Gefühl wenn ich Deine Beiträge lese. Da ist schon viel Stabilität für mich zu lesen.
Hab trotz der finanziellen Belastung hoffentlich eine gute Zeit bei Deiner Tochter! Meine Eltern kommen auch von weiter weg angereist und es ist jedes Jahr immer die Frage ob es so klappt und sie rechtzeitig ankommen.
Der Elan kommt sicher wieder - die erste Zeit verläuft wohl wellenförmig.
Hallo zusammen. noch nie seit meiner Abstinenz war das Verlangen etwas zu trinken so gross wie die letzten Stunden. Ich bekam gestern Abend einen Anruf von einer Klinik, dass mein Mann einen schweren Herzinfarkt erlitten hat. Als ich nach 2 Stunden Fahrt dort ankam lag er im Koma. Die Ärzte haben mir gesagt, dass er eine halbe Stunde reanimiert wurde. Das heisst, dass sein Gehirn eine halbe Stunde nicht mit Sauerstoff versorgt wurde. Für so einen Fall hat mein Mann eine Patientenverfügung, die Sch... ist, dass ein Arzt natürlich nicht warten kann bis da irgendwann ein Angehöriger mit der Verfügung auftaucht sondern sofort handeln muss. Jetzt sitz ich da, mit der Vollmacht die ihm extrem wichtig war und ihm nur dann noch was bringt, wenn nochmal ein Notfall eintritt. Ich könnte Rotz und Wasser heulen. Im Moment ist er stabil, die kritische Phase tritt ein, wenn er in 2-3 Tagen aus dem Koma geholt wird. Dann wird sich auch nach und nach zeigen ob und in welchem Ausmass sein Gehirn beschädigt wurde.
Seit 3 Uhr habe ich vergeblich versucht etwas Schlaf zu bekommen. Und ganz ehrlich, wäre da irgendwo eine Flasche Wein oder sonst irgendetwas im Haus gewesen hätte ich sie geleert. Ist doch ganz gut, auf dem Land zu leben, wo man um diese Zeit nichts kaufen kann!!!
Hinzufügen möchte ich noch, dass mein Mann und ich seit längerer Zeit getrennt sind, wir es aber nach viel gestreite und verletzungen geschafft haben einen Freundschaft aufzubauen. Ich bin immer noch fassungslos und entsetzt was da seit gestern über uns hereingebrochen ist. Diesen Baum von einem Mann so hilflos zu sehen.
Jetzt versorge ich mein Vierbeiner und mache mich wieder auf den Weg um meine Tochter abzulösen. Sie hatte eine Anfahrt von 5 Stunden und ist jetzt bei ihrem Papa. Bitte drückt mir die Daumen, dass das irgendwie zu einem guten Ende kommt.
Liebe Brulara, G.s.D. hattest du keinen Alkohol im Haus und wirst dir hoffentlich auch keinen beschaffen. Dich mit Alkohol kurz- oder längerfristig zu betäuben würde ja an dem Geschehenen nichts ändern, aber alles, was du bisher für dich erreicht hast, zerstören. Ich wünsche dir die Kraft, das was jetzt auf dich zukommt, trocken zu bewältigen.
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
Gerade jetzt braucht er dich und du kannst zeigen, was du drauf hast. Das Erlebte ist nicht schön, du kannst aber dadurch auch wachsen. Also zeig mal, was du kannst.
Hallo Brulara, ich kann gut nachempfinden was du durchmachst .Ich hoffe das du weiter die Kraft aufbringst nicht zu trinken . Es würde dir wahrscheinlich die letzte Energie ,die du jetzt für deinen Mann und für dich brauchst,rauben . Wenn du allein bist und es geht dir nicht gut......kannst du vielleicht eine Freundin anrufen ? Oder hier schreiben....vielleicht hilft es ein wenig. Viel Kraft weiterhin und laß von dir hören. LG Ilo
Der Tag strahlt in den schönsten Farben, es duftet nach Leben, und die Luft schmeckt nach Glück.
Zitat von Friedi im Beitrag #65 Dich mit Alkohol kurz- oder längerfristig zu betäuben würde ja an dem Geschehenen nichts ändern, aber alles, was du bisher für dich erreicht hast, zerstören. Ich wünsche dir die Kraft, das was jetzt auf dich zukommt, trocken zu bewältigen.
Da schließe ich mich doch gleich mal an.
LG Uwe
_____________________________________________________________________________________ Auf MEINEM eigenen Weg kann mich keiner überholen.
Ich möchte euch noch kurz berichten bevor ich wieder losmuss. Erst mal herzlichen Dank für euren Zuspruch. Hier zu schreiben gestern Morgen hat mir erst mal geholfen meine Gedanken etwas zu trinken umzulenken.
Hab schon gemerkt, wie fragil die Abstinenz plötzlich ist. Kennt ihr das, zu wissen man hat nur ein bisschen Zeit um Schlaf zu finden und es klappt einfach nicht? Mein Wunsch mich zu betäuben war enorm.
Ich darf mich dem jetzt und in Zukunft nicht hingeben. Meine Tochter und mein Mann brauchen mich um ev. Entscheidungen die getroffen werden müssen NÜCHTERN zu treffen.
Heute beginnt Schritt für Schritt die Aufwachphase bei meinem Mann und sollte bis spätestens (hoffentlich) abgeschlossen sein und erst dann sieht man weiter.
ich wünsche Dir die nötige Kraft für alles, was jetzt nötig ist. Und die richtigen Menschen um Dich rum.
Dein Wunsch zu trinken - ist es die Sehnsucht nach Alkohol oder der Wunsch, dem allen zu entkommen? Mir hilft immer, wenn ich mir klar mache, welchen Wunsch ich glaube, mir mit Alkohol erfüllen zu können. Dann lassen sich Trinkwünsche schnell aus dem Weg schaffen.
Liebe Grüße und alles Gute Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
Hallo alle zusammen, Heute "feiere" ich mein erstes abstinentes Jahr und kann gar nicht glauben wie schnell es vergangen ist und dass ich es all den Unkenrufe zum Trotz bis hierher geschafft habe!!!
Viel hat sich ereignet,12 Tage stationär in der Suchtklinik und danach die ambulante Therapie. Da ich dort die einzige Frau war habe ich mich nicht wirklich auf die Therapie einlassen können (mögen) Ich war da so still und zurückhaltend dass sich vermutlich kaum noch jemand an mich erinnert. Dafür hatte ich eine tolle Psychologin zur Seite mit der ich vieles aufarbeiten konnte. Sie war auch ausserhalb ihrer Sprechzeiten für mich erreichbar, was in der Zeit als mein Mann einen Herzstillstand erlitt und danach im Koma lag sehr, sehr wichtig war.
Aktuell gehe ich in eine SHG nur für Frauen. Diese Gruppe ist super,ich freue mich auf unsere wöchentlichen Treffen und habe überhaupt keine Hemmungen über meine Probleme zu sprechen.
Im Moment befinde ich mich in einer völlig absurden Situation. Durch eine Zeugenaussage geriet ich in den Fokus des Täters der um seine Haut zu retten mich beschuldigt und Anzeige gegen mich erstattet hat. Die Polizei muss so eine Anzeige aufnehmen und auch ermitteln. Das ganze wird sich in Luft auflösen, ist aber trotzdem sehr unangenehm.
So, das war grob zusammengefasst mein Jahr ohne Alkohol, mit Hindernissen die trocken bewältigt wurden und der Freude es bis hierher geschafft zu haben.Auch mit Hilfe des Forums, vor allem durch mitlesen und das stöbern in euren "Geschichten" !!!
Letztes Jahr dachte ich noch, ein Jahr geschafft, überstanden ohne rückfällig zu werden obwohl das Verlangen und die Versuchung und das Bedauern nie mehr trinken zu dürfen hie und da enorm waren.
Dieses Jahr ist es völlig anders, ein Jahr ist vergangen in dem Alkohol einfach keine Rolle gespielt hat. Keine Angst vor Geburtstagsfeiern, Hochzeiten etc.