Wünsch Dir viel Glück und auch Kraft und nur n kleiner Rat am Rande, schmeiß das mit der Beziehung nicht so schnell hin, gibt schon genug Trennungen und Scheidungen. Und ganz ehrlich, den meisten geht es danach nicht besser.
Für die nächste Zeit möchte ich Dir viel Kraft wünschen. Die vergangenen Jahre sind ja nicht verloren und Du hast einen guten Entschluss gefasst bei Deiner Mutter zu kündigen.
Hab einen guten Wochenstart mit heute schon wieder gutem Gefühl des nüchternen aufwachens.
Hab mir mal ein paar Gedanken gemacht zu deinem Fall. 9 Jahre, das ist ja schon was. Da bin ich ja meilenweit von entfernt und kann jetzt auch nicht sagen, wie sich das so anfühlt. Keine Ahnung ob das anders ist, als nach 3 Jahren. Ich hatte ja, wie bereits mehrfach hier erwähnt, nach 2 einhalb Jahren wieder angefangen, allerdings war der Beweggrund ein anderer. Ich konnte dem trockenen Leben damals auch nicht wirklich was abgewinnen. Dann kannst du dich ja auch entscheiden und wieder saufen. So hab ich das halt gemacht, bis ich wieder hinüber war.
So nach 9 Jahren wird das ganze sicher fester sitzen und du wirst von daher sicher auch eine entsprechende Überzeugung in dir tragen, dass du weiterhin trocken leben möchtest. Jetzt ist es aber so, dass du den besagten Abend nicht trocken gelebt hast. Dir war alles zu viel und na ja... scheiss halt drauf. Kann ich schon nachempfinden und den Begriff "versagen" würde ich niemals benutzen. Vielmehr würde ich sagen, dass war halt ne unpassende Handlung die deinem von dir gewählten Lebensstil entgegensteht. Aber auch das kann dazugehöhren. Nicht nur in Bezug auf Alkohol, Drogen, etc., auch in anderen Bereichen gibt's durchaus schonmal "Instinkthandlungen" oder auch "Kurzschlussreaktionen". Wer mag nicht mal mit ner anderen in die Kiste steigen, wenns geil ist. Ich denke, du verstehst was ich meine.
Natürlich kommt es nur dann zu solchen Handlungen, wenn du nicht achtsam warst. Das ist Fakt, aber es ist auch menschlich mal nicht achtsam zu sein. So ist das eben, denn wir sind ja keine Maschinen und das ist auch gut so. Menschen mit Fehlern, die in der Lage sind sich diese auch einzugestehen und nicht alles gleich auf die Goldwaage legen, sind mir in aller Regel sympathisch. Deshalb gehöre ich auch zu denen, die mit den Hardcore-Trockis auch nicht wirklich was anfangen können.
Wenn es dir jetzt gelingt, deinen Rückfall nicht überzubewerten, dann siehts denke ich auch ganz gut aus. Du hast halt mal gesoffen und gut. Guck dir mal an, wieviele Leute draußen ständig und wegen jeder Kleinigkeit am Sprit hängen, oder auch einfach nur saufen um des Saufens willen. Bei Alkoholikern, bei denen sich die Trockenheit so manifestiert hat ist es die Totsünde schlechthin, wenn sie doch mal getrunken haben. Die Sichtweise hindert dann auch oft daran, wenn man da wieder rauskommen will. Hier wäre es besser, du würdest weitaus weniger Gedankenkarussell fahren und einfach wieder trocken weiterleben. Weisst ja, dass die Suffgefühle scheisse sind...
Mist verdammter. Aber weißt Du ja alles. Was zu tun ist, weißt Du auch und was schief gelaufen ist auch.
Reden ist gut, die Kündigung bei der Mutter wohl längst überfällig, hier wieder schreiben, sich mit Alkis unterhalten, gut und wichtig.
Ich hoffe sehr, dass Dir dieser Rückfall Warnschuß genug war und die einzige Möglichkeit, Dich aus der eigentlichen unaushaltbaren Situation bei Deiner Mutter rauszubringen die Kündigng und nicht der Stoff ist.
Ganz ehrlich, ich wüsste nicht, ob ich so schnell den Absprung schaffen würde wenn der Damm erst mal gerissen ist. So locker wie Newlife kann ich das nicht sehen. Todsünde könnte so ein Rückfall bei mir ganz schnell werden. Bin ich doch damals nur knapp von der Schippe gesprungen.
Natürlich ist Selbstzerfleischung auch nicht angemessen. Mund abputzen und die Werkzeuge die Du alle kennst nutzen. Konsequenzen ziehen und Verhalten ändern.
Liebe Grüße und viel Kraft Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
Die ersten Jahre war ich suuuper konsequent. Null Alkohol, keinen Christstollen, keine Bachblüten, Hustensaft..... dann mit steigender Sicherheit im Dezember einen kleinen Stollen, das bisschen in den Rumrosinen tut mir ja nichts, im Restaurant nicht mehr nachgefragt ob Alkohol an Suppe oder Sauce ist, ein paar Mal im Jahr ein alkoholfreies Bier getrunken.... Das alles hat mir nichts getan, aber ich habe mich einfach ZU sicher und unverwundbar gefühlt. Ich war sehr zufrieden mit meinem trockenen Leben, ich fand es die letzten Jahre saumässig cool keinen Alkohol zu trinken. Tja, Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall . Ok, bin halt mit fast 52 mal arbeitslos, ist eine neue Erfahrung, da komme ich durch denke ich. Ich muss nur darauf achten meinen Alltag zu strukturieren, dann läuft es schon. Zwitscherer , glaub mir das ich diesen Mann irgendwann in Gold aufwiegen werde und selbst das wäre unterbezahlt denn er ist ziemlich klasse und ich werde 17 Jahre nicht einfach kampflos aufgeben. Heute morgen habe ich meinem Hausarzt gebeichtet, der wäre fast vom Stuhl gefalllen, so erschrocken war der. Als ich die Kündigung erwähnte meinte er das die wohl drei Jahre überfällig wäre. Nun bin ich neugierig was das Leben mir als nächstes serviert. Habt einen schönen Tag
LG Bine
Ich bin stark, ich bin ehrgeizig, und ich weiß genau was ich will. Wenn das bedeutet, dass ich eine ZICKE bin, dann soll mir das recht sein.
ich selbst bin jetzt bei weitem nicht so konsequent und ich wills auch gar nicht sein. Ich esse zwar auch keinen 'sichtbaren' Alkohol, das heißt ich bestelle auch nicht die Burgundersoße und nehme auch keine Schwarzwälder. Ich frage aber auch nicht nach, wenn es nicht für mich nicht ersichtlich ist. Sollte etwas alkoholisches dabei sein, dann isses halt so. Das sind jetzt für mich Dinge, die wieder in Richtung Extremitäten gehen und alles was Extrem gehandhabt wird, kann aus meiner Sicht nicht gesund sein. Es geht ja nicht nur um ein trockenes Leben, sondern auch um psychische Gesundung und die ist für mich mit solch restriktivem Gedankengut nicht vereinbar. Ich will mich selbst ja auch noch wohl fühlen dabei.
Wenn jemand rückfällig wird, der sehr restriktiv die Trockenheit gelebt hat, der fühlt sich womöglich wirklich als Versager. Die schlimmsten Fälle springen dann von der Brücke, andere saufen sich tot und hören gar nicht mehr auf.
Diejenigen, die weniger restriktiv gestrickt sind, starten halt den nächsten Versuch mit aufhören. Ich selbst sag von mir auch schonmal, dass ich 5 Jahre trocken bin, mit zweijähriger "Unterbrechung". So war es halt eben und auch ich wollte zunächst nicht mehr aufhören. Warum, war das so? Ich wusste nicht, wie trocken leben und wohlfühlen miteinander harmoniert. Da passierte bei mir einfach nix. Dann also doch lieber rein mit dem Stoff. Warum auch nicht, ist aus den genannten Gesichtspunkten auch legitim. Wird ja schließlich nicht jeder Suchtbolzen sauber, sondern noch immer der weitaus geringere Teil.
Rückblickend auf die vergangenen Jahre will ich von mir mal sagen, dass ich es wieder verstanden habe, mich wohlzufühlen. Nicht übertrieben, ich bin also nicht euphorisch, aber immer mit nem klaren Blick nach vorne und mach halt mein Ding. Ich mache aber nicht das Ding der anderen, sondern überlege immer, was könnte MIR denn gut tun. Und jetzt das Beste. Genau die Lockerung so einiger Gedankengänge hat mich nämlich da hin gebracht, wo ich heute bin.
Ich versuche immer die Linie zu fahren 'Weniger ist Mehr'. Da steckt sehr viel drin, insbesondere trifft das auf die umtriebigen Gedanken zu. Das habe ich alles aber auch erst lernen müssen.
Ich lebe ja auch trocken, aber nur weils mir inzwischen auch gefällt und es mir damit gut geht. Solange ich das attraktiv finde, bleibt es auch so. Sollte sich das mal umkehren, siehts womöglich wieder anders aus. Ich kann das alles nicht wissen und auch nur im Heute gut für mich sorgen.
Hi Pünktchen, Über 9 Jahre alkfrei sind doch eine gute Grundlage für Dich.Die Hauptquelle deiner Unzufriedenheit bist du auch mit deiner Kündigung angegangen.Also aufstehen und weitermachen.Ich wünsch Dir viel Glück. atze
Verfall mal nicht in Katastrophendenken und Panik. Wenn du jetzt konsequent das erste Glas stehen lässt, hast du in einem Monat wieder den emotionalen Anschluss an die trockenen Jahre. Es wird sich wieder so anfühlen, glaub mir. Gib dir in diesem Monat Zeit und versuche zur Ruhe zu kommen. Der Tag war gut, wenn du nicht getrunken hast. Das reicht erst einmal. Danach müssen die Dinge weg, die den Griff zum Wein auslösten. Ich drück Dich.
Den angeblichen Hochmut, den Du weiter oben beschreibst, mit den Rosinen etc. lebe ich so schon seit jahre! Habe mich noch nie um so was gekümmert, möchte nicht wissen, wieviele kontaminierte Rosinen ich da schon runtergeschluckt habe. Mir wäre da auch nie eingefallen, mir deswegen einen Kopf zu machen. Ich sehe es ähnlich wie Newlife. Das hat ja auch alles nichts mit Deinem Rückfall zu tun. Woher also der Selbsthass, die Selbstvorwürfe, die Suche nach eigene Schuld? Was soll das? Du hast doch eine großartige Bilanz vorzuweisen! Neun Jahre suchtmittelfrei, neun jahre gesundes Leben. Diese Jahre kann Dir keine nehmen, nichts kann diese Jahre entwerten oder zu nichte machen. Du hattest einen Rückfall!? Ja und, daß ist zwar nicht schln, aber ist ja jetzt auch nicht so tragisch, Dein Körper (Psyche) hat Dir signalisiert, das Du unbedingt etwas ändern mußt, nicht mehr und nicht weniger, also schau sehr genau hin, was da so alles schief läuft, und mach weiter. Begreife es auch als Chance und weiteren Entwicklungsschritt. Was macht erfolgreiche Menschen erfolgreich? Grade nicht die Fähigkeit Rückschläge immer vermeiden zu können, sondern die Fähigkeit trotz gewisse “Niederlagen“ weiter an sich zu glauben und sich wieder aufzurichten!
ich hatte sowas nie, wie Hochmut durch Trockenheit. Das gabs aber durchaus durch die ein oder andere Droge. Trocken sein ist halt Nüchternheit. Nüchtern ohne Gift geht es dem Körper und Geist einfach besser und den Zustand will ich mal als Ausgeglichenheit bezeichnen. Ohne irgendwelche Spitzen. Spitzen sind wieder Extreme und wirken sich langfristig zumeist negativ aus.
Ich will mal behaupten, dass das sogar bei Nichtsüchtigen so ist. Gibt ja auch genügend, die nur sehr selten Alkohol trinken, weils Ihnen nicht bekommt. Andere wiederum saufen das doch so "bekömmliche" Zeug. Wie mans sieht isses wohl verkehrt.
Ich finde es bewundernswert das Du gleich wieder trocken weiter machst! Ich würde erstmal wahrscheinlich wieder komplett abstürzen wenn ich einmal trinken würde.
Wie hat Deine Mutter auf die Kündigung reagiert oder steht das erst noch an?
Das Wichtigste zuerst: ihr seid großartig!!! Ich habe gekündigt, seitdem gibt es täglich unschöne Szenen, aber bleibe beharrlich bei meiner Kündigung weil der Drops gelutscht ist. Basta. Gestern war ich mit meinem Freund in einer Klinik zum Gespräch und dieser Therapeut war der Meinung das bei mir eine schwere Depression vorliegen würde. Daran habe ich erstmal zu kauen weil mein Verständnis einer Depression ein anderes war. Ich war der Meinung das man völlig antriebslos wäre, inaktiv, nicht fähig zu arbeiten...... ich würde aufgeklärt das unterschiedliche Typen einer Depression gäbe, und ich wäre der melancholische Typ ( nicht lachen, hat er echt gesagt) was auch immer das bedeutet. Ich hätte sofort in der Klinik bleiben können, aber ich möchte das Weihnachtsgeschäft noch durchziehen denn das bin ich meinen Kollegen echt schuldig. Anfang Januar gehe ich in die Klinik. Ich hab seit Samstag nicht getrunken, aber es fällt mir wirklich sehr schwer. Das ist unfassbar für mich! Nach über 9jjähriger Trockenheit und nur einem Abend mit Alkohol,- das gleichgültige Gefühl dem Alkohol gegenüber ist völlig verschwunden und ich denke ständig dran das es doch eigentlich egal ist, kommt doch eh nicht mehr drauf an...... Was für'n scheiss!!!! Ich krieg das hin, die Wochen werden vergehen und dann ist es hoffentlich wirklich so das ich an mein trockenes Gefühl nahtlos anknüpfen kann. (dieser Satz macht mir Mut) Ich will das schaffen und ich schaffe das!
Wünsche euch allen einen schönen Abend! LG Bine
Ich bin stark, ich bin ehrgeizig, und ich weiß genau was ich will. Wenn das bedeutet, dass ich eine ZICKE bin, dann soll mir das recht sein.
Hi Pünktchen, macht mich nachdenklich was du da schreibst, aber ich finds klasse, dass du das machst. Nach 9 Jahren jetzt wieder dieses Empfinden, unglaublich. Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg.
vielleicht bringt Dir das jetzt nicht viel wenn ich als "Anfänger" das sage, aber sei Dir sicher, dass Du für mich -und wohl auch für viele andere- trotz Deines "Ausrutschers" noch immer ein Vorbild bist. 9 Jahre ohne Alkohol ist ein Ziel das auch ich unbedingt einmal erreichen will und ich kann mir vorstellen, dass ich dann verdammt stolz auf mich sein werde, wenn es mir gelingt. Wohlwissend, dass das Leben, so wie es sich manchmal bietet, ein mieser Gegner sein kann!
Aber ist das nicht der Punkt, an dem man dem Schicksal sagen sollte ich hab Dich in der Hand und was immer Du auch vorhast, "mich kriegst Du nicht"?
Ich wünsche Dir die Kraft und Ausdauer die Du benötigst, um auch diesen Kampf zu gewinnen!
"Ich hab seit Samstag nicht getrunken, aber es fällt mir wirklich sehr schwer. Das ist unfassbar für mich! Nach über 9jjähriger Trockenheit und nur einem Abend mit Alkohol,- das gleichgültige Gefühl dem Alkohol gegenüber ist völlig verschwunden und ich denke ständig dran das es doch eigentlich egal ist, kommt doch eh nicht mehr drauf an......"
Die Sorge vor genau diesen Gedanken ist bei mir ein (aber nicht der einzige) Grund, der mich seit mehr als 10 Jahren trocken hält. Hoffentlich wirken bei dir die 9 trockenen Jahre so intensiv, dass es für dich bald wieder einfacher wird, nicht zu trinken.
Ich glaube übrigens auch, dass das hier ...
"Die ersten Jahre war ich suuuper konsequent. Null Alkohol, keinen Christstollen, keine Bachblüten, Hustensaft..... dann mit steigender Sicherheit im Dezember einen kleinen Stollen, das bisschen in den Rumrosinen tut mir ja nichts, im Restaurant nicht mehr nachgefragt ob Alkohol an Suppe oder Sauce ist, ein paar Mal im Jahr ein alkoholfreies Bier getrunken...."
...eine Ursache dafür ist, dass du umgefallen bist. Jeder Mensch erlebt Situationen, in denen man sich wünscht, sich mal einen Abend wegzubeamen, ich auch, und da habe auch ich den Gedanken an Alkohol. Ich behaupte, an so einem Abend ist die Hürde, zur Flasche zu greifen, niedriger, wenn man schon vorher ein paar Mal ein alkoholfreies Bier getrunken hat (wissend, dass es Alkohol enthält!) und/oder an Rumrosinen gelutscht hat.
Zu früh auf "Beitrag speichern" gedrückt, gleich gehts weiter..
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)