Bine, freut mich sehr und schreib hier, wie es dir geht. Werde deinen Thread jetzt mal als interessierter lesender Zeitgenosse wahrnehmen. Hab auch so einiges, wo ich drüber nachdenke und für mich isses hier gerade auch sehr hilfreich.
Bewegte Tage liegen hinter mir. Trocken, nebenbei bemerkt. Meine Mutter und ich hatten einen fürchterlichen Krach, alles, wirklich alles kam meinerseits dabei auf den Tisch. Der Missbrauch durch meinem leiblichen Vater, den sie mir bis heute nicht glaubt, ihr Versagen als Mutter und auch als Chefin.... hat tüchtig gekracht. Nun scheint sie nachdenklich, versuchte einzulenken... sie wollte sich nach Weihnachten zurückziehen....blablabla... Meine Kündigung soll ich zurücknehmen, (Kind wovon willst du denn leben, ich akzeptiere ja das du eine Auszeit brauchst...) Ich bin nun krankgeschrieben, arbeite aber bis zum Jahresende. Was sie daraus macht ist mir egal, natürlich ist es für mich leichter mit Krankengeld als mit einer dreimonatigen Sperre. Die Klinik hat nachgefragt ob ich bereit wäre direkt nach Weihnachten zu kommen wenn ein Platz frei werden sollte. Mir ist flau im Magen wenn ich daran denke Silvester und Neujahr dort verbringen zu müssen, aber wenn es so sein sollte muss ich halt durch, so geht es nicht weiter. Würde ich jetzt noch trinken wäre die Gefahr groß das ich irgendwann von irgendeiner Brücke springen würde. Solche wirklich rabenschwarze Zeiten sollte man nüchtern ertragen, als Lehre für das restliche Leben, um niemals zu vergessen das man da nie wieder hin will.
Mein Freund ist mir eine riesige Stütze, sorgt er doch ab und zu für etwas Normalität und Unbeschwertheit, zumindest versuchen wir das und manchmal klappt es sogar. In diesem Punkt lohnt sich das kämpfen wirklich. Er ist so toll!
Ich bin stark, ich bin ehrgeizig, und ich weiß genau was ich will. Wenn das bedeutet, dass ich eine ZICKE bin, dann soll mir das recht sein.
"Ich bin nun krankgeschrieben, arbeite aber bis zum Jahresende."
Die Frage ist, ob du dir damit einen Gefallen tust. Ich sehe zwar ein, dass du ein Verantwortungsgefühl für deine Kollegen hast. Aber du hast doch sowieso schon gekündigt und in wenigen Tagen/Wochen müssen die ohnehin ohne dich auskommen. Ich glaube, ich würde, wenn ich krankgeschrieben bin und in deiner speziellen Situation lieber nicht arbeiten.
"Die Klinik hat nachgefragt ob ich bereit wäre direkt nach Weihnachten zu kommen wenn ein Platz frei werden sollte. Mir ist flau im Magen wenn ich daran denke Silvester und Neujahr dort verbringen zu müssen, aber wenn es so sein sollte muss ich halt durch, so geht es nicht weiter."
Was spricht dagegen? Ich finde, in deiner Situation hilft der Aufenthalt an diesen kritischen Tagen in der Klinik im Zweifel dabei, trocken zu bleiben. Der einzige Punkt, den ich sehe, du willst in eine "Depressions-Klinik". Wie es da mit dem Alkoholkonsum (erlaubt/geduldet oder nicht) aussieht, weiß ich nicht.
"Meine Kündigung soll ich zurücknehmen,.."
Soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann, wäre das das Schlechteste, was du jetzt machen könntest.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
Alkohol ist dort selbstverständlich nicht erlaubt. Im übrigen ist es ein riesiger Klinik Komplex in dem so ziemlich alles anzutreffen ist. In punkto Alkohol könnte mir dort auch weitergeholfen werden aber das ist zur Zeit nicht mein vordergründiges Problem auch wenn sich das jetzt bescheuert anhören mag. Die Kündigung werde ich nicht zurückziehen. Wenn ich überhaupt jemals dorthin zurückkehren sollte dann nur mit absolut wasserdichten Verträgen, und einer Mutter die sich in Rente und zwar wirklich in Rente befindet. Aber darüber mache ich mir im Moment überhaupt keine Gedanken. Ich arbeite meine erstellte "to do Liste" Punkt für Punkt ab. Ich werde irre wenn ich zuhause die Warteschleife ziehen müsste, darum ist weiter arbeiten für mich die richtige Option. Wenn sie ihre cholerischen Anfälle bekommt drehe ich mich halt um und gehe heim. Das wir aber derzeit nicht passieren, sie ist durch und durch Geschäftsfrau und weiß das es im Moment ohne mich recht finster aussehen würde. Also reißt sie sich zusammen.
Ich wünsche euch allen einen schönen Tag! LG Bine
Ich bin stark, ich bin ehrgeizig, und ich weiß genau was ich will. Wenn das bedeutet, dass ich eine ZICKE bin, dann soll mir das recht sein.
Jetzt bin ich seit 7 Tage Trocken, ...um 10 .15 habe ich einen Termin beim Hausarzt.Ein Notfallplan hat die Therapeutin aufgestellt und an den Arzt weitergeleitet..
Die Weihnachtstage können für mich gefährlich werden,nachdem was bei mir abgelaufen ist mit meinem Sohn.Ich habe auch keine Familie.Ich muß
Gut für mich sorgen.Ich koche mir was leckeres,das beherrsche ich Mache es mir zu Hause gemütlich. Gehe auch nicht in die Seniorenresidenz.Ich will mich nicht durch familiäre Rührseeligkeit runterziehen lassen... Das haben diese Tage so an sich,und die "Alten"prahlen gerne mit Kindern und Enkelkindern.Die Realität sieht anders aus,aber wollen sie nicht wahrhaben.Ich ziehe mich ersteinmal zurück aus meinem Ehrenamt und sorge gut für mich..sonst macht das niemand.. Das ist mein Ziel
Zitat von Henriette im Beitrag #50sorge gut für mich..sonst macht das niemand..
Du machst das genau richtig. Für sich sorgen müssen auch die, die Familie haben. Weihnachten ist so emotional aufgeladen, dass es in vielen Familien auch richtig Stress gibt (bei uns, als ich ein Kind war, oft auch). Versuch's positiv zu sehen, die Feiertage sind eine gute Gelegenheit für eine gemütliche Auszeit mit gutem Fernsehprogramm. Komm gut durch und erzähl mal, wie's beim Hausarzt war!
----------------------------------------------- when in doubt: go to the water and swim
Hallo meine Liebe, Ich bin heute sehr aufgewühlt,im Positiven Sinne.Es ist heute etwas abgegeben für mich zu Weihnachten.Eine Nachbarin ist auf Reha,ich leere ihren Postkasten aus und schicke ihr die Post nach. Sie würde das auch für mich machen,jetzt stand ihre Tochter vor der Tür,mit einem Päckchen,Kaffee meine Lieblingspralinen,ein Glas mit Kerze. Die Tochter hat 25 km nach Regensburg. Der Hausarzt hat mir geraten,diesem ganzen "Trubel " aus dem Weg gehen.Diese Weihnachten sind besonders gefährlich.Es sind alle Kontakte zu meinem Sohn abgebrochen. Sonst habe ich keine Familie mehr,der Rest der Sippe (Vettern und Kusinen) leben in Schleswig Holstein. Ich habe ein paar Tropfen bekommen,damit ich nachts schlafen kann.Ich habe ihn darum gebeten mit dem Zitat so eine Familie kann man nur wegsaufen,aber das will ich nicht mehr.
Ich habe es sehr gemütlich,ich bin eine Leseratte,habe mir 2 Bücher aus der Stadtbücherei geholt.Heute früh war ich das letztmalig einkaufen. Ich mache mir etwas leckeres zu Essen und freue mich,das heute das Glas stehen lasse.Ich habe immer noch die Entzugserscheinungen im Blick,die ich vor knapp 2Wochen hatte,
Trotz oder wegen Deiner Traurigkeit und dem Wunsch die Sache mit Deinem Sohn wegzusaufen, möchte ich Dir eine ruhige, gesunde und besinnliche Zeit wünschen. Es freut mich, das für Dich etwas zu Weihnachten abgegeben wurde. Wir haben auch eine Karte bekommen die mich besonders gefreut hat.
Ich kann Dich verstehen mit Deinem Schmerz über Deinen Sohn. Mein letztes großes, endgültiges Besäufnis hatte mit meinem Vater zu tun den ich seit langem nur noch Erzeuger nenne. Er ist ein chauvinistischer Narzisst und das beste was ich tun konnte war den Kontakt zu ihm abzubrechen.
Es gibt viel schönes in Deinem Leben! Du schreibst davon das Du ein schönes Zuhause hast und es Dir gemütlich machst - das ist mehr als viele haben in diesen Zeiten.
Komm gut und trocken über den Jahreswechsel! Ich freue mich immer von Dir hier zu lesen.
vor gut neun jahren habe ich deine anfänge hier im forum miterlebt und erlaube mir kurz den link: "Wo fange ich an"
ich finde, da liegen welten dazwischen, du hast so viel gelernt in deinen alkoholfreien jahren!
manchmal ist die abstinenz nicht alles, und im lauf der jahrzehnte (so lange kann es wirklich dauern!) kommen andere 'herausforderungen' ans licht, die man vor langer langer zeit im suff ertränkt hat.
nun holen dich alte baustellen wieder ein, neue tun sich auf. ich bewundere deinen mut zur konfrontation (mit deiner situation, mit der mutter). ebenso deine zielstrebige art und weise, dir jetzt bestmöglich angemessene hilfe zu holen. für mich liest es sich, als ob du auf einem sehr, sehr guten weg zur weiteren genesung bist, und ich wünsche dir das allerbeste gelingen. du hast es überhaupt nicht nötig, dich selbst abzuwerten.
ich weiß nicht, ob es mir gelingen würde, nach einem 'rückfall' so straight wieder aufzuhören wie du gerade jetzt.
chapeau!
ame (aka amethysmena) „Die subversivste Droge ist ein klarer Kopf.“