Zitat von Julia im Beitrag #15Das ist zum Scheitern verurteilt. Und, das meine ich jetzt genau so, wie ich es sage. Kein Ziel, kein inneres Bild. Kein Erfolg.
Und nein, ich möchte dir nicht das bisschen Motivation nehmen, dass du dir gerade zusammengekehrt hast. Ich möchte dich ermutigen, Mehr zu wollen. Kraftvoller. Du steuerst dein Leben.
Ich hatte kein Gefühl, auch keine Vision, wie es sein wird, so ganz ohne. Außer vielleicht Angst. Hatte kein inneres Bild von mir als durchgängig nüchternes Wesen, weil ich mich längere Zeit nüchtern gar nicht kannte. Aber ich hatte Erfolg Und zwar war es so, wie du es schreibst, Julia: Tun ist wichtiger als planen. Die Zeit zum Aufhören ist genau und unmittelbar jetzt, genauso wie die Zeit trocken zu sein: Jetzt! Die Kraft und die Steuerungsfähigkeit kamen bei mir erst nach und nach zurück.
Danke Julia für deine Antwort Du hast absolut recht, ab jetzt werde ich visualisieren was das Zeug hält, weg mit komischen Gedanken. Ich weiß, das ich mir so meine Zukunft gestalten kann ich wende es ja seid Jahren an und ich habe bis jetzt alles so wie ich es wollte. Aber der Alkohol vernebelt gern die Gedanken und man vergisst wie es funktioniert
Vielen lieben Dank für diese Erinnerung Ich mach mich gleich ran, und morgen ruf ich bei der Stelle an und guck das ich diese Woche noch ein Termin bekomme Ich bin bereit
Julia
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19.02.2019 19:21
#18 RE: Neu hier und eine wichtige Frage an Bord ;-)
Dein Kind irgendwann sagen hören, Mama, so ist es schön. Danke.
Urin, der nicht mehr komisch riecht
kleine Spideräderchen, die verschwinden
Endlich im Büro von ganzem Herzen sagen können, "boah heute habe ich Kopfweh"
Ein Stuhlgang, der sich gesund anfühlt
Im Notfall ins Auto steigen können mit Null Promill
... auch solche Bilder kann man in sich erzeugen und sich freuen, wenn man irgendwann merkt "hey, jetzt ist es so. Wow." Mir persönlich hat das hat die eine oder andere Freudenträne gebracht. Es müssen nicht die grossen Sachen sein. Es sind genau die Dinge, die man dann täglich erlebt und für die es sich lohnt, dieses Scheiss Glas stehen zu lassen. Immer. Wir werden keine anderen Menschen, wenn wir nicht mehr trinken. Wir bekommen unsere Achtung zurück. Und wenn der Dattterer kommt und das Teufelchen auf die Schulter klopft und sagt: "ach komm, nur ein Schlückchen" dann spüren wir, dass wir diese Selbst-Achtung nie mehr hergeben wollen. Diese Scham, die alles lähmt und uns niederringt, uns alles nimmt, was das Leben lebenswert macht. Diese Scham nicht mehr zu haben. Das kann ein Ziel sein.
Komische Gedanken gehen nicht weg. Ambivalenz wird uns lange begleiten auf dem abstinenten Weg. Ich habe meine Ambivalenz zu schätzen gelernt. Heute ist sie meine Ressource. Ich kann zu einer Sache gleich positive und negative Gefühle haben und dann schaue ich mir das an. Es ist ein Irrglaube zu denken, Ambivalenz sein falsch. Sie macht uns aus.
Das Problem mit "morgen" ist, dass es immer "morgen" ist. Der richtige Tag ist heute und der passende Zeitpunkt jetzt. Sonst wird das schwirig mit dem aufhören.
Mir hat es übrigens geholfen, meine Sucht zu institutionalisieren. Also ins Krankenhaus zu marschieren (voller Angst, im Taxi, damit ich ja nicht zwischendurch kehrt mache) und höchst offiziell zu entgiften. Vorher bin ich nur rumgeeiert. Morgen hör ich auf, morgen rufe ich mal an, nächste Woche dann aber wirklich. Und immer ging irgendwas nicht. Den Vogel habe ich abgeschossen, als ich nicht zur Entgiftung ging, weil ich besoffen war. Die hätten ja dort gedacht, ich saufe Erst als mir mein Arsch wichtiger war als mein Gesicht, hats geklappt.
Im Übrigen hatte ich keine Bilder wie es werden kann, so trocken. Ich konnte mir das überhaupt nicht vorstellen, hatte keine Idee, wie man abend für abend ohne Alkohol rumsitzen kann. Ich hatte sehr früh mit Trinken begonnen, bin mit trinkenden Eltern aufgewachsen, mir fehlte schlicht der Erfahrungsschatz. Ich wusste nur dass ich leben will und es mit Stoff nicht konnte.
Inzwischen ist nicht trinken so selbstverständlich für mich, dass ich mich manchmal wundere, wie viele Leute Alkohol trinken. Hätte ich damals nicht für möglich gehalten, was alles geht.
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
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Julia
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21.02.2019 11:21
#20 RE: Neu hier und eine wichtige Frage an Bord ;-)
Zitat von Lauralisja im Beitrag #19Entgiftung ging, weil ich besoffen war. Die hätten ja dort gedacht, ich saufe Erst als mir mein Arsch wichtiger war als mein Gesicht, hats geklappt.
Wenn ich mal ein Buch schreibe, werde ich diesen Satz von dir zitieren. Solang kommt er in die Schatztruhe der Sätze, die ich einfach bäääääähm/hammermässig finde!
Ich hatte irgendwann vor dem Weitertrinken mehr Angst als vor dem Aufhören. Dann wollte auch ich meinen Arsch retten, aber sowas von.
auch mich würde interessieren, wie weit Du mit Deinen Bemühungen gekommen bist.
Hausarzt ist übrigens gar keine so schlechte Anlaufstelle. Meine Hausärztin hat mir damals in meinem Beisein den Termin bei der Suchtberatung gemacht, weil ich es nicht selbst geschafft habe. Sie war es auch, die nach einem Rückfall, in dem ich mich hilflos an sie gewandt habe, den Kontakt mit der Suchtstation in der Psychiatrie aufgenommen und für mich sofort einen Platz bekommen hat.
Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg und hoffe, er wird nicht zu lang. Die vielen Smilies in Deinem Post lassen mich etwas daran zweifeln, wie ernst es Dir ist. Nicht falsch verstehen, aber das habe ich hier an Board schon sehr oft erlebt.
Ich habe ein ungutes Gefühl was Deine Motivation angeht, liebe Almost Happy. Warum? Weil ich es genauso kenne. Morgen, morgen, morgen. Immer nur morgen. Und dann fiel mir ein, dass ich das ja morgen gar nicht alles schaffe - auch egal, dann mache ich es eben übermorgen.
So ganz reif bist Du noch nicht, es braucht noch mehr innere Überzeugung. Dein Text ist noch zu sehr „aufgesagt“, wie auswendig gelernt. Als müsstest Du es dem Forum beweisen und nicht Dir. Ich kann Dir aber trotzdem sagen, der erste Schritt ist getan. Damit meine ich aber nicht die Anmeldung hier, sondern die Einsicht, dass irgendetwas nicht stimmt. Und sei es auch nur das schlechte Gewissen es wieder nicht geschafft zu haben. So ging es mir zumindest. Irgendwann fand ich mich selber so „zum 🤮 „ mit dem ewigen ja, nein, ja, vielleicht. Aber vielleicht irre ich mich auch....... Liebe Grüße Iwan
Tja, der Zeitpunkt... Ich hab auch ewig gebraucht, da halfen leider keine guten Ratschläge.
Erst als der Leidensdruck so groß war, das ich genau genommen gar keine andere Wahl mehr hatte als Entgiftung und Therapie hat es gezündet. Ich bin auch immer geneigt anderen Menschen das ersparen zu wollen und ich habe großen Respekt vor denen, die vor dem totalen abgleiten den Schritt machen konnten.
Vielleicht fällt mir dadurch aber die Abstinenz etwas leichter, da ich den absoluten Tiefpunkt meines Lebens bei jedem Gedanken an Alkohol sofort wieder vor Augen habe. Es besteht leider das Risiko den den letzten Schritt zu spät zu machen. Hätte ich 1/2 Jahr länger weiter gesoffen, ich glaub nicht das ich hier noch schreiben könnte...
Ich kann auch ohne Alkohol traurig sein. (Simon Borowiak)
Zitat von Almost_happy im Beitrag #17 Aber der Alkohol vernebelt gern die Gedanken und man vergisst wie es funktioniert
Vielen lieben Dank für diese Erinnerung Ich mach mich gleich ran, und morgen ruf ich bei der Stelle an und guck das ich diese Woche noch ein Termin bekomme Ich bin bereit
Hi Happy,
hast du einen Termin vereinbaren können?
Ansonsten mach mal. 2019 soll dein Jahr werden, erinnere dich!
So..... ich liebe Smilies und werde immer welche dazwischen packen, leider ist die Auswahl nicht so groß Ich habe am Donnerstag eine Email an die Suchtberatung geschrieben, leider ohne Antwort bis jetzt. Morgen nach der Arbeit werde ich wohl anrufen müssen, da es mir extrem wichtig ist. Ihr könnt von mir denken was ihr wollt was ich denke zählt. Ich habe mit meiner Schwester Klartext geredet! Sie hat es immer runter gespielt, das hat mich einige Tränen gekostet aber ich bin stolz darauf. Wenn ich tatsächlich aufgenommen werden muss, kümmert sie sich um Hund und Katze, mein Sohn wäre dann bei seinem Vater. Aber ich vermute, das es so schlimm nicht werden wird
Momentan lese ich sehr viel über die Thematik und schau Beiträge auf YouTube an, erschreckend wo das enden kann Und nun könnt ihr meinen Beitrag zerpflücken Ich bin ein positiver Mensch der viel lacht, das ist mir zum Glück geblieben
ich bin Alkoholikerin und habe beschlossen mir Hilfe zu holen. Ich hätte gerne ein Termin, was sich aber recht schwierig gestaltet, da ich voll beruftätig bin und Kind und Hund habe. Wird auch Samstags ein Gespräch angeboten? Ansonsten wäre Mittwochs ab 14 Uhr ok, dann könnte ich früher Feierabend machen. Ein schwerer Schritt, anrufen schiebe ich vor Scham hinaus, deswegen auf diesem Wege. Ich freue mich auf eine Antwort Liebe Grüße
@tarja Du bist ein Goldschatz Montags ist offene Sprechstunde von 16-18 Uhr Das hatte ich vergessen Jetzt muss ich nur überlegen wo ich parke, mein Auto kennt jeder aber das bekomm ich hin.
Wenn ich jetzt sag, ich freu mich drauf? Glaubt mir eh keiner
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Und zwar war es so, wie du es schreibst, Julia: Tun ist wichtiger als planen. Die Zeit zum Aufhören ist genau und unmittelbar jetzt, genauso wie die Zeit trocken zu sein: Jetzt! 
ich wende es ja seid Jahren an und ich habe bis jetzt alles so wie ich es wollte.
Erst als mir mein Arsch wichtiger war als mein Gesicht, hats geklappt.
aber ich bin stolz darauf.
aber das bekomm ich hin.